Melbourne again

Sonntag, 26.07.2015

Das Wetter war wie fast immer doof, aber ich hatte frei. Das ist ja in dem Job sehr rar. Eigentlich wollte ich reiten, aber es hat so krass gestürmt, dass es wegen umfallenden Bäumen zu gefährlich gewesen wäre. In Australien sind auch Reithallen nicht üblich.
Irgendwann schon nach 12 Uhr haben Jack und ich uns nach einem ausgiebigen Frühstück mit Toast und Frühstücks-Ei aufraffen können aus dem Haus zu gehen.
Ein Tagesausflug ins 1 stündig entfernte Melbourne stand auf dem Plan.
Der Weg da hin ist eigentlich nur gerade aus und es gibt eine Mautstraße und eine kostenlose. Jack hat einen elektronischen Sensor im Auto mit dem die Maut günstiger ist und wollte deshalb diese Route nehmen. Nach einer Weile im Kreis in einer Stadt rum fahren, hab ich ihn gefragt, ob er weiß wo wir sind. Er hatte sich wohl spontan Umentschieden den anderen Weg zu fahren, aber ins Navi was anderes eingegeben. Obwohl mein Orientierungssinn nicht gut ist, kann ich die Strecke nach Melbourne ohne Navi fahren, aber Jack’s Stolz hat es nicht erlaubt sich von mir helfen zu lassen. Irgendwann nach öfterem vergurken, fragte ich ihn: „We are completely wrong, right?“ Und musste darüber unwillkürlich lachen. Er hatte keine Ahnung wo wir waren.
Schlussendlich ging’s doch über die Mautstraße und bei strömendem Regen erreichten wir Melbourne.
Vor meinem alten Hostel gabs einen kostenlosen Parkplatz, wo ich ausstieg um mein Handtuch zu holen. Das hatte ich das letzte Mal bei Elsbeth vergessen und die ist gerade zu Hause in Amerika. Erst haben die vom Hostel es nicht gefunden und es war ein Drama bis ich es endlich nach 15 min hatte.
Als ich wieder raus kam war es saukalt und windig und Jacks Audi war weg. Ich suchte alles ab – nix ! Nach einem Anruf bei Jack wusste ich, dass er weg gefahren war. Ohne ein Wort. Es besserte meine Laune nicht, dass er sagte er ist in 3 min da und dann nach über 20 min wieder auftauchte. Er hätte nicht gewusst, ob er da stehen bleiben darf. Hatte ich ihm aber doch gesagt und da war ein großes Schild ?!
Dann hab ich ihn gefragt was er denn sehen oder machen will, weil er das erste mal in Melbourne war. Ich soll das doch entscheiden, ich hätte ja die Ahnung. Auf die Frage hin ob er Hunger hätte, sagte er dass er was isst wenn ich was esse. Nach der 2. Nachfrage habe ich rausgefunden, dass er keinen Hunger hatte. Mir ist dann echt ein bisschen der Geduldsfaden gerissen. Ich wollte gemütlich einen Kaffee trinken, aber die Idee fand er auch nicht so toll. Der Parkplatz den wir nach langer Suche gefunden haben hat auch 5$ für eine Stunde gekostet und der Tag war für mich schon gelaufen. Es hellte meine Stimmung auf nicht auf, dass die Sonne raus kam und der Himmel blau wurde. Die Stunde Zeit die uns die Parkuhr gab reichte weder für den Viktoriamarkt, noch für was anderes. Die Parkhäuser wollten 20$ für einen Tag. Viel zu viel !
Ich sagte, dass wir uns den Straßennamen merken sollen, weil wir sonst das Auto nicht mehr finden würden. Für sowas besitzt er aber zu viel Männerstolz. Braucht man nicht !
So liefen wir eine Stunde rum, wobei mich Jack ständig anrempelte, was mir tierisch auf den Zeiger ging. Dann wollte er auch schon wieder heim, wegen einer TV Serie und so verließen wir Melbourne 2 Stunden nachdem wir angekommen waren.
Als ob ich es irgendwo her gewusst hätte, fanden wir das Auto natürlich nicht mehr. Jack sagte, dass ich es finden muss, weil ich ja schon so oft da gewesen sei und mich auskennen müsse. Zum Glück schafften wir es noch rechtzeitig vor dem Ablaufen der Parkuhr den Audi zu finden.
Der Verkehr war wegen des Footy Spiels Melbourne gegen St. Kilda auch grauenvoll.
Die Rückfahrt ging besser als die Hinfahrt und ich hatte die Hoffnung vor Sonnenuntergang noch reiten zu können.
Ich war sehr schnell umgezogen und rannte aus dem Haus, aber auf halbem Weg zur Koppel ging schon die Sonne unter und ich ging enttäuscht zurück ins Haus.
Dort musste ich mich erneut zusammen reißen, Jack nicht dumm anzumachen, weil er meinen Karton den ich für meine Reitsachen brauchte und der vor meinem Zimmer stand, einfach weg geschmissen hatte. Ohne Nachfrage o.ä. Er konnte gar nicht verstehen warum ich das nicht so gut fand.
Zum Glück kam The Voice im TV und ich schrieb noch mit ein paar netten Leuten aus Deutschland, was den Abend ein bisschen rettete.
Ich hatte mich so auf meinen freien Sonntag gefreut…

Angenervte Grüße
Nadine
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New stable, colorful horse and changing weather

