It can’t get any worse (dangerous day)

Dienstag 24.05.2016

Der Tag fing schon doof an. Leider musste ich mich nun entscheiden mit wem ich mit will. Da die Route von Berni mir eher zusagte, beschloss ich nach viel hin und her, dass ich mit ihm mit will. Natürlich fanden das Yvonne und Alex schade und ich auch. So war der Moment des Abschieds nach dem Frühstück gekommen.
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Berni und ich wollten aufbrechen. Leider mal wieder nur „wollten“. Emma sprang nicht an und gab keinen Mux von sich. Zum Glück waren die im Hotel so nett um uns zu Fuß zur Werkstatt zu begleiten. Mein Motorrad wurde sogar geschoben. Eine Weile machte der Mann von der Werkstatt rum, dann startete Emma und er wollte umgerechnet 2 Euro dafür.
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Endlich können wir los! Fehl gedacht. Denn nun hatte Bernis Motorraddl dasselbe Problem. In einer anderen Werkstatt ließ er es richten und dann ging es wirklich los.
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Der Stadtverkehr in Hanoi ist immer aufs neue nervenaufreibend. Von allen Seiten kommen Autos, Motorräder und Fahrräder und der Querverkehr hat immer Vorfahrt. Gerade ist sowieso einiges los in Hanoi, weil Obama ja derzeit hier ist. Es ist sehr gefährlich zumal Busse und Autos keine Rücksicht auf Zweiräder nehmen. Man kann sich nicht groß erlauben in den Spiegel zu schauen (hab ich sowieso keine mehr), weil in dem Moment jemand in einen rein fährt. Berni: „Nadine wie schnell darf man hier fahren?“ Ich: „Berni das ist völlig egal wir haben sowieso keinen Tacho. Fahr so schnell wie du willst!“
Wir waren nach einer Stunde fast aus der Stadt draußen, als es sehr heftig anfing zu regnen. Ich wollte in ein Restaurant, aber Berni wollte noch weiter fahren. Schon nach einigen Sekunden war der Regen so heftig, dass man überhaupt nichts mehr sah. So stellten wir uns unter und landeten am Tisch von Vietnamesen die Kaffeekränzchen hielten. Diese luden uns auf eine Tasse Tee ein und rauchten aus dem Holzrohr aus dem jeder hier raucht. Berni probierte den Tee und merkte schon nach einem Schluck, dass das nichts Normales war. Es roch eher wie etwas anderes als Tee. So ließen wir beide den Tee stehen und ich war froh, dass ich es nicht probiert hatte.
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Als der Regen nachließ, fuhren wir weiter. Leider nicht mal 5 Min. denn dann fing es genau so heftig wieder an. Ein Dach gab uns Schutz. Wir waren total verzweifelt. Als Berni dann in seinem fetten österreichischen Akzent anfing zu fluchen, konnte ich mich nicht zusammen reißen. Ich musste so laut los lachen und konnte nicht mehr aufhören. Zitat: „Foah noch Vietnam homs gsogt . Kaf da a Motorradl homs gsogt . Leiwand (cool) wird’s homs gsogt.“ Ja diese Idee war eindeutig nicht die Beste und vor allem nicht in der Regenzeit. Die Straßen waren mittlerweile überflutet und Bernis Lieblingaussage die sehr gut passte: „bist du närrisch?“; bekam eine komplett neue Bedeutung. Es war echt zum Speien und wir waren total ratlos. In dem Regen macht es definitiv keinen Sinn noch weiter zu fahren, aber wohin wollen wir sonst? Es regnet überall in Vietnam. Wir standen da im Regen wie begossene Pudel und waren planlos. Der Flug nach Hong Kong wurde immer wahrscheinlicher. Überall fuhren Vietnamesen mit Regenponchos herum.
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So drehten wir wieder um in den Verkehr von Hanoi. Das Spritzwasser hinten von den anderen Zweirädern machte die Situation nicht besser. Als der Regen wieder zu stark wurde um was zu sehen, setzten wir uns in ein Café wo es deutsche Schokolade, Nutella und viel mehr gab. Wir tranken Kaffee und berieten wie es weiter gehen sollte.
IMG_0094 (FILEminimizer)Mittlerweile war mir nicht mehr zu lachen zu Mute und ich hatte die Nase total voll. Keine Lust mehr auf dieses Land, dieses Wetter und mein Motorrad. Trotzdem fuhren wir zum Bahnhof und fragten nach einem Nachtzug in den Süden, wo es wenigstens nicht von morgens bis abends regnen sollte. Dieser sollte 1 Mio. Dong kosten (40 Euro). Außerdem könnten wir die Motorräder nicht mitnehmen. Auch das Busunternehmen vom Nachtbus konnte keine 2 Bikes mitnehmen. Berni lief in ein anderes Reisebüro und dieses gab uns eine Adresse von einem Nicht-Touri Busunternehmen. Ohne Akku in den Handys fuhren wir im Regen dort hin. Für 30 Euro könnten wir diese Nacht noch fahren und unsere Bikes mitnehmen. Irgendwas muss auch mal gut gehen. Wir buchten das Ticket und hatten noch fast eineinhalb Stunden bis zur Abfahrt.
