A day as chaotic as Nadine – next adventure

Sonntag, 05.11.2017

Neuer Arbeitsplatz – ich komme !

04:30 Uhr: Ein schriller Alarm in meinen Ohren und ich bin alles andere als fit. Heute ist der große Tag: Ein neues Abenteuer steht an. Nun kann ich euch verraten wo es hin geht. Und zwar aufs Kreuzfahrtschiff. Als Fotografin. Für 5 Monate. Das Schiff heißt “Mein Schiff 4” und ist von TUI Cruises. Die Route verläuft über die Kanaren, Marokko und Madeira. Bei durchschnittlich 25 Grad und vielen Sonnenstunden also perfekt um dem deutschen Winter zu entfliehen. Natürlich nehme ich euch mit und lasse euch an meinem Leben an Bord dieses riesigen Dampfers Teil haben.
So nun aber wieder zum frühen Aufstehen. Pünktlich wie immer holten mich Oma und Papa um 5:15 Uhr zum Frühstücken ab. Das Hotel war so nett und erlaubte uns so früh schon was zu essen. Es gab natürlich nur eine abgespeckte Variante die aus Brötchen, Wurst und Käse bestand, aber wir hatten was im Magen.

Um 6 saßen wir nach dem Auschecken im Auto und fuhren eine Stunde zum Flughafen. Da wir noch tanken und den Mietwagen abgeben mussten, war ich erst um halb 8 am Gepäckschalter und der Flug ging um 8:40 Uhr. Zwar hatte ich am Vortag schon online eingecheckt, aber das brachte nicht viel. Es gab keinen Drop-Off um das Gepäck abzugeben und ich musste mich in der sehr langen Schlange anstellen. Um 8 sollte der Schalter zu machen und um kurz vor 8 stand ich immer noch ganz hinten. Meine Verzweiflung wuchs und via WhatsApp machte ich Papa zur Sau, dass wir zu spät los gefahren sind. Ich hatte gesagt das reicht nie. Da Oma und Papa wieder nach Deutschland flogen, waren sie an einem anderen Schalter der weiter weg war. Meine Anspannung und Ungeduld wuchs und ich war fertig mit den Nerven. Wenn ich diesen Flieger verpasse, ist das der Super-GAU. Als ich mir gerade vor nahm, mich vorzudrängeln, kam die Durchsage, dass alle die nach Madrid müssen an den Anfang der Schlange dürfen. Es dauerte nochmal ewig und ich atmete auf, als mein Koffer endlich weg war. Leider ging der Stress weiter. Mein Boarding hatte bereits 5 Min. zuvor begonnen und ich musste noch durch den ganzen Flughafen und die Sicherheitskontrolle. Ich traf mich wieder mit Oma und Papa und wir rannten. Zum Glück war wenigstens bei der Sicherheitskontrolle alles ok. Völlig im Stress verabschiedete ich mich im Rennen von Oma und Papa und rannte wie eine Verrückte durch den endlos scheinenden Flughafen von Mallorca. Memo an mich selbst: Mehr Ausdauertraining machen!
Zum Glück hatte alles Verspätung und das Boarding hatte noch nicht angefangen. Als ich dann im Flieger saß, konnte ich endlich aufatmen. Leider waren sehr dunkle Wolken am Himmel und ich ahnte schlimmes. Pünktlich zum Start  klarte der Himmel auf und ein Regenbogen kam zum Vorschein.

Die Turbulenzen wollten nicht aufhören und es wackelte wieder die ganze Zeit. Fliegen ist doof! Nach eineinhalb Stunden landeten wir in Madrid. Da konnte ich mich drei Stunden entspannen und hielt ein Schläfchen. Der zweite Flieger von „Vueling“ war pünktlich, aber das Wetter hatte sich nicht gebessert. Der Himmel wurde dunkler, die Anschnallzeichen gingen während des dreistündigen Flugs nicht aus und meine Hände waren wieder mal konstant nass. Meine Panik bessert sich wieder nicht und ich war froh, als wir Las Palmas in Gran Canaria erreichten.

Nachdem ich meinen Koffer hatte, suchte ich meinen Fahrer. In dem Gewusel traf ich einen Mann mit TUI-Crew-Schild, der aber nur eine Hannah auf seiner Liste hatte. Mein Herz rutschte mir in die Hose und er konnte weder englisch noch deutsch. Zum Glück nahm er mich trotzdem mit. Außerdem noch einen von den Philippinen und Vladimir aus der Ukraine, die ich beide gleich ausfragte. Beide sind schon viele Jahre auf dem Schiff und konnten mir meine Fragen beantworten. Erst mussten wir zur Polizei und dort ein Dokument ausfüllen und dann ging es zum Hafen.

