The escape

Samstag, 15.08.2015

Aus bestimmten Gründen die ich hier nicht aufzähle, fassten wir Freitag Abends gemeinsam den Entschluss Samstags morgens das letzte mal zu Arbeiten und dann zu gehen. Freitag Abends ging es wieder in den MC Donalds, wir bewarben uns für Jobs für Jona und Sarah, packten unsere Sachen und luden alles ins Auto. Jona wollte unbedingt die Pferdehandtücher waschen was wir nicht verstanden. Als er dann unsere Wäsche einsammelte und meinte, dass wir nun waschen können, waren wir stolz auf ihn, dass er so gut mit dachte. Es war somit sehr spät als wir ins Bett kamen aber wir wussten ja, dass es vorerst das letzte Mal war, dass wir so früh aufstehen müssen.

Samstag arbeiteten wir ganz normal ohne das jemand was ahnte. Als der Manager Alex mir anrief und fragte, wann ich denn vor hätte in den neuen Job nach Sydney zu wechseln, sagte ich, dass ich nach der Arbeit ein Gespräch mit ihm wolle. Er fragte, ob was passiert sei. Ich ließ nix raus und betonte mehrmals, dass wir drei persönlich mit ihm reden wollen. Alex bekam aus mir raus, dass ich die Farm nach der Arbeit verlassen würde. Auf Nachfragte sagte ich ihm, dass Sarah und Jona für sich selbst sprechen müssen. Natürlich versuchte ich gleich die beiden anzurufen um sie zu „warnen“, aber sie gingen nicht ran. Als Jona zurück rief, teilte er mir mit, dass David ihm eine Stunde Zeit zum Nachdenken gab, ob er da bleiben wolle. Sarah teilte ihre Entscheidung zu gehen gleich noch am Telefon mit. So arbeiteten wir noch den Rest des Morgens und dann kamen alle vom Track wieder. Ein paar Minuten später waren alle Leute weg und wir drei waren allein. Als Alex der Manager kam, führten wir eine laute, lange Diskussion mit viel Emotionen. So gingen wir im Bösen von der Farm.

Es dauerte ewig bis wir es schafften los zu kommen, weil uns noch so viel einfiel was wir machen und packen mussten. Nach der Verabschiedung von Jack traten wir endlich den Aufbruch an. Mit sehr gemischten Gefühlen. Ich werde die Leute, die Pferde, Gipsy und Precious, Sam und Charly und die gewohnte Umgebung sehr vermissen. Mir fiel es nicht leicht das letzte Mal zum Gate raus zu fahren und ich fand es sehr schade, dass meine schöne Zeit so ein dummes Ende nehmen musste. Naja, neue Farm, neues Glück ?!

Sarah und Jona waren nach ihrer kurzen Zeit hier (1 Woche) nur froh weg zu kommen.

Nach der einstündigen Fahrt erreichten wir St. Kilda in Melbourne und checkten in unser Hostel in einem Pub ein. Wir hatten einen 6er Dorm: ein stickiger, stinkender, kleiner Raum. Ich musste im Stockbett oben schlafen und es hatte nicht mal Gitter die mich vor dem rausfallen geschützt hätten. Ich habe noch nie in einem so verratzen Hostel geschlafen, aber 15$/Nacht waren sehr günstig. Die Mikrowelle war so dreckig, dass ich nicht mal meine Pizza darin warm gemacht hab. Überall roch es nach Rauch und es war einfach nur ekelig. Nach dem Essen waren wir so müde, dass wir alle einen Mittagschlaf machten.

Jona und Sarah sind abends los gezogen um Party zu machen, aber ich war so erledigt und voller verschiedener Emotionen (Wut über das was passiert ist, Trauer über das zurück lassen einer schönen Zeit, Freude über die neue Freiheit und Aufregung auf die kommende Zeit), dass ich beschloss liegen zu bleiben und wieder zu schlafen.

Aufgelöste Grüße von der Flucht

Nadine (Sarah und Jona)

 

Letzte Bilder von unserer Unterkunft

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Und der der Farm

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Escape-Selfie

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Soooo viel Gepäck

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Midlife-Crisis, first venomous spider, moving and locked in a arena

Montag, 10.08. – Freitag 14.08.2015

Am Montag war schönes Wetter und da Jona und Sarah nicht die Motivation zum Reiten haben bin ich in der Mittagspause wieder beide Pferde geritten. Ich bin mit Precious über ein Kreuz gesprungen, Jona hat mir geholfen und es war sehr gut.
Jona hat mir auch erklärt wie man „die Farm“ also Pferde und Kühe auf den Koppeln richtig füttert und seither mache ich das jeden Tag. Wenn es nicht regnet ist das gar nicht schlimm und ich bekomme auch keine Stromschläge mehr. Ich fragte Alex den Manager ob ich auch auf den Track dürfte, aber er meinte, dass man da in die Routine rein kommen muss und er nur eine Person dort haben will. Leider hieß das, dass ich weiterhin den ganzen Tag Boxen misten muss und mein Rücken und Genick tun sehr weh.
Außerdem hab ich Alex gesagt, dass ich Ende August einen Job in Sydney hab und ob ich da bleiben soll. Er sagte, dass ich gehen soll, weil momentan in Sydney besseres Wetter ist und im Sommer wieder zurück kommen. Es sei gut, wenn ich die Chance hab was anderes zu sehen.
Sarah und ich misten fast allein alle Boxen und auch ihr tut alles weh. Montag bekamen wir wenigstens Hilfe von der Frau die sonst immer nur die Pferde füttert.
Montag früh morgens kam Jack zu mir und teilte mir mit, dass ich noch an diesem Tag aus seinem Haus ausziehen soll. Auf Nachfrage meinte er nur: „weil es so sein soll“. Ich hab es noch ein paar mal versucht, aber nicht rausgefunden warum das so ist. Manchmal muss man Männer nicht verstehen und ich hab mir glaub ich nix vorzuwerfen und es war auch nix… Vielleicht ist er einfach nur allgemein unzufrieden und in ner Midlife-Crisis. So hab ich alle Sachen aus der Küche in die Backpackerküche befördert und Jacks Küche war somit fast komplett leer. Sogar Salz und Pfeffer waren von mir.
Ich bekam einen Anruf von unserem Manager der uns sagte am Samstag wäre die Boxen sehr unordentlich gewesen und wenn das noch mal vor kommt, müssen wir an unserem freien Wochenende kommen und nochmal misten.
Jona hat jetzt schon einige Male Ratatullie gemacht, was sehr lecker ist. Da könnte ich mich rein legen 😉
4 mal diese Woche waren wir abends im MC Donalds zum WLAN schnorren. Gut, dass wir immer noch kommen dürfen 😉 leider kommt Merlin nicht mehr im TV weshalb wir einen anderen Zeitvertreib brauchen.
Anstatt bisher 6, stehen nun wieder 12 Pferde in „meinem“ neuen Stall, weshalb ich natürlich auch doppelt so lange brauche. Oft bekomme ich einen Anruf, dass ich schneller werden müsse, aber keiner von den anderen schafft 12 Boxen auf der alten Farm in der Zeit in der ich weg bin.
Donnerstags hatte ich mittags frei und obwohl die Sonne schien, verschlief ich den ganzen Tag. Der Job geht echt in die Knochen.
Die aller meisten Leute sind immer sehr nett zu uns und so bringt uns Lorraine oft was leckeres mit wie Donuts, Kekse, usw.
An einem Tag beim Reiten sperrte ich mich im Reitplatz ein. Das Tor geht so schwer auf und ich versuchte es 10 min ohne Erfolg. Ich wollte zum Stall und „Hilfe holen“ aber wusste nicht, was ich mit dem gesattelten Pferd machen sollte. Nachdem ich 4 Personen nicht erreichte, sagte David am Telefon ich solle Precious absatteln, stehen lassen und dann in Stall und jemanden holen. Der Plan klappte und wir waren befreit 🙂
Es ist sehr gut wie Sarah, Jona und ich uns verstehen und wir gucken oft Filme zusammen und kochen was. An einem Abend waren wir zu faul und holten uns eine Pizza im Dominos.
Jona hat mir an einem Tag wieder Springunterricht auf Precious gegeben und wir sind einen Steilsprung geritten. Es war super gut und man merkt, dass Precious viel Potenzial hat und S Springen kann.
Donnerstags war ich mit Gipsy wieder auf dem Track. Nachdem ich es erst wieder sehr ruhig angehen lassen hab und sie sehr schreckhaft und guckig war, bin ich dann wieder ordentlich schnell galoppiert. Es hat genau so viel Spaß gemacht wie beim letzten Mal und mein Kuhpony fühlt sich auf dem Track sichtlich wohl.
Das war der Bericht über eine weitere (sehr verregnete) Woche auf der Pferdefarm.

