Exploring Adelaide

Montag, 11.04.2016

Nachts konnte ich nicht wirklich schlafen. Vielleicht war es die Freude über mein Motorrad…
Annie und Jack mussten arbeiten und waren somit nicht da, aber schrieben einen lieben Zettel und zeigten uns wo wir alles fürs Frühstück finden würden. Es gab Toast mit Marmelade und schon früh brachen wir auf in Richtung Stadt.
Das Wetter ist für Herbst ungewöhnlich gut und es war warm und sonnig. Perfektes Motorradwetter also. Es war richtig cool, mit dem Motorrad durch Adelaide zu fahren und mit Alis Harley und meiner Fake Harley vibriert der Boden, so tief ist der Sound. Ali fuhr vorne weg und wir mussten sehr lange nach einem Parkplatz suchen. Da hat man schon kein Auto mehr und kann erst nicht parken.
Wir fanden Platz unter einer Brücke und ließen unsere Schätze da.
Sogar im T-Shirt war es sehr warm und wir erkundeten den Stadtkern vom schönen Adelaide. Die Fußgängerzone war sehr belebt und viele Leute waren in der 1,34 Mio. Einwohner Stadt unterwegs.
Ali hatte Hunger und wir kehrten in einen sehr schönen, modernen Pub ein. Von der Dachterrasse aus, hatten wir Sicht auf die Straßen.
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Im K-Mart kaufte ich eine Hose und Stiefel zum Motorrad fahren und wir liefen weiter zu einem Motorradladen. Mein Gashebel ist kaputt und ich suchte nach einem neuen. Leider wurden wir auch nach dem 3. Laden nicht fündig. Ich bekam eine Nummer und da fuhren wir ebenfalls vorbei, aber hatten auch hier kein Glück. Nebenan gab es eine Werkstatt für Harleys und für 20$ bekam ich neue Gashebel. Der Mann war nett, ein richtiger Bikertyp mit Bierbauch und stellte uns sein Werkzeug zur Verfügung. Ali kennt sich zum Glück super aus und wollte „kurz“ den neuen Hebel dran machen. Leider ist das bei meiner Fake-Harley ganz und gar nicht einfach und er musste das halbe Bike auseinander nehmen. Es gab viele viele Probleme und nichts klappte so recht. Ich konnte nur mein bestes als Handlanger geben und Ali motivieren. Als alles fertig war, wollte mein Bike nicht mehr anspringen. Also machte Ali alles wieder auf und startete einen neuen Versuch.
Nach 2 Stunden war das Motorrad gefixt und wir glücklich. Mittlerweile war ich sehr hungrig, weil ich nichts gegessen hatte.
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Ganz schnell düsten wir zurück zu Anni und Jack die noch nicht Zuhause waren. Ali hatte versprochen er kocht, weil wir hier kostenlos schlafen können.
Ich war Küchenhilfe und Ali machte Salat und Lachs und zum Nachtisch gab es Pfannkuchen. Susi kam auch wieder zum Essen, aber diesmal allein, weil ihr Mann mit der Schule unterwegs ist.
Das Essen von Ali schmeckte total lecker und natürlich gabs wieder guten Wein dazu. Die Gespräche waren sehr toll und auch dieser Abend sehr gelungen. Susi brachte auch noch Nachtisch mit.IMG_7821 (FILEminimizer)

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Hab ich schon erwähnt, dass ich die Australier liebe ?
Ich freue mich einfach, dass alles so gut klappt und ich bin unbeschreiblich glücklich.
Mit diesen Gedanken schlief ich glücklich und zufrieden ein.

Und wenn sie nicht gestorben sind…
Nadine

I bought a motorbike!!!

Sonntag, 10.04.2016

Ich stand schon viel früher auf, weil ich eigentlich das Motorrad abholen wollte, das ich im Internet gefunden habe. Noch bevor ich mich mit Ali traf, der in einem anderen Zimmer ist, dann der Schock: eine SMS vom Verkäufer dass er die Papiere nicht mehr findet. Ich sagte ihm er solle mir die Papiere schicken, wenn er sie findet und mir einen Preisnachlass geben. Alle anderen sagten ich könne das nicht machen. Wenn das Motorrad gestohlen ist, habe ich ein Problem. In meinem Kopf zerplatzte schon der Traum mit dem Motorrad die schönste Motorradstraße der Welt zu befahren. Meine Verzweiflung wurde immer größer und ich schrieb dem Mann, dass er die Papiere suchen solle. Da schrieb er nicht mehr zurück und das war schon ein Indiz mehr, dass das alles nicht ganz legal ist.
Da ich ja jetzt einen Helm habe, fuhr ich bei Ali hinten drauf mit in die Stadt. Unterwegs kamen wir an einem Motorrad an der Straße vorbei das zu verkaufen war. Leider war es zu groß, zu schwer und zu teuer.
In der Stadt kombinierten wir wieder Frühstück und Mittagessen und aßen asiatisch.IMG_7774 (FILEminimizer)

