Am I lucky or what?!

Sonntag, 17.04.2016

Weil Ali der Rücken weh tat und er total kaputt vom vielen Fahren am Vortag war, wollte er an diesem Tag nicht mehr weiter fahren. Außerdem war Sonntag und unser kleines Hüttchen so schön.

Da ich sowieso noch einige Sachen organisieren wollte und wir ja Internet hatten, stimmte ich ein noch eine Nacht in Millicent zu verlängern.

Wir waren beide schon früh wach und nach einer angenehmen Dusche gabs Toast mit Marmelade. Es war ein total schöner, sonniger Herbsttag und ich hatte gute Laune.

Auf Facebook schrieb ich alle Vereine an, die in den Orten sind durch die wir gefahren sind und fragte, ob sie mein Anliegen mit dem Rucksack teilen würden. Schon nach wenigen Minuten wurde meine Suche oft geteilt und ich bekam viele Nachrichten in denen mir Glück gewünscht wurde, dass er wieder auftaucht. So nett die Australier !

Ich dachte es kann ja nicht schaden und googelte alle Polizeistationen auf unserem bisherigen Weg. Da gab es ca. 15 und ich rief eine an und fragte, ob mein Rucksack abgegeben wurde. In diesem Ort waren wir nicht einmal. Der Polizist war ein richtiger Komiker und machte Späßchen. Meinen Namen musste ich ca. 10 Mal buchstabieren. Dann fragte er, ob ich im Oktober Geburtstag hätte und ich fragte ihn, woher er das wüsste. Als er fragte, ob ich auch eine Actioncam verloren hätte, war ich außer mir. Er machte es spannend, aber sagte endlich er hätte meinen Rucksack vor sich liegen. Da konnte ich mich nicht mehr zusammen reißen, stief einen Freudenschrei aus und mir kullerten ein paar Freudentränchen runter. Der Polizist freute sich mit mir und war super witzig. Ich könne den Rucksack am nächsten Tag abholen. Allerdings ist die Polizeistation 400 km weg, also weiß ich noch nicht, wie ich das machen soll. Sogar meine 30$ waren noch in meinem Geldbeutel. Ich finde es total krass, dass es so ehrliche Menschen gibt. Natürlich war meine Freude übergroß und ich konnte es nicht glauben. Mein Glück ist echt unfassbar! Ich bin froh, dass ich meine deutschen Kreditkarten nicht gesperrt habe, denn die hätte ich nicht so einfach wieder bekommen und ich brauche sie in Süd-Ost-Asien.

Wir fuhren bei strahlend blauen Himmel in das Städtchen Millicent  das an diesem Sonntag wie ausgestorben war. Der erste Stopp war die Wäscherei, wo wir alles in die Waschmaschine steckten und feststellten, dass wir kein Waschmittel hatten. In einem Schrank fanden wir Weichspüler und das musste genügen. In der Zwischenzeit liefen wir zu einem Hotel wo wir die Einzigen waren und bestellten ein Bier. Der Barmann dem bestimmt langweilig war, unterhielt uns gut bis unsere Wäsche bereit zum Abholen war. Wir nahmen ein paar Bier und Cider mit um anzustoßen. Unsere Satteltaschen wurden mit der Wäsche vollgestopft und dann gings zurück Richtung Campingplatz. Unterwegs hielten wir an und gönnten uns in einem Schnellimbiss Pommes.

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Zurück am Platz hingen wir unsere Wäsche auf die Leine, schmissen ein paar Körbe auf dem Basketballfeld (ok, ich versuchte es) und genossen die warme Sonne.

Dann begann der Filmmarathon und Ali der es nicht glauben kann, dass ich keine Serie oder Film kenne, brachte mir die „Big Bang Theorie“ nahe. Außerdem schauten wir zwei Teile von Kung Fu Panda und einiges mehr.

Schreckliche Farbkombination

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Ich versuche ihm noch das Lächeln beizubringen, sodass es wenigstens so aussieht, als hätte er Spaß 😉

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Das war ein entspannter Tag und wir konnten uns von der langen Tour am Vortag gut erholen. Wir stießen mit Cider auf den gefunden Rucksack an und hatten einen guten Abend.

Ich kann es echt immer noch nicht fassen, was für ein unbeschreibliches Glück ich habe!

Liebe Grüße von der überglücklichen Nadine die ihren Rucksack wieder hat

My bum hurts

Samstag, 16.04.2016

Wir hatten keinen Wecker gestellt und da wir nicht frieren mussten, schliefen wir bis 9. Weil wir aber nicht im Stress waren, liefen wir erst mal zum Pub wo Ali am Vorabend war und bestellten wie versprochen eine heiße Schokolade und einen Kaffee.
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Zum Frühstück machte ich typisch australische Hash-Browns (wie Kartoffelpuffer) im Ofen warm und wir aßen Magnum und Joghurt (coole Kombination, ich weiß).
Das Packen dauerte diesmal gefühlt ewig, aber Ali ist super organisiert und echter Profi und brachte alles unter. Er ist immer genervt, wenn ich nicht wirklich System beim Packen von meinem Backpack habe.