Als wir endlich vor der „Mein Schiff 4“ standen, war ich baff. So ein riesiges Schiff. Noch nie habe ich ein Kreuzfahrtschiff aus der Nähe gesehen und nun darf ich hier die nächsten 5 Monate wohnen. 295m lang, 15 Decks, 65,95m hoch und Platz für 2506 Passagiere. Das sind Zahlen die man sich erst vorstellen kann, wenn man das mal gesehen hat. Mein Dorf hat ca. gleich viele Einwohner.

Erst ging es durch zwei Security Kontrollen die wie am Flughafen sind und dann wurden wir in den Crew-Coffeeshop gebracht. Das Gefühl als ich dieses Schiff zum ersten Mal betrat, werde ich wohl nie vergessen. Total atemberaubend! Erst musste ich ins Crew-Office um ein Foto für die Karte machen zu lassen. Dann füllten wir einen Haufen Papierkram aus und bekamen unsere Safety-Card, Namensschild, Crew-ID, einige Unterlagen und das Namenskärtchen für die Kabine.  Diese Crew-ID ist super geschickt und vereint quasi alles was man braucht: Kabinenschlüssel, Zahlungsmittel an Bord, Ausweis, Zugang um an Bord zu kommen

Aussicht vom Coffee-Shop

Dann kam meine Managerin Maike die mich freundlich empfing und mir die Kabine zeigte. Genau so wie ich sie mir vorgestellt hatte. Klein, aber alles was man braucht. Ich wohne auf Deck 1, also unter dem Wasser. Ein Fenster hat es da natürlich nicht und ich teile mir das Bad mit jemandem (Single-Share-Kabine), aber das wusste ich ja vorher. Wir haben hier wenigstens den Luxus von Einzelkabinen. Auf den älteren Schiffen teilt man sich die Kabine zu zweit, zu viert oder sogar zu sechst. Dann ging es gleich ins Büro wo Maike mir ein paar Kollegen vorstellte. So lernte ich auch gleich die Fotogalerie kennen. Maike half mir mit ein paar Eselsbrücken, dass ich mich nicht verlaufe, aber mir war gleich klar, dass ich meine Kabine und meinen Arbeitsplatz nie mehr wieder finden würde. Hier sieht alles gleich aus. Dann liefen wir zum Uniform-Store und zum Linen-Store und ich bekam meine Dienstuniform und Bettwäsche.

Nachdem mein Bett bezogen war, durfte ich auch gleich den Dienst antreten. Sonntags reisen immer die alten Gäste ab und die Neuen an und somit ist sehr viel los. Nach der Sicherheitsübung (PAX-Drill) die ich noch nicht mit machen musste, geht es ans Pooldeck auf Deck 14. Wir waren vier Fotografen und ich bekam nur kurz gesagt wo ich hin laufen muss. Dann waren die anderen verschwunden und es ging los. Da stehen hunderte Leute rum, schauen sich an wie das Schiff den Hafen verlässt und ich hab die Aufgabe diese zu fotografieren. Am Anfang fühlte ich mich leicht überfordert. Wie spricht man die Leute an? Wollen die überhaupt ein Foto? Ich lief einfach mal drauf los und fast alle Leute ließen sich von mir fotografieren. Ich war in meiner eigenen Welt und bekam nicht mal richtig mit, als wir zum Lied „große Freiheit“ von Unheilig ablegten.

Wir trafen uns, als wir alle Gäste fotografiert hatten, wieder und gingen zurück ins Büro. Alle waren mit meiner Bilderanzahl zufrieden und ich war froh, dass ich meine erste Aufgabe gemeistert hatte. Die anderen erklärten mir wie man die Bilder bearbeitet und wo man was speichert und ich fragte mich ernsthaft wie ich mir das alles merken sollte.
Es war schon nach 1 Uhr als wir fertig waren und Maike und ihr Mann Christian nahmen mich noch mit in die Crew-Bar. Da war einiges los und alle interviewten gleich „die Neue“. Nach einem Feierabendbier machte ich mich auf die Suche nach meiner Kabine die ich erwartungsgemäß nicht fand. Zum Glück sind hier alle hilfsbereit und mir half jemand meinen Schlafplatz wieder zu finden. So ließ ich mich von den Wellen in den Schlaf schaukeln. Morgen werden wir den ganzen Tag auf See sein und am Dienstagmorgen dann Marokko erreichen.