So liefen wir mit nassen Klamotten los, um uns was zu essen zu suchen, denn es war bereits dunkel und wir hatten seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Leider war das hier unmöglich und es gab keine Restaurants. In eines das wir fanden, setzten wir uns und die Speisekarte hörte sich gut an. Bevor wir die Bestellung aufgaben, wollte ich schon meinen Laptop zum Laden einstecken. Ich steckte den Stecker rein und plötzlich machte es einen lauten Schlag, es gab einen riesigen Funken (fast schon eine Flamme) und das Restaurant war stockdunkel. Ich hatte einen sehr starken Elektroschock bekommen der durch meinen ganzen Körper floss. Mir tat die Hand weh, diese war total schwarz und mir war sehr komisch. Ich musste mich hinsetzen und erstmal wieder sortieren. Die Leute im Restaurant kümmerten sich nur um ihren Strom und schauten mich böse an. Die Sicherung ging nicht wieder rein und sie probieren ewig herum. Berni hatte erst gelacht, aber sah dann, dass es mir nicht gut ging. Ich sagte zum Spaß, dass ich bestimmt die ganze Straße lahm gelegt hätte. Zum Glück nicht. 10 Minuten später war es immer noch dunkel und wir flüchteten schnell. Berni entschuldigte sich bei den Leuten, aber ich sah da keinen Grund. Diese Geschichte kann ich noch lange erzählen.
Leider gab es auch kein anderes Restaurant, aber wir fanden ein sogenanntes „Playhouse“. Erst dachten wir an was anderes, aber es handelte sich um einen Indoor-Spielplatz für Kinder. Dort gab es nichts Vegetarisches, aber ich aß Knoblauchbrot und Pommes. Berni hatte eine Pizza die nicht sehr gut aussah. Davon meinen Laptop nochmal einzustecken sah ich ab, aber mein Handy steckte Berni ein. Dabei hielt ich den Atem an. Alles ging gut. Die Musik im Kinderparadies war schrecklich und es kam unter anderem Rudolf das Rentier. Die Musik strapazierte meine Laune zusätzlich. Das kommt nicht oft vor, aber ich war an einem Punkt, an dem mir alles zu viel war und ich absolut keine Lust mehr auf Vietnam hatte. Es waren kaum Kinder da und die Leute dachten bestimmt wir spinnen, weil wir ins Kinderparadies zum Essen kommen.
Pünktlich waren wir wieder am Bus. Wir waren die ersten die rein sind und ich freute mich darauf, ein Bett/Sitz aussuchen zu dürfen. Der Schlafbus war derselbe den ich das letzte Mal schon hatte. Leider waren die Sitze diesmal fest zugeteilt. Als aber keiner mehr kam, nahm ich mir den besten Platz unten am Fenster. Da kann man sich wenigstens anlehnen. Wir kontrollierten, ob sie unsere Motorräder tatsächlich eingeladen hatten, denn hier weiß man ja nie.. Diesmal bekam jeder eine Flasche Wasser und ich hatte einen TV vor mir. Im Bus waren sonst nur Vietnamesen. Die Filme waren auf vietnamesisch mit vietnamesischen Untertiteln. Um 8 fuhren wir los in Richtung Phong Nha. Ich war gerade am Abschalten, da war ich plötzlich wieder hellwach. Der Busfahrer bremste aus unerklärlichen Gründen sehr stark, der Bus kam ins Schlingern und geriet völlig außer Kontrolle. Er kippte nach links und rechts und Berni und ich waren uns sicher, dass er jetzt umkippt. Berni sah aus dem Fenster heraus, dass der Bus fast auf die Leitplanke drauf gekippt wäre. Mein Herz rutschte in die Hose und dann gab es einen Schlag. Keine Ahnung wie, aber der Bus fing sich wieder. Selbst die Vietnamesen im Bus waren schockiert und alle redeten wild durcheinander. Das war sehr knapp ! Genug Adrenalin für diesen Tag. Der Fahrer fuhr danach unter aller Sau. Er hupte ständig (die Hupe hört sich an wie von einem Zug) bremste sehr stark und abrupt, fuhr wie eine gesengte Sau und überholte haarscharf andere Busse. Ich war so müde, dass ich einschlief, aber Berni war das überhaupt nicht geheuer und er konnte nicht schlafen. Berni war sich sicher, dass der Fahrer irgendwas genommen hatte, denn er konnte nicht mal ruhig dasitzen und zappelte rum. Am liebsten wäre ich ausgestiegen.
Ich fragte mich, ob das Restaurant immer noch ohne Strom sein würde und ob wir heil ankommen würden und Berni und ich machten Witze darüber. Erst ein ganzes Restaurant lahmlegen und dann abhauen ohne was zu bestellen. Wir sind nette Touristen. Die Regentropfen auf die Fenster hatten was beruhigendes.
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Liebe Grüße vom gefährlichen Tag
Nadine