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Nach dem Tanken machten wir uns auf den Weg. Es war stark bewölkt, kalt und es ging ein orkanartiger Wind. Da macht Motorrad fahren keinen Spaß. Ich hatte alle Mühe mich auf dem Bike zu halten und verkrampfte alle Muskeln. Schon nach den ersten 30 km beschwerte ich mich, dass ich nicht mehr will. Ali sagte ich solle nicht rum jammern, wir haben noch genug vor uns.
Nach ca. 200 km hielten wir in einem kleinen Ort an und picknickten. Uns beiden tat alles weh und selbst im Sitzen auf der Bank vibrierte noch alles.
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Die Strecke wurde auch die nächsten Kilometer nicht besser. Bis auf ein paar ausgetrocknete Salzseen und Büsche gab es nichts und es ging mit 110 km/h stupide gerade aus. Auch mein Motorrad fand die Strecke nicht so cool. Sie machte ein bisschen zicken und schluckte Sprit wie eine Große.
An einem Salzsee nahmen wir pinkes Salz mit und Ali war total stolz darauf. Es windete so stark, dass es uns im Stehen die Handschuhe vom Motorrad wehte.
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Beim zweiten Tanken machte ich das Innenfutter von meiner Jacke rein, aber das wärmte auch nicht wirklich mehr. Bei 15 Grad lief mir die Nase und ich fror. Wegen des starken Gegenwindes musste ich den Gashebel umso mehr aufdrehen und mir tat das Handgelenk weh.
Wir beschlossen ein bisschen mehr als geplant zu fahren, weil es immer noch bewölkt war und wir sowieso nichts mehr machen hätten können. Vor lauter Langeweile rechnete ich schon die Kilometer auf den Straßenschildern in Meilen um, sodass ich auf meinem Tacho wusste, wie viel wir noch vor uns hatten. Die, die mich kennen, wissen, dass ich sonst nicht freiwillig rechne. Außerdem ist es schwierig, dass meine Geschwindigkeit in Meilen angezeigt wird. Daneben stehen zwar klein die Kilometer, aber wenn man schnell fährt und alles vibriert kann man das auch nicht mehr lesen. Am Anfang habe ich mir deswegen gemerkt, wie viele Meilen, wie viele Kilometer sind. So viele Autos wie an diesem Tag haben wir noch nie überholt. Es war zwar fast niemand unterwegs, aber die, die es waren, hatten alle Wohnwagen oder waren langsam. An einer Tankstelle sprach uns ein Mann an den wir überholt hatten und wünschte uns einen schönen Trip.

Eigentlich sollte die Straße immer am Meer entlang führen, aber das sahen wir leider nicht.

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Alis Idee war, eine Fotoserie mit den Straßenschildern mit Tieren drauf zu machen. So fahren wir immer an den Rand, wenn wir so ein Schild sehen. Einmal war der Untergrund so weich, Ali konnte sein Bike nicht mehr halten und ließ sie im Stand fallen. Wir richteten zusammen das Bike auf und zum Glück war es unversehrt. Beim zweiten Stopp war es genau dasselbe. Wir hatten Mühe die Maschine zu zweit wieder aufzurichten. Ein nettes Pärchen hielt an, weil sie dachten wir hatten einen Unfall und halfen uns. Wir unterhielten uns super mit den beiden und das zeigt wieder mal wie hilfsbereit die Aussies sind.
Am Ortsschild von Millicent streckten wir beide gleichzeitig triumphierend unsere Fäuste in den Himmel und freuten uns bald da zu sein.
Der Campingplatz war wie der am Vortag sehr verlassen. Der Mann an der Rezeption des Millicent Hillview Caravan Parks empfing uns freundlich und wir hatten für 25$ wieder eine Kabine gebucht. Günstiger als ein Hostel, man hat sein eigenes Bad und Küche. Außerdem sind Hostels hier sowieso sehr rar.
Unsere Kabine ist sehr luxuriös und sieht schön aus. Es gibt ein großes Bett und ein Stockbett und wir fühlten uns gleich wohl. Ali und mir taten der Rücken, der Steiß und der Hintern ordentlich weh. Nach 300 km an diesem Tag auch kein Wunder.
Wir schauten nur noch ein bisschen TV, machten uns nochmal Tütensuppen mit Knoblauchbrot (diesmal nicht verbrannt) und nutzten das kostenlose WLAN aus.
Diese Nacht werden wir wohl beide gut schlafen können.