Schöne Grüße von hoher See
Nadine

Spirit of Tasmania

Montag, 04.04.2016

Der Tag war sehr unspektakulär. Wir mussten schon früh aufstehen und beim Blick auf die Uhr im Auto waren wir verwirrt. Ist es wirklich schon so spät? Unsere Uhren im Handy sagten was anderes. Hatten wir etwa Zeitumstellung?
Die Jungs hatten alles am Vortag zusammen gepackt und wir mussten nur das Bettzeug und die Kanister ins Auto packen und die Leiter abschrauben. Die erlaubte Höhe auf dem Schiff ist nämlich 1,10 m und wir hatten 1,15m gemessen. Die Jungs waren sich nicht sicher, ob sie damit durch kommen würden und machten sich ein bisschen Sorgen.
Ich hatte nun absolut keinen Platz mehr im Auto, aber wir fuhren nur 10 min. bis zum Anleger in Devonport. Die Spirit of Tasmania ist ein großes Schiff mit 11 Decks und 222 Kabinen. Sie zählt als Superschnellboot, ist 194.3 m hoch, 57 km/h schnell, fasst 1400 Passagiere und 1000 Autos.
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Die Schlange war noch nicht sehr lange und wir bekamen schnell unsere Tickets. Eigentlich sollte ich zu Fuß auf das Schiff, weil ich statt 300$ nur 80$ bezahlt hatte, aber danach fragte dann keiner mehr. Wir mussten eine Weile warten und dann unsere Gasflaschen abgeben. Nach einer weiteren halben Stunde parkte Kristof das Auto in der letzten Ecke auf dem Schiff. Dort sah es aus wie in einer normalen Tiefgarage und man fühlte sich nicht wie auf dem Schiff. Wir hatten den Parkplatz im untersten Deck und mussten alle Stufen bis zum Passagierdeck hoch.
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Dort sah es gemütlich aus und wir suchten uns Tische und Bänke mit Steckdosen. Die Spirit of Tasmania ist sehr komfortabel und es sieht aus wie in einem großen Restaurant mit Teppichboden.
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Mit Warten und allem drum und dran waren wir fast 12 Stunden auf dem Schiff. Somit hatte ich viel Zeit noch einige Dinge zu organisieren und war die ganze Zeit am Laptop. So auch die Jungs. Auf dem Schiff gibt es sogar ein Kino, Restaurants, Kabinen und vieles mehr. Da ließ es sich gut aushalten. Die Fahrt war ganz ruhig, bis auf einige Wackler, wo mir zwischendurch ein bisschen schlecht wurde. Einmal passierten wir ein großes Kreuzfahrtschiff und sehr oft tummelten sich viele Delfine hinter dem Schiff, was sehr schön aussah.
Es war schon fast halb 7 abends, als wir zum Auto zurück kehrten, die Gasflaschen einsammelten und als eine der allerletzten das Schiff verließen. Somit waren wir wieder in Melbourne, wo es um einiges wärmer war. An der Tankstelle bauten Kristof und Rasmus alles wieder zusammen, füllten die Wasserkanister auf und dann fanden wir uns im geschäftigten Verkehr von Melbourne wieder. Nach eineinhalb Stunden waren wir mitten im Wald. Dort war kein Mensch und es stand dran, dass Camping verboten sei. Da wir keine andere Wahl hatten, blieben wir da und bauten im Dunkeln alles auf. Ich war müde und verkroch mich ins Zelt und die Jungs kochten noch Spaghetti Bolognese. Sie wollten mich wieder ärgern und erzählten vom Vergewaltiger im Wald und von anderen gruseligen Sachen. Mich beeindruckte das diesmal nicht. Auch als laute Schüsse zu hören waren und komische, andere Geräusche zuckte ich nicht mal zusammen. Weil es dann doch noch richtig kalt wurde und die Jungs so laut waren, konnte ich lange nicht schlafen.

Liebe Grüße von der Spirit of Tasmania
Nadine

Diving with Sharks in the Great Barrier Reef

Donnerstag, 18.02.2016

Im Hostel ist es immer doof, wenn man früh aufstehen muss. Da gilt es ganz schnell den Wecker auszuschalten, bevor jemand anderes aufwacht.
Wir waren rechtzeitig dran, aßen was und machten uns zu Fuß auf dem Weg zum Hafen. Wir planten sehr viel Zeit ein (bei unserer Orierung weiß man ja nie).
Die Tusa 6 ist eines der größten und modernsten Tauchschiffe zum Great Barrier Reef. (http://www.tusadive.com/) Es waren einige Leute da und auch sehr viele Chinesen.

