I can’t see the Sea

Mittwoch, 09.09.2015

Der Tag begann um 6 bei strahlendem Sonnenschein und einem guten Frühstück, liebevoll im Motel von Oma zubereitet.
Wir verabschiedeten uns nett vom Besitzer und sagten, dass wir vielleicht wieder kommen werden.
Dann ging’s für uns an einen wunderschönen Sandstrand, wo Surfanfänger versuchten auf ihren Brettern zu stehen. Das Wasser war frisch, aber mit den Füßen konnte man gut rein. Natürlich wurden unsere Hosen wieder nass. Eine Weile schauten wir den vielen Surfern zu und genossen die Sonne.
Nächster Stopp war das Supercheap Auto. Dort bekommt man sehr günstig alles rund ums Auto und so war ich um Scheibenwischer, eine Antenne und Duftbäumchen reicher. Papa montierte die Scheibenwischer gleich noch an Ort und Stelle.
Oma kann es nicht sehen, wenn etwas dreckig ist und so bestand sie darauf in die Autowaschanlage zu fahren. Beim selbst waschen war die Zeit auf 2:50 min begrenzt und so beeilten wir uns ordentlich. Wir wechselten uns alle ab und sorgten mit vollem Körpereinsatz dafür, dass Brissie wie neu aussah. Selbst mit Tempos standen wir da und putzten alles perfekt.
Oma ist schuld ! Das wissen wir jetzt 😀 sie wollte unbedingt am Meer entlang fahren. In Google Maps suchten wir also eine Route aus, die am Wasser entlang führte. Das erste Abenteuer war eine Autofähre zum Überqueren des Flusses „Hastings River“. Diese kostete 5$ und brachte uns in 3 Min Fahrtzeit sicher ans andere Ufer. Oma traute sich nicht die Autotüre auf zu machen, weil sie dachte das Autos vorbei fahren. Als wir ihr sagten, dass wir auf einer Fähre sind, mussten wir alle lachen. Neben uns war ein Mann im Auto der sich seine Chips mit seinem Hund teilte. Der nette junge Fährmann riet uns nach links zu fahren, aber die ausgesuchte Route verlief nach rechts. Unsere Gesichter waren filmreif als wir an einem Schotterweg raus kamen. Gut, dass ich einen Jeep gekauft habe. Mit sage und schreibe 50 km/h fuhren wir über die Holperpiste. Natürlich suchten wir vergeblich nach dem Meer. Dieses war versteckt hinter meterhohen Büschen und Bäumen und man konnte es nicht mal erahnen. So ging das eine Weile, aber dann nahm unsere Route eine Wende: wir landeten in einer Sackgasse! Geradeaus befand sich ein sehr schmaler Sandpfad und links war ein großes Tor. Wir mussten alle total laut lachen. Hilft ja nix ! Also wieder umgedreht und Gleiche nicht vorhandene Straße zurück gefahren. Problem: Brissie hatte Durst. Und war fast bis zum letzten Tropfen leer.
Papa wollte sich nicht die Blöße geben und zum gleichen Fährmann zurück. Also haben wir die andere Strecke ausprobiert. Im Niemandsland gabs wieder eine Fähre und so warteten wir. Und wenn sie nicht verhungert sind, dann warten Sie noch heute, würde an dieser Stelle hier stehen, wenn nicht ein netter Bauarbeiter zu uns gekommen wäre und uns gesagt hätte, das die Fähre nicht fährt.
Leider blieb uns gar nix anderes übrig als die selbe Fähre wie hin, auch wieder zurück zu nehmen und lustige Kommentare vom Fährmann einzuheimsen. Papa dem das sehr peinlich war, versteckte sich unauffällig hinterm Auto. Fazit: 10$ Fährengebühr und 1 Stunde Zeit verloren, Meer nicht gesehen und an Erfahrung gewonnen: nicht alle Wege führen nach Rom, äääh Coffs Harbour !
Natürlich lassen sich die Schäfers durch sowas nicht unterkriegen. So ging’s dann endlich über den Pacific Highway Richtung nächstes Ziel und Brissie bekam gerade noch rechtzeitig was zu trinken. Oma musste sich den ganzen Tag anhören, dass sie Schuld am Umweg wäre. Unterwegs wurde ich so müde, dass Papa fahren musste. Für ihn war der Linksverkehr am Anfang sehr ungewohnt und er betätigte oft den Scheibenwischer statt dem Blinker, aber sonst klappte alles sehr gut.
Zwei Stunden später kamen wir an der Hauptattraktion der „Big Banana“ in Coffs Harbour an. Das ist einfach nur eine große Betonbanane mit Bananenplantagen und einem kleinen Freizeitpark drum herum. Alles hatte schon zu und wir guckten den Bauarbeitern zu, die gerade dem neuen Wasserpark den letzten Schliff verliehen.
Sonst ist in diesem kleinen Örtchen nicht viel geboten. Somit gingen wir ins Shoppingcenter, kauften Sachen fürs Frühstück, ich ließ mir die Spitzen und das Pony schneiden (normalerweise gehe ich nicht zum Frisör) und wir gönnten uns Eis und Kaffee im MC Donalds.
Erneut fanden wir uns dann in einem Ibis Budget Hotel wieder. Das Zimmer war nur minimal größer als das in Sydney, fürs WLAN musste man zahlen und in der Dusche floss das Wasser nicht ab.
Nicht weit weg vom Hotel fanden wir einen Thailänder und unsere großen Nudelboxen verspeisten wir noch dort.
Im Hotel spülte ich das Geschirr das schon eine Weile in meinem Auto lag und Oma kramte einen Lappen aus ihrem Koffer. Sogar im Urlaub will sie immer und überall putzen 😛
Früher als die letzten Tage ging’s dann ins Bett.

Liebe Grüße aus Coffs Harbour
Nadine

Town Beach in Port Macquarie

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Oma und ich

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Autoglücksbringer von Oma und Tante Sandra – danke ❤

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Autoladen

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Papa montiert die Scheibenwischer

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Brissie wird geputzt

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Autofähre
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Sackgasse:

schmaler Sandpfad…

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…oder Tor?

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ratlose Blicke

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Papa fährt

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So transportieren die ihre Kühe

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Bananenplantagen

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Big Banana

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Koala Hospital

Dienstag, 08.09.2015

Sehr früh um halb 6 klingelte der Wecker und um 7 startete der Aufbruch Richtung Port Macquarie (http://www.portmacquarieinfo.com.au/).

Es dauerte ewig, bis wir uns durch den sehr krassen Berufsverkehr gekämpft hatten. Das war sehr anstrengend und nervenaufreibend. Irgendwann hatten wir es aber aus Sydney raus geschafft.

Auf der 4 stündigen Fahrt durchs Niemandsland über den Pacific Highway ging es wieder sehr lustig zu. Leider sahen wir viele tote Kängurus am Straßenrand.