Liebe Grüße von der Bikerin
Nadine

Ferry

Freitag, 15.04.2016

Die Nacht im Zelt war wieder sau kalt und wir mussten frieren. Dafür fing der Morgen gut an, weil mir unsere Nachbarn einen Kaffee machten.
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Alis Bienenstich
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Wir quatschten ewig, hatten tolle Gespräche mit den Nachbarn und brachen gemütlich auf.
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Da wir beide nicht sehr motiviert waren, nahmen wir uns nur eine Strecke von 85 km für diesen Tag vor. Das Wetter war auf unserer Seite und wir fuhren mit der Sonne. Die Strecke war nicht so interessant wie am Vortag und es ging viel gerade aus. Kühen, Pferden und Schafen sagten wir im vorbeifahren hallo. Einmal wollte Ali warten und mich dann einholen. Dann gab ich ordentlich Gas und er hatte Mühe hinterher zu kommen. Sorry Ali 😉 Es war so warm, dass Ali im T-Shirt fuhr und ich meine Jacke ein bisschen aufmachte. Dummerweise ging sie während dem Fahren ganz auf. Wenn man bei 120 km/h Fliegen einsammelt und Steine an den Bauch bekommt, ist das nicht gerade angenehm mit offener Jacke. Außerdem dachte ich, ich verliere sie während der Fahrt. Wenn man einen Unfall hat, schürft man sich auch alles auf. Keine gute Idee ! Wie hat Ali das im T-Shirt ausgehalten?
Da für die Nacht Regen angekündigt war und unser Zelt nicht wasserdicht ist, buchten wir eine Kabine auf einem Campingplatz in Wellington (nicht das in Neuseeland). Für 15$ hatten wir eine Küche und einen warmen Schlafplatz auf dem Wellington Caravan Park. Nach dem Einchecken fuhren wir gleich los in das 10 km entfernte Örtchen Tailem Bend zum Einkaufen. Um ans andere Ufer zu kommen, mussten wir das erste Mal mit der Fähre fahren. Diese verkehrt kostenlos 24 Stunden am Tag und fährt nicht mal 5 min. Von der Fähre aus hatte man gute Sicht auf den Murray River.
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Mit vollen Satteltaschen und einer Decke die wir gekauft hatten ging es nach dem Einkaufen zurück. Auf der Fähre lernte Ali einen Trucker kennen, mit dem er sich im Pub verabredete. Wir gönnten uns ein Magnum das wir noch an Ort und Stelle verspeisten.
Zum Abendessen gabs Tütensuppen und Knoblauchbrot das ungenießbar war, weil es total verbrannte.
Ich blieb in der Kabine, weil ich noch meinen Blog schreiben wollte und Ali lief in der Pub der direkt gegenüber war. Ich versprach nachzukommen.
Im Dunkeln lief ich einige Zeit später zum Pub, aber weit und breit war nichts von Ali zu sehen. Ich suchte in jedem Raum, aber keine Spur. So lief ich eben wieder zurück.
Als ich nach 3 Stunden schon fast eine Vermisstenmeldung aufgeben wollte (es gab keinen Handyempfang) kam Ali und erzählte mir wie toll sein Abend mit den Locals war. Wir fanden raus, dass ich im falschen Pub war. Als „Entschuldigung“ versprach Ali mit mir dort am nächsten Morgen auf einen Kaffee hinzugehen, weil er weiß, dass ich morgens meine Tasse brauche.
Ali und ich schauten noch einen Film und in der warmen Unterkunft konnten wir gut einschlafen.

Liebe Grüße von Wellington
Nadine

Still hopeful

Donnerstag, 14.04.2016

Die Nacht war Horror und ich habe fast nicht geschlafen. Es ging ein ordentlicher Wind, die Wellen waren sehr laut und ich dachte ständig an meinen Rucksack. Außerdem war es sehr sehr kalt und ich hatte nur eine dünne Decke vom Flugzeug und einen dünnen Baumwollschlafsack. Beide hatten wir unsere unbequemen Motorradjacken an, aber die brachten auch nicht viel.
Ich war froh, als die Sonne aufging und ich aufstehen konnte. Der Sonnenaufgang über dem Strand entschädigte für die Nacht.

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Um 7 brachen wir bereits auf und es war immer noch kalt. Der Sonnenaufgang war total schön und direkt am Strand aufzuwachen, ist einfach toll. Es herrschte schon reger Betrieb und viele Leute sprachen uns an und fragten, ob die Nacht kalt gewesen wäre. Keiner meckerte, dass wir am Strand übernachtet hatten.
Die ganze Strecke auf der ich den Rucksack verloren haben könnte, fuhren wir langsam ab und schauten am Rand. Am Highway hielt Ali an der Seite an und sagte wir könnten hier nicht so langsam fahren, weil das zu gefährlich sei. Natürlich wollte ich auch nichts riskieren und wir fuhren mit ca. 80 km/h, aber fanden leider nichts. Mit jedem Kilometer schwand meine Hoffnung mehr. Da der Rucksack so klein ist, kann er gut ein paar Meter weit geflogen sein und in irgend einem Gebüsch hängen. Er ist zwar rot und somit einfach zu sehen, aber es ist nicht gesagt, dass man ihn auch findet. Als wir dann wieder an der Tankstelle waren, wo ich festgestellt hatte, dass der Rucksack fehlt, war ich enttäuscht. Leider hatte ich auch keinen Anruf der Polizei auf dem Handy.
Trotzdem wollte ich mir die Laune absolut nicht verderben lassen, weil ich mich so auf den Trip gefreut hatte und es sowieso nicht ändern kann.
Der erste Stopp des Tages war der Cape Jervis. Von dort aus hat man einen tollen Blick aufs Meer und sieht Kangaroo Island.