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In der eineinhalb stündigen Fahrt fuhr uns die Tusa 6 sehr weit aufs Meer raus. Es gab bequeme Eckbänke, das Schiff hat sogar Teppich und man konnte auch draußen sitzen. Es hätte immer noch Platz für mehr Leute gehabt, was gut war, denn so konnte man sich ausbreiten. Neben uns saßen total nette Amerikaner mit denen ich mich gut unterhielt.
Es gab ein Briefing und weil Sandra noch nicht so gut englisch spricht, bekamen wir den deutschen Guide Matt zugeteilt. In einer 6-er Gruppe bekamen wir alles nochmal erklärt und es war eine gute Auffrischung. Ich bin nämlich schon seit 10 Monaten nicht mehr getaucht. Matt gab uns unsere Tauchcomputer und die ganze Ausrüstung und dann machten wir uns fertig. Da das Wasser am Great Barrier Reef 30 Grad warm ist, bekamen wir nur einen total lustigen, schwarzen, dünnen Anzug mit Kapuze. Mit einem großen Schritt gings vom Boot ins Wasser, Matt voran und die 6 anderen hinterher. Am Anfang wurden wir gefragt, ob wir gleich allein los wollen, aber das war uns beiden nicht so recht. Sandra hat zwar schon einige hundert Tauchgänge, aber kennt sich hier nicht aus und wusste auch gar nicht wie gut ich tauche. An der Schnur von der Boje gings in die Tiefen des Ozeans runter. Die Sicht war gut, wir waren nur auf ca. 8 Meter und mein Druckausgleich klappte diesmal auch. Zum Glück machten mir meine Ohren wenigstens diesmal keine Probleme.
Leider ist es kein Gerücht, das das Great Barrier Reef total kaputt ist. Überall sieht man wo die Korallen zerstört sind und unser Guide der ständig mit den Flossen hin kam, machte das nicht besser. Dafür wusste er sehr viel und schrieb alles auf eine Unterwassertafel. Welche Koralle wie alt ist und was es für Fische sind. Das war sehr interessant. Leider sieht man auch nicht viele Fische und das machte mich ein bisschen traurig. So viel Natur wird von den Menschen zerstört. Wir konnten einige große Regenbogenfische, Triggerfische und Krabben sehen. Matt zeigte uns viele Sachen die wir sonst bestimmt nicht gesehen hätten.

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Nach 30 min. wollte Matt wieder an die Oberfläche und schickte Sandra und mich die restlichen 15 min. allein los. Wir tauchten nicht zu weit weg um uns nicht zu ver“laufen“, aber sahen auch nicht wirklich viele Fische. Nur ein paar kleine Nemos waren dabei.
An der Oberfläche zogen wir gerade die ganze Ausrüstung aus, als eine Frau zu uns kam und meinte wir können uns gleich wieder anziehen. Es gab ein bisschen Obst und dann gings sofort wieder runter. Wir wussten gar nicht, dass wir drei Tauchgänge hatten. Irgendwie sind wir von zwei ausgegangen und freuten uns über den Dritten.
Wir schwammen gerade alle hinter Matt her, als Sandra mich plötzlich anstupste. Unser Guide hatte eine Plastikflasche mit der er Geräusche machte. Gerade als ich ins dunkelblaue Wasser schaute, sah ich ihn: Einen Hai ! Ich freute mich tierisch und wollte gerne hin schwimmen. Leider war er bald schon wieder verschwunden. Es handelte sich um einen „Black Tip Reef Shark“, also ein relativ Kleiner und ungefährlicher. Trotzdem war ich total froh meinen ersten Hai gesehen zu haben. Ein paar Meter weiter sah ich noch einen Anderen mit einer weißen Flossenspitze.