Liebe Grüße
Nadine

 

Farm füttern

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Gipsy und Precious ❤

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Jona und mein Dienstwagen

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Ich mag dieses Auto nicht

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Black Beauty und ich

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erste Giftspinne gesehen

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Jona hat immer hunger

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Sarah schreibt lieber

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Skypen mit Bruder in Ägypten

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Auflauf

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Kakadu

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Käsekuchen im Mc Donalds

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Skypen mit Mom

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Jonas Ratatouille

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Another backpacker, trouble and much rain

Montag 03.08 – Sonntag 09.08.2015

Montags hatten Jona und ich mittags frei, aber es regnete. Wir waren total unmotiviert und saßen nur im Container rum und demotivierten uns gegenseitig. Jack sagte uns, dass er den Strom für eine Stunde abstellt. Er erwähnte nicht, dass auch das Wasser aus bleib und so konnten wir nicht einmal Nudeln kochen oder Kaffee machen. Für über 3 Stunden ging das. Um eine DVD zu gucken als der Strom wieder ging, brauchten wir 3 Fernbedienungen und mussten 3 mal Jack fragen. Das war aber auch einfach zu schwer 😛 es war total chillig beim Regen drin zu sitzen und Filme zu schauen. Obwohl ich „Pineapple Express“ (Kifferfilm) nicht so gut fand wie Jona. Abends haben wir nur einen kleinen Ausflug in den Aldi gemacht. Nach einem Tag Arbeit hatte Jack das Klo in das Backpackerbad versetzt. Das ist nun zwischen Jonas und dem anderen Container.
Am Dienstag räumten wir alle benötigten Sachen von Jacks Haus in die Backpackerküche, richteten ein Bett hin und schippten tonnenweise Kies vor die Container, die bereits im Matsch versanken.
Danach fuhren wir zusammen nach Frankston um unsere neue Backpackerin Sarah abzuholen. Sie ist 21, aus Dänemark und super nett. Wir kamen dann gleich mal zu spät zur Arbeit, aber die Leute wussten Bescheid. Jona und ich haben schon die ganze Zeit englisch miteinander geredet, dass er es schneller lernt. Sein englisch hat sich auch schon in der kurzen Zeit richtig krass verbessert. Es ist auch gut, dass Sarah da ist, dann müssen wir sowieso englisch reden. Als Sarah und ich Freunschaft auf Facebook geschlossen haben, sahen wir, dass wir 2 gemeinsame Freunde hatten. Will und Nick die ich in Laos kennen gelernt hab, haben Sarah in ihrer ersten Woche in Melbourne begleitet. Die Welt ist so klein und es gibt krasse Zufälle. Da Will auch reitet, überlegt er sich sogar sich hier auch zu bewerben.

Ich fahre immer noch jeden morgen zum 1km entfernten, neuen Stall und füttere, miste, mache die Decken runter, lade die Pferde auf den LKW und fege. Eigentlich nix besonderes, dachte ich, aber als David kam, war er begeistert, wie ich das alles manage und meinte, dass das mein eigenes kleines Projekt sei. Er hat recht. Da ich die einzige bin die dort hin kommt ist es sehr viel Verantwortung. Wenn ich z.B. eine Tür nicht richtig zu mache, haut ein Pferd ab und keiner bekommt es mit. Wenn ich vergesse ein Pferd zu füttern, wird es vielleicht zwar nicht verhungern, aber das wäre trotzdem schlecht. Auch mittags gehe ich während der Arbeit immer allein zum neuen Stall. Treuer Begleiter sind immer Hund Sam, die auf mich wartet bis ich fertig bin und dann freudig neben dem Auto herrennt und mein Range Rover, den ich ja nicht so leiden kann.

Am Dienstag bekamen wir Besuch aus meiner Heimat. Linda die ich von einer Whatsapp-Gruppe kenne und schon in Melbourne getroffen habe, kam mit ihrer Freundin Conny. Nachdem ihr Auto unterwegs mitten auf dem Highway den Geist aufgegeben hatte, sie in der Werkstatt waren, unser Gate nicht öffnen konnten und sich auf unseren Track (Sandrennbahn) verirrt hatten, waren sie 3 Stunden später als angekündigt da. In der Zwischenzeit hab ich den Teig gemacht und Jona und Sarah fleißig kiloweise Spätzle geschabt. Leider hielten es Jona und Jack nicht mehr aus wach zu bleiben und so mussten wir Mädels uns an die Käsespätzle halten. Diese kamen auch hier sehr gut an. Endlich konnte ich wieder richtig schwäbisch schwätze, was ich schon total verlernt hatte. Conny kommt zufällig aus dem Nachbardorf von Jona. Nachdem wir sehr lustige, niveauvolle Musikvideos mit Chicken und Banana-Chips gesehen haben und vor Lachen auf dem Boden lagen, ging uns trotz tonnenweise verzehrten Süßigkeiten die Energie aus. Irgendwie waren wir alle total müde und erledigt und sind früh ins Bett. Linda und Conny haben sich eine Matratze im Stockbett über mir geteilt.
Am nächsten Morgen haben wir die Beiden beneidet, weil sie ausschlafen konnten und ich das dringend nötig gehabt hätte. Ich wies ich Sarah ein und zeigte ihr alles. Jona bekam die gute Nachricht, dass er mit auf den Track (Übungsrennbahn) darf. Natürlich hab ich mich total für ihn gefreut, weil wir uns auch so super verstehen, aber fand es sehr schade, dass ich immer noch Boxen misten muss und er nach 2 Tagen „upgegradet“ wurde 😦 nicht gerade das, was ich unter „Farmarbeit in Australien“ verstanden hab, aber mir gefällt es hier ja trotzdem. Dann sollte ich zum ersten Mal nach dem Misten die „Farm“ füttern, das heißt alle Pferde und Kühe auf den Koppeln. Eigentlich sollte mir eine Kollegin zeigen wie es geht und mich begleiten, aber als es anfing zu regnen, entschied sie sich spontan um. In einer 1 sekündigen Erklärung beschrieb sie mir welche Kuh was bekommt und ich war sehr sauer. Im strömendem Regen musste ich mit dem Auto die große Farm abfahren, suchen wo ein Pferd auf einer Koppel steht, mich dran erinnern was das zu fressen bekommen soll und mich drauf konzentrieren, nicht im Matsch stecken zu bleiben. Der Regen wurde immer stärker und auch die Regenjacke und Gummistiefel halfen bald nichts mehr, weil ich ewig zu den Futterstellen auf den Koppeln laufen musste. Ich wollte mit dem Auto umdrehen, aber steckte fest und fluchte so laut, dass man es bestimmt noch in Melbourne hören konnte. Dann musste ich die 1 km lange Hofeinfahrt mit dem großen Auto bei beschlagenen Scheiben rückwärts fahren. Ich sah absolut gar nichts raus. Es gab 3 verschiedene Koppeln mit Kühen und ich war mir nicht sicher, welche ich füttern sollte. Die Säcke mit dem Futter waren so abartig schwer, dass ich sie gar nicht tragen konnte. Ich gab einfach allen das gleiche und wusste, dass das falsch war. Mir egal. Hauptsache die hatten alle was zu essen. Wenn es mir keiner zeigt, kann ich es auch nicht wissen. Ständig bin ich im Matsch ausgerutscht und bis über die Knöchel drin gesteckt. Außerdem hat es sogar seitlich in meine Gummistiefel geregnet. Die Pferde waren alle nervig und an jedem Stromzaun hab ich ordentlich eine gewischt bekommen. Einen Zaun traute ich mich nicht mehr zu zu machen, weil es so weh tat. Ich schaffte es ihn provisorisch zu zu machen und robbte unten durch. Ich wollte immer im Auto warten, bis der Regen weniger wurde, aber das brachte außer viel Zeitverlust rein gar nichts. Nachdem ich endlich fertig war sah ich aus wie ein Schwein, roch wie einen Kuh und war verärgert wie ein Stier. Als dann die da gebliebene Kollegin auch noch fragte, ob ich nass geworden sei (sah ja nicht danach aus), bin ich fast explodiert. Tja da sieht man, dass die Backpacker alle Arbeiten zu machen haben, die sonst keiner machen will. Ich habe mir geschworen, beim nächsten Mal zu sagen, dass ich die Farm nicht mehr füttern werde. Außerdem hatten alle schon Feierabend und Jona und Sarah waren schon längst drin als ich wieder da war.
Meine Laune wurde gebessert, als ich ins Haus kam und Linda und Conny gerade aufgestanden waren. Zum Frühstück gab es Brötchen und Eier und die beiden hatten zu meiner riesen Freude Nutella dabei. Das ist hier so teuer, dass ich es nie kaufe. Wir hatten viel Spaß und viel zu Lachen und Jack schaute so lange nach dem Auto. Nach dem Mittagessen (wieder Käsespätzle, die auch Jona als nicht-Schwabe schmeckten), ging es zum Autohaus, wo wir neue Zündkerzen besorgen sollten. Lindas lustiges Navi war auf englisch eingestellt und sagte z.B. dass man seine Mitfahrer nicht im Auto vergessen soll und unterhielt uns besser als so mancher Komödiant . Als wir uns verfuhren und in einem Wohngebiet landeten, beruhigte uns das Navi mit „no worries“. Wir wussten nicht, dass ein Autohaus so interessant sein kann, aber fanden viele tolle Sachen und verbrachten eine ganze Weile dort. Zurück auf der Farm baute Jack die Zündkerzen ein und sagte, dass es der Motor nicht mehr lange mit machen würde. In einer langen Krisensitzung berieten Linda und Conny sich, während wir wieder an die Mittagsarbeit gingen. Wie immer gehe ich auch mittags in den neuen Stall und Gregor kam mit, um die Pferde zu füttern. Als wir bemerkten, dass eine Box leer war gingen wir auf die Suche nach dem Pferd. Dieses hatte einen Spaziergang gemacht und stand gemütlich am anderen Ende der Farm. Es ließ sich problemlos einfangen und von mir zurück führen. Die Clips an der Türe sind ein bisschen trickreich und wenn man es falsch macht, können die Pferde die Türen öffnen. Gut, dass ich die Boxen an diesem Tag nicht zu gemacht hatte und es somit nicht meine Schuld war.
Wir verabschiedeten uns spät abends ganz nett von Linda und Conny und hoffen, dass wir uns nochmal wiedersehen. Die beiden sind sehr lustig und wir hatten viel Spaß.
Jack war mit 3 Backpackern überfordert und setzte alles daran das neue Backpackerheim so schnell wie möglich fertig zu bekommen. So mussten Jona und Sarah die neue Küche, die TV-Lounge und das neue Bad benutzen und hatten jeder ihren eigenen Wohncontainer, aber ich sollte in Jacks Haus bleiben.
An einem Tag kam Tom und brachte 2 neue Pferde.
Dummerweise regnete es die ganze Woche fast non-Stop, sodass wir nicht mal reiten konnten. Jona hatte es sowieso nach einem Mal schon aufgegeben.
Donnerstags sollte jemand anderes die Farm füttern und ich fragte ob ich mit könnte, um es beim nächsten mal richtig zu machen. Unserer Manager meinte, dass dies nicht nötig wäre. Nachdem ich ihm erklärt hatte, das es mir nie jemand richtig gezeigt hätte, meinte er, dass ich mich einfach besser konzentrieren sollte. Natürlich war ich sehr angepisst, was ich auch deutlich machte. Dann zickten die betroffene Kollegin und ich uns richtig an.
Die Woche konnte ich nicht viel schlafen, weil der Nachbar einen See leer pumpt. Die Pumpe ist direkt neben meinem Fenster und macht selbst nachts einen ohrenbetäubenden Lärm.
An einem Mittag stellten wir fest, dass die Pferdetränken nicht funktionierten. Jack musste kommen und die Wasserleitung reparieren.