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Wir fuhren zum Fährenanleger dieser bekannten Insel und erkundigten uns nach den Preisen. Für sage und schreibe 154$ wären wir auf Kangaroo-Island gekommen und die Fahrt dauert nicht mal 45 min. Da das Ufer so nah aussieht, hätte man bestimmt auch schwimmen können. Wir tranken einen Kaffee dort und fuhren los. Dann halt leider kein Kangaroo-Island für uns.
Es ging weiter Richtung Wald und es wurde deutlich wärmer. In einem kleinen Dörfchen hielten wir an einer Tankstelle und gönnten uns ein Sandwich in der Sonne.
Die ganze Strecke war wie die am Vortag super genial zu fahren. Kein Auto kam uns entgegen, wir konnten schnell fahren und die Kurven machten viel Spaß. Einmal hielt Ali an und ich dachte mir erst nichts dabei, weil er das öfter macht um nachzuschauen, wo wir hin müssen. Er wurde von einer Biene in den Arm gestochen und der Stachel steckte noch drin. Ich riet ihm gleich was drauf zu machen, aber ganz Mann wollte er nicht so ganz darauf hören.
Der Blick über das Städtchen Victor Harbour war atemberaubend und die Kulisse filmreif.

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Warum ist Ali hier zwei mal im Bild ?

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Wir standen eine Weile da und genossen den Ausblick, bevor wir das Städtchen erkundeten.
Ein Steg führt auf die kleine Insel Granite Island. Diese ist wie der Name schon sagt, aus Granit entstanden.

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Es gibt einen kleinen Wanderweg an der Küste entlang und wir konnten uns das glitzernde Meer bei Sonnenschein anschauen. Die Insel ist super schön und hat viele Felsen auf denen wir rum kletterten.

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Zurück in Victor Harbour besuchten wir die Touristeninformation und liefen zum Supermarkt um ein bisschen was fürs Abendessen einzukaufen. DSC_0082 (FILEminimizer) DSC_0083 (FILEminimizer)

Dort holte ich mir auch gleich ein neues Iphone-Ladekabel. Zum Glück hat meine australische Bank, die Commonwealth ein total gutes System. Da kann man ohne Karte Geld am Automaten abheben. Ich habe einfach einen Pin auf mein Handy bekommen. Bei Ali konnte ich meine Schulden begleichen und fühlte mich besser.
Wir saßen auf einer Bank und aßen Toast mit Käse (bzw. Wurst) und ließen uns die Sonne auf das Haupt scheinen. Es war sogar sehr heiß nur im T-Shirt.
Über die App Wikicamps fand ich einen günstigen Platz, die Showgrounds von Port Elliot. Bis dahin war es nur ein kurzer Weg mit dem Motorrad. Wir hatten sehr nette Nachbarn, konnten duschen und mit einem Bier und Film den schönen Tag gemütlich ausklingen lassen. Unsere Nachbarn liehen uns sogar ihre Liegestühle, sodass wir nicht auf dem Boden sitzen mussten. So stelle ich mir den Trip vor und bis auf die Sache mit dem Rucksack der leider immer noch nicht aufgetaucht ist, ist bisher alles perfekt gelaufen.

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Abends war es noch warm im Zelt und ich hoffte, das würde diese Nacht so bleiben.

Liebe Grüße vom schönen Victor Harbour
Nadine

Exploring Adelaide

Montag, 11.04.2016

Nachts konnte ich nicht wirklich schlafen. Vielleicht war es die Freude über mein Motorrad…
Annie und Jack mussten arbeiten und waren somit nicht da, aber schrieben einen lieben Zettel und zeigten uns wo wir alles fürs Frühstück finden würden. Es gab Toast mit Marmelade und schon früh brachen wir auf in Richtung Stadt.
Das Wetter ist für Herbst ungewöhnlich gut und es war warm und sonnig. Perfektes Motorradwetter also. Es war richtig cool, mit dem Motorrad durch Adelaide zu fahren und mit Alis Harley und meiner Fake Harley vibriert der Boden, so tief ist der Sound. Ali fuhr vorne weg und wir mussten sehr lange nach einem Parkplatz suchen. Da hat man schon kein Auto mehr und kann erst nicht parken.
Wir fanden Platz unter einer Brücke und ließen unsere Schätze da.
Sogar im T-Shirt war es sehr warm und wir erkundeten den Stadtkern vom schönen Adelaide. Die Fußgängerzone war sehr belebt und viele Leute waren in der 1,34 Mio. Einwohner Stadt unterwegs.
Ali hatte Hunger und wir kehrten in einen sehr schönen, modernen Pub ein. Von der Dachterrasse aus, hatten wir Sicht auf die Straßen.
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Im K-Mart kaufte ich eine Hose und Stiefel zum Motorrad fahren und wir liefen weiter zu einem Motorradladen. Mein Gashebel ist kaputt und ich suchte nach einem neuen. Leider wurden wir auch nach dem 3. Laden nicht fündig. Ich bekam eine Nummer und da fuhren wir ebenfalls vorbei, aber hatten auch hier kein Glück. Nebenan gab es eine Werkstatt für Harleys und für 20$ bekam ich neue Gashebel. Der Mann war nett, ein richtiger Bikertyp mit Bierbauch und stellte uns sein Werkzeug zur Verfügung. Ali kennt sich zum Glück super aus und wollte „kurz“ den neuen Hebel dran machen. Leider ist das bei meiner Fake-Harley ganz und gar nicht einfach und er musste das halbe Bike auseinander nehmen. Es gab viele viele Probleme und nichts klappte so recht. Ich konnte nur mein bestes als Handlanger geben und Ali motivieren. Als alles fertig war, wollte mein Bike nicht mehr anspringen. Also machte Ali alles wieder auf und startete einen neuen Versuch.
Nach 2 Stunden war das Motorrad gefixt und wir glücklich. Mittlerweile war ich sehr hungrig, weil ich nichts gegessen hatte.
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Ganz schnell düsten wir zurück zu Anni und Jack die noch nicht Zuhause waren. Ali hatte versprochen er kocht, weil wir hier kostenlos schlafen können.
Ich war Küchenhilfe und Ali machte Salat und Lachs und zum Nachtisch gab es Pfannkuchen. Susi kam auch wieder zum Essen, aber diesmal allein, weil ihr Mann mit der Schule unterwegs ist.
Das Essen von Ali schmeckte total lecker und natürlich gabs wieder guten Wein dazu. Die Gespräche waren sehr toll und auch dieser Abend sehr gelungen. Susi brachte auch noch Nachtisch mit.IMG_7821 (FILEminimizer)