Papa war sehr begeistert von den Road Trains. Die bis zu 35,5 m langen, bis zu 132 Tonnen schweren und bis zu 500 PS starken Lastwagenkombinationen die mit 100 km/h an uns vorbei rauschten, schindeten Eindruck.

Außerdem machten wir uns über das Führerscheinsystem schlau. Die Fahranfänger ab 16 müssen den Buchstaben „L“ an ihrem Auto haben, was für „learner permits“ steht. Damit sind sie erlaubt Fahren zu lernen Mit dieser Lizenz müssen 120 Fahrstunden absolviert werden, die aber auch z.B. mit den Eltern (mit gültigem Führerschein) gemacht werden können. Wenn die Leute sich sicher fühlen und die Mindestfahrstunden erledigt haben, können sie sich für die „probationary licence“ bewerben, wobei sie dann das „P“ auf dem Auto haben. Anscheinend ist der Führerschein günstiger als in Deutschland, aber hier habe ich keine offiziellen Informationen. Die Probezeit ist ca. 4 Jahre und innerhalb von dieser gibt es auch verschiedene Geschwindigkeitsbegrenzungen für die Fahrer.
Auf jeden Fall wussten wir dann, was das „L“ und „P“ auf den Autos heißt.

Bei sehr schönem Wetter fuhren wir das Koala-Hospital in Port Macquarie an. Dieses gibt es seit 42 Jahren und es werden verletzte und alte Koals aufgenommen, die Leute finden. So waren in all den Jahren schon ca. 1300 dieser Tiere da. Leider gibt es einige schlimme, unheilbare Koalakrankheiten und einige sind auch blind. Es ist aber absolut schön zu sehen, wie sich die insgesamt 170 ehrenamtlichen Helfer um die Beutelbären kümmern. Alles wird nur durch Spenden finanziert und da gibt man auch sehr gerne was. Jeder der wolligen Tiere hat ein eigenes Gehege mit täglich frischem Eukalyptus. Von den 900 Eukalyptusarten essen die Koalas nur 60. Deswegen ist extra ein Mann eingestellt, der die Tiere mit dem richtigen Essen versorgt. Ganz viele Koalas werden durch Buschfeuer oder Hunde verletzt und nur wenige überleben das. Das nach dem Känguru am weitesten verbreitete Symbol Australiens schläft bis zu 20 Stunden am Tag. Wir hatten sehr viel Glück und ein Koala spazierte auf allen Vieren im Gehege rum und war total goldig. Wir waren fast die Einzigen im Krankenhaus und konnten das Weibchen lange beobachten. Eine Frau die mehrmals die Woche kommt meinte, dass es sehr selten ist das zu sehen.

Um 3 Uhr gabs eine Fütterung und die süßen Tiere wurden mich Milch aus einer Spritze versorgt, was ihnen sehr zu gefallen schien. Der nette Guide der mit Herz und Seele sein Wissen weiter gab, vermittelte uns viel Nützliches. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Hier der Link zur Website: http://www.koalahospital.org.au/

In einem schönen Cafè direkt daneben, genossen wir einen guten Kaffee in der Sonne.

Im Roto-House, ein Haus das noch Original wie in 1891 eingerichtet ist, findet man sogar original Tagebücher und Klamotten. Dort war es sehr interessant. Hier der Link:

http://www.nationalparks.nsw.gov.au/things-to-do/historic-buildings-places/Roto-House

Unser Motel „John Oxley Motel“ ist sehr schön, das Zimmer groß und wir sind im Neubau untergekommen. Auch das Bad ist sehr komfortabel. Erst konnten wir unsere Zimmertüre nicht aufschließen und fragten uns schon, ob das an uns liegt. Der nette Besitzer kam aber dann mit einem neuen Schlüssel und dann hatten wir wieder Zutritt zu unserem Raum.

Beim Einkauf des Frühstücks für den nächsten Tag im Aldi stellten Oma und Papa fest, wie günstig vieles hier ist. Viele Sachen sind sogar billiger als daheim.

Ein weiteres Kulturerlebnis das man in Australien nicht verpassen darf, ist „Dominos Pizza“. Viele Pizzen kosten dort vor 9 abends nur 5$ (3,10 Euro). An einem Monitor an der Wand sieht man genau wie weit die bestellte Pizza ist und die Leute arbeiten sehr schnell. So konnten wir trotz vieler anderer Gäste unsere frische Pizza 10 min. später mit nehmen. Im Motel verzehrten wir sie. Uns 3 haben die Pizzen sehr gut geschmeckt, sie waren groß und das war nicht das letzte Mal, dass wir dort bestellt haben.

Beim Shoppingbesuch im Coles davor kauften wir Batterien und Papa versuchte zurück im Motel die Fernbedienung für die Zentralverriegelung von Brissie (die bei mir noch nie funktionierte) wieder zum Laufen zu bringen. Leider gelang ihm das nicht, aber als er kurz draußen war, nahm Oma die Sache in die Hand. Sie drückte überall rum, klopfte ein paar mal drauf und siehe da – das Licht leuchtete. Das Auto ging erst damit nur auf und nicht mehr zu, aber Papa wandte sich ihr noch mal zu und dann hatte ich ein paar Minuten später eine funktionierende Zentralverriegelung. Außerdem füllten wir schon Öl, Spritzwasser und Kühlflüssigkeit nach und bald wechseln wir noch einen Reifen. Es ist echt praktisch, wenn man einen Papa hat, der sich mit Autos auskennt. Da hatte ich mal wieder richtig Glück und Brissie freut sich darüber bestimmt auch. Sonst ist er genau so begeistert wie ich von meinem Auto.

Ich muss hier Oma und Papa viel erklären. So zum Beispiel das man bei den Steckdosen einen Schalter umlegen muss, dass sie angehen, dass man beim über die Straße laufen erst nach rechts gucken muss, dass ein Kaffee mit Milch ein „Flat White Coffee“ ist, dass die Uhr nur von 12-11 geht dass man um die Hoteltüre abzuschließen innen einen Knopf rein drücken muss und vieles mehr. Ich lache die beiden immer aus und generell gibt es bei uns Schwaben viel zu lachen. Manchmal stellen wir uns alle drei ein bisschen dämlich an und finden das alle witzig.

Liebe Grüße aus Port Macquarie

Nadine

Frühstück

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Koala Hospital

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Roto House

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Unser Zimmer

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Papa repariert die Fernbedienung

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New arrivals from Germany

Samstag, 05.09.2015

Weil ich ja Freitags frei hatte, musste ich Samstags nochmal ran. Es kamen 2 neue Einstellerpferde aus Europa an. Andrew ist die beiden und eine andere Stute geritten. Sonst mussten wir wieder alle anderen Pferde aufs Laufband stellen.