Der Tauchgang war ebenfalls nach 45 min. zu Ende und wir tauchten wieder direkt am Boot auf. Die Sicht war so gut, dass das einfach war. Das Boot hat hinten sogar eine Bank, sodass man seine Flossen noch im Wasser ausziehen kann. Das ist super praktisch. Matt stresste uns und sagte wir sollen uns beeilen, bevor es kein Essen mehr gäbe. Wir waren die Letzten und tatsächlich hatten die Anderen schon einiges verputzt. Es gab kaltes Fleisch und Wurst und sehr viele verschiedene Salate und Käse. Diese waren sehr lecker und außerdem gabs Brötchen dazu. Wir ließen es uns an Deck schmecken und genossen den Ausblick bei genialem Wetter. Derweil war der Kapitän schon zu einer anderen Stelle gefahren.
Bei der Vorstellung hatten die Crew-Mitglieder gesagt, dass man gerne zum Kapitän hoch könnte. Die Chance ließ ich mir nicht entgehen und guckte ihm über die Schulter. Er musste gar nichts machen und das Schiff steuerte sich sogar von selbst. Auf einem Bildschirm waren die genauen Koordinaten eingezeichnet und alles sah total modern aus.

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Wir hatten noch nicht mal eine Stunde Pause da sollten wir uns schon wieder fertig machen. Eigentlich ist es wegen dem Stickstoff nicht gut, so viele Tauchgänge in so kurzer Zeit zu machen, aber uns blieb ja nichts anderes übrig. Diesmal trauten wir uns zu allein zu gehen, weil Sandra sagte es ist einfach am Riff entlang zu tauchen und meinte ich würde meine Sache gut machen.
Der Abstieg ging auch ohne Boje, aber Matt musste uns über Wasser erst mal zeigen, wo das Riff ist. Das sorgte für Lacher.
Leider gab es hier auch nicht mehr Fische als an der anderen Stelle. Wir gingen bis auf 22 m runter und das Wasser war schön klar. Dafür leuchteten die Korallen in allen möglichen Farben. Man sah pink, rot, grün, gelb und alle möglichen Formen und Größen. Manche Pflanzen schnappen zu, wenn man die Hand drüber hält und das ist lustig. Unter Wasser zu sein ist einfach ein geniales Gefühl. Wenn man schwerelos über die tollen Korallen schwebt und die Fische einem entgegen schwimmen. Außerdem waren Sandra und ich gute Tauchbuddys und verbrauchten ungefähr gleich viel Luft, was gut ist. Dann hat man einen langen Tauchgang.
Es gab wieder einige große Regenbogenfische und andere Größere. Auch wir fanden sehr einfach zum Schiff zurück und waren froh allein los geschwommen zu sein. Einen Guide dabei zu haben, kostet nämlich nochmal 10$ extra. Da sind wir ganz Schwaben und sparen wo wir können.

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Tauchen macht ziemlich müde und dementsprechend fertig waren wir auch. Es gab leckeren Kuchen, wo wir uns fleißg bedienten und dann legten wir uns draußen auf eine Bank und schliefen. Wir waren noch nicht wieder am Hafen als unser Guide Matt uns aufweckte. Zusammen mussten wir die Logbücher ausfüllen und dann erreichten wir schon den Hafen von Cairns.
Als wir aus dem Schiff ausstiegen, stand die ganze Schiffscrew Spalier und klatschte jeden ab. Das war total süß und sah lustig aus.
Alles in Allem war es echt schön, obwohl es schade ist, dass das berühmte Great Barrier Reef so tot und kaputt ist. In Thailand und Malaysia habe ich definitiv mehr gesehen. Die Tusa 6 ist ein super Tauchboot das man echt nur weiter empfehlen kann. Es ist zwar sehr teuer, aber so sind eben die Preise in Australien. Außerdem wurden wir ein paar Mal unter Wasser fotografiert, aber die Bilder wollten wir nicht kaufen.
Zurück im Hostel richteten wir uns nur schnell und standen in der langen Schlange beim kostenlosen Essen. Diesmal gabs für mich Reis mit Tomatensoße und für Sandra Kartoffelbrei und Fleisch. Das schmeckte beides überhaupt gar nicht und wir mussten es stehen lassen. Dafür gingen wir wieder in die Stadt und kauften uns guten Nachtisch. Außerdem gabs nochmal Souveniershopping und wie immer verliefen wir uns auf dem Rückweg 😀
Schon um 10 gingen wir ins Bett, weil wir fit für den nächsten Morgen sein wollten.