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Hab ich schon erwähnt, dass ich die Australier liebe ?
Ich freue mich einfach, dass alles so gut klappt und ich bin unbeschreiblich glücklich.
Mit diesen Gedanken schlief ich glücklich und zufrieden ein.

Und wenn sie nicht gestorben sind…
Nadine

I bought a motorbike!!!

Sonntag, 10.04.2016

Ich stand schon viel früher auf, weil ich eigentlich das Motorrad abholen wollte, das ich im Internet gefunden habe. Noch bevor ich mich mit Ali traf, der in einem anderen Zimmer ist, dann der Schock: eine SMS vom Verkäufer dass er die Papiere nicht mehr findet. Ich sagte ihm er solle mir die Papiere schicken, wenn er sie findet und mir einen Preisnachlass geben. Alle anderen sagten ich könne das nicht machen. Wenn das Motorrad gestohlen ist, habe ich ein Problem. In meinem Kopf zerplatzte schon der Traum mit dem Motorrad die schönste Motorradstraße der Welt zu befahren. Meine Verzweiflung wurde immer größer und ich schrieb dem Mann, dass er die Papiere suchen solle. Da schrieb er nicht mehr zurück und das war schon ein Indiz mehr, dass das alles nicht ganz legal ist.
Da ich ja jetzt einen Helm habe, fuhr ich bei Ali hinten drauf mit in die Stadt. Unterwegs kamen wir an einem Motorrad an der Straße vorbei das zu verkaufen war. Leider war es zu groß, zu schwer und zu teuer.
In der Stadt kombinierten wir wieder Frühstück und Mittagessen und aßen asiatisch.IMG_7774 (FILEminimizer)