Nachdem das Pferd ausgebrochen war, flexte Jack neue Türverschlüsse hin und ich pinselte sie an.

Ich bin immer noch die Einzge die den Mist mit dem Auto weg fährt und umso mehr Regen da ist, desto besser zum driften. Das macht so Spaß. Jona ist am ersten Tag gleich mal gegen einen Koppelzaun gefahren 😉
Seit wir einen neuen TV haben, geht auch der Race-Sender und Jona, Sarah und ich saßen gespannt davor, als 2 unserer Pferde an den Start gingen und wetteten um Schokolade wer gewinnt. Einmal gewann Jona und ein mal ich und eins unserer Pferde wurde 3.
Samstags war schönes Wetter und weil ich Nachmittags frei hatte, konnte ich nach genau einer Woche mein Kuhpony wieder reiten. Die beiden Mädels stehen seit letztem Samstag auf einer Koppel neben dem Reitplatz. Sonst musste ich immer 1km laufen, Gipsy holen, sie wieder weg bringen, Precious holen und wieder weg bringen und so waren das jeden Tag 6 km Laufweg.

Ich hatte mich schon drauf eingestellt und Gipsy war sehr „lustig“. Immer wollte sie bocken und los rennen und schüttelte mit dem Kopf und Precious rannte neben uns auf der Koppel her. Das war aber nie böse und für ein 4 jähriges Pferd das eine Woche nur auf der Koppel steht bei dem kalten Wetter total nachvollziehbar. Ich bin sie eine ganze Weile geritten und Kate hielt mit dem Auto an um uns zu zu gucken.
Samstag abends guckten Jona, Sarah und ich noch Filme und ich ging sehr früh ins Bett.
Sonntag war Jona`s und mein freier Tag und der einzige Tag in 2 Wochen an dem ich ausschlafen kann, nachdem ich jeden Tag um 4 aufstehen muss. Es ist bestimmt nachvollziehbar, dass ich es nicht lustig fand um 6 von Staubsaugerlärm geweckt zu werden. Als ich Jack darauf ansprach warum er das um die Uhrzeit mache müsse, entgegnete er, dass das zu seiner Routine gehört und er sowas immer gleich machen muss. Ich war nicht sehr begeistert und sagte ihm das auch.
Weil ich dann nicht mehr schlafen konnte bin ich in aller Frühe Gipsy und Precious geritten. Die waren total gut und Gipsy wieder „normal“.
Mittags beschlossen wir einen Tagesausflug ins 2 Stunden entfernte Geelong zu unternehmen. Dort fand ein Springturnier statt. Dieses war sehr ländlich und total provisorisch. Es gab 2 Rasenspringplätze nebeneinander, es gab eine Sprecherin, die für beide Plätze ansagte, es gab weder Deko, noch Pflanzen an den Sprüngen und nichts zu essen oder trinken. Dafür reisten die meisten Teilnehmer mit riesen Anhängern oder sehr großen Trucks an. Normale Pferdeanhänger gabs nicht. Dafür muss man sagen, dass das Niveau höher war, als bei unseren ländlichen Turnieren. Man sah harmonische, kontrollierte, pferdefreundliche Ritte in der Überzahl. Wir fragten eine Dame wie das denn so abläuft und ob man Mitglied sein muss um ein Turnier zu reiten. Sie brachte uns direkt zu Managerin, mit der wir uns ewig unterhielten. Wir fragten sie Löcher in den Bauch und die beantwortete uns alle Fragen gerne. Auch von der Meldestellendame erfuhren wir einiges und sie zeigte uns auch die Internetseite. Wir hatten dann schon im Kopf, unbedingt Kate fragen zu müssen, ob wir auch mal ein Turnier mitreiten könnten.
Sonst sahen Pferde und Reiter aus, wie in Deutschland auch, aber die Platzierten bekamen keine Schleifen sondern Bänder um die Pferdehälse, gleich das Preisgeld in die Hand gedrückt und es gab keine Ehrenrunde. Es war total interessant ein Turnier hier zu sehen und obwohl es sehr kalt war und keine Zuschauer hatte, freuten wir uns den Weg angetreten zu haben. Anschließend gabs den Wocheneinkauf, WLAN schnorren im Mc Donalds und The Voice im TV.

Grüße von der Farm
Nadine

Mein Lieblingskuhpony

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Doofes Wetter

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So werde ich jeden Morgen begrüßt

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Mein Dienstwagen

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Sonnenaufgang am neuen Stall

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endlich wieder Brötchen – Luxus !

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Beste Schokocroissants

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Schotter schippen

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Unsere Wohnsiedlung

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Pferd steht im Futtertrog

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Spätzle schaben

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Farm füttern – bis zum Knöchel steht man im Matsch

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Die Kühe haben hunger

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Frühstück mit Linda und Conny

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Endlich wieder Nutella 😉

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Sam

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Lindas Auto

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Führanlage

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Jona und Sarah

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Viele Backpacker auf einem Haufen

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Conny und Sam

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Das mussten wir kaufen

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was es alles gibt

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Shoppen im Autohaus kann Spaß machen

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Käsespätzle

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Regenbogen

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neue Türverschlüsse

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Jack am flexen

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Jona und Jenny

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Sehr gesundes Essen *räusper*

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After every rain comes the sun

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Meine Miste zum driften

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Sarah und ich

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Gipsy und Precious auf der neuen Koppel

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Auf zum Reitturnier

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Mein Glücksbringer Känguru

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Jona hat immer Hunger

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Reitturnier

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WLAN schnorren im MC Donals

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The Voice im TV

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New german Backpacker, Sea, and one more horse