Liebe Grüße von Nemo
Nadine

Islandhopping is over

Montag, 30.03.2015

Heute ist mein Glückstag: aufgewacht ohne Schmerzen, das erste mal beim Packen den Backpack zu bekommen und das aller aller beste: Actioncam geht wieder !!!
Zur Geschichte meiner geliebten Cam: gekauft, kaputt, zurück geschickt, wieder bekommen, immer noch kaputt, ich hab sie selbst zum Laufen gebracht,
3 Mal verloren: 1.) beim Skifahren auf der Rodelbahn in Österreich nachts in 4m Tiefschnee. Von netter Person gefunden, abgegeben und zugeschickt bekommen.
2.) auf der Tanzfläche im größten Club Bangkok’s. Nach 5 min. dort unbeschadet wieder gefunden, trotz sehr vieler wild tanzender Leute.
3.) auf dem Meeresgrund beim Schnorcheln. Befestigungsband ist vom Arm gerutscht. Nach 5 min. gemerkt und Vroni ist 3m getaucht und hat sie geholt.
Dann waren wir mal auf Koh Tao joggen. Danach bin ich voller Euphorie ins Wasser gesprungen und nach ein paar Minuten ist mir aufgefallen, dass die Cam ohne Wassercase in meiner Hose war. Natürlich total nass. Sie ging dann nicht mehr an, ich hab sie 2 Tage in die Sonne gelegt aber es hat nichts geholfen. Reis gekauft, 2 Tage eingelegt, Cam ist angegangen aber Display war schwarz und der rote Knopf hat beim Filmen geleuchtet, aber hinterher war nichts auf der Karte. Akku und Karte getauscht, aber kein Unterschied. Hoffnung aufgegeben, zum Transportieren im Reis liegen gelassen seit 1 Woche und ich wollte sie eigentlich nach Deutschland zurück schicken. Heut just for fun angemacht und ohne Probleme wie immer gelaufen. Ich hab zur Zeit einfach so unendlich viel Glück und ich glaub die Cam liebt mich 🙂
Nach dem Auschecken und Frühstück dann von Sophia verabschiedet, die ganze Zeit im Restaurant gechillt und ne Stunde Massage für 2€ gehabt.
Pünktlich um 4 sind wir beide mit dem Taxi zum Pier gefahren worden und ich hab mich von Chris dort verabschiedet.
Chris: es war sooo toll, dass wir zusammen gereist sind ! Ich werde meinen „großen Bruder“ und Tauchbuddy voll vermissen und die abendlichen Tatort und Stromberg Folgen auch 😦 cool, dass wir uns ein Bungalow teilen konnten ! Was tust du nur ohne mich ? 😀 niemand der guckt, dass du alles hast, niemand der dir alles leiht und niemand der dich weckt, wenn du verschläfst 😉 danke, dass du immer so ehrlich warst und wir so viele coole Sachen zusammen gemacht haben 🙂 dir weiterhin eine schöne Reise !
Die Fähre nach Don Sak war sehr groß und total komfortabel. Ich hatte eine ganze Sitzreihe auf Deck allein und es war fast nichts los. So konnte ich mich hin legen. Die Wellen waren diesmal quasi nicht vorhanden und die Fahrt sehr ruhig. Es ist irgendwie lustig, wenn man los fährt und nicht weiß wo es wann hin geht und was danach passiert. Ich wusste lediglich, dass ich um halb 11 am nächsten Morgen in Bangkok sein sollte.
Dann hatte ich einen der besten Momente auf der Reise der sehr schwer zu beschreiben ist: nachdem ich erst nicht wusste wie ich es finden soll nach fast 4 Wochen das erste Mal allein zu sein und die erste Reise allein anzutreten, wusste ich es nach ein paar Minuten.
Ich saß auf der Bank, guckte auf das strahlend blaue Meer, der warme, leichte Wind wehte durch meine Haare, ich hörte meine Lieblingsmusik, dachte an die vielen gigantischen Erlebnisse bisher, die Sonne scheinte mir ins Gesicht und ich freute mich wahnsinnig auf Kambodscha. Als ich dann den schönsten Sonnenuntergang aller Zeiten beobachtete, war ich einfach nur total glücklich. Glücklich darüber, dass ich hier sein, die Reise machen, so viel erleben und einfach nur das Leben genießen darf. Als sich dann der Himmel langsam von einem gigantischen Orange in ein Pechschwarz verwandelte, guckte ich mir die Sterne und den total schönen Mond an, bis wir um 8 anlegten. Das war ein richtiges Gänsehautgefühl.
Mit dem Reisebus fuhr ich nach der 3 stündigen Fährenfahrt eineinhalb Stunden nach Surat Thani weiter. Wenn man nicht weiß wo es hin geht, muss man einfach Leuten mit dem gleichen Aufkleber folgen und schon ist man richtig. Im Bus hab ich 2 total nette Jungs aus Bayern kennen gelernt, die auch mit dem Nachtzug gefahren sind und ebenfalls bei der Halfmoon Party waren.
Zusammen waren wir Essen und warteten auf den Zug.
Der Bahnsteig war total urig und ein kleines Kind saß da mitten drin und schaute TV. Elektronische Anzeigetafeln gibts nicht und so wird mit Kreide auf einer Tafel die Verspätung dokumentiert. Ob man richtig steht, ist auch nicht ganz ersichtlich. Irgendwie war es dort allgemein sehr abstrus. Unzählige Straßenhunde haben sich andauernd wilde Kämpfe geleistet und sind wild hin und her gerannt.
Mit eineinhalb Stunden Verspätung kam dann der Zug und er war wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Alt, laut und nicht viel Platz, aber ich fand es spannend und es hat mich irgendwie an die Transsybirische Eisenbahn erinnert, obwohl es ein Zug war.
Als die vielen Wagen langsam los schaukelten, lag ich schon in meinem Bett und ließ mich in den Schlaf ruckeln. Es waren Stockbetten und ich hatte das obere Bett, wo es kein Fenster gab. Jedes Bett hat einen Vorhang und die Matratze ist bequem, man bekam eine frisch gewaschene Decke und das Bettzeug war sehr sauber. Das einzige Problem war, dass die Klima direkt über mir war und so kalt eingestellt, dass ich trotz Decke und Jacke fror. Außerdem war das Licht direkt neben meinem Bett und scheinte durch den Vorhang.
So setzte der Zug langsam seinen Weg durch die Nacht Richtung Bangkok fort und ich schlief tief und fest.