Montag, 20.07 – Samstag 25.07.2015

Am Montag war ich k.o. und froh, dass ich mittags frei hatte. Dachte ich zumindest. Nix da. Ganz viele Leute sind krank und so musste ich aushelfen. Macht man aber ja gerne. Ich hab ja nette Kollegen.
Jack ist total lieb und hat mir nach meinen ganzen Geschichten ein Zimmer im Hauptcontainer eingerichtet. So muss ich nicht mehr nachts in der Kälte in den anderen, kalten Container laufen, kann beruhigt schlafen und hab ein schönes, kleines Zimmer mit Stockbett. Das Doofe ist nur, dass wir trotz penibler Sauberkeit usw. Ameisen haben. Die bekommen wir irgendwie nicht los…
Leider kommt The Voice immer nur Sonntag-Dienstag, aber Jack hat auch gute Filme. Einer davon war aber nicht so gut, sehr krass, mit viel Blut und Geschieße und absolut nicht zu empfehlen. 4 Brothers ist der Titel.
Wie immer gehen wir ein mal die Woche einkaufen, jeder bezahlt sein eigenes Zeug aber wir nehmen beide trotzdem alles. Das ist eine gute Lösung, weil man so immer alles hat was man braucht. Inzwischen bin ich totaler Fan vom Supermarkt „Coles“. Die haben absolut alles, sind super sortiert und das Gemüse, Obst und Brot sind frisch. Es ist zwar teilweise teurer als bei Aldi aber man hat mehr Auswahl. Außerdem gibts keine Schlangen an den Kassen, weil es sehr viele Kassen zum selbstscannen gibt. Ein Mitarbeiter steht daneben und guckt, dass alles richtig gemacht wird. Auch das System ist sehr intelligent und weiß, wenn man eine andere Einkaufstasche benutzt, noch Artikel im Wagen hat, Artikel nicht gescannt wurden usw. Ich habe ein Küchenmesser gekauft, woraufhin das System sich meldete und ein Mitarbeiter kontrollieren musste, ob ich schon 18 bin 😀 diese Woche war ich in beiden Supermärken. Aldi und Coles. Klar sind die Preise in Australien echt hoch und es ist nicht umsonst das teuerste Land der Welt. Trotzdem finde ich, dass es nicht stimmt, dass man sich hier nicht gesund ernähren kann. Ich esse immer frisches Obst und Gemüse und wenn man ein bisschen die Preise vergleicht kann man gut einkaufen. Manche Sachen sind echt übertrieben teuer, aber andere sind auch günstiger als in Deutschland. Was aber sehr teuer ist sind Milch und Käse. Alles gibts in großen Portionen, z.B. 3 L Saft oder Milch und große Käseblocks, für 7$ das Stück (und das ist der günstigste).
Wenn es hier (wie fast immer) regnet, ist es echt nicht angenehm und ich hasse unsere Dusche. Die hat 2 Hebel und entweder ist es zu kalt oder zu heiß oder es kommen nur Tropfen raus. Bei den Temperaturen im Bad nicht gerade gut. Und bei Regen das kalte Klo draußen zu haben ist auch nicht so vorteilhaft, aber man gewöhnt sich ja an alles 😛
Beim Waschen ist auch timing gefragt. Wir benutzen ja die Pferdewaschmaschine und die läuft quasi 24h mit den Handtüchern und Decken. Manchmal ist es so viel Pferdewäsche, dass ich nachts den Wecker stelle um fertig zu waschen, dass es für den nächsten morgen bereit ist, weil der Tag nicht ausreicht. Bisher konnte ich aber immer mein Zeug irgendwann waschen 🙂
Mit meinem nicht geliebten Wallach habe ich mich versucht ein bisschen anzufreunden, was auch geklappt hat. Trotzdem war ich gar nicht böse, dass er abgeholt wurde und jetzt woanders wohnt.
Am Dienstag war ich krank. Keine Ahnung was ich hatte aber ich fühlte mich hundeelend und war fix und fertig. Jack musste dann fast alle Boxen allein machen und tat mir leid. Dafür war er am Mittwoch krank und es war umgekehrt. Ich weiß nicht was hier rum geht, aber 5 Leute waren krank und alle hatten das gleiche wie ich. Und nach einem Tag ist es weg. Sehr komisch !
Die Sonnenaufgänge sind echt schön, wenn das Wetter mal gut ist und es hat was, früh mit Arbeiten anzufangen und früh aufhören zu können. Wenn wir schon manchmal um 10 fertig sind, esse ich da immer schon Mittag 😀
Mittwoch Mittag hatte ich wieder frei und ich hab so Glück. Das Wetter war ausnahmsweise super und perfekt für einen Ausflug nach Mornington. Ich genoss einen Eiscafé und einen Muffin in der Sonne, beobachtete die Leute und war glücklich einen so schönen Tag verbringen zu können. Die Leute sind so freundlich und es hat viel Spaß dort gemacht. Dann ging’s zur Post und shoppen. Natürlich wurde ich fündig. Ich glaube mein Zeug passt schon lange nicht mehr in meinen Backpack, aber Brissie ist ja groß genug 😀 mittwochs ist immer Markt und dort hab ich frisches Gemüse gekauft. Das ist bezahlbar. Wie immer bin ich dann in MC Donalds um WLAN zu schnorren und nach Hause zu skypen. Ich kaufe dann einfach den günstigsten Espresso und hab dann kein schlechtes Gewissen.
Am Donnerstag sind die ersten 3 Pferde in den neuen Stall eingezogen. Diesen hat Jack fast allein gebaut. Er ist 1km von der Farm weg, mitten im nirgendwo mit 12 Boxen. Am Dienstag hat er den Stall fertig gestellt und Türen und Tränken rein gemacht. Als Jack und ich nach den Pferden schauen wollten, stand plötzlich ein Pferd mitten in der Stallgasse. Es fraß gemütlich und tat als ob nix wäre. Normalerweise gibt es Karabiner für jede Boxentür, weil die Pferde die Verschlüsse aufmachen können, aber im neuen Stall fehlten die noch. Leider gab es auch keine Halfter und Jack wollte das Stalltor zu machen, dass das Pferd nicht abhaut. Das fand der Wallach nicht lustig und erschrak. Jack fuhr dann mit dem Auto los um ein Halfter auf der Farm zu holen. Ich versuchte den Wallach an der Decke in seine Box zu ziehen. Das klappte nicht und er stand da wie festgenagelt. Nach einigen Versuchen nahm ich meine Jacke, band sie ihm um den Hals und zog an den Ärmeln. Zum Glück klappte das und das Pferd war wieder in seiner Box. Zurück zur Farm durfte ich endlich mal mit dem Bobcat fahren. Das ist wie ein Golfcaddy und total lustig zu fahren.
Das Highlight war als John kam. Er ist Trackrider und reitet auch Pferde ein. Kate (Tochter von David und Schwester von Tom) hat eine 4 jährige Stute, aber kann zur Zeit nicht reiten. Sie ist ein Warmblut, Pinto und ein Springpferd, hat also nichts mit Rennpferd zu tun. Kate organisierte, dass John die Stute 2 mal reitet, bevor ich drauf sitze, weil sie schon fast 4 Monate nicht mehr geritten wird. Sie steht zusammen mit der Stute von Davids Frau Tag und Nacht auf einer Koppel an dessen Haus. Kathrin half uns „Gipsy“ zu holen und fertig zu machen. Erst ließ John sie im Roundpen laufen, dann saß er dort auf sie drauf und als das gut klappte, ging er auf den Track. Dieser ist eine ovale Rennbahn auf der Farm aus Sand und 1km lang. John ritt Gipsy im Schritt, dann im Trab und dann galoppierte er sie langsam. Sie war von Anfang an total lieb und hat alles super gemacht. Das ist für ein junges Pferd das so lang steht nicht selbstverständlich. Am Freitag wurde es ernster. John kam nochmal und ging gleich auf den Track mit ihr, dann ritt er eine Runde auf dem Reitplatz und dann kam mein Part. Ich freute mich total Gipsy zu reiten und sie war toll. Total gelassen und es war super. John war sehr zufrieden und machte viele Bilder und Videos. Unsere Managerin Sheryl fuhr mit dem Auto vorbei, hielt an und stieg nach einer Weile aus. Lange redete sie mit John, aber ich war so konzentriert, dass ich nicht zuhörte. Nach dem Reiten sagte sie, dass ich das so gut gemacht hätte, dass sie sich vorstellten könnte, dass ich einige der Rennpferde reiten kann. Das war natürlich eine große Ehre und wäre sau cool, wenn das klappen würde.
Am Samstag bin ich Gipsy nochmal geritten und Kate (die Besitzerin) hat zugeschaut. Sie hat mir ein bisschen Reitunterricht gegeben und war sehr zufrieden. Sie hat gemeint ich reite sie sehr gut und dass ihre Stute sonst immer schreckhaft war und gebockt hat. Ab sofort darf ich sie so oft reiten wie ich will. Ich habe mich total gefreut. Jeden Tag reiten – wie genial !