Außerdem ist Michael aus Deutschland gekommen, der mich in den kommenden 2 Wochen vertreten wird. Er hatte noch nie was mit Pferden zu tun und so war es für uns alle etwas neues. Darin und ich mussten ihm alles von Grund auf beibringen. Was bedeuten die Gestiken der Pferde, wie führt man diese richtig, wie geht ein Anbindeknoten, wie funktioniert das mit dem Laufband und vieles mehr. Ich glaube da kommt noch sehr viel Arbeit auf Darin (und natürlich auch auf Michael zu), aber ich bin optimistisch, dass die beiden das ohne mich hinbekommen 😉

Viel zu früh war alles in Brissie verstaut und ich war bereit. Leider nur ich. Brissie wollte mir nicht ganz gehorchen und so reagierte sie nicht, als ich den Schlüssel umdrehte. Verdammt ! Voller Panik versuchte ich es noch ein paar Mal, aber sie gab kein Lebenszeichen von sich. Gut, dass mein Chef Andrew eine mobile Batterie hat und diese gleich anschloss. Ich atmete laut auf, als das funktionierte und mir das vertraute schnurren des Motors in den Ohren klang. Noch schnell von allen verabschiedet (die noch arbeiteten) und weg war ich. Leider war meine Freude nur von kurzer Dauer und das Glück war mir nicht gegönnt. Mein sonst so zuverlässiges Google Maps streikte ebenfalls und schloss sich immer wieder direkt. Ständig hielt ich an um es wieder zu öffnen, aber nix ging. Selbst IPhone aus-, und einschalten half nix. Ich wusste leider nicht mal die Richtung und Schilder gabs nicht. So fuhr ich eine gefühlte Ewigkeit durchs Nichts ohne zu wissen, ob ich überhaupt richtig war. Irgendwann die Erlösung in Form einer Tankstelle. Der nette Mann erklärte mir ausführlich den Weg und als ob mein GoogleMaps das gehört hätte, ging es danach plötzlich. Pünktlich zur Rush-Hour fand ich mich in Sydney wieder und fluchte über den dichten Verkehr. An einer Ampel stand ich in der falschen Abbiegespur und 2 junge Männer ließen mich fahren. Höflich bedankte ich mich. An der nächsten Ampel war es umgekehrt und ich ließ die Männer vor. Die fragten mich mit Zeichensprache nach meiner Handynummner aber dafür hatte ich in dem ganzen Stress natürlich nichts übrig 😛
Zu allem Übel verfuhr ich mich noch und erreichte den Flughafen-Parkplatz als das Flugzeug von meinem Besuch gerade planmäßig landete. Obwohl ich weiß, dass Zollkontrolle, etc. eine Weile dauern, flitzte ich ins Flughafengebäude und quetschte mich neben die unzähligen wartenden Leute. Versunken im Meer aus Willkommensschildern, Blumen und Luftballons wartete ich geduldig hinter der Barriere. Und wartete. Und wartete. Und wartete noch länger. Meine Nervosität wurde mit jedem Fluggast der raus kam größer. Ich wartete so lange, dass ich schon zweifelte, ob die beiden überhaupt noch kommen würden.

Sage und Schreibe eineinhalb Stunden stand ich da, bis meine Oma und mein Papa endlich hinter der Glaswand auftauchten. Die Freude war riesengroß, die Nervosität fiel von mir ab und ich war einfach nur froh die beiden nach einem halben Jahr wieder zu sehen.

Sie freuten sich über einen super Flug mit sehr gutem Service bei Ethiad und darüber, endlich angekommen zu sein.

Das Parkhaus war mit fast 30$ übertrieben teuer, aber das war mir egal. Brissie startete vorbildlich und wir fuhren zum 30 min. entfernten Ibis Budget Hotel. Es war wie Weihnachten als sie mir allerlei Dinge mitbrachten, um die ich sie gebeten hatte. So auch 2 große Gläser Nutella, Schokolade und mein Iphone 5 das mein Bruder für mich in Deutschland gekauft hatte.

Das Hotel macht dem Namen „Budget“ alle Ehre. Es gibt ein Ehebett und darüber ein Stockbett. Das Waschbecken ist mitten im Zimmer und zu 3. ist es sehr kuschelig in dem kleinen Raum. Außerdem haben wir eine Art Campingdusche. Dafür ist das Zimmer sehr sauber und der Preis war echt ok.

Zur Feier des Tages ging es in den direkt neben dem Hotel gelegenen MC Donalds, der auch wieder zum WLAN schnorren da war. Gegessen haben wir im Oporto, wo es zum Glück Veggieburger hatte.

Als wir im Bett lagen war es schon nach 1 und ich wusste, wer in der Nacht gut schlafen kann.

Liebe Grüße auch von Oma und Papa

Nadine

 

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Oma und Papa glücklich im Hotel angekommen

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Many Bandages and a broken Traktor

Montag, 31.08. – Freitag, 04.09.2015

Eigentlich sollte ich Montags frei haben, aber da es Saphias Geburtstag war, bekamen die beiden frei und ich war mit Andrew allein. Die Pferde hatten Ruhetag und so musste ich nur alle Paddocks abmisten und einige Pferde aufs Laufband stellen. Alle Bandagen vom Turnier (35 Stück) musste ich aufwickeln, was ewig dauerte.

Leider haben Matthew und Saphia die Farm planmäßig am Dienstag verlassen um weiter zu reisen. Die beiden waren immer nett zu mir und haben mich sehr gut eingewiesen. Sehr schade, dass sie nun weg sind.

Nachdem ich dann Dienstag morgens noch alles allein machen musste, bekam ich ab mittags Verstärkung durch Derin. Sie ist auch aus Deutschland und arbeitet in Zukunft mit mir. Wir verstanden uns gleich super und ich zeigte ihr alles. Andrew ist auch an diesem Tag nicht geritten, was bedeutet, dass alle Pferde aufs Laufband gehen. Dieses läuft 36 min. und das heißt, dass das sehr lange dauert. So hatten wir erst um halb 4 Mittagspause und mussten um halb 5 schon wieder füttern.

Wir sollten mittags mit dem Traktor rum fahren und mit Chemikalien das Unkraut besprühen. Leider gab der Traktor nach wenigen Metern den Geist auf und unser Chef war nicht da. Auch die etlichen Reparaturversuche blieben ohne Erfolg.

Mittwochs dauerte dies genau so lang und es gab wieder nur eine sehr kurze Pause. Abends unterhielten Darin und ich uns noch sehr gut und lange und ich erzählte ihr, dass ich immer früh aufwache, weil ich Angst hab zu verschlafen. Wie es der Teufel will, vergaß ich meinen Wecker zu stellen und sie klopfte Donnerstag um 15 vor 8 an meiner Wohnwagentür, in dem ich noch seelenruhig schlief. Ich schaffte es aber, 10 min. später im ersten Paddock zu stehen und Andrew merkte nix.