Zugige Grüße
Nadine

 

Chris im Bungalow beim Packen
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Karte von Koh Phangan

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letzter Fruitshake im Bungalow

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Bungalow-Anlage

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Fähre

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tolle Sicht von der Fähre aus

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toller Mond
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Kind guckt Fern am Bahnsteig
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Bahnsteig von Surat Thani
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Anzeigetafeln
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Wagon im Zug
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Ko Pha-ngan nach Don Sak Fähre (GoogleMaps: wie soll das mit dem Auto gehen?!)

Don Sak nach Surat Thani Bus

Surat Thani nach Bangkok mit dem Nachtzug

Gesamte Strecke im Überblick

 

Open water licence

Samstag, 21.03.2015

Heute stand unser großer Tag an: um halb 6 klingelte der Wecker und um halb 7 war Abfahrt Richtung „South West Pinnacle“ wo der Weg eine Stunde lang war. Nachdem das ganze Zeug gepackt, verladen, ausgepackt und angezogen war, bekamen wir nochmal ein Briefing. Denja warnte uns vor ein paar Sachen, aber diesmal mussten wir keine Skills machen und konnten uns auf die Unterwasserwelt konzentrieren. Heute war auch ein Filmer dabei, der alles dokumentierte.
Nach dem Buddycheck ging es wieder mit einem riesigen Schritt mitten in den Ozean. Wie immer mussten wir nachdem wir die Westen aufgeblasen hatten, rückwärts eine Weile zur Boje schwimmen. Da fühlt man sich wie eine hilflose Schildkröte auf dem Rücken und denkt man kommt nicht vorwärts. Die Wellen waren so hoch, dass wir ohne bestimmt ertrunken wären 😛
Am Seil entlang ging es runter auf 18m und das Wasser war mit 29 Grad wieder sehr warm. Leider gab es bei mir wieder Probleme mit den Ohren, sodass sie weh taten und ich konnte mich nicht am Seil festhalten, weil die Wellen so arg waren. Auf dem Meeresgrund war das alles aber wieder vergessen. Die Fische waren noch toller als gestern, die Korallen in einem kräftigen rosa, der Lichteinfall von oben total schön und die Sicht klar. Alle konnten diesen Tauchgang total genießen und die vielfältige Unterwasserwelt betrachten, weil wir uns nicht mehr so auf alles andere konzentrieren mussten. Unter anderem haben wir Nemo und Fische gesehen, die wie Haie aussahen. Nach 30 min war der geniale Tauchgang leider zu Ende und den Aufstieg habe ich wieder nicht mit bekommen. Ich war wieder die erste nach unserer Instructorin Denja, schwamm einfach immer hinterher und plötzlich waren wir an der Oberfläche. Ich bekam wieder starkes Nasenbluten, aber der Kapitän vom Schiff war sehr nett und brachte mir Tücher und Eiswürfel.
Dann sind die Jungs nochmal von ganz oben vom Boot gesprungen und ich war erst skeptisch. Da es mich aber so gejuckt hat, bin ich auch hinterher gesprungen. Es hat total viel Spaß gemacht und es ist ein gigantisches Gefühl, wenn man sich was traut, wovor man Respekt hatte.
Beim Briefing vom 2. Tauchgang in „Shark Island“ machte uns Denja nicht gerade Mut. Wir sollten noch 2 Skills machen, ohne Boje und Seil abtauchen, sie meinte das sei ein schwieriges Tauchgebiet, es gibt Triggerfishs die gefährlich sind, Strömungen (weswegen wir dicht zusammen bleiben sollten) und sie war schon sehr lange nicht mehr in diesem Tauchgebiet.