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Währenddessen schrieb ich mit dem Verkäufer hin und her und kam zu keiner Lösung. Die Suche im Internet ergab, dass es kein vergleichbares Motorrad in und um Adelaide gab. Ich rief den Mann an und wollte das klären. Dieser war sehr genervt und unfreundlich. Er meinte es sei Sonntag und er kann die Papiere nirgends her bekommen. Am Montag würde er auf die Behörde und sie neu machen lassen. Ja warum sagt er das denn nicht gleich. Also fuhren wir dort hin. Das Motorrad sah nicht aus wie auf den Bildern, der Gashebel war stark abgenutzt, aber ich machte eine Probefahrt. Einmal um den Block und ich war wieder zurück. Die Honda Shadow die aussieht wie eine Harley, ist sehr gut zu fahren und obwohl ich seit über einem Jahr nicht mehr richtig Motorrad gefahren bin, war ich gleich wieder drin. Sie hat ordentlich Power und 600 ccm. Der Verkäufer stellte sich als sehr nett heraus und Ali unterhielt sich ewig mit ihm. Da das Bike perfekt für mich ist und Ali es auch für gut empfand, sagte ich, dass ich sie nehmen würde. Der Verkäufer würde die Papiere heute noch organisieren (jetzt also doch) und mir mein Taxi zahlen um es später abzuholen.
In aller Hektik fuhr ich wieder bei Ali hinten drauf mit, um Jacke und Handschuhe abzuholen, die ich im Internet günstig gebraucht gefunden hatte. Beides passte perfekt und wir beeilten uns, weiter zu kommen.
Um 2 waren wir bei Annie und Jack eingeladen. Diese wohnen in Adelaide und sind von Alis Studienkollegen dessen Kumpels Eltern. Sie kannten weder Ali noch mich und luden uns zu sich nach Hause ein. Immer wieder bin ich begeistert von der australischen Gastfreundschaft. Sie haben ein sehr schönes Haus und einen riesigen Garten wo wir saßen und Kaffee tranken. Dann schrieb mir der Mann vom Motorrad, dass er die Papiere hätte. Ich wollte ein Taxi nehmen, aber unser Gastgeber Jack wollte mich nicht allein da hin lassen. Annie und Ali fuhren mit dem Auto los ins Hostel um unsere Sachen zu holen und Jack und ich fuhren mit dem Auto zum Motorrad.
Komisch war dann, dass auf den Papieren ein anderer Name stand, wie der vom Verkäufer. Zum Glück war Jack so nett und hakte gleich gründlich nach. Er habe das Motorrad von einem Freund und dessen Name sei auf den Papieren. Jack war das suspekt und er verlangte den anderen Mann anzurufen. Zum Glück stimmte diese Geschichte und alles war gut. Ich unterschrieb die Papiere und dann war ich absolut stolze Besitzerin eines Motorrads in Australien (zu Hause habe ich schon eins). Zum Bike bekam ich noch einen Helm dazu und dann fuhren wir los. Jack mit dem Auto vor und ich mit meinem Bike hinterher. Das Gefühl war total unbeschreiblich. Die Sonne schien mir ins Gesicht, der warme Fahrtwind fühlte sich nach Freiheit an und die Vibrationen und der Sound des Motorrads waren heimisch. Wie ich es vermisst hatte ! Die ganze Fahrt über hatte ich das breiteste Grinsen im Gesicht und ich wusste jetzt wird alles gut! Leider war der Helm den ich dazu bekommen hatte viel zu groß und ich musste ihn mit einer Hand festhalten, sodass er nicht weg fliegt.
Zurück am Haus von Jack und Annie wurde meine Freude getrübt: wir stellten fest, dass auf den Papieren Baujahr 1994 und nicht wie in der Anzeige 1999 angegeben war. Das ist schon ein großer Unterschied. Ich beriet mich mit den Dreien und funkte Papa an. Auf einen Preisnachlass wollte sich der Verkäufer nicht einlassen, aber sagte er nimmt das Bike zurück und gibt mir mein Geld wieder. Da ich aber so glücklich war und es nicht wirklich eine Alternative gab, behielt ich das Bike. So schnell lasse ich mir die Laune nicht vermiesen.
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Wir saßen alle in der Küche, tranken Wein und Annie kochte. IMG_7796 (FILEminimizer)
Zum Essen kamen das 28 jährige Ehepaar Susie und Hugh. Diese sind die Nachbarn der beiden und super nett. Hugh ist Lehrer und kommt von Australien und Susie ist Modedesignerin von Neuseeland. Wir verstanden uns richtig super. Es gab total leckeres Essen und sogar einen richtig guten Nachtisch. Ich hätte nie gedacht, dass ein gemütlicher Abend mit Rotwein, gutem Essen und intelligenten Gesprächen so gut sein kann, aber da könnte ich mich glatt dran gewöhnen. Jack erzählte allen wie ich beim Motorrad fahren gegrinst hatte.
Bis spät Abends saßen wir zusammen und die Gesprächsthemen gingen nicht aus.
Annie und Jack freuten sich total, dass wir da schliefen und gaben uns die schönen Gästezimmer.
Nach einem Film gingen wir alle glücklich und voll gegessen schlafen.