Donnerstag war es dasselbe wie die beiden Tage zuvor nur, dass Jenny da war und uns einige Sachen erklärte, viel zeigte und der Hufschmied kam, dem wir alle Pferde bringen müssen. Außerdem sollten wir noch eine Stute einshampoonieren. Andrew ritt aber 3 Pferde und zum ersten mal seit Saphia weg ist, sattelte ich diese für ihn. Er hatte nichts zu beanstanden und ich war froh. So waren wir erst um 4 in der Mittagspause und hatten nur eine halbe Stunde Zeit zu essen bis zum Füttern. In den 3 Tagen erklärte ich Darin auch wie man mit dem Quad fährt, dass sie es kann, wenn ich die 2 Wochen weg bin.

Freitag hatte ich frei und sollte eigentlich meine Sachen packen. Irgendwie vertrödelte ich aber den Tag, updatete meinen Blog usw., sodass ich erst spät damit anfing. Gut, dass ich aber noch fertig wurde. Oma und Papa saßen da bereits im Flieger Richtung Abu Dhabi. So langsam steigt die Aufregung und ich kann es noch gar nicht glauben, dass die beiden morgen Abend in Sydney landen.

Aufgeregte Grüße

Nadine

 

Viele Bandagen

 

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Entspannte Pferde nach dem Turnier

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tolle Sonnenuntergänge

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Zazu

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Traktor fahren

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Ratatouille

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Götterspeise

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Derin mit dem Quad

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Groom at an australian showjumping competition

Samstag, 29.08. & Sonntag, 30.08.2015

Um 3 Uhr klingelte mein Wecker. Das erinnerte mich an die Zeiten auf der anderen Farm. Im Dunkeln haben Saphia und ich dann 7 schlafende Pferde geweckt und zum Anbindeplatz gebracht. Alle Decken bis auf 2 runter und dann sollten eigentlich Andrew und Jenny kommen. Wir warteten sage und schreibe 45 min. in der Kälte, bis im Haus das Licht anging und sie endlich raus kamen. Dann alle Pferde in den großen Truck geladen und los gings ins 40 min. entfernte Windsor. Ich saß im Bett des LKW, was sehr bequem war. Jenny fuhr mit einem weiteren Pferdeanhänger mit Futter hinterher. Wir sahen wilde Kängurus am Straßenrand was sehr cool war. Andrew konnte es gar nicht verstehen, dass wir das so faszinierend fanden. Die Australier schießen lieber Kängurus. An einer Ampel blieb uns allen fast das Herz stehen als diese rot war und Andrew nur noch in letzter Sekunde mit der Handbremse bremsen konnte. Seine Jeans hatte sich im Bremspedal verfangen. Das ging nochmal gut und danach waren wir alle wach.

Auf dem Turnierplatz angekommen, luden wir alle Pferde aus und banden sie am LKW fest. Was in Deutschland unvorstellbar wäre, ist hier Gang und Gäbe und auf dem gesamten Parkplatz waren Pferde angebunden. Sogar an Zäunen machen die ihre 4-Beiner fest. Wie gesagt: Der Umgang mit den Pferden ist hier viel lockerer als Zuhause. Dann bekamen alle ihr Wasser, Heu und Futter und waren total entspannt. Somit hat man im Truck viel Platz und Jenny holte einige Haken und Sattelständer raus. Der LKW wird also praktischerweise zur großen Sattelkammer.
Der Stress ging jedoch für uns gleich schon los. Noch vor dem ersten Kaffee, mussten wir die Bandagen von jedem Pferd weg machen, den Zopf vom Schweif aufmachen, alle tip top putzen und herrichten und den ersten Sportler satteln. Jedes Pferd hat sein eigenes Turniersattelzeug und bis ich mir merken kann was zu wem gehört, vergehen noch ein paar Turniere.

Hier gibt es nicht wie bei uns Klassen (E,A,L, usw.), sondern Höhen. Es gibt 4 Ringe (Turnierplätze) nebeneinander und in einem Ring ist der Parcours z.B. 45cm hoch, im anderen 1,20m usw. Auf eine Tafel am Abreiteplatz schreibt der Reiter seinen Namen, um sich für die Prüfung anzumelden. An beiden Turniertagen hatte es 159 Prüfungen und weil das bei so einer Größe zeitlich nicht möglich ist, gab es auch keine Siegerehrungen. Die meisten Reiter erfuhren so oft erst am Abend im Internet ob sie platziert waren. Sehr selten gab es eine Art Siegerehrung (Showoff), wo der Sieger eine bestickte Abschwitzdecke bekam. Da ritten aber nur die besten ca. 5 Reiter ein, die Pferde bekamen Bänder um die Hälse und dann ritten alle wieder raus. Ohne Ansage, Beifall, Pokal oder Zuschauer. Ganz unspektakulär und ohne Ehrenrunde. Andrew hat sehr oft gewonnen und somit gabs einige Decken. Auch Jenny ist eine Prüfung mit ihrer Stute Lilly geritten und hat diese auch gewonnen. Die Stute ist erst 5 und somit ist sie das 1,05 m Springen gegangen. Jennys Bruder Paul der Lilly als Fohlen vor dem Schlachter gerettet hat, hat uns an beiden Turniertagen geholfen und war sehr stolz auf sein Pferd.

Die ganze Organisation ist anders als in Deutschland und so wird das Turnier zwar vom Sydney Jump Club ausgetragen, was ein Reitverein ist, aber es ist nicht so, dass Mitglieder vom Verein helfen und z.B. Essen oder Getränke verkaufen. Es gab nur einen teuren Essensstand der kommerziell war. Leider hatten wir keine Zeit uns Essen oder Trinken zu kaufen. Selbst zu 2. bzw. zu 3. war es sehr stressig, weil Andrew viele Prüfungen geritten ist. Oft gibt es auch ein Jump-off (wie ein Stechen) und teilweise war er dort mit 3 Pferden vertreten. Das heißt für uns, dass wir alles nochmal putzen und die Pferde schnell fertig machen müssen. Nach jeder Prüfung müssen wir das Sattelzeug sehr sauber mit Sattelseife putzen. Jenny fragte mich einmal, ob das Zeug sauber wäre. Ich guckte sie und Andrew an und sagte, dass ich es geputzt hätte, ich aber nicht wüsste, ob es sauber ist. Andrew der Jennys Perfektion kennt, lachte laut und auch Jenny musste schmunzeln.

Die gesamte Turnierorganisation ist viel schlechter als in Deutschland. Es gibt keine richtigen Starterlisten, die Reiter müssen zu den Richtern hin reiten und sagen wer sie sind, weil es auch keine Startnummern gibt, die Sprecher müssen ständig durchsagen, dass mehr Leute auf den Abreiteplatz kommen müssen und es wird gewartet, bis wirklich keiner mehr die jeweilige Prüfung reiten will. Stilspringen (wo Sitz, Einwirkung, usw. bewertet werden) gibt es hier auch nicht. Alles geht auf Zeit und Fehler und somit reiten auch die Kinder schon auf Zeit. Trotzdem finde ich, dass das Niveau viel höher als in Deutschland ist. Die Kinder sind fähig ihre Ponys ohne scharfe Gebisse in einem schönen Stil und angemessenen Tempo vorzustellen und die meisten reiten nicht so, als würde es um Zeit gehen. Es fängt bei 45cm an und selbst dort gibt es schon 10 Sprünge oder mehr. Dieses Turnier ging bis 1,30m. In den höheren Springen sieht man sehr viele abenteuerliche Gebisse und fast keiner reitet mit einem normalen Gebiss, aber auch hier finde ich, dass man fast ausschließlich schöne, harmonische Ritte sieht.