Diesmal mussten wir uns rückwärts vom Boot fallen lassen, was ein komisches Gefühl ist, weil man die Orientierung verliert.
Der Abstieg ohne Boje klappte erst nicht so gut, weil ich zu leicht war und nicht runter kam. Denja musste mich runter ziehen und mir noch ein Gewicht dran machen. Meine Ohren taten nicht mehr so weh und der Druckausgleich funktionierte viel besser. Auf 15m saßen wir wieder im Sand und sollten erst die Masken ausziehen, wieder anziehen und das Wasser raus lassen und dann Luft in unsere Weste pumpen und wie eine Gini im Schneidersitz ein paar Zentimeter über dem Boden schweben. Das war gar nicht so einfach und man musste ruhig und gerade sitzen bleiben.
Der angenehmere Teil war dann die Erkundung des Tauchgebietes. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man nur mit Hilfe der eigenen Lunge im Wasser auf und absteigen kann. Das ist wie ein Ballon den man aufbläst und Luft raus lässt und wenn man es raus hat, schwebt man über die Korallen hinweg und ist total schwerelos. Die Arme darf man beim Tauchen sowieso nicht benutzen, weil es viele gefährliche Tiere und spitze Korallen gibt. Unsere Gruppenformation hat wieder super funktioniert und wir konnten auf dem Rücken und auf der Seite schwimmen um alles genau anzuschauen. Alles war gut, bis plötzlich eine komische Szene passierte:
Ein Triggerfish attackierte Denja und die haben sogar Zähne und mögen es absolut nicht, gestört zu werden. Aufsteigen darf man auch nicht, weil sie dadurch noch aggressiver werden. Die Fische sind sehr groß und Denja lieferte sich einen Kampf mit diesem Fisch, schlug wild mit den Flossen, wir alle hatten absolut keine Ahnung was wir tun sollten und ihr war die leichte Panik anzusehen. Ich schwamm dann ein bisschen zur Seite und die anderen folgten mir. Denja zog ganz heldenhaft eine Flosse aus, haute dem Triggerfish auf den Kopf bis dieser ohne zu beißen ab ließ. Wir alle hatten einen Schock und auch Denja war sichtlich froh den Fisch besiegt zu haben. Riesen-Drückerfische erreichen etwa eine Länge um die 75 Zentimeter und ein Gewicht von !zehn Kilogramm.

Die Sicht war auch dieses Mal teilweise sehr klar und es gab wieder eine Menge zu entdecken: Aale, Stachelrochen, Seesterne und vieles mehr. Nach 50 min war der letzte Tauchgang beendet und Denja war total beeindruckt. Sie war super zufrieden mit ihrer Gruppe und meinte es gibt sehr selten so optimale Bedingungen wie wir sie hatten. Auch der andere Instructor war begeistert von dem Tauchgang. Alle 25 Leute auf dem Schiff waren froh, bestanden zu haben und nun können wir uns ganz offiziell: Open Water Diver nennen und überall bis 20 m Tiefe allein tauchen.
Mit einem Bier und gutem Essen im Restaurant begossen wir unseren Schein und waren alle sehr stolz und happy es geschafft zu haben.
Dann chillten wir noch den restlichen Tag, weil wir um 12 schon zurück waren und abends guckten wir das Video an, das total gut geworden ist.
Ich bin so froh, dass ich das gemacht habe, ich liebe meine Gruppe, Denja war die beste Lehrerin die man sich wünschen kann und hat uns totale Sicherheit vermittelt, die Gruppe hat total gut zusammen gehalten und wir haben sehr viel im Meer erlebt.
Unser ganzer Kurs ging dann noch zum Feiern des Ereignisses an den Strand und es war total gut. Alle hatten Spaß, wir guckten wieder die Feuershows, veranstalteten wieder unsere eigene Poolparty und alle 20 feierten die ganze Nacht.

Freudige Grüße
Nadine

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