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Währenddessen schrieb ich mit dem Verkäufer hin und her und kam zu keiner Lösung. Die Suche im Internet ergab, dass es kein vergleichbares Motorrad in und um Adelaide gab. Ich rief den Mann an und wollte das klären. Dieser war sehr genervt und unfreundlich. Er meinte es sei Sonntag und er kann die Papiere nirgends her bekommen. Am Montag würde er auf die Behörde und sie neu machen lassen. Ja warum sagt er das denn nicht gleich. Also fuhren wir dort hin. Das Motorrad sah nicht aus wie auf den Bildern, der Gashebel war stark abgenutzt, aber ich machte eine Probefahrt. Einmal um den Block und ich war wieder zurück. Die Honda Shadow die aussieht wie eine Harley, ist sehr gut zu fahren und obwohl ich seit über einem Jahr nicht mehr richtig Motorrad gefahren bin, war ich gleich wieder drin. Sie hat ordentlich Power und 600 ccm. Der Verkäufer stellte sich als sehr nett heraus und Ali unterhielt sich ewig mit ihm. Da das Bike perfekt für mich ist und Ali es auch für gut empfand, sagte ich, dass ich sie nehmen würde. Der Verkäufer würde die Papiere heute noch organisieren (jetzt also doch) und mir mein Taxi zahlen um es später abzuholen.
In aller Hektik fuhr ich wieder bei Ali hinten drauf mit, um Jacke und Handschuhe abzuholen, die ich im Internet günstig gebraucht gefunden hatte. Beides passte perfekt und wir beeilten uns, weiter zu kommen.
Um 2 waren wir bei Annie und Jack eingeladen. Diese wohnen in Adelaide und sind von Alis Studienkollegen dessen Kumpels Eltern. Sie kannten weder Ali noch mich und luden uns zu sich nach Hause ein. Immer wieder bin ich begeistert von der australischen Gastfreundschaft. Sie haben ein sehr schönes Haus und einen riesigen Garten wo wir saßen und Kaffee tranken. Dann schrieb mir der Mann vom Motorrad, dass er die Papiere hätte. Ich wollte ein Taxi nehmen, aber unser Gastgeber Jack wollte mich nicht allein da hin lassen. Annie und Ali fuhren mit dem Auto los ins Hostel um unsere Sachen zu holen und Jack und ich fuhren mit dem Auto zum Motorrad.
Komisch war dann, dass auf den Papieren ein anderer Name stand, wie der vom Verkäufer. Zum Glück war Jack so nett und hakte gleich gründlich nach. Er habe das Motorrad von einem Freund und dessen Name sei auf den Papieren. Jack war das suspekt und er verlangte den anderen Mann anzurufen. Zum Glück stimmte diese Geschichte und alles war gut. Ich unterschrieb die Papiere und dann war ich absolut stolze Besitzerin eines Motorrads in Australien (zu Hause habe ich schon eins). Zum Bike bekam ich noch einen Helm dazu und dann fuhren wir los. Jack mit dem Auto vor und ich mit meinem Bike hinterher. Das Gefühl war total unbeschreiblich. Die Sonne schien mir ins Gesicht, der warme Fahrtwind fühlte sich nach Freiheit an und die Vibrationen und der Sound des Motorrads waren heimisch. Wie ich es vermisst hatte ! Die ganze Fahrt über hatte ich das breiteste Grinsen im Gesicht und ich wusste jetzt wird alles gut! Leider war der Helm den ich dazu bekommen hatte viel zu groß und ich musste ihn mit einer Hand festhalten, sodass er nicht weg fliegt.
Zurück am Haus von Jack und Annie wurde meine Freude getrübt: wir stellten fest, dass auf den Papieren Baujahr 1994 und nicht wie in der Anzeige 1999 angegeben war. Das ist schon ein großer Unterschied. Ich beriet mich mit den Dreien und funkte Papa an. Auf einen Preisnachlass wollte sich der Verkäufer nicht einlassen, aber sagte er nimmt das Bike zurück und gibt mir mein Geld wieder. Da ich aber so glücklich war und es nicht wirklich eine Alternative gab, behielt ich das Bike. So schnell lasse ich mir die Laune nicht vermiesen.
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Wir saßen alle in der Küche, tranken Wein und Annie kochte. IMG_7796 (FILEminimizer)
Zum Essen kamen das 28 jährige Ehepaar Susie und Hugh. Diese sind die Nachbarn der beiden und super nett. Hugh ist Lehrer und kommt von Australien und Susie ist Modedesignerin von Neuseeland. Wir verstanden uns richtig super. Es gab total leckeres Essen und sogar einen richtig guten Nachtisch. Ich hätte nie gedacht, dass ein gemütlicher Abend mit Rotwein, gutem Essen und intelligenten Gesprächen so gut sein kann, aber da könnte ich mich glatt dran gewöhnen. Jack erzählte allen wie ich beim Motorrad fahren gegrinst hatte.
Bis spät Abends saßen wir zusammen und die Gesprächsthemen gingen nicht aus.
Annie und Jack freuten sich total, dass wir da schliefen und gaben uns die schönen Gästezimmer.
Nach einem Film gingen wir alle glücklich und voll gegessen schlafen.

Grüße von der stolzen Motorradbesitzerin
Nadine

Dominos Pizza

Samstag, 09.04.2016

Ein Tag an dem ich ausschlafen kann. Da freut sich mein Körper. Deswegen war es sage und schreibe 11:45 Uhr als ich aufwachte. Den ganzen „Morgen“ vertrödelte ich, quatschte mit meinen beiden netten Zimmerkolleginnen und tat nicht viel.
Irgendwann kam Ali an, der die Strecke von Melbourne nach Adelaide in 2 Tagen gefahren war. Er checkte im Hostel ein und dann gingen wir sofort los zum Dominos um eine Pizza zu kaufen. Praktisch wenn man so spät aufsteht: man kann Frühstück und Mittagessen verbinden 😉 bei bestem Wetter saßen wir vor einer Kirche und aßen gemütlich unser gesundes Essen.
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Wir wollten das Motorrad holen, dass ich im Internet gesehen habe, aber ich hatte keinen Helm um bei Ali auf dem Motorrad mitzufahren. Im Internet hatte ich einen Helm gefunden und nach vielen Überlegungen und Gedanken ist Ali dann allein los gefahren um ihn zu holen. Somit hatte ich schon mal einen Kopfschutz der super passte und ich war glücklich.
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Ali hatte Bier mitgebracht und er und meine Zimmerkollegin spielten Billard und ich guckte zu. Es gab viel zu lachen und nach dem schönen Abend gingen wir alle spät ins Bett.

