Dienstag, 09.02.2016
Zum Glück schlief Sandra mal aus und wir standen später als sonst auf. Den Tag ließen wir sehr ruhig angehen. Nach dem Frühstück verließen wir unseren wunderschönen, naturbelassenen Campingplatz um halb 11. Sogar die Duschen sind dort richtig sauber und mit schönen Glastüren. Uns hat der Platz echt super gefallen.
Wir fuhren zum Bondi Beach, weil dort der nächste Mc Donalds war. Irgendwie hatte ich mich auf mein Glück verlassen und gedacht ich bekomme unter der Woche kurz vor Mittag einen Parkplatz in Sydney. Meine Fluche wurden nach einer ca. halbstündigen Suche lauter und die Hoffnung kleiner. In einer Straße sah es vielversprechend aus. Ich fuhr rein und wunderte mich, warum die Autos falsch herum parkten. Gerade als ich einen Polizist sah stellte ich fest, dass ich in einer Einbahnstraße gelandet war. Das Schild war sehr versteckt. Sandra stieg aus und mit einer Panikattacke versuchte ich mich in Wenden auf drei Zügen. Meine Nerven lagen blank, als ich die Straße endlich verlassen konnte.
An einem Parkplatz am Strand ließ ich Brissie für 7,50$/Stunde stehen. Wir schnorrten ein wenig WLAN im Mc Donalds, Sandra schaute sich den wunderschönen Bondi Beach an und dann fuhren wir weiter.
Unterwegs in einem Wohngebiet hielten wir an der Straße an und sortierten unser Gepäck. So saßen wir direkt neben der Straße auf einer Wiese und breiteten unsere Wäsche aus. Die Leute die vorbei fuhren guckten doof. Dumme Touris eben 😛
Als ich vor einigen Monaten auf der Pferdefarm bei Sydney arbeitete, lernte ich die Einstellerin Sarah kennen. Diese bot mir an mein Auto in ihre Straße zu stellen, wenn wir nicht da sind.
Obwohl alles ausgemacht war, erreichte ich sie den ganzen Tag nicht. Mein Plan B war nicht vorhanden.
Zum mindest wollte ich in ihre Wohngegend fahren, auch wenn ich ihre Adresse nicht kannte. Unterwegs kamen wir am Christinson Park vorbei, wo ich letzte Woche übernachtet hatte. Sandra wollte den Leuchtturm dort auch sehen und bei strahlendem Sonnenschein sah es noch besser aus.
Wir liefen gerade so herum, als Sarah neben uns anhielt. Das war Zufall ! Sie würde die Kinder von der Schule holen und sich dann melden. So lange saßen wir an der Straße im Park und erhitzten mit dem Gaskocher unser Essen vom Vortag. Mal wieder guckten die Leute sehr amüsiert. Tja die verrückten Deutschen.
Wir stiegen gerade ins Auto, als Sarah wieder vorbei fuhr. Nochmal so ein Zufall.
Bei ihr zu Hause tranken wir gerade etwas, als wir feststellten, dass es schon sehr spät ist. Sie hat ein wunderschönes, großes Haus mit Meerblick und drei süße Beagle.
Sarah rief eine Freundin an um zu fragen was der schnellste Weg zum Flughafen ist. Ganz schnell machten wir uns auf den Weg, aber verpassten den Bus um ein paar Sekunden. Mit einem anderen Busfahrer unterhielt ich mich und er fuhr zu einer anderen Bushaltestelle von wo aus wir den Zug nehmen könnten. Leider wusste ich nicht, dass die Fahrt Ewigkeiten dauerte.
Im Bus musste ich entscheiden, ob wir den Zug für 20$ pro Person, ein Uber-Taxi oder ein normales Taxi nehmen wollten. Es herrschte Rush-Hour, aber ein Taxifahrer meinte für ca. 30$ bringe er uns zum Flughafen. Ich handelte aus, dass es nicht mehr als 30$ sind. Ich wurde auf der Fahrt ein bisschen nervös, weil ich es hasse zu spät zu kommen und erst recht beim Fliegen. Der Verkehr war schrecklich und ich fragte mich, ob wir es schaffen würden. Das Taxameter zeigte nach 30 Minuten 39$, aber der nette Fahrer hielt Wort. Sandra fragte sich wie ich das alles gleichzeitig organisieren konnte und das auch noch auf Englisch und verließ sich ganz auf meine Skills.
Die Schlange am Gepäckschalter hatten wir bereits hinter uns gelassen. Es war sogar noch über eine Stunde Zeit bis zum Boarding. Gemütlich aßen wir eine Kleinigkeit.
Das Flugzeug hatte ein bisschen Verspätung und leider waren wir zum schönen Sonnenuntergang immer noch nicht in der Luft.
Meine Hände waren nass bevor der Flieger startete, aber ich war lange nicht so nervös wie beim Fliegen vor dem Skydive und es hilft auch, wenn man nicht allein fliegen muss.
Der viereinhalb stündige Flug war wie am Schnürchen gezogen und super ruhig. Viele Leute schliefen und sogar mir gelang es ohne Beruhigungsmittel ein bisschen zu dösen. Der Flug beim Skydive war definitiv hilfreich auf dem Weg die Flugangst zu besiegen. Glücklich stieg ich aus dem Flieger.
Um 20 Uhr sind wir in Sydney gestartet und um 22 Uhr in Perth gelandet. Wie geht das ? Drei Stunden Zeitverschiebung.
Wir waren gerade aus dem Flugzeug draußen, als Birgit plötzlich neben uns stand. Es gab nicht mal eine Zollkontrolle. Die Freude war groß, weil Sandra und Birgit sich lange nicht gesehen hatten. Die beiden kennen sich vom Reithof in Deutschland und Birgit lebt mit ihrem Mann und Sohn seit über 10 Jahren in Perth. Netterweise lässt sie uns eine Woche bei ihr übernachten und hat sogar extra Urlaub genommen.
Auf der Fahrt hatten sie sich viel zu erzählen und Birgit die ich nicht kannte ist super nett und herzlich.
Ihr amerikanischer Mann Chris der bei der Army ist empfing uns auch sehr freundlich. Die beiden haben auch einen Sohn, Chiaran. Wir saßen eine Weile im Garten am wunderschönen Haus und redeten viel.
Nach dem netten Abend gingen wir sehr spät ins Bett und jeder von uns bekam ein eigenes, tolles Gästezimmer. Das wird eine schöne Woche hier in Perth in Western Australia.
Grüße aus dem Westen
Nadine