Let’s go to China

Sonntag, 22.05.2016

Endlich habe ich mal wieder was spannendes zu berichten – yuhu ! Schon um halb 6 wurde ich von lauten Lautsprechergesängen und Musik geweckt. Das war der beste Wecker und sehr ohrenbetäubend. Heute finden nämlich die Wahlen in Vietnam statt. Eine Ehre dafür hier sein zu dürfen, denn diese ist nur alle 5 Jahre. Lautstarkt wurde diese dann verkündet und gefeiert. Außerdem kommt Obama morgen nach Hanoi. Doppelter Grund zur Freude also für die Vietnamesen.
Um 8 wollten wir los, aber das Wetter sah so aus wie gestern – bäh ! Regen, Regen und noch mehr Regen. Um halb 11 trafen wir uns in einer regenfreien Minute und fuhren los. Vielleicht keine so gute Idee, denn die Sicht war nicht vorhanden. Durch den dichten Nebel mit einer Sichtweite unter 10 Metern sahen wir uns gegenseitig nicht mehr. Es ging Berg runter, regnete in Strömen und war kalt. Trotz meiner Motorradjacke die eigentlich regendicht sein soll, war ich in Kürze pudelnass. Die Anderen hatten Regenponchos, was eine gute Idee war. Das Wasser kam sogar unten aus meinen Schuhen wieder raus und ich hatte Angst, dass meine Schutzhülle für meinen Rucksack nicht dicht ist. Nun wusste ich, warum ich diese Hülle schon 14 Monate unnötig mit mir herum schleppe, genauso wie meine Motorradjacke. Das Wasser lief überall rein und es war sehr unangenehm. Dann kam auch noch ein eisiger Sturm, der uns den Regen ins Gesicht peitschte. Das fühlte sich an wie 100 Nadelstiche. Das Visier musste ich offen lassen, weil ich sonst nichts mehr gesehen hätte. Meinen Mund presste ich die ganze Zeit zu, weil das abgasverseuchte Regenwasser bestimmt nicht so gesund ist. Meine Augen brannten schon total. Kurzum: Ein Motorradtrip wie ihn sich keiner von uns vorgestellt hatte. Bis zum nächsten Ort Lao Cai ging es über Serpentinen für 30 km. Bei jedem Kilometer weniger freute ich mich total. Es ist enttäuschend, wenn man so eine schöne Strecke fährt und nicht mal die eigene Hand vor Augen sieht.
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Eigentlich wollten wir nicht aufgeben und weiter bis ins 50 Kilometer entfernte Muo Kong fahren. Da Lao Cai aber an der chinesischen Grenze ist beschlossen wir kurz nach China zu fahren. Ja richtig gehört! China ! Wir freuten uns wie kleine Kinder, machten Scherze, wollten Bilder vom Länderschild China’s machen und lachten total über unsere Euphorie nach China zu fahren. Wir waren bereits kurz vor der Grenze, als das zu erwartende passierte: Emma ruckelte und starb. Natürlich dachte ich, ich bin im falschen Film. Nicht schon wieder ! Wenigstens war ich diesmal nicht allein.
Bei einer Werkstatt wollte uns keiner helfen und alle ignorierten uns unfreundlich. Dann fuhren wir zu der Werkstatt bei der Yvonne bereits vor ein paar Tagen mit ihrem Motorrad war. Zum Glück hatte ich das Problem mit dem Bike noch in vietnamesisch übersetzt, denn natürlich konnte auch hier keiner ein Wort englisch. Der Mann machte ewig rum, fuhr ein paar Mal Probe, aber das Problem bestand. Wir hatten Hunger und wollten keine Zeit verlieren und gingen was Essen. Die Anderen fuhren und ich lief wie ein begossener Pudel im Regen hinterher. Ich muss gestehen, dass wir wieder Essen aus dem Westen aßen. Nun habe ich schon ein bisschen Angst um meinen Magen.
Der Mechaniker hatte Emma fertig als wir zurück kamen. Die Zündspule war kaputt. Das musste er nicht erklären, das sah sogar ich als Laie. Hoffentlich ist jetzt eeeendlich mal alles gut und Emma erledigt zuverlässig ihren Dienst. Für 12 Euro war das jetzt auch wieder keine große Ausgabe aber ärgerlich und zeitintensiv.