Liebe Grüße von Port Adelaide
Nadine

The Ritz

Donnerstag, 07.04.2016

Gleiches Spiel wie gestern. Früh aufstehen, weil ich schon wieder das Hostel wechseln musste, weil ausgebucht und es Frühstück gab. Dasselbe zu essen wie gestern, aber macht ja nix. Da nebenan ja die Baustelle ist, hätte ich sowieso nicht länger schlafen können. Schon ab 6 war der Lärm unerträglich.
Zum Glück zeigte sich die Sonne und es wurde sogar ein bisschen warm. Nach dem Checkout saß ich noch eine Weile draußen vor dem Hostel und nutzte das kostenlose WLAN aus.
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Das andere Hostel The Ritz for Backpackers das denselben Besitzer hat, war nur 5 Min. zu Fuß entfernt. Ich hatte total Glück und bekam das eigentlich viel teure Hostel zum selben Preis, was sogar der junge Mann an der Rezeption als Glück bezeichnete.
Ab 2 konnte ich erst einchecken, aber ich setzte mich ins Wohnzimmer mit TV und ließ meine Sachen im Gepäckraum. Kurz vor 2 kam dann mein neuer Reisepartner. Ali (Alex) ist bald 31, wurde in München geboren, hat in der Schweiz als Architekt gearbeitet und ist halb Argentinier. Ihn hatte ich über ein Kleinanzeigenportal im Internet kennen gelernt, weil er auch jemanden zum Motorrad fahren suchte. Er war extra die 1000 km von Sydney her gefahren. Wir verstanden uns gleich super und gingen in den Pub zum Mittagessen.
Er hat eine echte Harley Davidson, die sehr cool aussieht und er passt richtig zu seinem Bike.
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Den restlichen Tag verbrachte ich wieder damit nach Motorrädern und Ausrüstung zu suchen und wir blieben im Hostel.
Abends war ein Billard-Wettbewerb im Hostel, wo Ali leider nicht gewann. Ich machte schon gar nicht mit, weil ich viel zu schlecht bin.
Wir waren gerade vor dem Hostel als mich ein junger, gut aussehender Mann ansprach, ob ich von Europa sei. Er erklärte, dass sein Kollege sehr oft zu schnell gefahren wäre, nicht gewusst hätte, dass er immer geblitzt wurde und nun unendlich viele Punkte hätte. Außerdem läuft das Fahrzeug auf die Firma und die Strafe ist tausende von Dollar hoch. Beim internationalen Führerschein, werden die Punkte nicht auf den deutschen Führerschein übertragen. So nahm ich dem Mann drei Punkte ab. Für mich hat das keine Auswirkungen, denn ich dürfte auf diesem Führerschein 12 Punkte haben und ich hatte erst 3 von damals als ich zu schnell gefahren bin. Die beiden Männer luden uns auf ein Bier ein und gaben mir außerdem 100$ dafür. Das nenne ich mal Glück und ist für beide Seiten eine echt gute Sache. Die Strafe zahlen sie natürlich selbst.
Mittags waren zwei Männer vorbeigekommen die Flyer für einen Comedyabend verteilten. Ali und ich machten uns auf den 3 km langen Fußmarsch dort hin, um auch ein bisschen Comedy zu schauen. Im Attik waren verschiedene Laien als Stand-up-Comedy. Manche waren lustig, manche weniger, aber es gab kostenloses Popcorn und Pizza für 4$.
Danach liefen wir nochmal ein Stück bis zu dem Hostel wo ich vor 2 Tagen war. Dort war Karaoke-Abend und einige Jungs legten sich schwer ins Zeug. Kein Wunder, denn es gab einen 100$ Gutschein für die Bar für den Gewinner. Wir lernten sehr nette Leute kennen und hatten einen super lustigen Abend.
Ali und die anderen Jungs wollten noch in die Bar an unserem Hostel, aber weil ich wusste, dass ich einen langen Tag vor mir habe, zog ich das Bett vor. Im Zimmer spielten ein Schwede und ein Franzose Gitarre und sangen dazu. Die beiden waren so krass gut, dass ich Gänsehaut bekam. Wir ermutigten sie dazu, auf der Straße zu singen, was sie sich für den nächsten Tag ernsthaft vor nahmen. Beide schreiben sogar ihre eigenen Lieder und ich hätte stundenlang zuhören können.IMG_7732 (FILEminimizer)

Mit der Musik in meinen Ohren schlief ich ein.

Liebe Grüße von dem schönen Melbourne
Nadine

Free Wine and Cheese

Mittwoch, 06.04.2016

Mit ausschlafen war leider auch nix. Bis 9 gab es Frühstück und da das kostenlos war, ließ ich es mir nicht entgehen. Die ganze Nacht und den ganzen Morgen hatte es geschüttet, was der Himmel her gab.
In der Bar gab’s dann Cornflakes mit Milch und Toast mit Marmelade. Als Hostelbesitzer würde ich das auch so machen. Kostet die nur sehr wenige Dollar und dafür können sie mit kostenlosem Frühstück werben.
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Leider musste ich wie überall um 10 auschecken und stand im Regen. IMG_7698 (FILEminimizer)IMG_7699 (FILEminimizer)