Abends hatten wir beide keine Lust zum Kochen und haben uns Pizzen im Dominos in Mornington geholt. Außerdem gabs Churros mit Schokosoße dazu – sehr lecker und voll gesund 😛 Vor dem TV neben „The Voice“ schmeckte das umso besser. Außerdem hat meine Pizza 4 Käse mit Käsefüllung im Rand gerade mal 5$ gekostet.

Farmergrüße
Nadine

Lecker Churros

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…und Domino Pizza

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Mornington bei bestem Wetter

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Was es hier alles gibt. Einen Alkoholladen mit Drive-In

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Lecker Auflauf

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John reitet Gipsy auf dem Track (sieht schneller aus als es war)

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Hofhund müsste man sein….

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Es gibt auch schönes Wetter hier

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neuer Stall

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Jack hat gekocht

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John und Gipsy Tag 2

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erstes mal reiten

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Bilder machen ist doof 😛

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Wraps zum Mittag

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Snow, cold shower, riding and other catastrophes

Sonntag 12.07 – Sonntag 19.07.2015

Ich lebe noch und melde mich nach der 2. Woche wieder zu Wort.
Das Aufstehen geht immer einfacher, aber trotzdem bin ich täglich in letzter Minute draußen 😀
Mittlerweile hab ich schon richtige Armmuckis bekommen und meine Kondition hat sich deutlich verbessert. So bin ich nun richtig schnell beim Misten. Wie gesagt das bringt nur für den frühen Feierabend nix, weil sich hier manche Leute gerne auf „die Backpackerin“ verlassen und ich dann noch das Geschäft dieser Leute mache. Das ist z.B. noch allen Pferden Heu füttern, den LKW sauber machen usw.
Das Wetter war bis Freitag grausig. In den Nachrichten kommen täglich Bilder vom Schnee nicht weit weg und jeder redet von Weihnachten im Juli. Das sei wohl der krasseste Winter seit 20 Jahren sagen sie in den Nachrichten. Hier gibts zum Glück (noch) keinen Schnee, aber vor lauter Regen die ganze Nacht konnte ich nie richtig schlafen (hört sich im Campingcontainer doppelt so laut an) und außerdem regnete es so arg rein, dass der Boden ein See und meine Klamotten getränkt sind. Ein anderer Grund warum ich nie durchschlafen konnte, waren die Hunde. Ich liebe sie wirklich, aber wenn sie die ganze Nacht bellen, find ich das nicht ganz so witzig.
In einer Nacht war es besonders schlimm. Jack und ich haben einen gruseligen Film angeguckt, dann bin ich ins Bett und die Hunde haben beide angefangen zu bellen. Wenn nur Sam bellt, kann es auch am Nachbarhund liegen, aber wenn es beide sind ist es ernst. Dann hab ich eine Berührung an meinem Fuß gespürt und mir ist fast das Herz stehen geblieben. Ich hatte noch nie so viel Angst ! Normalerweise fühle ich mich alleine in meinem Campingcontainer echt sicher. Dann musste mir ausgerechnet in dem Moment jemand eine Whatsapp Nachricht schreiben, woraufhin mein Handy aufleuchtete. Das liegt immer am Fenster und ist lautlos, sodass ich dachte draußen ist jemand mit einer Taschenlampe. Ich hab mich keinen Millimeter bewegt und wollte auch nicht aufstehen um mein Handy zu holen um Jack anzurufen. Ich war nach einer fast schlaflosen Nacht froh, dass ich endlich aufstehen konnte und weiß bis jetzt nicht was da los war. Bestimmt wieder nur der Nachbarhund…
Diese Woche musste ich auch zusätzlich sonntags und 5 mal Nachmittags arbeiten. Dementsprechend fertig war ich und mein Mittagsschlaf ist fester Bestandteil meines Tagesablaufs.
Ein weiteres „muss“ ist außerdem die große Gassi-Runde mit den Hunden, egal wie das Wetter ist. Ausgestattet mit Mütze, Regenjacke und Gummistiefeln geht alles ! Charly und Sam warten immer freudig bis ich fertig mit Arbeiten bin und ich genieße es, über die sehr weitläufige Farm an den Koppeln vorbei zu laufen. An meinen freien Tagen war ich mittags ein bisschen joggen und Schäferhund Sam hat eindeutig weniger Kondition 😛 Charly drehte schon nach ein paar Metern um – fauler Hund ! Auch hier hab ich gemerkt, dass meine Kondition so gut ist wie nie. Die 4,5 km gingen sehr locker und in einem guten Tempo. Neben den Koppeln lag eine tote Kuh, was ich als Vegetarier sehr ekelig fand. So „beerdigen“ die Australier alle ihre Tiere. Bei der Runde gehts immer am Haus von David und seiner Frau vorbei, wo auch ein Labrador wohnt. Dieser findet es nicht so lustig, wenn wir da vorbei kommen und macht das sehr deutlich. Ich hatte immer panische Angst vor diesem Tier und war froh, als wir vorbei waren. Er rannte mit einem aggressiven Gesichtsausdruck hinterher. Da mir die nette Frau vom Büro aber gesagt hat, dass der Hund total lieb ist, hab ich eines Tages meinen ganzen Mut zusammen genommen, gestoppt und zitternd gewartet bis er her kommt. Gegen meine Befürchtung setzte er sich neben mich und freute sich total, gestreichelt zu werden. Seit diesem Tag sind wir Freunde und der Hund (dessen Namen ich noch nicht kenne), bellt nicht mehr und freut sich, wenn ich vorbei laufe.

Eines Mittags saß ich gerade beim Essen als Jack anrief und fragte, ob ich schnell in den neuen Stall kommen kann und ihm helfen. Ich bin ja nicht so, dachte ich, ließ alles stehen und liegen und marschierte die 1 km zu Fuß. Als ich ankam war ich ziemlich sauer. Erst fragte Jack mich wie ich hergekommen sei. Ich sagte patzig, dass ich geflogen bin. Wie denn auch sonst?! 2 andere Kolleginnen waren bereits da und halfen Jack die neuen Boxen einzustreuen. Das Sägemehl war auf der Stallgasse verteilt und wir sollten es in die Boxen schippen. Warum genau hab ich dafür mein Mittagessen stehen gelassen und warum kann man sowas nicht während der Arbeitszeit machen? Still schweigend tat ich meine Arbeit und ging wieder zurück.