Montag 27.07. – Sonntag 02.08.2015

Die 4. Woche auf der Farm war gut. Montags kam Alex der Manager und sagte mir, dass ich auch die andere Stute von David und Heather reiten darf. Ich hab mich natürlich riesig gefreut und Precious gleich an diesem Tag von der Koppel zum richten geholt. Leider war das Hufeisen locker und ich musste sie wieder zurück stellen. Precious und mein Kuhpony Gipsy sind Oma und Enkelin und beste Freundinnen. Sie stehen auch zusammen auf der Koppel und sind die Springpferde von David, Heather und Kate. Sie wurde aber aus Zeitmangel schon eine ganze Weile nicht mehr geritten. Die Fuchsstute ist ebenfalls ein Warmblut, 14 Jahre alt und bis S – Springen gegangen, hat also auch nichts mit Rennen zu tun.
Am Dienstag kam dann der total nette Schmied Lee und meinte wenn ich ihm einen Kaffee mache, bekommt Precious neue Hufeisen. Aus dem Spaß wurde ein guter Cappucino für ihn und ich konnte reiten. Den Sattel und die Trense musste ich erst mal viel größer machen, ich brauchte einen weiteren Sattelgurt und musste von einem Stuhl aus aufsteigen. Zuerst aber sollte ich sie im Roundpen laufen lassen, dass sie bei mir nichts macht. Nicht nur äußerlich haben meine Mädels nicht viel gemeinsam. Precious hat viel mehr Schwung, einen guten Vorwärtsdrang und einen schlechteren Galopp als Gipsy. Sie war aber mega brav und auch auf ihr fühle ich mich total sicher. Sie ist so schwer zu sitzen dass ich glaube, ich bekomme gute Bauchmuskeln. Auch an den Zügel reiten geht bei der großen Stute schwieriger als bei meinem Kuhpony. Nach nicht mal einer halben Stunde leichter Arbeit war Precious schon klatsch nass geschwitzt. Es tut mir immer in der Seele weh, aber auch ich muss die Pferde nach dem Reiten bei 6 Grad mit kaltem Wasser abspritzen und danach die Stalldecke drauf machen. Precious sieht aus als ob sie trächtig wäre und ihr tut es auch gut, wenn sie mal wieder gearbeitet wird. Jetzt hab ich 2 quasi eigene Pferde die ich so oft reiten kann wie ich will und damit bin ich mehr als glücklich.
Mein Lieblingsrennpferd ist Black Beauty. Er ist so hübsch, lieb und schmust immer total lange und gerne mit mir. Ich hoffe er bleibt noch lange da. Er heißt zwar eigentlich nicht so aber ist richtig schön und sieht aus wie ein Warmblut.
An einem Tag sollte ich ein Pferd auf eine Koppel bringen und im Gegensatz zum letzten Mal war es nun die richtige Koppel. Nur war das Pferd so schnell weg, dass ich das Halfter gar nicht abmachen konnte. Gut, dass es aber bald stehen blieb und ich es abmachen konnte.
Leider ist freitags meine Lieblingskollegin gegangen, weil sich der weite Anfahrtsweg für sie nicht lohnt. Davor hat sie mir noch gezeigt wie man die Ladefläche vom Ute kippt und den Mist ausleert und den Allradantrieb aktiviert. Niemand will es machen, weil die Miste eine Matschpiste ist und man immer mit dem Auto rutscht. Mir macht es total viel Spaß da rum zu driften und den weißen Ute mit Matsch einzusauen 😉
Mit Jack war ich im Bauhaus weil er viele Sachen brauchte. Er richtet derzeit einen neuen Container für die Backpacker ein und baut ein Bad zwischen beiden Containern. Im Bauhaus war es sehr lustig und ich hätte nicht gedacht, dass man da viele tolle Sachen findet 😉 mein Geldbeutel wurde aber geschont und ich kaufte nichts. Wir luden lange Bretter ins Auto und ich fragte Jack wie man die kennzeichnet. Obwohl es dunkel war fuhren wir ungesichert und ohne Kennzeichnung so nach Hause. No worries !
Dienstag wurden 12 Pferde in den neuen Stall gestellt und die 3 die dort waren, wieder zur Farm gebracht. Nun sind alle Boxen dort voll. Ich hab die Aufgabe dort jeden morgen hin zu fahren. Erst miste ich einige Boxen auf der Farm und dann fahre ich zum 1km entfernten neuen Stall, wo ich ganz allein bin. Ein Grund warum dort niemand hin will ist, dass es sehr gefährlich ist, weil es niemand mitbekommt wenn was passiert. Zuerst mache ich den Pferden die Decken runter und die Halfter drauf und wenn der Fahrer kommt, laden wir die Pferde zu 2. auf den LKW. Außerdem füttere ich Heu, miste und fege. Es ist ein bisschen einsam und ruhig, weil die Pferde ja auch nicht da sind, aber man gewöhnt sich dran.. Wenn der Fahrer dann zurück kommt, stellen wir die Pferde zurück, ich mache die Halfter runter und decke sie wieder ein. Ich fahre immer mit dem großen Ute (Landrover) und der ist total scheiße zu fahren. Man muss die Kupplung so arg drücken, für die Gänge braucht man gute Muskeln (man muss ja auch noch mit links schalten), das Auto ist riesig und der Schlüssel ist links, was mich immer verwirrt. Ich hasse dieses Auto und wir werden keine Freunde mehr.
Zurück auf der Farm muss ich dann noch mehr Boxen misten, fegen, rechen, Heu füttern, LKW sauber machen, Handtücher waschen, usw. Also hat sich an meinen Aufgaben leider nichts geändert.
Die Pferde sind hier sehr erfolgreich und beim Rennen diese Woche hat eins gewonnen und eins wurde 2.
An meinem freien Nachmittag war wieder schönes Wetter und ich hatte viel Zeit beide Pferde zu reiten. Gipsy läuft auch immer besser und ich bin sehr froh, dass das so gut klappt.
Am Freitag bekam ich Verstärkung. Ich holte den anderen deutschen Backpacker Jona vom nahe gelegenen Frankston ab. Dieser ist Sohn von 2 Tierärzten, 18, ebenfalls Springreiter und hatte auch ein Pferd in Deutschland. Er kam durch Sophia hier her. Da ich den Nachmittag frei hatte, gingen wir zum Strand und tranken einen Kaffee in einem Restaurant. Wir verstanden uns gleich richtig gut und hatten einen sehr schönen Nachmittag bei perfektem Wetter. Zum zweiten mal hab ich somit Meer in Australien gesehen und der Sandstrand ist total toll. Eine ganze Weile saßen wir am Pier auf einer Bank und redeten ohne Punkt und Komma.
Damit er gleich alles hat sind wir in den Aldi zum einkaufen gefahren. Für Jona der erst seit 1 Woche in Australien ist, ist vieles noch ungewohnt, aber ich freue mich ihm alles zeigen zu können.
Wir waren rechtzeitig zurück und ich hab noch schnell mein „Pony“ gerichtet und bin das erste mal auf dem Track geritten. Darauf hatte ich mich schon sehr lange gefreut. Erst lange Schritt, dann eine Runde im Trab, dann eine Runde langsamer Galopp und als Gipsy das lieb gemacht hat, wurde es spannend. Ganz ohne Druck hat sie alles gegeben und wir sind ordentlich über die 800m lange Sandbahn gefetzt. So schnell, dass mir Tränen vom „Fahrtwind“ in den Augen standen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich hab richtig gemerkt, dass Gipsy alles gegeben hat, es ihr Spaß machte, ich hab mich super sicher gefühlt und wir hatten total viel Spaß. Jona hat die Zeit gestoppt und als David, Heather, Kate und Alex mit dem Auto vorbei kamen, hab ich ihnen erzählt, dass wir bald auf unserem ersten Rennen starten 😛 ich hab Trackrider John gefragt wie schnell so ein Rennpferd wird und da müssen das Kuhpony und ich noch eine Weile üben 😛 auf jeden Fall werd ich das nun ab und zu wiederholen. Es ist eine perfekte Abwechslung zum Dressurreiten auf dem Platz. Die Gaudi lass ich mir nicht nehmen.
Samstag musste Jona dann auch gleich um 4 aufstehen und ich hab ihm alles gezeigt. Er ist sehr schnell mit misten und so ist das eine große Entlastung für mich. Wir waren auch viel früher fertig als sonst. Am Wochenende mussten wir auch beide mittags arbeiten und auch das ging schnell. David kam zu Jona und meine, dass er Precious immer reiten und bald auch springen darf. Das Wetter war gut und so ritten wir zusammen. Nachdem Kate für uns einen zweiten Sattel und Trense, Helm und Stiefel für Jona und alles andere raus gesucht hatte, gingen wir zusammen auf den Reitplatz und es war lustig. Beide Pferde waren gut drauf. Ich freue mich, dass wir zusammen reiten können und hab Jona gesagt, dass ich Precious aber auch noch ab und zu reiten will. Das war natürlich kein Problem für ihn 😉 Es ist super, dass wir uns so gut verstehen und ich nun wieder unter Gleichaltrigen bin. Zum Einstand hat Jona gekocht und da er nix anderes kann gabs Nudeln. Das wird’s in Zukunft wohl noch öfter geben 😉
Sonntag Abend waren wir diesmal zu 2. im Mc Donald um WLAN zu schnorren 😛

Farmergrüße
Nadine

Ich hab Gemüsekuchen gebacken

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Precious ist nass geschwitzt

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Precious und Gipsy auf der Koppel
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Jack und der Mann vom Baumarkt haben einen „geringen“ Größenunterschied
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Schöner Morgen im neuen Stall
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Endlich Sonne
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Indisches Essen von Jack
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Am Strand von Frankston

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Gipsy und ich, Precious und Jona
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Mein Kuhpony ❤
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Melbourne again

Sonntag, 26.07.2015

Das Wetter war wie fast immer doof, aber ich hatte frei. Das ist ja in dem Job sehr rar. Eigentlich wollte ich reiten, aber es hat so krass gestürmt, dass es wegen umfallenden Bäumen zu gefährlich gewesen wäre. In Australien sind auch Reithallen nicht üblich.
Irgendwann schon nach 12 Uhr haben Jack und ich uns nach einem ausgiebigen Frühstück mit Toast und Frühstücks-Ei aufraffen können aus dem Haus zu gehen.
Ein Tagesausflug ins 1 stündig entfernte Melbourne stand auf dem Plan.
Der Weg da hin ist eigentlich nur gerade aus und es gibt eine Mautstraße und eine kostenlose. Jack hat einen elektronischen Sensor im Auto mit dem die Maut günstiger ist und wollte deshalb diese Route nehmen. Nach einer Weile im Kreis in einer Stadt rum fahren, hab ich ihn gefragt, ob er weiß wo wir sind. Er hatte sich wohl spontan Umentschieden den anderen Weg zu fahren, aber ins Navi was anderes eingegeben. Obwohl mein Orientierungssinn nicht gut ist, kann ich die Strecke nach Melbourne ohne Navi fahren, aber Jack’s Stolz hat es nicht erlaubt sich von mir helfen zu lassen. Irgendwann nach öfterem vergurken, fragte ich ihn: „We are completely wrong, right?“ Und musste darüber unwillkürlich lachen. Er hatte keine Ahnung wo wir waren.
Schlussendlich ging’s doch über die Mautstraße und bei strömendem Regen erreichten wir Melbourne.
Vor meinem alten Hostel gabs einen kostenlosen Parkplatz, wo ich ausstieg um mein Handtuch zu holen. Das hatte ich das letzte Mal bei Elsbeth vergessen und die ist gerade zu Hause in Amerika. Erst haben die vom Hostel es nicht gefunden und es war ein Drama bis ich es endlich nach 15 min hatte.
Als ich wieder raus kam war es saukalt und windig und Jacks Audi war weg. Ich suchte alles ab – nix ! Nach einem Anruf bei Jack wusste ich, dass er weg gefahren war. Ohne ein Wort. Es besserte meine Laune nicht, dass er sagte er ist in 3 min da und dann nach über 20 min wieder auftauchte. Er hätte nicht gewusst, ob er da stehen bleiben darf. Hatte ich ihm aber doch gesagt und da war ein großes Schild ?!
Dann hab ich ihn gefragt was er denn sehen oder machen will, weil er das erste mal in Melbourne war. Ich soll das doch entscheiden, ich hätte ja die Ahnung. Auf die Frage hin ob er Hunger hätte, sagte er dass er was isst wenn ich was esse. Nach der 2. Nachfrage habe ich rausgefunden, dass er keinen Hunger hatte. Mir ist dann echt ein bisschen der Geduldsfaden gerissen. Ich wollte gemütlich einen Kaffee trinken, aber die Idee fand er auch nicht so toll. Der Parkplatz den wir nach langer Suche gefunden haben hat auch 5$ für eine Stunde gekostet und der Tag war für mich schon gelaufen. Es hellte meine Stimmung auf nicht auf, dass die Sonne raus kam und der Himmel blau wurde. Die Stunde Zeit die uns die Parkuhr gab reichte weder für den Viktoriamarkt, noch für was anderes. Die Parkhäuser wollten 20$ für einen Tag. Viel zu viel !
Ich sagte, dass wir uns den Straßennamen merken sollen, weil wir sonst das Auto nicht mehr finden würden. Für sowas besitzt er aber zu viel Männerstolz. Braucht man nicht !
So liefen wir eine Stunde rum, wobei mich Jack ständig anrempelte, was mir tierisch auf den Zeiger ging. Dann wollte er auch schon wieder heim, wegen einer TV Serie und so verließen wir Melbourne 2 Stunden nachdem wir angekommen waren.
Als ob ich es irgendwo her gewusst hätte, fanden wir das Auto natürlich nicht mehr. Jack sagte, dass ich es finden muss, weil ich ja schon so oft da gewesen sei und mich auskennen müsse. Zum Glück schafften wir es noch rechtzeitig vor dem Ablaufen der Parkuhr den Audi zu finden.
Der Verkehr war wegen des Footy Spiels Melbourne gegen St. Kilda auch grauenvoll.
Die Rückfahrt ging besser als die Hinfahrt und ich hatte die Hoffnung vor Sonnenuntergang noch reiten zu können.
Ich war sehr schnell umgezogen und rannte aus dem Haus, aber auf halbem Weg zur Koppel ging schon die Sonne unter und ich ging enttäuscht zurück ins Haus.
Dort musste ich mich erneut zusammen reißen, Jack nicht dumm anzumachen, weil er meinen Karton den ich für meine Reitsachen brauchte und der vor meinem Zimmer stand, einfach weg geschmissen hatte. Ohne Nachfrage o.ä. Er konnte gar nicht verstehen warum ich das nicht so gut fand.
Zum Glück kam The Voice im TV und ich schrieb noch mit ein paar netten Leuten aus Deutschland, was den Abend ein bisschen rettete.
Ich hatte mich so auf meinen freien Sonntag gefreut…