Direkt nebenan war ein Backpackerreisebüro wo ich mich hin verzog. Stundenlang beantragte ich Visas für Süd-Ost-Asien, druckte Dinge aus und organisierte alles was zu organisieren war.
Da es immer noch regnete, nahm ich die Straßenbahn zum neuen Hostel. Nach einem kurzen Fußmarsch stand ich vor einer Baustelle. Mein Google Maps verriet mir, dass das Hostel dauerhaft geschlossen sei. Na toll und ich habe bereits bezahlt, dachte ich. Gerade da kamen andere junge Leute aus der Tür spaziert. Also trat ich ein und zum Glück hatte es trotz Baustelle geöffnet.
Mich traf der Schock, denn das Hostel war dasselbe in dem ich vor fast einem Jahr schon mit Jona, Sarah und Sam war und das war das schlimmste Hotel, das ich je gesehen habe. Im Internet hatte es aber (nicht wie vor einem Jahr) gute Bewertungen. Irgendwie hatte sich glücklicherweise einiges verbessert und es war viel sauberer und es hatte bessere Leute.IMG_7720 (FILEminimizer)
Mein Essen vom Vortag wärmte ich in der Mikrowelle auf und da erst fiel mir auf, dass ich aus versehen einen Teller vom anderen Hostel geklaut hatte.
Es war schon Nachmittag und ich verbrachte wieder viel Zeit am Laptop und suchte nach Motorrädern.
In meinem 6er Zimmer das sehr günstig war, waren außerdem 3 andere deutsche Backpacker. Die Jungs kamen erst in Australien an und hatten sehr viele Fragen an mich.
Um halb 9 gab es kostenlosen Käse und Wein in der Bar die gerade renoviert wird, was wir uns nicht entgehen ließen. Wir hatten einen netten Abend in der Bar und viel zu reden. Das Lustige ist, dass ich hier kostenlosen Käse bekomme, wo mir vor fast einem Jahr mein teurer Käse geklaut wurde.
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Liebe Grüße vom schönen (verregneten St. Kilda)
Nadine

Spirit of Tasmania

Montag, 04.04.2016

Der Tag war sehr unspektakulär. Wir mussten schon früh aufstehen und beim Blick auf die Uhr im Auto waren wir verwirrt. Ist es wirklich schon so spät? Unsere Uhren im Handy sagten was anderes. Hatten wir etwa Zeitumstellung?
Die Jungs hatten alles am Vortag zusammen gepackt und wir mussten nur das Bettzeug und die Kanister ins Auto packen und die Leiter abschrauben. Die erlaubte Höhe auf dem Schiff ist nämlich 1,10 m und wir hatten 1,15m gemessen. Die Jungs waren sich nicht sicher, ob sie damit durch kommen würden und machten sich ein bisschen Sorgen.
Ich hatte nun absolut keinen Platz mehr im Auto, aber wir fuhren nur 10 min. bis zum Anleger in Devonport. Die Spirit of Tasmania ist ein großes Schiff mit 11 Decks und 222 Kabinen. Sie zählt als Superschnellboot, ist 194.3 m hoch, 57 km/h schnell, fasst 1400 Passagiere und 1000 Autos.
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Die Schlange war noch nicht sehr lange und wir bekamen schnell unsere Tickets. Eigentlich sollte ich zu Fuß auf das Schiff, weil ich statt 300$ nur 80$ bezahlt hatte, aber danach fragte dann keiner mehr. Wir mussten eine Weile warten und dann unsere Gasflaschen abgeben. Nach einer weiteren halben Stunde parkte Kristof das Auto in der letzten Ecke auf dem Schiff. Dort sah es aus wie in einer normalen Tiefgarage und man fühlte sich nicht wie auf dem Schiff. Wir hatten den Parkplatz im untersten Deck und mussten alle Stufen bis zum Passagierdeck hoch.
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Dort sah es gemütlich aus und wir suchten uns Tische und Bänke mit Steckdosen. Die Spirit of Tasmania ist sehr komfortabel und es sieht aus wie in einem großen Restaurant mit Teppichboden.
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Mit Warten und allem drum und dran waren wir fast 12 Stunden auf dem Schiff. Somit hatte ich viel Zeit noch einige Dinge zu organisieren und war die ganze Zeit am Laptop. So auch die Jungs. Auf dem Schiff gibt es sogar ein Kino, Restaurants, Kabinen und vieles mehr. Da ließ es sich gut aushalten. Die Fahrt war ganz ruhig, bis auf einige Wackler, wo mir zwischendurch ein bisschen schlecht wurde. Einmal passierten wir ein großes Kreuzfahrtschiff und sehr oft tummelten sich viele Delfine hinter dem Schiff, was sehr schön aussah.
Es war schon fast halb 7 abends, als wir zum Auto zurück kehrten, die Gasflaschen einsammelten und als eine der allerletzten das Schiff verließen. Somit waren wir wieder in Melbourne, wo es um einiges wärmer war. An der Tankstelle bauten Kristof und Rasmus alles wieder zusammen, füllten die Wasserkanister auf und dann fanden wir uns im geschäftigten Verkehr von Melbourne wieder. Nach eineinhalb Stunden waren wir mitten im Wald. Dort war kein Mensch und es stand dran, dass Camping verboten sei. Da wir keine andere Wahl hatten, blieben wir da und bauten im Dunkeln alles auf. Ich war müde und verkroch mich ins Zelt und die Jungs kochten noch Spaghetti Bolognese. Sie wollten mich wieder ärgern und erzählten vom Vergewaltiger im Wald und von anderen gruseligen Sachen. Mich beeindruckte das diesmal nicht. Auch als laute Schüsse zu hören waren und komische, andere Geräusche zuckte ich nicht mal zusammen. Weil es dann doch noch richtig kalt wurde und die Jungs so laut waren, konnte ich lange nicht schlafen.

Liebe Grüße von der Spirit of Tasmania
Nadine