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Leider war es nun schon zu spät um weiter zu fahren, denn für 50 Kilometer hier braucht man wegen den schlechten Straßen über 2 Stunden. Außerdem regnete es immer noch aus Kübeln. Nach langem hin und her und vielen Diskussionen fanden wir ein sehr schickes Hotel über booking.com für 7 Euro. Es war eine wahre Befreiung aus den triefnassen Klamotten raus zu kommen und zu trocknen. Leider spricht auch im Hotel keiner englisch und mit Händen und Füßen mussten wir einchecken.
Berni und ich liefen los um nach einer Regenhose zu suchen. Ich kaufte mir einen Poncho, Überzieher für die Schuhe und Putzhandschuhe. Nun bin ich auch ausgestattet, aber hoffentlich werde ich das nicht brauchen.
Stundenlang ließen wir die Laptops qualmen, checkten Wetterberichte für ganz Vietnam und Süd-Ost-Asien, überlegten und suchten nach Alternativen. Überall sah der Wetterbericht für die kommenden 14 Tagen gleich aus: Regen, Gewitter, Stürme. Selbst Schuld: Man kommt auch nicht in der Regenzeit nach Vietnam. Hätte ich wissen sollen…
Jedenfalls guckten wir als Plan B schon nach Flügen nach China, weil da das Wetter besser ist. China ist nun in unseren Köpfen und will da nicht mehr raus. Wie gesagt ist das Wetter sonst ist ganz Süd-Ost-Asien doof.
Da der ATM (Geldautomat) meine Karte wieder ausspuckte ohne mir Geld zu geben, rief ich bei der Bank an, aber diese meinten es sei alles ok. Zum Glück ! Hier ohne Geld zu stehen wäre sehr ungeschickt.
Wir trafen uns mit Yvonne und Alex um zu besprechen, was wir machen sollen. Am nächsten Tag wollten wir das Wetter entschieden lassen, ob wir unsere Route fortsetzen werden. Da aber nur Regen voraus gesagt war, hatten wir einen Plan B und fuhren zum Bahnhof. Wir wollten nicht mit den Bikes dort hin fahren und suchten nach einem Taxi. Hier spricht kein Mensch Englisch und wir wurden immer genervter. Nicht mal nach dem Preis konnten wir bei den Taxis richtig fragen. Jeder sagte einen total unterschiedlichen Preis und ins fünfte Taxi stiegen wir ein.
Wir brachten in Erfahrung, dass am nächsten Tag um 10 morgens ein Zug nach Hanoi fährt und von dort können wir weiter in den Süden, wo es zumindest ein bisschen besser aussieht. Der Taxifahrer wartete und brachte uns zurück zum Hotel.
Dort fragten wir nach einer Wäscherei, um unsere Sachen zu trocknen. Keiner der vielen Angestellten konnte auch nur ein Wort englisch. So langsam wird das hier sehr anstrengend. Natürlich verständlich, dass hier nicht jeder fließend englisch sprechen kann. Wenn ich in einer Touristengegend leben würde, würde ich die Sprache jetzt vielleicht auch nicht extra lernen. Trotzdem finde ich sollte man bereit sein zu helfen. Ein Wörterbuch kann jeder auf sein Handy laden und wenn man in einer Touristenbranche arbeitet, kann man ja wenigstens die Grundbegriffe lernen. Nicht mal Zeichensprache wird hier verstanden und das macht es echt anstrengend und nervenaufreibend.
Auch die Suche nach Essen gestaltete sich nach 9 Abends in einer nicht-Touristengegend schwierig. Mit dem Google Übersetzer bestellten die Anderen Essen, aber mir war vor lauter Stress der Hunger vergangen. Die Restaurantbesitzer waren nett, obwohl wir uns nicht verstanden und machten Fotos mit uns.
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Im Regen rannten wir zurück zum Hotel und gingen wieder in die gemütlichen Zimmer. Wir hatten an diesem Tag viel zu lachen, obwohl es eigentlich nichts zu lachen gab. Es war super witzig und wir sind eine coole Reisetruppe. Hoffentlich wird das Wetter besser, denn dann können wir unseren Trip erst alle genießen.