Angenervte Grüße
Nadine
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New stable, colorful horse and changing weather

Montag, 20.07 – Samstag 25.07.2015

Am Montag war ich k.o. und froh, dass ich mittags frei hatte. Dachte ich zumindest. Nix da. Ganz viele Leute sind krank und so musste ich aushelfen. Macht man aber ja gerne. Ich hab ja nette Kollegen.
Jack ist total lieb und hat mir nach meinen ganzen Geschichten ein Zimmer im Hauptcontainer eingerichtet. So muss ich nicht mehr nachts in der Kälte in den anderen, kalten Container laufen, kann beruhigt schlafen und hab ein schönes, kleines Zimmer mit Stockbett. Das Doofe ist nur, dass wir trotz penibler Sauberkeit usw. Ameisen haben. Die bekommen wir irgendwie nicht los…
Leider kommt The Voice immer nur Sonntag-Dienstag, aber Jack hat auch gute Filme. Einer davon war aber nicht so gut, sehr krass, mit viel Blut und Geschieße und absolut nicht zu empfehlen. 4 Brothers ist der Titel.
Wie immer gehen wir ein mal die Woche einkaufen, jeder bezahlt sein eigenes Zeug aber wir nehmen beide trotzdem alles. Das ist eine gute Lösung, weil man so immer alles hat was man braucht. Inzwischen bin ich totaler Fan vom Supermarkt „Coles“. Die haben absolut alles, sind super sortiert und das Gemüse, Obst und Brot sind frisch. Es ist zwar teilweise teurer als bei Aldi aber man hat mehr Auswahl. Außerdem gibts keine Schlangen an den Kassen, weil es sehr viele Kassen zum selbstscannen gibt. Ein Mitarbeiter steht daneben und guckt, dass alles richtig gemacht wird. Auch das System ist sehr intelligent und weiß, wenn man eine andere Einkaufstasche benutzt, noch Artikel im Wagen hat, Artikel nicht gescannt wurden usw. Ich habe ein Küchenmesser gekauft, woraufhin das System sich meldete und ein Mitarbeiter kontrollieren musste, ob ich schon 18 bin 😀 diese Woche war ich in beiden Supermärken. Aldi und Coles. Klar sind die Preise in Australien echt hoch und es ist nicht umsonst das teuerste Land der Welt. Trotzdem finde ich, dass es nicht stimmt, dass man sich hier nicht gesund ernähren kann. Ich esse immer frisches Obst und Gemüse und wenn man ein bisschen die Preise vergleicht kann man gut einkaufen. Manche Sachen sind echt übertrieben teuer, aber andere sind auch günstiger als in Deutschland. Was aber sehr teuer ist sind Milch und Käse. Alles gibts in großen Portionen, z.B. 3 L Saft oder Milch und große Käseblocks, für 7$ das Stück (und das ist der günstigste).
Wenn es hier (wie fast immer) regnet, ist es echt nicht angenehm und ich hasse unsere Dusche. Die hat 2 Hebel und entweder ist es zu kalt oder zu heiß oder es kommen nur Tropfen raus. Bei den Temperaturen im Bad nicht gerade gut. Und bei Regen das kalte Klo draußen zu haben ist auch nicht so vorteilhaft, aber man gewöhnt sich ja an alles 😛
Beim Waschen ist auch timing gefragt. Wir benutzen ja die Pferdewaschmaschine und die läuft quasi 24h mit den Handtüchern und Decken. Manchmal ist es so viel Pferdewäsche, dass ich nachts den Wecker stelle um fertig zu waschen, dass es für den nächsten morgen bereit ist, weil der Tag nicht ausreicht. Bisher konnte ich aber immer mein Zeug irgendwann waschen 🙂
Mit meinem nicht geliebten Wallach habe ich mich versucht ein bisschen anzufreunden, was auch geklappt hat. Trotzdem war ich gar nicht böse, dass er abgeholt wurde und jetzt woanders wohnt.
Am Dienstag war ich krank. Keine Ahnung was ich hatte aber ich fühlte mich hundeelend und war fix und fertig. Jack musste dann fast alle Boxen allein machen und tat mir leid. Dafür war er am Mittwoch krank und es war umgekehrt. Ich weiß nicht was hier rum geht, aber 5 Leute waren krank und alle hatten das gleiche wie ich. Und nach einem Tag ist es weg. Sehr komisch !
Die Sonnenaufgänge sind echt schön, wenn das Wetter mal gut ist und es hat was, früh mit Arbeiten anzufangen und früh aufhören zu können. Wenn wir schon manchmal um 10 fertig sind, esse ich da immer schon Mittag 😀
Mittwoch Mittag hatte ich wieder frei und ich hab so Glück. Das Wetter war ausnahmsweise super und perfekt für einen Ausflug nach Mornington. Ich genoss einen Eiscafé und einen Muffin in der Sonne, beobachtete die Leute und war glücklich einen so schönen Tag verbringen zu können. Die Leute sind so freundlich und es hat viel Spaß dort gemacht. Dann ging’s zur Post und shoppen. Natürlich wurde ich fündig. Ich glaube mein Zeug passt schon lange nicht mehr in meinen Backpack, aber Brissie ist ja groß genug 😀 mittwochs ist immer Markt und dort hab ich frisches Gemüse gekauft. Das ist bezahlbar. Wie immer bin ich dann in MC Donalds um WLAN zu schnorren und nach Hause zu skypen. Ich kaufe dann einfach den günstigsten Espresso und hab dann kein schlechtes Gewissen.
Am Donnerstag sind die ersten 3 Pferde in den neuen Stall eingezogen. Diesen hat Jack fast allein gebaut. Er ist 1km von der Farm weg, mitten im nirgendwo mit 12 Boxen. Am Dienstag hat er den Stall fertig gestellt und Türen und Tränken rein gemacht. Als Jack und ich nach den Pferden schauen wollten, stand plötzlich ein Pferd mitten in der Stallgasse. Es fraß gemütlich und tat als ob nix wäre. Normalerweise gibt es Karabiner für jede Boxentür, weil die Pferde die Verschlüsse aufmachen können, aber im neuen Stall fehlten die noch. Leider gab es auch keine Halfter und Jack wollte das Stalltor zu machen, dass das Pferd nicht abhaut. Das fand der Wallach nicht lustig und erschrak. Jack fuhr dann mit dem Auto los um ein Halfter auf der Farm zu holen. Ich versuchte den Wallach an der Decke in seine Box zu ziehen. Das klappte nicht und er stand da wie festgenagelt. Nach einigen Versuchen nahm ich meine Jacke, band sie ihm um den Hals und zog an den Ärmeln. Zum Glück klappte das und das Pferd war wieder in seiner Box. Zurück zur Farm durfte ich endlich mal mit dem Bobcat fahren. Das ist wie ein Golfcaddy und total lustig zu fahren.
Das Highlight war als John kam. Er ist Trackrider und reitet auch Pferde ein. Kate (Tochter von David und Schwester von Tom) hat eine 4 jährige Stute, aber kann zur Zeit nicht reiten. Sie ist ein Warmblut, Pinto und ein Springpferd, hat also nichts mit Rennpferd zu tun. Kate organisierte, dass John die Stute 2 mal reitet, bevor ich drauf sitze, weil sie schon fast 4 Monate nicht mehr geritten wird. Sie steht zusammen mit der Stute von Davids Frau Tag und Nacht auf einer Koppel an dessen Haus. Kathrin half uns „Gipsy“ zu holen und fertig zu machen. Erst ließ John sie im Roundpen laufen, dann saß er dort auf sie drauf und als das gut klappte, ging er auf den Track. Dieser ist eine ovale Rennbahn auf der Farm aus Sand und 1km lang. John ritt Gipsy im Schritt, dann im Trab und dann galoppierte er sie langsam. Sie war von Anfang an total lieb und hat alles super gemacht. Das ist für ein junges Pferd das so lang steht nicht selbstverständlich. Am Freitag wurde es ernster. John kam nochmal und ging gleich auf den Track mit ihr, dann ritt er eine Runde auf dem Reitplatz und dann kam mein Part. Ich freute mich total Gipsy zu reiten und sie war toll. Total gelassen und es war super. John war sehr zufrieden und machte viele Bilder und Videos. Unsere Managerin Sheryl fuhr mit dem Auto vorbei, hielt an und stieg nach einer Weile aus. Lange redete sie mit John, aber ich war so konzentriert, dass ich nicht zuhörte. Nach dem Reiten sagte sie, dass ich das so gut gemacht hätte, dass sie sich vorstellten könnte, dass ich einige der Rennpferde reiten kann. Das war natürlich eine große Ehre und wäre sau cool, wenn das klappen würde.
Am Samstag bin ich Gipsy nochmal geritten und Kate (die Besitzerin) hat zugeschaut. Sie hat mir ein bisschen Reitunterricht gegeben und war sehr zufrieden. Sie hat gemeint ich reite sie sehr gut und dass ihre Stute sonst immer schreckhaft war und gebockt hat. Ab sofort darf ich sie so oft reiten wie ich will. Ich habe mich total gefreut. Jeden Tag reiten – wie genial !