Leider sind die Regeln viel lockerer als bei uns und so zählen nur die wenigsten Medikamente als Doping und man darf z.B. auch mit einer Augenentzündung des Pferdes starten. Hier gilt wieder die „no worries“ Mentalität. Generell gibt es hier glaube ich kein öffentliches Regelwerk wie bei uns die sogenannte LPO. Ich hab das Gefühl, dass so ziemlich alles erlaubt ist. So auch sehr fest verschlossene Ringe um die Fesselgelenke. Keine Ahnung wofür die sind, aber bestimmt damit die Pferde die Beine mehr einziehen. 3 unserer Pferde bekamen auch Ohrenstöpsel (extra welche für Pferde), dass sie nicht so Lärmempfindlich sind. Andererseits haben die Pferde aber definitiv nicht so viel Stress wie bei deutschen Turnieren. „Unsere“ Pferde haben den ganzen Tag geschlafen, wurden zur Prüfung wieder aufgeweckt und sind danach wieder eingeschlafen. Außerdem versorgten wir sie den ganzen Tag mit Heu und Wasser und sie fraßen Gras. Kein einziges unserer Pferde hatte Durchfall oder sonstige Stressanzeichen.

Auch Jenny die schon oft auf europäischen Turnieren war, bemängelt die Organisation. Es gibt auch nur einen Sprecher für den Ring mit der höchsten Prüfung und in den anderen Ringen weiß man nie, wer gerade reitet. So mussten wir immer Andrew suchen, wenn wir mal zuschauen wollten. Für die Reiter ist das ebenfalls kompliziert, weil sie sich im schlechtesten Fall den Parcours von 4 Ringen gleichzeitig merken müssen, wenn sie mit mehreren Pferden starten. Es gibt hier auch keine Blumen unter den Sprüngen und diese werden auch nicht wie in Deutschland ausgeflaggt, sodass man sieht von welcher Richtung man sie springen muss. Auch Bierbänke zum hinsetzten, suchte man vergeblich, aber es waren eh nicht viele Zuschauer da, obwohl das Wetter total perfekt war und an beiden Tagen die Sonne schien.

Im Washbay wo 5 Waschplätze nebeneinander sind, haben wir alle Pferde nach ihren Prüfungen komplett abgeduscht, einshampooniert und die Schweife wieder eingeflochten.
Zum Turnier haben wir auch ein Pony mitgenommen, dass einer Einstellerin gehört. Für sie ist es Tradition mit ihrer Freundin zusammen abzureiten, obwohl sie gar nicht startet.

Neben dem Turnier fand ein Turnier für Schafetreiben mit Hunden statt und einigen Pferden war das sehr suspekt. Am gleichen Wochenende fand im gleichen Ort außerdem ein Pferderennen statt. Also viel geboten hier.

Als schon alle Anhänger und LKW abgerollt, das Organisationsteam das Gelände verlassen hat und die Sonne schon am untergehen war, standen wir als Letzte immer noch auf dem Turnierplatz. Jenny ist da ganz genau und alles muss 200% sauber, die Pferde super geputzt, alles perfekt verstaut sein und seine Ordnung haben. Saphia und ich freuten uns, als die Pferde endlich im LKW standen und es Richtung Heimat ging.

Sonntags lief der Turniertag gleich ab wie der vorherige und es gab wieder einiges zu tun. Da ich aber schon die Abläufe kannte, war es einfacher und nicht so stressig. Ich konnte sogar Andrew ein paar Mal zuschauen. In einer Prüfung hat sein Pferd am Wassergraben gebremst und er ist reingefallen, aber es ist nichts passiert. In der letzten Prüfung des Tages sagte ich dem Pferd „Lucie“, dass sie gewinnen muss. Ich fragte Andrew was ich bekäme, wenn sie tatsächlich gewinnt. Er sagte, dass die Wahrscheinlichkeit zwar nicht hoch ist, er mir aber ein deutsches Bier spendiert. Das Frau zu Frau Gespräch hat geholfen, Lucie die Andrew einen Tag zuvor runter geworfen hat gewann und beim Rückweg stoppten wir in einem Shop und Jenny kaufte uns jedem 2 Heineken 🙂 Alle Leute sagten mir dann, dass ich Pferdeflüsterin werden sollte. Über das Wochenende hatte Andrew sehr viel Pferdefutter gewonnen und so mussten wir die 25 kg Futtersäcke (15 an der Zahl) auf den Truck hieven.

Alles in Allem hat es mir als TT (Turniertrottel) sehr viel Spaß gemacht, es war eine gute Abwechslung zum Stallalltag und ich würde auch sehr gerne mal auf einem australischen Turnier starten.

Turniergrüße von
Nadine

Perfektes Wetter

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45cm Springen

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Unser Truck

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Der Mond ist schon da und wir sind immer noch am Turnier

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Sonntag morgens bei 1 Grad

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Australian Showjumping Stable