Regnerische Grüße
Nadine

Lazy Daisy

Samstag, 21.05.2016

Es war geplant, dass wir an diesem Tag nun endlich los fahren. Der Blick aus dem Fenster verhieß leider nichts Gutes. Insgeheim auch nicht ganz schlimm, dachte ich, denn 100% fit war ich noch nicht wieder. Ich schrieb mit den Anderen die woanders in einem Hotel sind und wir waren uns einig an diesem Tag nicht loszufahren, zumal jetzt nun auch Yvonne krank war.
Meine Zimmerkollegin Darja aus Deutschland und ich demotivierten uns gegenseitig. Das Wetter war aber auch echt nicht einladend und es regnete den ganzen Tag aus Kübeln und die Straßen waren überflutet. Naja Regenzeit eben. Nach dem Frühstück hüpften wir schnell wieder ins Bett. Wir sollten das Zimmer wechseln, weil unseres sauber gemacht wurde. So kamen wir zu 2. in ein Viererzimmer und hofften es würde keiner mehr kommen. Es war das erste Mal, dass ich kein schlechtes Gewissen hatte, dass ich den Tag im Bett verbrachte. Zum Auskurieren und entspannen war das einfach perfekt. Darja und ich redeten viel und hatten den total Spaß. Man konnte unsere nicht vorhandene Motivation bestimmt noch in Deutschland spüren und darüber machten wir uns den ganzen Tag lustig.
Irgendwann hatten wir Hunger und mein Magen war sowieso leer. Wir passten eine Minute ab, in der es nur nieselte und liefen zu einem netten Restaurant. Dort bestellte ich eine Suppe und es gab Tofu mit Tomaten und Oliven. Danach ging es mir nochmal ein Stück besser.
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Sonst gibt es von diesem anstrengenden Tag nix spannendes mehr zu berichten.
Natürlich hoffe ich, dass wir morgen aus Sapa raus kommen, denn noch einen Tag länger faul sein halte ich nicht aus. Dazu bin ich nicht hier.