An einem Tag hatte ich viel Unglück. Erst klemmte ich mir meine Hand in der Boxentür ein, sodass es blutete, dann haute ich mir meinen Rücken an einer Tränke an, dann wollte ein Pferd absolut nicht auf den LKW, ich bekam ärger, weil ich zum 2. mal abends vergessen hatte die Handtücher zu waschen die dringend für die Pferde gebraucht werden und es kam (wie öfter) nur Eiswasser aus der Dusche. Und das alles wo der Tag sowieso ein einziges Chaos war. Es fing damit an, dass eine Frau sich ärgerte, dass 2 Pferde die auf Koppeln stehen nicht her kommen wollten. Dann sollten wir stattdessen 2 andere Pferde auf den LKW laden und es später nochmal versuchen. Nachdem ein Mann 2 Pferde die ähnlich heißen verwechselte und das falsche Pferd auf die Rennbahn geschickt wurde, war das Chaos perfekt. Keiner wusste mehr, welches Pferd nun auf den LKW muss, das alles kostet Zeit und somit Geld. Außerdem dürfen im LKW Stuten nicht neben Hengsten stehen, was die Organisation zusätzlich erschwert. Alle Leute sind nur noch wild durcheinander gelaufen und eine Frau hat versucht die Ordnung wieder herzustellen. Irgendwann waren aber doch irgendwie alle Pferde auf der Rennbahn und wir waren froh darüber.

Es gibt ein Pferd, dass mich am ersten Tag beim Misten in eine Ecke gedrängt hat und nach mir ausschlug und beim Führen stieg und bockte. Dummerweise hab ich immer Pech und das Pferd steht im LKW vor mir, bereit zum Ausladen. Gut, dass der nette LKW Fahrer weiß, dass die Beziehung des Wallachs und mir nicht die beste ist und sucht immer jemanden der ihn mir abnimmt 😀

Nachdem immer 2 Trackrider (Jockey die nicht auf Rennen gehen) kamen und 2 junge Pferde anritten, durften diese am Mittwoch zum ersten mal mit zur Rennbahn. Da sie es nicht kannten, wollten die Jungspunde auch nicht auf den LKW. Dieser wurde dann an das Stalltor gefahren, sodass die Pferde nicht mehr ausweichen konnten und mit viel Geduld und Zuspruch wurde versucht sie zu verladen. Nach 20 min war es geschafft und der LKW konnte den Hof verlassen.

Es ist immer interessant die Ergebnisse „unserer“ Pferde auf Rennen mitzuverfolgen und so saß ich vor dem Handy und guckte live, wie eines der Pferde rannte. Es ist cool die Kollegen beim Richten und Führen der Pferde (strappen) im TV zu sehen. Leider muss ich immer lange nach den Namen suchen, da die Pferde ja anders heißen als im Stall.

Einige Pferden verließen die Farm diese Woche wieder um in den Urlaub zu gehen und an einem Tag kam Tom und holte zwei davon ab.

Eine gute Abwechslung ist es immer, wenn wir nach Mornington zum Einkaufen fahren. Ich darf oft mit Jacks Audi A4 fahren, der abgeht wie eine Rakete und dafür darf er auch mal hinters Steuer von Brissie. In einer Tiefgarage war max. Höhe 2m. Ich erklärte ihm, dass Brissie 2,10m hoch ist. Ich war stock sauer, als er meinte das ist kein Problem und es dann „ratsch“ machte. Zum Glück war es nur die Plastikbegrenzung von der Tiefgarage und es ist nichts passiert. Als dann auch noch das Shoppingcenter gerade zu machte, wurde ich zur Zicke und fragte, ob Jack nicht im Internet nach den Öffnungszeiten geschaut hätte. Nein, natürlich nicht. Er tat mir ein bisschen leid, weil er immer so nett ist und ich danach echt schlechte Laune hatte, weil er unbedingt nicht wie sonst immer zu Aldi sondern zum viel weiter entfernten Shoppingcenter wollte. Gut, dass wir an dem Abend aber noch einen offenen Supermarkt fanden – Coles sei Dank !
Sonst sind wir aber eine vorbildliche WG. Abwechselnd kochen und putzen wir und Jack bringt mir indisches Essen näher (sehr lecker). Ich versuchte mich an selbst gemachten Käsespätzle die er sehr lecker fand. Um den Nachtisch komme ich bei ihm nie rum und er will auch immer den Abwasch machen, macht mir Cappuccino und freut sich mich zu bedienen 😀 seine Frau in Mauritius kocht wohl sonst immer für ihn 😉
Nach dem Essen gucken wir The Voice und Merlin, worauf wir uns beide freuen.