Abends hatten wir beide keine Lust zum Kochen und haben uns Pizzen im Dominos in Mornington geholt. Außerdem gabs Churros mit Schokosoße dazu – sehr lecker und voll gesund 😛 Vor dem TV neben „The Voice“ schmeckte das umso besser. Außerdem hat meine Pizza 4 Käse mit Käsefüllung im Rand gerade mal 5$ gekostet.

Farmergrüße
Nadine

Lecker Churros

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…und Domino Pizza

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Mornington bei bestem Wetter

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Was es hier alles gibt. Einen Alkoholladen mit Drive-In

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Lecker Auflauf

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John reitet Gipsy auf dem Track (sieht schneller aus als es war)

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Hofhund müsste man sein….

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Es gibt auch schönes Wetter hier

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neuer Stall

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Jack hat gekocht

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John und Gipsy Tag 2

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erstes mal reiten

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Bilder machen ist doof 😛

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Wraps zum Mittag

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Snow, cold shower, riding and other catastrophes

Sonntag 12.07 – Sonntag 19.07.2015

Ich lebe noch und melde mich nach der 2. Woche wieder zu Wort.
Das Aufstehen geht immer einfacher, aber trotzdem bin ich täglich in letzter Minute draußen 😀
Mittlerweile hab ich schon richtige Armmuckis bekommen und meine Kondition hat sich deutlich verbessert. So bin ich nun richtig schnell beim Misten. Wie gesagt das bringt nur für den frühen Feierabend nix, weil sich hier manche Leute gerne auf „die Backpackerin“ verlassen und ich dann noch das Geschäft dieser Leute mache. Das ist z.B. noch allen Pferden Heu füttern, den LKW sauber machen usw.
Das Wetter war bis Freitag grausig. In den Nachrichten kommen täglich Bilder vom Schnee nicht weit weg und jeder redet von Weihnachten im Juli. Das sei wohl der krasseste Winter seit 20 Jahren sagen sie in den Nachrichten. Hier gibts zum Glück (noch) keinen Schnee, aber vor lauter Regen die ganze Nacht konnte ich nie richtig schlafen (hört sich im Campingcontainer doppelt so laut an) und außerdem regnete es so arg rein, dass der Boden ein See und meine Klamotten getränkt sind. Ein anderer Grund warum ich nie durchschlafen konnte, waren die Hunde. Ich liebe sie wirklich, aber wenn sie die ganze Nacht bellen, find ich das nicht ganz so witzig.
In einer Nacht war es besonders schlimm. Jack und ich haben einen gruseligen Film angeguckt, dann bin ich ins Bett und die Hunde haben beide angefangen zu bellen. Wenn nur Sam bellt, kann es auch am Nachbarhund liegen, aber wenn es beide sind ist es ernst. Dann hab ich eine Berührung an meinem Fuß gespürt und mir ist fast das Herz stehen geblieben. Ich hatte noch nie so viel Angst ! Normalerweise fühle ich mich alleine in meinem Campingcontainer echt sicher. Dann musste mir ausgerechnet in dem Moment jemand eine Whatsapp Nachricht schreiben, woraufhin mein Handy aufleuchtete. Das liegt immer am Fenster und ist lautlos, sodass ich dachte draußen ist jemand mit einer Taschenlampe. Ich hab mich keinen Millimeter bewegt und wollte auch nicht aufstehen um mein Handy zu holen um Jack anzurufen. Ich war nach einer fast schlaflosen Nacht froh, dass ich endlich aufstehen konnte und weiß bis jetzt nicht was da los war. Bestimmt wieder nur der Nachbarhund…
Diese Woche musste ich auch zusätzlich sonntags und 5 mal Nachmittags arbeiten. Dementsprechend fertig war ich und mein Mittagsschlaf ist fester Bestandteil meines Tagesablaufs.
Ein weiteres „muss“ ist außerdem die große Gassi-Runde mit den Hunden, egal wie das Wetter ist. Ausgestattet mit Mütze, Regenjacke und Gummistiefeln geht alles ! Charly und Sam warten immer freudig bis ich fertig mit Arbeiten bin und ich genieße es, über die sehr weitläufige Farm an den Koppeln vorbei zu laufen. An meinen freien Tagen war ich mittags ein bisschen joggen und Schäferhund Sam hat eindeutig weniger Kondition 😛 Charly drehte schon nach ein paar Metern um – fauler Hund ! Auch hier hab ich gemerkt, dass meine Kondition so gut ist wie nie. Die 4,5 km gingen sehr locker und in einem guten Tempo. Neben den Koppeln lag eine tote Kuh, was ich als Vegetarier sehr ekelig fand. So „beerdigen“ die Australier alle ihre Tiere. Bei der Runde gehts immer am Haus von David und seiner Frau vorbei, wo auch ein Labrador wohnt. Dieser findet es nicht so lustig, wenn wir da vorbei kommen und macht das sehr deutlich. Ich hatte immer panische Angst vor diesem Tier und war froh, als wir vorbei waren. Er rannte mit einem aggressiven Gesichtsausdruck hinterher. Da mir die nette Frau vom Büro aber gesagt hat, dass der Hund total lieb ist, hab ich eines Tages meinen ganzen Mut zusammen genommen, gestoppt und zitternd gewartet bis er her kommt. Gegen meine Befürchtung setzte er sich neben mich und freute sich total, gestreichelt zu werden. Seit diesem Tag sind wir Freunde und der Hund (dessen Namen ich noch nicht kenne), bellt nicht mehr und freut sich, wenn ich vorbei laufe.

Eines Mittags saß ich gerade beim Essen als Jack anrief und fragte, ob ich schnell in den neuen Stall kommen kann und ihm helfen. Ich bin ja nicht so, dachte ich, ließ alles stehen und liegen und marschierte die 1 km zu Fuß. Als ich ankam war ich ziemlich sauer. Erst fragte Jack mich wie ich hergekommen sei. Ich sagte patzig, dass ich geflogen bin. Wie denn auch sonst?! 2 andere Kolleginnen waren bereits da und halfen Jack die neuen Boxen einzustreuen. Das Sägemehl war auf der Stallgasse verteilt und wir sollten es in die Boxen schippen. Warum genau hab ich dafür mein Mittagessen stehen gelassen und warum kann man sowas nicht während der Arbeitszeit machen? Still schweigend tat ich meine Arbeit und ging wieder zurück.

An einem Tag hatte ich viel Unglück. Erst klemmte ich mir meine Hand in der Boxentür ein, sodass es blutete, dann haute ich mir meinen Rücken an einer Tränke an, dann wollte ein Pferd absolut nicht auf den LKW, ich bekam ärger, weil ich zum 2. mal abends vergessen hatte die Handtücher zu waschen die dringend für die Pferde gebraucht werden und es kam (wie öfter) nur Eiswasser aus der Dusche. Und das alles wo der Tag sowieso ein einziges Chaos war. Es fing damit an, dass eine Frau sich ärgerte, dass 2 Pferde die auf Koppeln stehen nicht her kommen wollten. Dann sollten wir stattdessen 2 andere Pferde auf den LKW laden und es später nochmal versuchen. Nachdem ein Mann 2 Pferde die ähnlich heißen verwechselte und das falsche Pferd auf die Rennbahn geschickt wurde, war das Chaos perfekt. Keiner wusste mehr, welches Pferd nun auf den LKW muss, das alles kostet Zeit und somit Geld. Außerdem dürfen im LKW Stuten nicht neben Hengsten stehen, was die Organisation zusätzlich erschwert. Alle Leute sind nur noch wild durcheinander gelaufen und eine Frau hat versucht die Ordnung wieder herzustellen. Irgendwann waren aber doch irgendwie alle Pferde auf der Rennbahn und wir waren froh darüber.

Es gibt ein Pferd, dass mich am ersten Tag beim Misten in eine Ecke gedrängt hat und nach mir ausschlug und beim Führen stieg und bockte. Dummerweise hab ich immer Pech und das Pferd steht im LKW vor mir, bereit zum Ausladen. Gut, dass der nette LKW Fahrer weiß, dass die Beziehung des Wallachs und mir nicht die beste ist und sucht immer jemanden der ihn mir abnimmt 😀

Nachdem immer 2 Trackrider (Jockey die nicht auf Rennen gehen) kamen und 2 junge Pferde anritten, durften diese am Mittwoch zum ersten mal mit zur Rennbahn. Da sie es nicht kannten, wollten die Jungspunde auch nicht auf den LKW. Dieser wurde dann an das Stalltor gefahren, sodass die Pferde nicht mehr ausweichen konnten und mit viel Geduld und Zuspruch wurde versucht sie zu verladen. Nach 20 min war es geschafft und der LKW konnte den Hof verlassen.

Es ist immer interessant die Ergebnisse „unserer“ Pferde auf Rennen mitzuverfolgen und so saß ich vor dem Handy und guckte live, wie eines der Pferde rannte. Es ist cool die Kollegen beim Richten und Führen der Pferde (strappen) im TV zu sehen. Leider muss ich immer lange nach den Namen suchen, da die Pferde ja anders heißen als im Stall.

Einige Pferden verließen die Farm diese Woche wieder um in den Urlaub zu gehen und an einem Tag kam Tom und holte zwei davon ab.