Chillige Grüße

How to plant rice

Donnerstag, 19.05.2016

Eigentlich wollten Sophie, Nikki und ich in die Schule, um Kinder zu unterrichten. Sophie ist Volontärin in einer Schule und Kindergarten und unterrichtet 40 Kinder auf einmal in Englisch. Da ihr das zu viel ist und sie die Klasse von 8 Uhr bis 16 Uhr hat, wollte sie unsere Hilfe. Ich habe mich total gefreut, denn das wäre eine sehr coole, neue Erfahrung gewesen. Der Vater der beiden Kinder von May fuhr die beiden in die Schule mit dem Roller und kam zurück. Er sagte, dass Sophies Klasse heute keine Schule hätte. Das passiert hier wohl öfter und ist sehr komisch. So musste die Tochter an diesem Tag Zuhause bleiben und wir leider auch.
May hatte schon Frühstück gemacht und es gab wieder reichlich. Frühlingsrollen, Reis, Bambus, Bohnen usw. Wir ließen es uns schmecken und genossen das gute Essen.
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Sophie hatte sich am Vortag von May die Haare in Indigo färben lassen. Ich sagte, dass das gut aussehen würde. Von den Anderen wurde ich praktisch dazu genötigt dasselbe zu machen. So saß ich auf dem Stuhl und May färbte mir mit einer Haarbürste meine Haare blau. Danach war ich ein bisschen schockiert, weil es viel intensiver als bei Sophie ist und außerdem grün statt blau. Ich finds trotzdem ganz ok.
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May geht jeden Tag ins Reisfeld an ihrem Haus und pflanzt Reis. Sie wollte, dass wir mitgehen um Fotos zu machen. Es waren noch einige andere Frauen da. Keiner wollte nur zuschauen und deswegen ließen wir uns von May erklären, wie man Reis pflanzt. Wir bekamen die grünen Pflanzen und mussten diese ins Feld stecken. Dabei standen wir fast knietief im Matsch und es war sehr rutschig. Wir hatten einen Heidenspaß, waren sehr schnell und nahmen May viel Arbeit ab.
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Hier kann man nicht so viel machen und deswegen relaxten wir den ganzen Tag. Ich fühlte mich ohnehin nicht fit und legte mich ein bisschen hin zum Schlafen.
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Pauline und Athena wollten wieder zurück in die Stadt nach Sapa. Der Mann von May nahm Pauline mit und Athena fuhr bei mir hinten mit. Das ist mir nicht so recht, weil die Straßen hier so gefährlich sind und ich nicht schuld sein will, wenn was passiert. Außerdem hatte Athena ein paar Tage zuvor schon einen Rollerunfall als sie allein fuhr. Zurücklassen wollte ich sie aber auch nicht und so nahm ich sie mit. Es ist schwierig jemanden hinten drauf zu haben, der sich ständig bewegt und nicht ausbalanciert ist, vor allem auf diesen Wegen hier. Alles ging gut und wir erreichten Sapa sicher.
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Wir fanden ein Hostel für sage und schreibe 1 Euro pro Nacht inkl. Frühstück. Dort checkten wir ein und ließen uns nieder.
Uns allen war nach Westernfood und hier in Sapa gibt es genügend. Sehr viele Pizzerien und Burgerläden usw. Woanders gibt’s das nicht so oft. So suchten wir uns ein günstiges Restaurant mit Bergblick und ließen uns nieder. Ich bestellte wieder Spaghetti mit Sahnesoße, Pauline Pizza und Athena Frühlingsrollen.
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Es schmeckte super und Pauline ging nach dem Essen zurück. Athena und ich suchten uns ein tolles Massagestudio und ließen uns für 3 Euro eine Stunde lang durchkneten.
Wir gingen an diesem Tag alle früh ins Bett und ich hoffe, dass es mir bald wieder gut geht.