Grüße von der stolzen Motorradbesitzerin
Nadine

Dominos Pizza

Samstag, 09.04.2016

Ein Tag an dem ich ausschlafen kann. Da freut sich mein Körper. Deswegen war es sage und schreibe 11:45 Uhr als ich aufwachte. Den ganzen „Morgen“ vertrödelte ich, quatschte mit meinen beiden netten Zimmerkolleginnen und tat nicht viel.
Irgendwann kam Ali an, der die Strecke von Melbourne nach Adelaide in 2 Tagen gefahren war. Er checkte im Hostel ein und dann gingen wir sofort los zum Dominos um eine Pizza zu kaufen. Praktisch wenn man so spät aufsteht: man kann Frühstück und Mittagessen verbinden 😉 bei bestem Wetter saßen wir vor einer Kirche und aßen gemütlich unser gesundes Essen.
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Wir wollten das Motorrad holen, dass ich im Internet gesehen habe, aber ich hatte keinen Helm um bei Ali auf dem Motorrad mitzufahren. Im Internet hatte ich einen Helm gefunden und nach vielen Überlegungen und Gedanken ist Ali dann allein los gefahren um ihn zu holen. Somit hatte ich schon mal einen Kopfschutz der super passte und ich war glücklich.
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Ali hatte Bier mitgebracht und er und meine Zimmerkollegin spielten Billard und ich guckte zu. Es gab viel zu lachen und nach dem schönen Abend gingen wir alle spät ins Bett.