Eine gute Abwechslung ist es immer, wenn wir nach Mornington zum Einkaufen fahren. Ich darf oft mit Jacks Audi A4 fahren, der abgeht wie eine Rakete und dafür darf er auch mal hinters Steuer von Brissie. In einer Tiefgarage war max. Höhe 2m. Ich erklärte ihm, dass Brissie 2,10m hoch ist. Ich war stock sauer, als er meinte das ist kein Problem und es dann „ratsch“ machte. Zum Glück war es nur die Plastikbegrenzung von der Tiefgarage und es ist nichts passiert. Als dann auch noch das Shoppingcenter gerade zu machte, wurde ich zur Zicke und fragte, ob Jack nicht im Internet nach den Öffnungszeiten geschaut hätte. Nein, natürlich nicht. Er tat mir ein bisschen leid, weil er immer so nett ist und ich danach echt schlechte Laune hatte, weil er unbedingt nicht wie sonst immer zu Aldi sondern zum viel weiter entfernten Shoppingcenter wollte. Gut, dass wir an dem Abend aber noch einen offenen Supermarkt fanden – Coles sei Dank !
Sonst sind wir aber eine vorbildliche WG. Abwechselnd kochen und putzen wir und Jack bringt mir indisches Essen näher (sehr lecker). Ich versuchte mich an selbst gemachten Käsespätzle die er sehr lecker fand. Um den Nachtisch komme ich bei ihm nie rum und er will auch immer den Abwasch machen, macht mir Cappuccino und freut sich mich zu bedienen 😀 seine Frau in Mauritius kocht wohl sonst immer für ihn 😉
Nach dem Essen gucken wir The Voice und Merlin, worauf wir uns beide freuen.

Was ich total gut finde ist, die Einstellung der Australier zu den Pferden. Die „no worries“ Mentalität wird auch auf den Umgang mit den 4-Beinern übertragen. So beschlägt der Schmied diese allein in der Box, die Pferde werden bei 8 Grad komplett mit kalten Wasser geduscht und bekommen danach ihre Stalldecke drauf. Nix mit Abschwitzdecke und so. Und was passiert ? Die Pferde bleiben gesund. Ich glaube die meisten Leute (inkl. mir) in Deutschland packen ihre Pferde zu sehr in Watte. So hab ich über 1000€ für einen Husten meines Pferdes ausgegeben, obwohl oder vllt. gerade, weil ich immer gut aufgepasst habe. Man darf glaub ich einfach nicht vergessen, dass Pferde Wildtiere sind und man sie nicht immer wie Haustiere behandeln muss. Wenn ein Pferd lahmt kommt auch selten der Tierarzt. Der Hufschmied guckt danach und am nächsten Tag läuft der Sportler wieder 1a. Auch aus jungen Pferden wir kein Aufheben gemacht. Die muss jeder führen können. Kein: hier musst du aufpassen, da hat er Angst,… Auch beim Transportieren bekommt keiner Transportgamaschen oder Schweifschoner und nie ist ein Pferd verletzt. Trotzdem ist der Umgang sehr sorgfältig und jede Schramme wird sofort sehr gut behandelt. Also auch keine Vernachlässigung o.ä. Es wird einfach nicht so getan, als ob das Pferd zerbrechlich ist und ich kann hier viel mitnehmen was den lockereren Umgang anbelangt.
Das aller aller Schönste der Woche, Monats, Jahres?, hab ich Lena zu verdanken 🙂 erst vermittelt sie mir diesen Job (bzw bei Tom) und jetzt bringt sie mich in Kontakt mit James.
Lena: ich danke dir für alles ! Du bist die beste !!! 🙂
Am Samstag besuchte ich ihn bei aller bestem Wetter im 45 km entfernten Notting Hill. In meiner 3 und halb stündigen Mittagspause durfte ich eeeeeendlich nach genau 140 Tagen wieder in den Sattel steigen. James, Stute Luna und Wallach Mack empfingen mich sehr freundlich. Die Pferde haben eine riesen große Koppel, viel Platz und eine sehr artgerechte Haltung. Zuerst durfte ich mit dem 8 jährigen Mack im Roundyard reiten. Er hat einen Stocksattel, was ich bisher nicht kannte, aber es war ein Mix aus Western und Englisch was ich geritten bin. Sogar teilweise einhändig. Als James meinte das wird zu langweilig, sattelte er die 3 jährige Luna und wir ritten im Schritt über die Koppel. Die junge Stute war ein bisschen zickig und schlug ein paar mal aus und bockte, aber er ist sie wohl schon lange nicht mehr geritten. Bei der 2. Runde wurde es spannender und ich durfte mit Mack über einen Baumstamm springen. Die ersten Male machte er es sehr brav aber dann hatte er keinen Bock mehr und galoppierte nicht mal mehr an. James saß dann drauf und nach einer Weile bekam er es hin. Mit beiden Pferden ritten wir durch eine gigantische Pfütze (eher See), was den beiden nichts auszumachen schien – sehr faszinierend !
Zurück im Roundyard sollte ich Luna reiten. Erst im Schritt und Trab und als das gut war, durfte ich auch sie galoppieren. So ein junges Pferd bin ich selten geritten und man merkte, dass sie noch nicht lange unter dem Sattel ist und die Hilfen nicht kennt. Trotzdem ging es irgendwann ohne Bocken und nach einigen Versuchen wusste sie was ich von ihr will. Es hat sich unbeschreiblich angefühlt, nach so langer Zeit wieder auf einem Pferd zu sitzen und es war alles perfekt. James ist super nett, die Pferde auch, das Wetter war gigantisch und ich hatte so viel Spaß. Zum Schluss zeigte er mir sogar auf den Pferden das Spiel Polocross, das er professionell macht. Es ist nicht einfach mit einer Hand zu reiten, den Schläger zu halten, den Ball vom Boden aufzunehmen und zu schmeißen und ich stellte mich glaub ich sehr doof an. Mack und Luna waren die Ruhe selbst und James hatte ne Menge zu Lachen 😀 Ich werde auf jeden Fall wieder kommen !
Nachdem die Pferde gut versorgt waren, ging’s für mich zurück zur Farm wo ich die falsche Ausfahrt nahm und gleich mal 10 min. zu spät kam. War aber nicht tragisch.
Wie ich es ahnte, hatte ich am Tag danach einen gigantischen Muskelkater, aber der war es definitiv wert.
Das war (sehr ausführlich, ich weiß) die 2. Woche hier.

Bis nächste Woche
Liebs Grüßle Nadine

 

Mein Schrittzähler sagt mir, dass ich so viel laufe

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Charly macht der Regen nix aus

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Gesund 😉

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Hofhund muss man sein..

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Gericht aus Mauritius

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Crumpet Bread mit Schoki – yamm

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Bei dem Wetter hilft nur verkriechen

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Wen erinnert das Pferd an jemanden?

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selbstgemachte Käsespätzle

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Reiten bei James

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Farm auf der ich lebe 🙂

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Spazieren mit Sam

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Unsere Campingsiedlung 😀

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Charly

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Essen von Jack 😉

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Ich dachte ich bin in Australien? Wer hat die Kälte bestellt?

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Frost

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Führanlage (Walker)

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Bäääh es ist kalt

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Mittagessen 🙂

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Jack macht Bananenküchle

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Sonnenaufgang

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Hauptstall

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Neue Freundin 😉

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Das hab ich Jack gekocht

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Good start at the Farm

Freitag 03.07 – Samstag 11.07.15

Da ich jeden Tag das selbe mache, werde ich in nächster Zeit nur noch Wochenberichte schreiben, sonst wird’s langweilig.
In meiner ersten Woche habe ich mich sehr gut eingelebt. Leider hatte ich die ersten Tage sehr stark Migräne, was das Arbeiten erschwerte. Das Aufstehen fällt mir nicht so schwer, aber ich koste jede Minute Schlaf aus und so schaffe ich es gerade um Punkt 4:30 Uhr im Stall zu stehen, obwohl alle immer schon 10 min. früher da sind.
Gerade hatte ich es auf dem Kasten wo welches Pferd steht und dann wurden einige sehr junge Pferde wieder auf die Koppeln in den Urlaub geschickt, neue Pferde kamen und einige wurden auf andere Koppeln gestellt. So mussten wir uns alle wieder umgewöhnen und immer auf dem Plan nachschauen.

Die Pferde lieben alle meine Mütze

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Winter in `stralia

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Essen 🙂

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Freier Nachmittag

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Die Pferde buddeln tiefe Löcher in den Boxen

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Kuchen backen geht auch ohne Rührgerät

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Jack hilft beim Backen

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Hund Charly nutzt die Sonne aus