Montag, 24.08. – Freitag, 28.08.2015

Die erste Woche auf meiner neuen Farm fing entspannt an. Ich stehe immer um 7 auf, bin aber schon früher wach, weil ich es ja gewohnt war, immer um 4 raus zu müssen. Dann gibt’s gemütliches Frühstück und um halb 8 fange ich an die Paddocks abzumisten und das erste Pferd aufs Laufband zu stellen. Matthew und Saphia trödeln immer und fangen ein bisschen später an, aber das ist auch ok.
Das Einzige was mich hier total nervt, ist die Deckenwirtschaft. Alle Pferde haben 3-6 ! Stalldecken und bis man die immer runter und wieder drauf gemacht hat, vergeht sehr viel Zeit. Bevor ich nach Australien kam dachte ich, dass die nicht mal wissen was Stalldecken sind, aber weil es hier nachts immer um die 1 Grad hat, ist das ein muss. Auf der anderen Farm hatten die Pferde 2 Decken und ich hab mich schon beschwert. Dann muss man sich auch immer die Reihenfolge merken in der diese aufs Pferd kommen und danach bekommen alle 4-Beiner noch eine Fliegenmaske auf. Manche haben zusätzlich Hufglocken und Gamaschen. So dick eingepackt ist es für mich sehr schwer die Pferde auseinander zu halten. Sie haben auch keine Namen an den Paddocks und so muss ich mir gut merken, welches Pferd wo steht.
Saphia sattelt immer die Pferde für Andrew meinen Chef der meistens mit diesen springt und Matthew und ich stellen die anderen aufs Laufband und duschen sie ab. Das nimmt den ganzen Morgen in Anspruch und um 1 oder 2 sind wir meistens fertig und können nach dem Fegen Mittag essen.
In dieser Woche hab ich mich zum ersten Mal selbst an Ratatouille versucht und es war sehr lecker. Die beiden Franzosen konnten mir gute Tipps geben, da dieses Essen ja aus Frankreich kommt.
Um 4 geht’s immer ans Füttern und wie ich schon geschrieben habe, machen wir das mit einem Quad. Ich sitze im Anhänger und Saphia fährt, was eine sehr wackelige Angelegenheit ist. Hier muss man sich auch mit den Pferdenamen ganz sicher sein, dass man jedem Pferd den richtigen Eimer gibt. Gut, dass Saphia mir da hilft. Das Schwierige ist das Rückwärtsfahren. Vor den Paddocks ist es zu schmal um umzudrehen und so werden die engen, langen Gasse mit dem Quad rückwärts durchfahren. Das Prinzip mit dem Anhänger ist gleich wie beim Pferdeanhänger, aber das kleine Quad reagiert so schnell, dass es sehr viel Geschick und Übung bedarf um es aus den Gassen zu bugsieren. Hoffentlich bekomme ich es hin, bis Saphia und Matthew gehen.
Leider hat es die ganze Woche geregnet und somit ist es sehr schwierig auf der großen Fohlenkoppel voran zu kommen. Man muss ganz dicht am Zaun fahren, dass das Quad den Berg hoch kommt und schlittert ganz schön. Normalerweise haben sie fast immer Sonnenschein, sagten sie mir. Irgendwie ziehe ich schlechtes Wetter magisch an. Diese Woche ist Sydney überflutet und es sieht dort ganz schlimm aus. Im TV kommt nichts anderes mehr. Die Naturkatastrophen verfolgen mich. Erst der kälteste Winter in Australien seit 18 hundert was weiß ich und nun Überflutungen überall.
Ich habe nun auch meine Chefin Jenny kennen gelernt die sehr nett ist. Jenny ist super ordentlich und genau und hat uns viele Zusatzaufgaben gegeben, was und wo wir putzten sollen und was wir immer bei jedem Pferd machen müssen, dass es perfekt aussieht. Sie ist sehr aktiv und flitzt wie ein Wirbelwind durch die Gegend um alles sauber zu machen und kontrolliert, ob wir das Richtige tun. Andrew ist da das totale Gegenteil, sehr ruhig und sagt nicht viel. Jenny ist aber nur sehr selten da, weil sie ja Reitunterricht in ganz Australien gibt.
An einem Tag war die Aufgabe das ganze Heu auf den Paddocks zusammen zu rechen und einzusammeln. Ich war sehr überrascht, als Jenny uns dabei half und tatkräftig mit an packte. Obwohl die beiden um die 60 sind, machen sie sehr viel selbst und arbeiten hart. Davor habe ich großen Respekt.
Jenny und Andrew züchten auch ein bisschen und wenn sie Fohlen haben, wird früh mit diesen trainiert. Das ist gut, damit man sie leichter einfangen kann, wenn z.B. mal der Tierarzt kommen muss. Das neue Fohlen steht also nun auf einem Paddock und ich durfte es trainieren. Das habe ich ja schon bei Tom auf der Farm gelernt. Hier nimmt man ein bisschen Futter in die Hand, lässt das neugierige Fohlen her kommen und läuft dann weg, sodass es hinterher läuft. Dann streichelt man es und schnappt sich das lange Seil das immer am Halfter befestigt ist. Ich führe es dann aus dem Paddock, binde es am Anbindeplatz fest und klopfe es mit dem Handtuch ab, sodass es sich an Berührungen gewöhnt. Die ersten paar Tage konnte man das Kleine noch nicht mal einfangen, aber mit jedem Tag sah man einen Fortschritt. Nun kommt es schon immer auf mich zugetrabt und steht da wie ein Profi, wenn ich mit dem Handtuch komme. Für mich eine sehr schöne Erfahrung und es macht viel Spaß mit einem Fohlen zu trainieren.
Da hier alles und somit auch der Supermarkt sehr weit weg ist, habe ich beschlossen den Wocheneinkauf auf alle 2 Wochen zu beschränken. So war mein Einkaufswagen propevoll, als ich ins 25 min. entfernte Glenorie fuhr.
Freitags mussten wir allen 7 Pferden die Samstags aufs Turnier gehen ein „Showshampoo“ geben. Erst werden die Pferde komplett nass gemacht, dann einshampooniert, dann Mähne und Schweif mit Spülmittel gewaschen, dann weiße Stellen mit Teppichreiniger geputzt, dann das Shampoo raus gespült, dann der Schweif verlesen, dann das Pferd abgetrocknet, dann die Hufe gewaschen und eingeölt, dann mit Menschen-Anti-Frizz-Gel die Mähne glatt gezogen, dann mit Bodenpolitur der Schweif gut eingesprüht und eingeflochten und dann mit dem Rasierer die Haare an Ohren und Beinen getrimmt. Zu guter Letzt wird jedes Pferd vier Mal einbandagiert und bekommt die frisch gewaschenen Decken wieder drauf. Das nimmt bei so vielen Pferden unglaublich viel Zeit in Anspruch und man ist hinterher nasser als die Pferde. Gut, dass ich in weiser Voraussicht meine Regenjacke angezogen hatte. Freitags gings früh ins Bett um fürs Turnier fit zu sein.

Liebe Grüße von der neuen Farm
Nadine

 

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Laufband (walker)