Was ich total gut finde ist, die Einstellung der Australier zu den Pferden. Die „no worries“ Mentalität wird auch auf den Umgang mit den 4-Beinern übertragen. So beschlägt der Schmied diese allein in der Box, die Pferde werden bei 8 Grad komplett mit kalten Wasser geduscht und bekommen danach ihre Stalldecke drauf. Nix mit Abschwitzdecke und so. Und was passiert ? Die Pferde bleiben gesund. Ich glaube die meisten Leute (inkl. mir) in Deutschland packen ihre Pferde zu sehr in Watte. So hab ich über 1000€ für einen Husten meines Pferdes ausgegeben, obwohl oder vllt. gerade, weil ich immer gut aufgepasst habe. Man darf glaub ich einfach nicht vergessen, dass Pferde Wildtiere sind und man sie nicht immer wie Haustiere behandeln muss. Wenn ein Pferd lahmt kommt auch selten der Tierarzt. Der Hufschmied guckt danach und am nächsten Tag läuft der Sportler wieder 1a. Auch aus jungen Pferden wir kein Aufheben gemacht. Die muss jeder führen können. Kein: hier musst du aufpassen, da hat er Angst,… Auch beim Transportieren bekommt keiner Transportgamaschen oder Schweifschoner und nie ist ein Pferd verletzt. Trotzdem ist der Umgang sehr sorgfältig und jede Schramme wird sofort sehr gut behandelt. Also auch keine Vernachlässigung o.ä. Es wird einfach nicht so getan, als ob das Pferd zerbrechlich ist und ich kann hier viel mitnehmen was den lockereren Umgang anbelangt.
Das aller aller Schönste der Woche, Monats, Jahres?, hab ich Lena zu verdanken 🙂 erst vermittelt sie mir diesen Job (bzw bei Tom) und jetzt bringt sie mich in Kontakt mit James.
Lena: ich danke dir für alles ! Du bist die beste !!! 🙂
Am Samstag besuchte ich ihn bei aller bestem Wetter im 45 km entfernten Notting Hill. In meiner 3 und halb stündigen Mittagspause durfte ich eeeeeendlich nach genau 140 Tagen wieder in den Sattel steigen. James, Stute Luna und Wallach Mack empfingen mich sehr freundlich. Die Pferde haben eine riesen große Koppel, viel Platz und eine sehr artgerechte Haltung. Zuerst durfte ich mit dem 8 jährigen Mack im Roundyard reiten. Er hat einen Stocksattel, was ich bisher nicht kannte, aber es war ein Mix aus Western und Englisch was ich geritten bin. Sogar teilweise einhändig. Als James meinte das wird zu langweilig, sattelte er die 3 jährige Luna und wir ritten im Schritt über die Koppel. Die junge Stute war ein bisschen zickig und schlug ein paar mal aus und bockte, aber er ist sie wohl schon lange nicht mehr geritten. Bei der 2. Runde wurde es spannender und ich durfte mit Mack über einen Baumstamm springen. Die ersten Male machte er es sehr brav aber dann hatte er keinen Bock mehr und galoppierte nicht mal mehr an. James saß dann drauf und nach einer Weile bekam er es hin. Mit beiden Pferden ritten wir durch eine gigantische Pfütze (eher See), was den beiden nichts auszumachen schien – sehr faszinierend !
Zurück im Roundyard sollte ich Luna reiten. Erst im Schritt und Trab und als das gut war, durfte ich auch sie galoppieren. So ein junges Pferd bin ich selten geritten und man merkte, dass sie noch nicht lange unter dem Sattel ist und die Hilfen nicht kennt. Trotzdem ging es irgendwann ohne Bocken und nach einigen Versuchen wusste sie was ich von ihr will. Es hat sich unbeschreiblich angefühlt, nach so langer Zeit wieder auf einem Pferd zu sitzen und es war alles perfekt. James ist super nett, die Pferde auch, das Wetter war gigantisch und ich hatte so viel Spaß. Zum Schluss zeigte er mir sogar auf den Pferden das Spiel Polocross, das er professionell macht. Es ist nicht einfach mit einer Hand zu reiten, den Schläger zu halten, den Ball vom Boden aufzunehmen und zu schmeißen und ich stellte mich glaub ich sehr doof an. Mack und Luna waren die Ruhe selbst und James hatte ne Menge zu Lachen 😀 Ich werde auf jeden Fall wieder kommen !
Nachdem die Pferde gut versorgt waren, ging’s für mich zurück zur Farm wo ich die falsche Ausfahrt nahm und gleich mal 10 min. zu spät kam. War aber nicht tragisch.
Wie ich es ahnte, hatte ich am Tag danach einen gigantischen Muskelkater, aber der war es definitiv wert.
Das war (sehr ausführlich, ich weiß) die 2. Woche hier.

Bis nächste Woche
Liebs Grüßle Nadine

 

Mein Schrittzähler sagt mir, dass ich so viel laufe

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Charly macht der Regen nix aus

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Gesund 😉

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Hofhund muss man sein..

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Gericht aus Mauritius

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Crumpet Bread mit Schoki – yamm

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Bei dem Wetter hilft nur verkriechen

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Wen erinnert das Pferd an jemanden?

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selbstgemachte Käsespätzle

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Reiten bei James

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Farm auf der ich lebe 🙂

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Spazieren mit Sam

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Unsere Campingsiedlung 😀

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Charly

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Essen von Jack 😉

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Ich dachte ich bin in Australien? Wer hat die Kälte bestellt?

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Frost

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Führanlage (Walker)

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Bäääh es ist kalt

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Mittagessen 🙂

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Jack macht Bananenküchle

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Sonnenaufgang

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Hauptstall

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Neue Freundin 😉

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Das hab ich Jack gekocht

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Good start at the Farm

Freitag 03.07 – Samstag 11.07.15

Da ich jeden Tag das selbe mache, werde ich in nächster Zeit nur noch Wochenberichte schreiben, sonst wird’s langweilig.
In meiner ersten Woche habe ich mich sehr gut eingelebt. Leider hatte ich die ersten Tage sehr stark Migräne, was das Arbeiten erschwerte. Das Aufstehen fällt mir nicht so schwer, aber ich koste jede Minute Schlaf aus und so schaffe ich es gerade um Punkt 4:30 Uhr im Stall zu stehen, obwohl alle immer schon 10 min. früher da sind.
Gerade hatte ich es auf dem Kasten wo welches Pferd steht und dann wurden einige sehr junge Pferde wieder auf die Koppeln in den Urlaub geschickt, neue Pferde kamen und einige wurden auf andere Koppeln gestellt. So mussten wir uns alle wieder umgewöhnen und immer auf dem Plan nachschauen.

Die Pferde lieben alle meine Mütze

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Winter in `stralia

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Essen 🙂

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Freier Nachmittag

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Die Pferde buddeln tiefe Löcher in den Boxen

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Kuchen backen geht auch ohne Rührgerät

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Jack hilft beim Backen

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Hund Charly nutzt die Sonne aus