Liebe Grüße von Port Adelaide
Nadine

Adelaide we’re coming

Freitag, 08.04.2016

Um 8 riss mich der Wecker aus meinen Träumen und alle anderen schliefen noch, weshalb ich leise packen musste. An Schlafen wäre sowieso nicht mehr zu denken gewesen, denn ab 6 rannten die Putzleute durchs ganze Hostel, saugten direkt vor unserer Türe, usw. Ich freue mich zwar, wenn ein Hostel sauber ist, aber nicht „mitten in der Nacht“. Die Hälfte meines Gepäcks durfte ich im Hostel lassen und die andere Hälfte nahm ich mit. Zum Frühstück gab es kostenlose Pfannkuchen, aber leider war der Teig leer, als ich in der Küche stand. Gut, dass die Frau an der Rezeption neuen machte. Ali war auch schon wach und wir frühstückten zusammen.
Dann brach ich auf und fuhr mit der Straßenbahn nach Melbourne ins Zentrum. Irgendwie habe ich es hier mit den Öffentlichen nicht so im Griff und machte wieder alles falsch. Die Tram hielt nicht am Bahnhof, was ich nicht wusste und ich war viel zu weit. Also wieder 100 Mal fragen und 3 Straßenbahnen später endlich am Bahnhof gestanden.
Wie es dann so sein muss habe ich den Zug natürlich um 2 Min. verpasst. Der nächste kam erst eine Stunde später und ich dachte, ich hätte um 12 in Seymor sein müssen. Dort habe ich mich nämlich mit einem Mann verabredet, um nach Adelaide zu fahren. Beim Checken meiner SMS fiel mir auf, dass wir um 1 verabredet waren. Zum Glück ! Also bestellte ich leckeres Thai-Essen und wartete eine Stunde bis der Zug kam. IMG_7745
Dort setzte ich mich rein und machte es mir bequem. Plötzlich kam eine Durchsage, dass der Zug noch nicht bereit wäre um einzusteigen. Das war mir peinlich und ich wurde von den Leuten angeschaut als ich wieder raus kam.
Die Fahrt dauerte eine gute Stunde und da ich wusste, dass Seymor die Endstation ist, konnte ich mich entspannen und es konnte diesmal nix schief gehen.
Zehn Minuten nach meiner Ankunft, kam auch schon Freddy mit dem ich mich verabredete und sammelte mich ein. Wir redeten erst in Englisch bis wir darauf kamen, dass er auch Deutscher ist. Er kam auch als Backpacker her, machte sein zweites Jahr und lebt nun seit 5 Jahren in Australien.
Freddy ist 26 und wir verstanden uns super. Bisher habe ich echt noch nicht viele Leute getroffen mit denen ich nicht ausgekommen bin. Die Strecke bis nach Adelaide sind 732 km und wir machten aus, dass ich nichts für den Sprit zahlen muss, wenn wir uns mit dem Fahren abwechseln. Freddy hat morgens noch gearbeitet und war deswegen sehr müde. Mir hat es nichts ausgemacht zu fahren. Er hat ein sehr altes Auto mit Schaltung und da ich nur Automatik gewohnt bin, war es am Anfang echt schwer, zumal die Schaltung ja links ist. Eigentlich wollte Freddy schlafen, aber er wachte immer mal wieder auf, wenn die Kupplung komische Geräusche machte. Er sagte ich solle die Kupplung nicht zu lange treten, weil sonst das Seil reißt. Da wir nirgends Empfang hatten und stundenlang über eine schmale Landstraße ohne andere Autos gefahren sind, wäre das nicht gut gewesen. Ich hatte immer Angst das Auto kaputt zu machen. Freddy war da ganz entspannt. Wenn ich Beifahrer in meinem Auto bin, kann ich da nicht so ruhig sein. Außerdem darf man mit dem Auto nur unter 100 km/h fahren, worauf ich immer achtete und auch auf dem Highway oft überholt wurde.
Bis auf die kurze Zeit in der Freddy schlief, redeten wir ununterbrochen und es war super witzig. Irgendwie gehen zwischen Reisenden die Gesprächsthemen nie aus und man kann sich über andere Länder austauschen.
Wir machten nur einen kurzen Stopp an einer Tankstelle und ich bestellte mir einen vegetarischen Burger.
Der Sonnenuntergang war einer der Schönsten den ich je gesehen habe und der ganze Himmel war in ein kräftiges, leuchtendes Pink gefärbt. IMG_7748[1]
Außerdem kamen wir am „Pink-Lake“ vorbei. Dies ist ein See der, wie der Name schon sagt, komplett Pink ist.
Irgendwann wunderte ich mich, dass sich die Ankunftszeit um eine halbe Stunde geändert hatte. Als wir an der Grenze zum Bundesstaat South Australia vorbeikamen war uns klar, dass es Zeitverschiebung gab. Komisch ist nur, dass es eine halbe Stunde ist. Wer erfindet sowas?
In Adelaide waren alle Ampeln Rot und Freitag nachts war sehr viel Verkehr. Die letzte halbe Stunde zog sich wie Kaugummi.
Um 11 Abends waren wir an meinem Hostel in Port Adelaide und wir verabschiedeten uns nett.
Ali hatte an diesem Tag die Hälfte vom Weg mit dem Motorrad geschafft und will einen Tag später auch in Adelaide ankommen.
Ich hatte per E-Mail einen Code für die Türe bekommen, aber dieser funktionierte nicht. Zum Glück war noch ein Mann da, der mir auf machte und mir mein Zimmer zeigte. Ich stellte mich kurz meiner kanadischen Zimmerkollegin vor und schlief ein, als das Licht immer noch an war. Reisen macht sehr müde.

Liebe Grüße von Adelaide
Nadine