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Fohlen

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Impressive Sydney with rain

Sonntag, 23.08.2015

Nach dieser langen Nacht wollte keiner früh aufstehen. So ruhten wir ewig im Bett und machten uns um 1 Uhr auf den Weg zum Sightseeing.
Das Opera-House und die Harbour-Bridge sind nicht weit vom Hostel weg und so gab es einen day-after-Fußmarsch um wieder fit zu werden.
Glücklicherweise blieb der angekündigte Regen aus, aber es war bewölkt. Der riesige botanische Garten durch den es ging ist sehr schön angelegt und obwohl es hier Winter ist, wachsen schöne Pflanzen und Blumen. Das Regierungshaus ist ebenfalls atemberaubend. Man kann einen Blick ins Innere erhaschen und dort sieht es aus wie in einem Schloß.
Als wir auf das Opera-House zugelaufen sind, war ich noch mehr beeindruckt. Es ist viel größer als ich es mir vorgestellt habe und wunderschön. Ich dachte immer es ist weiß, aber es ist auch ein bisschen grau/braun mit drin, sodass es ein bisschen alt aussieht.
Von der Oper aus hat man einen gigantischen Blick aufs Meer und die riesige Harbour-Bridge und kann die Schiffe und Boote beobachten. Eine überdimensionales Kreuzfahrtschiff stand da, die sehr viel Platz einnimmt. Da konnte man rauf, was wir aber nicht machten.
Weil ich meine vermissten 950$ zurück bekommen habe, haben wir uns ein gutes Essen gegönnt. Das Restaurant mit perfektem Blick auf die Oper und die Brücke, sah erst nach „unbezahlbar“ für uns Arme Backpacker aus. Als der geschickte Manager uns aber die Karte zeigte und alles dran setzte uns in das fast volle Restaurant zu bekommen, ließen wir uns an einem schönen Tisch unter freiem Himmel nieder. Mein Spargel-Auberginen-Auflauf war sehr lecker und Sarahs Burger und Sams Fleisch mundeten wohl auch super. Dazu gabs guten Weißwein und Käsekuchen zum Nachtisch. Ewig saßen wir im Restaurant und redeten über alles mögliche.
Auf dem Rückweg guckten wir uns die gute Show eines Entfesslungsküntlers an, wo viel gelacht wurde.
Zurück im Hostel legten die anderen sich nochmal aufs Ohr und ich packte meine Sachen zusammen.
Als ich mich endlich auf den Weg machte war es schon dunkel und pisste aus Kübeln. Dummerweise hatte ich nur einen Pulli an und sehr dünne Ballerinas die schnell durchnässt waren. Irgendwie harmonierten mein google maps und ich nicht so gut und so lief ich hundert mal im Kreis, bis ich die Bushaltestelle fand. Die ersten beiden angekündigten Busse fuhren einfach vorbei und ließen mich als begossenen Pudel zurück. Der Bus der stoppte war leider nicht meiner und der Fahrer sagte mir ich muss den nächsten nehmen.
In diesen stieg ich dann auch ein und fragte nach einer Weile wann ich aussteigen muss. Der Fahrer sagte ich wäre in die komplett falsche Richtung unterwegs – Mist !
Gut, dass die Aussis so überaus hilfsbereit sind und ein netter Mann mir idiotensicher den Weg zum richtigen Bahnhof erklärte und sogar ausstieg um es besser erklären zu können.
Nach über einer Stunde saß ich endlich im richtigen Zug nach Windsor und auf der über einstündigen Fahrt konnte ich mich gut von den Strapazen erholen.
Leider ist dort die Klimaanlage immer an und nass wie ich war, war mir ordentlich kalt. Für das, dass ich meine Schuhe auszog, erntete ich merkwürdige Blicke 😀
Von Windsor aus wo ich mein Auto kostenlos gelassen hatte, ging’s dann noch eine halbe Stunde im Auto zurück zur Farm. Dabei muss man immer auf die Kängurus aufpassen, die nachts über die Straße rennen. Zum Glück habe ich keins gesehen. Zurück auf der Farm schlief ich gleich ein.

Wochenendgrüße von Sydney
Nadine

 

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Botanical Garden

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Regierungshaus

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Ich, Sam, Sarah

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Meer

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Das berühmte Opera-House

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Harbour-Bridge

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Essen am Hafen

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Weekend Trip to Sydney

Samstag, 22.08.2015

Gleich am ersten Samstag bin ich noch vor dem Füttern mit dem Zug von Windsor nach Sydney gefahren. Mit Auto, Zug, 2 Straßenbahnen und zu Fuß, dauerte es über 2 Stunden. Sarah, Jona, Sam und die anderen waren noch im Hostel und ganz unauffällig hab ich mich ins Zimmer geschlichen, um nix bezahlen zu müssen. Es war kein Bett mehr frei, aber Sarah „lieh“ mir ihr Bett für die Nacht. Da es ein Ereignis zu feiern gab, dass mit Geld zu tun hatte, gönnten wir uns statt Goon Bier und stießen freudig an. Sehr spät zogen wir dann in einer riesigen Gruppe Richtung Kings Cross zum feiern.
Unterwegs kamen wir an einer Hausparty vorbei und beschlossen kurz halt zu machen. Nette Gäste luden uns gleich ein. Ein junger Mann fragte, woher wir kommen. Deutschland, Dänemark, England, Wales, Australien, Amerika, Finnland, so die Antwort. Das fand er genial und bat uns ins Haus. Wir waren noch nicht mal drin, da kam die Hausherrin ein junges Mädel. Sie war gar nicht begeistert und schickte uns sehr böse weg. Ihr Freund kam und versuchte sie umzustimmen. Bevor sie was sagen konnte, kam die Polizei angefahren. Wir hörten, dass sich jemand wegen Ruhestörung beklagt hatte und gingen ganz schnell weiter, bevor es noch mehr Ärger gab.
Die erste Bar kostete zwar keinen Eintritt, aber dafür waren wir dort auch die Einzigen. Es war nicht einfach einen Club/Bar zu finden, weil alle über 20$, teilweise sogar 30$ Eintritt verlangten. Es war schon nach 12 als wir uns wie letzte Woche in unserer WorldBar wieder fanden. Da der Eintritt das letzte Mal bei 10$ lag, gingen wir von diesem Preis aus. Leider kostete es auch hier am Wochenende 25$ und wir waren geschockt, aber ich ließ mich überreden und zahlte schweren Herzens auch. Es war dafür wieder genau so genial wie das letzte Mal, aber viel voller und man hatte nicht viel Platz. Trotzdem feierten wir ausgelassen und hatten sehr viel Spaß. Die Leute mit denen ich unterwegs war, waren auch total nett und cool. Die Hälfte ging schon früher, aber ich blieb mit den anderen bis die Lichter an und die Musik aus ging und dann machten wir uns langsam auf den Heimweg. Es regnete und ich zog meine Schuhe aus, weil die so durchnässt waren, was es nicht besser machte. Ich war froh, als ich im warmen Hostebettchen lag.