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fertiger Kuchen

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Teilweise hatte ich am Anfang Probleme, wenn mir jemand einen Pferdenamen zurief. Wegen der Aussprache wurde aus Zebra „Sebbra“, aus Geoff „Tscheff“ usw. Die Pferde haben auch alle zwei Namen. Einen Offiziellen und einen Rufnamen, was auch sehr oft zu Verwirrungen führt. So wird aus einer Stute schon mal ein „Peter“.
Das Misten geht immer besser, weil ich mehr Kraft und Kondition bekomme und Jack sagt, dass er gerne mit mir zusammen arbeitet, weil ich schnell bin. Durch einen Mann der bisher im Urlaub war, bekamen wir Verstärkung und sind jeden Tag früher fertig. Nur bringt das den Feierabend nicht näher, weil es immer Extraaufgaben gibt. So führten wir z.B. zu dritt junge Pferde einmal um den Hof auf die Koppeln, wobei sie sehr wild waren und eine Frau hinfiel und das Pferd weg rannte. Gut, dass wir es wieder einfangen konnten.
An einem Mittag brachte ich ein Pferd in die Führanlage als es anfing zu steigen und zu bocken wie verrückt. Ich versuchte alles aber konnte es nicht mehr halten und es galoppierte weg. Mein Herz blieb fast stehen. Wenn man ein Rennpferd für eine halbe Mio. Dollar „verliert“ ist das nicht gerade spaßig. Der total nette Hufschmied den ich von der anderen Farm schon kenne, fing ihn zum Glück wieder ein und es passierte nichts.
An einem anderen Mittag war ich allein, weil alle auf dem Rennen waren, als plötzlich der Hund bellte. Dann klopfte es an meiner Tür und ein Mann den ich nicht kannte stand da. Er hätte ein neues Pferd dabei. Pferd ? Weiß ich nix davon… Also dieses junge Tier ausgeladen und David angerufen. Da er ja auf dem Rennen war, ist er nicht ran gegangen. Der Fahrer konnte mir leider auch nicht helfen und meinte dass er 370 km hier her gefahren wäre. David arbeitet noch mit einem anderen Trainer zusammen und von dem kam das Pferd. Als der nette Fahrer wieder weg war, begab ich mich mit dem zappeligen einjährigen auf die Suche nach einer leeren Box. Leider war keine frei. Zum Glück meldete sich David in der Zwischenzeit und sagte ich solle es ins Roundpen stellen und Heu und Wasser geben. So stand ich dann da eine Weile davor bis sich die junge Stute beruhigt hatte und ging wieder zurück ins Haus.
Am nächsten Tag strukturierte David um und das „Filly“ (Stutfohlen) bekam eine Box.
Die Leute hier sind alle sehr nett und auch die Managerin empfing mich freundlich. Man hat nur nicht viel Kontakt, weil jeder sein Zeug arbeitet und dann wieder heim geht.
Auch John der kurz vor Mittag kommt und die jungen Pferde einreitet fragt mich immer wie es mir geht.
Mittags arbeite ich gern mit Julie und Elly zusammen und diese sagten ich kann mich immer an sie wenden, wenn ich was brauche. Ich mag die beiden sehr und sie sind wie alle Australier die ich bisher kennen gelernt hab sehr freundlich.
Eines morgens rief mich Rose mit der ich zusammen arbeite her. Ein Pferd hatte sich in seiner Box festgelegen und beim Anblick wurde mir ganz anders. Es lag reglos am Boden und hatte die Augen weit aufgerissen. Zu dritt versuchten wir es zu befreien, aber hatten keine Chance. Am Schweif banden wir ein Seil fest und versuchten das Pferd zur Seite zu ziehen, aber so ein 600 kg Tier lässt sich natürlich nicht so leicht bewegen. Mit vielen Decken polsterten wir es, dass es sich nicht noch verletzt. Man sah richtig, dass sich der Wallach schon aufgegeben hatte und der Anblick jagt mir jetzt noch Gänsehaut über den Rücken. Es war absolut schrecklich ! Rose sagte, dass der Wallach das bestimmt nicht überleben würde und ich hatte Angst davor.

Nach einem Anruf kam David und wir banden ein Seil am Halfter fest, aber konnten immer noch nichts bewegen. Das Problem war, dass die Vorderbeine und der Kopf auf der Stallgasse lagen und der Rumpf und die Hinterbeine an der Wand feststeckten. Der Wallach war also komplett verdreht. Als David dann das Auto holte, um ein Seil daran festzubinden, schaffte es der 4-Beiner irgendwie sich zu drehen und aufzustehen. Zum Glück ist nichts passiert und er hatte nicht mal Schrammen. Das hätte anders ausgehen können. Wir sind alle mit einem großen Schrecken wieder an unsere Arbeit gegangen. Das kommende Rennen kann man zwar vergessen, aber zum Glück ging es gut aus.
Wenn die Leute von der Rennbahn wieder kommen, gibt es jeden Tag einen Haufen Wäsche wie Pferdehandtücher, Decken, usw. Ich bin dafür zuständig diese alle zu waschen und zu trocknen. Nach Feierabend muss ich also immer in die Waschküche und die Maschinen an machen. Das ist kein Aufwand, aber einmal hab ich es vergessen und das ist schlecht. Somit haben die Leute keine Handtücher um die Pferde nach dem Schwimmen trocken zu reiben. Doof ist nur, dass ich dann auch nachts raus muss um die neue Wäsche rein zu machen, weil man es tagsüber gar nicht schafft alles zu waschen. Die Waschmaschine ist auch gleichzeitig die Waschmaschine für meine Wäsche und ich finde dazwischen nie Zeit meine Wäsche zu waschen.
David ist total nett. Er sagt zu uns immer „good Girls“ und „great Job“ und schafft es perfekt alle zu motivieren. Er ist so ein herzlicher, lieber Mensch und ein super Chef. Ich mag ihn total.
Mit meinem Mitbewohner und Kollegen Jack verstehe ich mich auch super und wir wechseln uns wie in einer guten WG mit Kochen, Putzen usw. ab. Abends gucken wir immer „The Voice“ im TV und diskutieren über die Kandidaten.
Das Wetter hier ist nicht so gut. Es hat ca. 10 Grad, regnet oft und ist bewölkt. Tja, das ist australischer Winter ! Nicht weit von hier hat es sogar Schnee.
Am Mittwoch hatte ich mittags frei. Die Sonne lachte, der Himmel war blau und Brissie und ich machten uns auf den Weg ins 15 Minuten entfernte Mornington. Dort war Markt und ich setzte mich erst in ein Café und genoss einen guten australischen „Flat-White-Coffee“ (Kaffee mit Milch). Der nette Besitzer gab mir 50 ct Preisnachlass 😉
Für sage und schreibe 15$ gönnte ich mir ein paar Kugeln Eis in der Eisdiele, wo ich auch WLAN schnorrte.
Die anschließende Shoppingtour im „Target“ war auch mehr als erfolgreich und mit guten Vorsätzen kaufte ich mir eine Sporthose.
Jeden Abend laufe ich eine Runde mit den Hunden „Charly“ und „Sam“ über die Farm. Ich liebe sie beide und Sam ist sehr intelligent. Sie sucht immer Charly, motiviert ihn schneller zu laufen, passt auf, dass niemand Fremdes kommt und wartet vor jeder Box die ich miste. Sie ist ein schwarzer Schäferhund und ich liebe sie. Ich habe noch nie so einen aufmerksamen und intelligenten Hund gesehen.
Das einzig Doofe ist, dass ich hier nicht reiten kann. Ich habe schon alle Leute gefragt, ob sie jemand kennen, aber keiner konnte mir weiterhelfen. Es gibt einige Reitschulen, aber ich zahle weder 50$ für eine Reitstunde, noch 140$ für einen Ausritt.
Freitag besuchte ich unsere Nachbarn die eine Reitschule nebenan haben. Keiner beschwerte sich, dass ich über den Zaun kletterte und die Tochter der Besitzer die gerade ritt und ein bisschen älter als ich ist, begrüßte mich freundlich. Wir hatten ein langes, tolles Gespräch und sie entschuldigte sich, dass ihr Hund immer zu uns kommt. Macht ja nix, unserer geht auch immer auf die andere Seite. Weil derzeit Ferien sind, ist Kinderprogramm dort mit vielen kleinen pferdebegeisterten Mädels und Jungs. Ihre Eltern waren nicht da, aber sie versprach mir zu fragen, ob ich mal ein Pony reiten kann – yippi ! Sie will uns auf der anderen Seite des Zauns auch mal besuchen und ich freue mich eine neue, nette Bekanntschaft gemacht zu haben.
Für Samstag backte ich zwei Kuchen für alle die sehr gut an kamen. Die Freude war sehr groß.
So hatte ich eine anstrengende, schöne Woche auf der Farm wo es mir gut gefällt.
PS: Mein Tattoo ist super verheilt und meine Ohrenentzündung ist vorbei 🙂 vielen Dank auch an alle (fremden) Menschen die sich nach mir erkundigt haben ! Ihr seid super :*

Farmergrüße von
Nadine

Another Farm, a other luck ?

