Dienstag, 04.09.2018 & Mittwoch, 05.09.2018
Einmal im Busch schlafen
Eigentlich nur zum Spaß hatte ich mal gesagt, dass ich gerne mal im Bushcamp übernachten würde. Umso mehr habe ich mich gefreut als es hieß ich darf das Bushcamp selbst durchführen. Da es einige Dinge zu beachten gilt, durfte ich eine „Einführnacht“ haben.
Mit einem Mädel die so alt ist wie ich, ritt ich dann zweieinhalb Stunden ins Camp. Wir hatten super viel Glück und sahen die Giraffen mit den Jungen. Da wir nur zu zweit waren, beobachteten wir die Tiere lang. Wie zwei Mädels halt so sind, quatschten wir die ganze Zeit und hatten viel Spaß. Es fühlte sich mehr so an als würde ich mit einer Freundin ausreiten. Ich fand den Weg nicht mehr den ich eigentlich reiten wollte und ritt statt dessen quer durch den Busch. Ich sagte dem Mädel den Punkt an dem ich raus kommen wollte und nachdem wir dort nach einer halben Stunde waren, staunte sie nicht schlecht. Ihr machte der Ausflug in den Busch total viel Spaß und sie fragte wie ich das gemacht hätte ohne die Orientierung zu verlieren. Ich bin wirklich ein bisschen stolz, dass ich das mittlerweile so gut hin bekomme.
Im Sonnenuntergang galoppierten wir die letzte Strecke zum Camp und die Abendstimmung war der Wahnsinn. Im Camp warteten schon Guide Jimmy und die Mutter des Mädels mit Gin-Tonic auf uns. Die Stimmung war gleich super und wir sattelten die Pferde ab und ließen sie nach Hause laufen. Ewig standen Pewa und Kimi noch da und grasten. Es kam am Feuer gleich Lagerfeuerromantik auf und es war total schön. Die Sonne ging langsam unter und der Blick auf den Sternenhimmel war unglaublich. Bei einem guten Wein schauten wir Jimmy zu wie er das Fleisch grillte und genossen unser Abendessen. Für mich als Vegetarier gab es Salat und Brot und die anderen freuten sich über Steak und Impala-Würstchen. Ich finde die Vorstellung witzig hier als Vegetarier bald Fleisch zu grillen.
Bis zum späten Abend saßen wir am Feuer und hatten tolle Gespräche. Erst spät kletterten wir in unsere Zelte die auf Stelzen stehen. Der Schlafsack ist zum Glück warm, denn bei Temperaturen um die Null Grad, wird es schnell frisch. Die Nacht war nicht wirklich erholsam. Es war trotz Mütze, Schal und Handschuhen, zwei Decken und Schlafsack so kalt, dass meine Nase tropfte und total kalt war. Ich wachte so oft auf und fror total.
Um 7 Uhr war ich froh als es hell wurde und ich aufstehen konnte. Jimmy wartete schon mit frisch gebrühtem Kaffee auf uns. Er hatte schon selbst gemachte Brötchen auf dem Feuer und es gab Eier alla Nadine. Das mit dem Feuer ist wirklich praktisch. So genossen wir in Ruhe das super Frühstück (sogar Nutella gab es) und machten uns langsam fertig.
Als alles zusammen gepackt war, machten wir uns auf zu einer kleinen Buschwanderung. Wir liefen zum großen Wasserloch und erfuhren viel über Pflanzen und Spuren. Anschließend stiegen wir in den Jeep und es gab eine Safari für uns. Wir hatten auch hier total viel Glück und sahen so viele verschiedene Tiere, von Zebras, über Antilopen bis zu den Giraffen war alles dabei. Das konnten wir alle nochmal total genießen. Um 11.30 Uhr waren wir zurück an der Lodge und ich war so froh, dass ich das erleben durfte.
Als es wie immer um 12.30 Uhr Mittagessen gab, hatte ich noch keinen Hunger, aber setzte mich zu den anderen zum quatschen.
Nachmittags hatte ich dann einen Sundowner auf Max. Wieder mit dem Mädel vom Bushcamp, aber diesmal überredete sie auch noch ihre Mama die sich das erste Mal auf den Pferderücken schwang. Sie bekam das größte Pferd und war ein bisschen nervös. Wir ritten gemütlich im Schritt und sie konnte sich entspannen. Der Ritt war schön und da ich ein bisschen zu früh war, ritt ich nochmal durch den Busch. Leider gab es dort viele Dornen und ich schnitt mir die Hände und Arme auf. Trotzdem war es ein schöner Ritt und auch der Sonnenuntergang wieder sehr faszinierend. So hatte ich zwei Sundowner hintereinander.
Als wir zurück an der Lodge waren, war ich total fertig und wollte nur noch ins Bett.
Liebe Grüße aus dem Busch
Nadine