Grüße vom Wochenende in Sydney

Nadine

Back to reality

Freitag, 21.08.2015

Hier hab ich sehr gesegnete Arbeitszeiten. Ich fange um halb 8 an. So konnten Saphia, Matthew und ich ausgiebig frühstücken. Die beiden ließen sich aber ein bisschen viel Zeit und so fingen wir erst um 8 an. Es hätte aber nichts gebracht allein zu starten, weil sie mich ja einweisen müssen.
Zuerst müssen wir alle Paddocks sauber machen. Dazu haben wir Sackkarren mit großen Eimern drauf mit denen wir mit Hilfe von Schaufeln die Pferdeäpfel einsammeln. Es sind 17 Paddocks und zu 3. waren wir schnell fertig. Es ist total einfach und überhaupt nicht anstrengend. Nicht zu vergleichen mit den 30 Boxen auf der anderen Farm.
Danach ging es los mit den Pferden. Wir fragten Andrew meinen Chef welche Pferde er reiten will und welche nur aufs Laufband sollen. Nacheinander holten wir die Pferde vom Paddock, banden sie an, putzten, sattelten und trensten sie. Eine Weile mussten wir mit 2 gesattelten Pferden warten, bis mein Chef sich aufs Erste setzte. Den ganzen Morgen richteten wir die Pferde, stellten andere aufs Laufband und duschten alle 4-Beiner ab, nachdem Andrew geritten war. Als Matthew und ich 2 Stuten zurück ins Paddock brachten, sprang ihm ein Pferd auf den Fuß und dieser wurde dick und blau.
Andrew springt die Pferde sehr oft und reitet auch einige der Einstellerpferde hier.
Wenn wir mit allem fertig sind, müssen wir noch fegen.
Zum Schluss gab es eine Standpauke. Unser Chef sagte zu Saphia und Matthew das der Arbeitsbeginn um halb 8 ist und sie die Zeiten einhalten müssen. Außerdem hatten sie die Heizung im Container nicht ausgemacht und die Türe stand offen. Das koste nächstes mal 50$ vom Lohn und er kassiert den Heizer ein, sagte er. Hinterher entschuldigte er sich bei mir, dass ich das an meinem ersten Tag mitbekommen habe.
Um 2 gingen wir drei zum Mittagessen. Ich versuche mich hier gesund zu ernähren, was mir auch meistens gut gelingt. Es gibt viel Gemüse und weil ich nicht so viel Weizen essen soll, kaufe ich Vollkornnudeln. Wir drei unterhielten uns während der Pause gut und die beiden sind nett zu mir. Sehr oft reden sie allerdings französisch und ich verstehe kein Wort. Hätte ich in der Schule mal besser aufgepasst – mist !
Um 3 ging es wieder weiter. Matthew blieb im Container, weil sein Fuß gar nicht gut aussah. Es wurde immer dicker. Saphia und ich sollten Inventur machen. Auf der Farm steht ein großer LKW-Anhänger mit Turnierhindernissen drin. Alles mussten wir zählen. Sachen wie Sprungständer, Stangen, Nummern, Planken, Kegel, Wassergraben, Fahnen, usw. waren zu finden. Da wir die englischen Begriffe nicht wussten, malten wir es auf. Bei den Sprungständern wurde es schwierig, weil die quer überall rum standen und weil der Anhänger dunkel war. Saphia musste klettern um alle zählen zu können und zählte einmal 70, einmal 55 und einmal 63. Nach fast 2 Stunden hatten wir es endlich geschafft und alles gezählt. Es wurde schon dunkel als wir viel zu spät anfingen zu füttern. Gerade bevor man nichts mehr sehen konnte waren wir fertig und froh es noch geschafft zu haben. So ging mein entspannter erster Arbeitstag zu ende.

Liebe arbeitende Grüße
Nadine

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Hofhund Joe

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Hofhund Dan

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Inventur

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New Workplace again

Donnerstag, 20.08.2015

Mein IPhone-Alarm riss mich nach gerade mal 2 Stunden Schlaf unsanft aus den Träumen. Im Parkhaus wo Brissie stand gab es eine Nachtparkflatrate für 10$, aber die endete um 6. Für jede Stunde sollte ich 20$! bezahlen. Neee liebes Parkhaus ! Da parke ich lieber um 6 Uhr morgens nach einer durchgefeierten Nacht mein Auto persönlich um. Also zu Fuß auf den Weg gemacht und Auto ein paar Meter weiter auf einen günstigen Parkplatz mit Parkuhr gefahren. Da ging gerade die Sonne auf. Die vielen Business-Menschen haben mich nicht gerade würdevoll angeguckt als ich mit Chillerhose und verschmiertem Makeup an ihnen vorbei ging.

Dann schnell wieder ins warme Bett gekrabbelt und Äuglein erneut zu gemacht.

Ich konnte noch mal eine Weile schlafen, bis der Lärm im Zimmer zu laut wurde. Das sind halt eindeutig die Nachteile im Hostel. Da wird keine Rücksicht auf Schlafende genommen.

Nach dem Frühstück sind die anderen zum Sightseeing bei sehr warmen, sonnigen Wetter aufgebrochen und ich saß mal wieder in Brissie und suchte nach einem noch günstigeren Parkplatz. Nach über einer halben Stunde gab ich auf. Die Parksituation in Sydney ist grauenvoll. Ein Problem mit Brissie ist auch die Höhe. Sie ist 2,10 m hoch und viele Parkhäuser sind nur bis 1,90m. Also hab ich mich auf den Weg zur Farm gemacht.

Der Verkehr war wieder schlimm und es ging nur sehr schleppend voran. Eine Entschädigung für alles war aber definitiv folgendes: Ich fuhr so nichtsahnend den Blechmassen hinter, als ich meinen Augen nicht traute: Ich war mitten auf der Harbour-Bridge ! Damit hatte ich nicht gerechnet und ich staunte Bauklötze. Die Aussicht von der gigantischen Brücke war atemberaubend. Bei strahlender Sonne versuchte ich das Opera-House zu erspähen, aber konnte es leider während dem Fahren nicht ausfindig machen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit mit dem eigenen Auto über diese Weltberühmte Brücke zu fahren.

Die fast eineinhalb Stunden Fahrt kamen mir ewig vor. Als ich dann mitten im Nirgendwo auf der Farm ankam, freute ich mich total. Die 3 Hofhunde begrüßten mich freundlich. Als erstes lernte ich Saphia und Matthew kennen, die seit 2 Monaten hier arbeiten. Das nette französische Pärchen zeigte mir gleich alles und stellte mich meinem Chef Andrew vor. Diesem half ich ein Feuer zu machen, weil er derzeit alle Holzreste verbrennt. Zum Glück zündete er es an, weil ich nicht so der Held im Feuer machen bin. Auf Toms Farm musste das schon immer Sophia machen.

Dann hatte ich Zeit meine Sachen auszupacken. Ich wohne in einem Wohnwagen und daneben Saphia und Matthew in einem anderen. Die Küche ist in einem Container wie auf Davids Farm. Außerdem ist dort eine Dusche mit drin. Zähne putzen müssen wir im Spülbecken, aber man gewöhnt sich ja an alles 😉

Die Springpferde stehen hier alle auf sehr großen Sandpaddocks und haben das Paradies. Es gibt 17 Reitpferde, darunter 5 Einsteller, 1 Fohlen und nochmal 9 junge Pferde die auf einer Koppel in einer Herde leben. Meine andere Chefin Jenny die durch ganz Australien fährt um Reitunterricht zu geben, war nicht da. Es gibt einen großen Springplatz, einen Waschplatz, 2 überdachte Plätze zum satteln der Pferde und einen Walker (Laufband für Pferde). Vor Andrews und Jennys Haus gibt es sogar einen Pool, wo wir auch rein dürfen.

Andrew geht regelmäßig auf Springturniere und er und Jenny sind in ganz Australien weit bekannt, weil sie erfolgreich bis in die hohen Klassen sind.

Saphia und Matthew nahmen mich dann gleich zum Füttern mit. Das machen wir mit einem Quad mit Anhänger dran. So ist das sehr cool und macht total viel Spaß. Jedes Pferd hat seinen eigenen Eimer und nach 40 min. alle ihr Futter.

Nach dem Abendessen räumte ich noch mein Zeug im Wohnwagen um und ging früh ins Bett meines coolen Wohnwagens.

Schöne Grüße von der tollen neuen Farm

Nadine