Donnerstag, 02.07.2015

Huch ? Was ? Dachte ich, als mein Handy 1 Uhr mittags anzeigte. Da hab ich wohl sehr gut geschlafen 😀

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Nachdem ich mein Nachtlager zusammen geschlagen hatte, ging es los zum „Frühstück“. Im Pizza-Hut gab es Pizza 4 Käse die ich nur zur Hälfte schaffte.

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Um noch vor Einbruch der Dunkelheit da zu sein, düste ich los zur neuen Farm. Naja, düsen ist das falsche Wort. Überall war Stau und es ging nur schwer vorwärts.

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Nach über einer Stunde erreichten Brissie und ich bei Regen das Tor meines neuen Zuhauses.
Jack empfing mich schon freundlich. Er ist 45, arbeitet und wohnt hier und zeigte mir das Haus und den Hof. Ich wohne in einem Campingcontainer und Jack in einem 2. daneben ebenfalls, wo auch Wohnzimmer, Bad und Küche sind. Das Leitungswasser ist Regenwasser, das Klo ist draußen und ich schlafe auf einem Campingbett aber ich finde es total urig, gemütlich und schön. Außerdem hält Jack alles sehr sauber und wir haben zwei Heizer, dass es nicht kalt wird.
Die Farm ist fast genau so toll wie die von Tom. Toms Papa David hat 60 Rennpferde in 3 Ställen, außerdem gibt es einen Reitplatz, eine Führanlage, ein Roundpen und viele Koppeln. Mit zwei großen LKW werden die Pferde morgens alle zur Übungsrennbahn dem „Track“ gefahren. Die Ställe sind schön, die Boxen hell und die Pferde machen einen glücklichen Eindruck. Gut, dass meine Vorurteile gegenüber Rennpferden nicht bestätigt wurden und sie auch alle gut genährt sind. Gewalt gibt`s hier wie es sich gehört in gar keiner Form und ist absolut verboten. Man merkt, dass David die Farm gut pflegt und alles ist sauber.
Nachdem ich meinen Container bezogen hatte, setzte ich mich noch eine Weile zu Jack ins Wohnzimmer und guckte Fern. Er ist richtig nett und umsorgte mich gleich 😀
Leider gibt`s hier kein WLAN, weshalb ich nur Bilder in den Blog laden kann, wenn ich nach Mornington in den McDonald`s fahre.
Da täglicher Arbeitsbeginn um 4:30 Uhr morgens ist, bin ich früh schlafen gegangen.

Grüße von der neuen Farm
Nadine

Amazing Great Ocean Road (GOR)

Freitag, 08.05.2015

Mit Phil den ich im Hostel kennen gelernt hab, ging es früh um 7 zum Treffpunkt für die berühmte Great Ocean Road (GOR).

Mit einem Minivan, einer Gruppe cooler, junger Leute und dem super lustigen Guide machten wir uns auf den Weg Richtung Ozean. Laut Wetterbericht sollte es schön werden, aber da das Wetter in Melbourne und Umgebung unberechenbar ist, wechselte es von Sonne, zu Regen, zu Nebel, von Kälte, zu Wärme.

Die Great Ocean Road ist einfach nur der Hammer ! Landschaftlich total schön und wie in den USA auch schon, konnte man direkt am Ozean entlang fahren. Die Aussichten sind total atemberaubend ! Es hatte viele Regenbogen, wilde Tiere und einiges zu entdecken.

So konnten wir bei einem Stopp wilde Papageien füttern die auf unseren Schultern saßen und freilebende Koalas und Kookaburra`s sehen. Auf dem Rückweg ist gerade eine riesengroße Herde Kängurus auf den Felden rum gehoppelt.

Bei den weltbekannten 12 Aposteln die nur noch 7 sind, machten wir auch nen Stopp und die sehen live noch genialer aus als auf den unzähligen Bildern. Wir standen ewig da und guckten den abartigen Wellen zu, wie sie gegen die Apostel preschten.

Beim Mittagessen an einem wunderschönen Leuchtturm gab es Würstchen, Falaffel, ungetoasteten Toast und Nudelsalat und grünen Salat ohne Dressing 😀 Zum Schluss erfuhren wir, dass Essig und Öl auch da standen :P. Oben auf dem Leuchtturm meinte man, es bläst einen weg. Wir mussten uns am Leuchtturm festhalten, um nicht weg zu fliegen. Die Aussicht aufs Meer lohnte sich aber total.

Insgesamt hatten wir einen super tollen Tag mit einer beeindruckenden Landschaft, 800km Fahrtweg, 13 Stunden on the road, super coolen Leuten und einem guten Tourguide der uns viel erklärt hat.

Abends wollte ich dann nicht wie die anderen weg gehen und schlief müde ein.

Ozenanische Grüße

Nadine

Unser Auto

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Amazing GOR

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Kookaburras

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Papageien

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Koalas

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freilebende Papageien

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Mittagessen

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Leuchtturm

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bissl windig

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12 Apostels

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Melbourne the hipster City

Donnerstag, 07.05.2015

Extra früh hab ich mich aus dem Bett gequält um bei der Walking-Tour vom Hostel aus dabei zu sein. Halb 12 ist aber auch echt eine ungesegnete Zeit 😛 Leider fand diese dann wegen Unterbesetzung nicht statt, aber uns wurden anhand der Karte genau die Route und die wichtigsten Spots erklärt.

Da wir über 10 Leute waren und sich keiner auskannte, trennten sich unsere Wege schon nach wenigen Minuten, aber unsere 5er Mädelsgruppe funktionierte perfekt, die Karte war verständlich und so sahen wir wieder Streetart, konnten Kunst vom berühmten, geheimen Künstler Banksy (http://de.wikipedia.org/wiki/Banksy) bewundern, die schöne Stadt anschauen und die John F Kennedy Statute und die Fitzroy Gardens bestaunen. In einem süßen Cafè machten wir Halt und gönnten uns einen der besten Kaffees in der Umgebung.

Dafür, dass es hier Winter ist, sind die Temperaturen um die 10 Grad ok, aber wenn man von täglich fast 40 Grad kommt, ist es sau kalt. Zum Glück hab ich gleich eine Mütze gefunden, weil für meine Ohrenentzündung der Wind natürlich nicht förderlich ist.