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fertiger Kuchen

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Teilweise hatte ich am Anfang Probleme, wenn mir jemand einen Pferdenamen zurief. Wegen der Aussprache wurde aus Zebra „Sebbra“, aus Geoff „Tscheff“ usw. Die Pferde haben auch alle zwei Namen. Einen Offiziellen und einen Rufnamen, was auch sehr oft zu Verwirrungen führt. So wird aus einer Stute schon mal ein „Peter“.
Das Misten geht immer besser, weil ich mehr Kraft und Kondition bekomme und Jack sagt, dass er gerne mit mir zusammen arbeitet, weil ich schnell bin. Durch einen Mann der bisher im Urlaub war, bekamen wir Verstärkung und sind jeden Tag früher fertig. Nur bringt das den Feierabend nicht näher, weil es immer Extraaufgaben gibt. So führten wir z.B. zu dritt junge Pferde einmal um den Hof auf die Koppeln, wobei sie sehr wild waren und eine Frau hinfiel und das Pferd weg rannte. Gut, dass wir es wieder einfangen konnten.
An einem Mittag brachte ich ein Pferd in die Führanlage als es anfing zu steigen und zu bocken wie verrückt. Ich versuchte alles aber konnte es nicht mehr halten und es galoppierte weg. Mein Herz blieb fast stehen. Wenn man ein Rennpferd für eine halbe Mio. Dollar „verliert“ ist das nicht gerade spaßig. Der total nette Hufschmied den ich von der anderen Farm schon kenne, fing ihn zum Glück wieder ein und es passierte nichts.
An einem anderen Mittag war ich allein, weil alle auf dem Rennen waren, als plötzlich der Hund bellte. Dann klopfte es an meiner Tür und ein Mann den ich nicht kannte stand da. Er hätte ein neues Pferd dabei. Pferd ? Weiß ich nix davon… Also dieses junge Tier ausgeladen und David angerufen. Da er ja auf dem Rennen war, ist er nicht ran gegangen. Der Fahrer konnte mir leider auch nicht helfen und meinte dass er 370 km hier her gefahren wäre. David arbeitet noch mit einem anderen Trainer zusammen und von dem kam das Pferd. Als der nette Fahrer wieder weg war, begab ich mich mit dem zappeligen einjährigen auf die Suche nach einer leeren Box. Leider war keine frei. Zum Glück meldete sich David in der Zwischenzeit und sagte ich solle es ins Roundpen stellen und Heu und Wasser geben. So stand ich dann da eine Weile davor bis sich die junge Stute beruhigt hatte und ging wieder zurück ins Haus.
Am nächsten Tag strukturierte David um und das „Filly“ (Stutfohlen) bekam eine Box.
Die Leute hier sind alle sehr nett und auch die Managerin empfing mich freundlich. Man hat nur nicht viel Kontakt, weil jeder sein Zeug arbeitet und dann wieder heim geht.
Auch John der kurz vor Mittag kommt und die jungen Pferde einreitet fragt mich immer wie es mir geht.
Mittags arbeite ich gern mit Julie und Elly zusammen und diese sagten ich kann mich immer an sie wenden, wenn ich was brauche. Ich mag die beiden sehr und sie sind wie alle Australier die ich bisher kennen gelernt hab sehr freundlich.
Eines morgens rief mich Rose mit der ich zusammen arbeite her. Ein Pferd hatte sich in seiner Box festgelegen und beim Anblick wurde mir ganz anders. Es lag reglos am Boden und hatte die Augen weit aufgerissen. Zu dritt versuchten wir es zu befreien, aber hatten keine Chance. Am Schweif banden wir ein Seil fest und versuchten das Pferd zur Seite zu ziehen, aber so ein 600 kg Tier lässt sich natürlich nicht so leicht bewegen. Mit vielen Decken polsterten wir es, dass es sich nicht noch verletzt. Man sah richtig, dass sich der Wallach schon aufgegeben hatte und der Anblick jagt mir jetzt noch Gänsehaut über den Rücken. Es war absolut schrecklich ! Rose sagte, dass der Wallach das bestimmt nicht überleben würde und ich hatte Angst davor.

Nach einem Anruf kam David und wir banden ein Seil am Halfter fest, aber konnten immer noch nichts bewegen. Das Problem war, dass die Vorderbeine und der Kopf auf der Stallgasse lagen und der Rumpf und die Hinterbeine an der Wand feststeckten. Der Wallach war also komplett verdreht. Als David dann das Auto holte, um ein Seil daran festzubinden, schaffte es der 4-Beiner irgendwie sich zu drehen und aufzustehen. Zum Glück ist nichts passiert und er hatte nicht mal Schrammen. Das hätte anders ausgehen können. Wir sind alle mit einem großen Schrecken wieder an unsere Arbeit gegangen. Das kommende Rennen kann man zwar vergessen, aber zum Glück ging es gut aus.
Wenn die Leute von der Rennbahn wieder kommen, gibt es jeden Tag einen Haufen Wäsche wie Pferdehandtücher, Decken, usw. Ich bin dafür zuständig diese alle zu waschen und zu trocknen. Nach Feierabend muss ich also immer in die Waschküche und die Maschinen an machen. Das ist kein Aufwand, aber einmal hab ich es vergessen und das ist schlecht. Somit haben die Leute keine Handtücher um die Pferde nach dem Schwimmen trocken zu reiben. Doof ist nur, dass ich dann auch nachts raus muss um die neue Wäsche rein zu machen, weil man es tagsüber gar nicht schafft alles zu waschen. Die Waschmaschine ist auch gleichzeitig die Waschmaschine für meine Wäsche und ich finde dazwischen nie Zeit meine Wäsche zu waschen.
David ist total nett. Er sagt zu uns immer „good Girls“ und „great Job“ und schafft es perfekt alle zu motivieren. Er ist so ein herzlicher, lieber Mensch und ein super Chef. Ich mag ihn total.
Mit meinem Mitbewohner und Kollegen Jack verstehe ich mich auch super und wir wechseln uns wie in einer guten WG mit Kochen, Putzen usw. ab. Abends gucken wir immer „The Voice“ im TV und diskutieren über die Kandidaten.
Das Wetter hier ist nicht so gut. Es hat ca. 10 Grad, regnet oft und ist bewölkt. Tja, das ist australischer Winter ! Nicht weit von hier hat es sogar Schnee.
Am Mittwoch hatte ich mittags frei. Die Sonne lachte, der Himmel war blau und Brissie und ich machten uns auf den Weg ins 15 Minuten entfernte Mornington. Dort war Markt und ich setzte mich erst in ein Café und genoss einen guten australischen „Flat-White-Coffee“ (Kaffee mit Milch). Der nette Besitzer gab mir 50 ct Preisnachlass 😉
Für sage und schreibe 15$ gönnte ich mir ein paar Kugeln Eis in der Eisdiele, wo ich auch WLAN schnorrte.
Die anschließende Shoppingtour im „Target“ war auch mehr als erfolgreich und mit guten Vorsätzen kaufte ich mir eine Sporthose.
Jeden Abend laufe ich eine Runde mit den Hunden „Charly“ und „Sam“ über die Farm. Ich liebe sie beide und Sam ist sehr intelligent. Sie sucht immer Charly, motiviert ihn schneller zu laufen, passt auf, dass niemand Fremdes kommt und wartet vor jeder Box die ich miste. Sie ist ein schwarzer Schäferhund und ich liebe sie. Ich habe noch nie so einen aufmerksamen und intelligenten Hund gesehen.
Das einzig Doofe ist, dass ich hier nicht reiten kann. Ich habe schon alle Leute gefragt, ob sie jemand kennen, aber keiner konnte mir weiterhelfen. Es gibt einige Reitschulen, aber ich zahle weder 50$ für eine Reitstunde, noch 140$ für einen Ausritt.
Freitag besuchte ich unsere Nachbarn die eine Reitschule nebenan haben. Keiner beschwerte sich, dass ich über den Zaun kletterte und die Tochter der Besitzer die gerade ritt und ein bisschen älter als ich ist, begrüßte mich freundlich. Wir hatten ein langes, tolles Gespräch und sie entschuldigte sich, dass ihr Hund immer zu uns kommt. Macht ja nix, unserer geht auch immer auf die andere Seite. Weil derzeit Ferien sind, ist Kinderprogramm dort mit vielen kleinen pferdebegeisterten Mädels und Jungs. Ihre Eltern waren nicht da, aber sie versprach mir zu fragen, ob ich mal ein Pony reiten kann – yippi ! Sie will uns auf der anderen Seite des Zauns auch mal besuchen und ich freue mich eine neue, nette Bekanntschaft gemacht zu haben.
Für Samstag backte ich zwei Kuchen für alle die sehr gut an kamen. Die Freude war sehr groß.
So hatte ich eine anstrengende, schöne Woche auf der Farm wo es mir gut gefällt.
PS: Mein Tattoo ist super verheilt und meine Ohrenentzündung ist vorbei 🙂 vielen Dank auch an alle (fremden) Menschen die sich nach mir erkundigt haben ! Ihr seid super :*

Farmergrüße von
Nadine

Another Farm, a other luck ?

Donnerstag, 02.07.2015

Huch ? Was ? Dachte ich, als mein Handy 1 Uhr mittags anzeigte. Da hab ich wohl sehr gut geschlafen 😀

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Nachdem ich mein Nachtlager zusammen geschlagen hatte, ging es los zum „Frühstück“. Im Pizza-Hut gab es Pizza 4 Käse die ich nur zur Hälfte schaffte.

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Um noch vor Einbruch der Dunkelheit da zu sein, düste ich los zur neuen Farm. Naja, düsen ist das falsche Wort. Überall war Stau und es ging nur schwer vorwärts.

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Nach über einer Stunde erreichten Brissie und ich bei Regen das Tor meines neuen Zuhauses.
Jack empfing mich schon freundlich. Er ist 45, arbeitet und wohnt hier und zeigte mir das Haus und den Hof. Ich wohne in einem Campingcontainer und Jack in einem 2. daneben ebenfalls, wo auch Wohnzimmer, Bad und Küche sind. Das Leitungswasser ist Regenwasser, das Klo ist draußen und ich schlafe auf einem Campingbett aber ich finde es total urig, gemütlich und schön. Außerdem hält Jack alles sehr sauber und wir haben zwei Heizer, dass es nicht kalt wird.
Die Farm ist fast genau so toll wie die von Tom. Toms Papa David hat 60 Rennpferde in 3 Ställen, außerdem gibt es einen Reitplatz, eine Führanlage, ein Roundpen und viele Koppeln. Mit zwei großen LKW werden die Pferde morgens alle zur Übungsrennbahn dem „Track“ gefahren. Die Ställe sind schön, die Boxen hell und die Pferde machen einen glücklichen Eindruck. Gut, dass meine Vorurteile gegenüber Rennpferden nicht bestätigt wurden und sie auch alle gut genährt sind. Gewalt gibt`s hier wie es sich gehört in gar keiner Form und ist absolut verboten. Man merkt, dass David die Farm gut pflegt und alles ist sauber.
Nachdem ich meinen Container bezogen hatte, setzte ich mich noch eine Weile zu Jack ins Wohnzimmer und guckte Fern. Er ist richtig nett und umsorgte mich gleich 😀
Leider gibt`s hier kein WLAN, weshalb ich nur Bilder in den Blog laden kann, wenn ich nach Mornington in den McDonald`s fahre.
Da täglicher Arbeitsbeginn um 4:30 Uhr morgens ist, bin ich früh schlafen gegangen.

Grüße von der neuen Farm
Nadine