Wir waren eineinhalb Stunden nach den anderen zurück, die nur eine Bahntour gemacht haben.

Um alles fürs Arbeiten vorzubereiten, ging ich erst zur Commonwealth-Bank um ein Konto zu eröffnen, dann zum Telstra-Store um eine Simkarte zu beantragen und dann ins Internet um die TFN (Tax-File-Number/Steuernummer) zu besorgen. Von vielen anderen Backpackern hörte ich verschiedene Storys uns stellte mich auf das Schlimmste und Komplizierteste ein, aber die Frau Mitte 20 von der Bank redete ewig mit mir, wollte alles über meine Reise wissen, erklärte mir viele Sachen ausführlich und verständlich und eine halbe Stunde später hatte ich ein neues Konto und Super Annuation (wie Riesterrente) (http://en.wikipedia.org/wiki/Superannuation_in_Australia). Beim Telefonshop das Selbe: junge, nette Frau mit der ich auch nette Gespräche hatte und die mir meine 30$ Prepaid-Karte gleich ins Handy machte. Auch die TFN (Steuernummer) war schnell beantragt und wird zu meiner Arbeit geschickt.

Somit waren die organisatorischen Dinge unter Dach und Fach und ich erst Mal beruhigt. Das ging schnell und einfach.

Das erste Mal auf meinem Trip war ich dann richtig einkaufen (7-eleven zählt nicht :D). Dass die Preise in Australien sehr hoch sind, wusste ich ja, aber für einen Salat wollte ich dann doch keine 8$ zahlen. Somit war mein Motto: Schnäppchenjagt und ich kaufte die „günstigen“ Sachen ein.

In der großen Hostelküche mit neuem Induktionsherd „kochte“ ich dann fertig-Kürbissuppe und dazu gabs billig-Salat aus der Plastikbox. Das schmeckte gar nicht schlecht.

Im Hostel fühlt man sich wie in einer WG und manche leben hier tatsächlich ein paar Monate.

Abends fragte mich dann der Kassierer vom 7-eleven Supermarkt den ich mittags dort kennen gelernt hatte, ob er mir die Stadt zeigen soll. Das Angebot kam mir entgegen und so führte mich der indisch stämmige Manny durch Melbourne bei Nacht. Coole Bars, eine Feuershow vor einem teuren Hotel und zum Casino wo wir zusehen konnten, wie ein Mann mehrere tausend $ beim Roulette gewann. Überall gabs gute Livemusik und die Stimmung in Melbourne ist absolut super. Sehr sympatische Stadt mit vielen coolen Leuten. Nach ein paar Bier und einem Kurzen mit Kaffee drin, der einem den Boden unter den Füßen weg gezogen hat, ging ich ins Bett, weil es morgen ganz früh los geht.

Melbournische Grüße

Nadine

neue Mütze 😀

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Streetart again

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Banksy

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toller Park

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super Mädels

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John F Kennedy

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Parlament

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Trams

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Melbourne hat auch Sonne 😀

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alle Dokumente unter Dach und Fach

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Nasty weather

One day if I go to heaven.. I’ll look around and say “ It ain’t bad, but it ain’t San Francisco“. (Herb Caen) 

Nach einigen wenigen Stunden Schlaf konnte der Morgen mit einem sehr ausgewogenen Hotelfrühstück im Bett beginnen: Muffins, süßes Stückle und Äpfel (die immer noch auf „Hold“ in Jennys Tasche liegen – wir versuchen uns an das amerikanische Leben so gut wie möglich anzupassen 😉). Danach konnte es nur noch schlimmer werden: Regen! Viel viel Regen und Regen in Strömen. Der nette Inder von der Rezeption meinte, dass es seit 2008 nicht mehr so geregnet hatte. Beim Warten auf den Bus mussten wir uns auf die Sitze stellen, weil um uns rum Bäche flossen. Sonst hat San Francisco wohl durchschnittlich einen Regentag pro Monat.

Unser Kulturerlebnis startete zunächst im Starbucks mit einem Kaffee, um dann im riesigen Shoppingcenter „Macys“ dem Regen zu entkommen. Meine Schuhe waren so durchnässt, weil auf der Straße überall das Wasser stand, dass ich mir erst mal Stiefel und Socken kaufen musste. Zum Mittagessen gab es eine Box, bei Jenny mit Chicken und bei mir mit Tofu und Reis. Bei mir wurde die Soße verwechselt und ich konnte es fast nicht essen, weil es so scharf war.

Es hat dann zwar immer noch geregnet, aber wir haben uns die Laune nicht verderben lassen und mit dem Touri-Bus im Regenponcho und Handtüchern als Einzige eine Stadtrundfahrt gemacht. Wir konnten viele Bilder machen, sind unter anderem an der Kirche von Sister Act und am Pier vorbei gefahren. Der Guide hat das richtig cool erklärt und somit verging die Zeit sehr schnell, bis wir wieder am Macys ankamen. Wir waren dann nochmal bummeln und in einem anderen, noch viel größeren Einkaufszentrum, wo wir im Hollister ein cooles T-Shirt gekauft haben und uns ein supertolles, neues Glätteisen präsentiert wurde: glatte und lockige Haare inklusive.

Erschöpft haben wir uns auf den Weg zum Bus zurück gemacht und im Hotel noch TV geschaut. Das konnten wir am ersten Tag feststellen:

– viele nette und hilfsbereite Amis

– super geordnete, aufgeräumte sehr gut strukturierte, blitzeblanke, moderne Supermärkte

– mega günstig zum Shoppen und rießige Auswahl

– überall Polizeisirenen und viele Stretchlimousinen

– wenn man nicht wüsste, dass Waffen legal sind, würde man sich sehr sicher fühlen

– überall Essen und alles was das Herz begehrt

– wenn man was sucht, findet man es nicht (Briefmarken, Wechselbüro, Wein, Tourismusbüro)

– sehr chaotischer Verkehr

– sehr gewöhnungsbedürftige Fahrweise (immer stark bremsen und schnell anfahren)

– Weihnachten wird groß geschrieben (überall Weihnachtsmusik, viele Weihnachtsbäume, alles dekoriert und geschmückt)

– alte Busse in denen IMMER (auch bei Regen) alle Fenster offen sind und mit Überwachungskameras ausgestattet

– nur steile Straßen (sehr steil)

– runter zählende Fußgängerampeln (wann man gehen darf und bis wann)

– sehr große Autos

– mega viele Chinesen und Japaner

– sehr sehr schlechte Straßen

– es gibt fast keinen Sprudel 😀

– arm und reich klafft weit auseinander und es gibt viele Extreme beider Seiten

Viele regnerische Grüße

Jenny und Nadine

 

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You can’t buy Happiness,

But you can go to the west coast, and that’s pretty close.

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