Liebe Grüße zurück von Sapa
Nadine

Teach Children how to use a Laptop

Mittwoch, 18.05.2016

Weil ich nichts Großes geplant hatte, schlief ich aus und frühstückte in aller Ruhe.
Der Homestay:
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Um 1 war ich mit einer Freundin einer Freundin vor der Kirche in Sapa verabredet. Sophie, die ich im Hostel in Hanoi kennen gelernt hatte, wohnt derzeit bei einer vietnamesischen Familie in den Bergen. Ihre Freundin Nikki die bereits dort war wollte mit dem Bus kommen um dort nochmal hinzugehen. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde von meinem Homestay in die Stadt und ich konnte wieder total diese geniale Landschaft hier bestaunen. In den Bergen liegt ständig Nebel und es hat irgendwie was mystisches.
Als ich pünktlich an der Kirche war, bekam ich eine Nachricht von Sophie, dass Nikki erst um halb 3 kommen würde. So fuhr ich los um in einem tollen Restaurant mit Bergblick Mittag zu essen.
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Die Zeit verging schnell und ich fand mich wieder an der Kirche. Leider musste ich nochmal 45 Min. warten, bis Nikki endlich kam. Der Vater der Familie zu der wir fuhren, nahm Nikki auf dem Roller mit und ich fuhr hinterher. Über eine halbe Stunde ging es auf noch schlechteren Pfaden rauf und runter, bis wir am Ziel ankamen.
Sophie empfing uns freundlich und wir freuten uns, uns wieder zu sehen. Hier leben die 28 jährige May, ihr Mann, die 6+7 Jahre alten Kinder und die 90 jährige Oma. Außerdem waren noch Athena aus Kanada und Pauline aus Deutschland da. Volles Haus also. Das Haus ist eine Scheune und es gibt nur 3 Betten. Die Oma schläft immer auf dem Boden und wir müssen uns die Betten teilen. Es gibt 2 Hunde, Hühner, Küken, Gänse und 3 Ochsen. Die Kinder mochten uns sofort und die ganze Zeit spielten wir und hatten viel zu lachen.
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Unsere Gastgeberin May hatte reichlich Abendessen aufgetischt und sie zwang uns fast viel zu essen.
Pauline ging es nicht sehr gut und die Oma und May wendeten eine traditionelle Heilmethode an, was interessant zu sehen war.
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Wir waren alle müde und ich hatte Kopfweh, weshalb wir früh ins Bett gingen. Sophie, Nikki und ich teilten uns ein Bett. Die Vietnamesen kennen keine weichen Matratzen und so schliefen wir auf einer Art Holzpritsche. Trotzdem war es nicht unbequem und zu 3. im Bett werden wir hoffentlich nicht frieren.

Liebe Grüße vom Homestay hoch in den Bergen
Nadine

Breathtaking Sapa and Homestay

Dienstag, 17.05.2016

Um 5:30 Uhr wurden wir aufgeweckt. Der Bus hatte offensichtlich schon eine Weile da gestanden, aber wir wurden schlafen gelassen. Ich hatte sehr gut im Bus geschlafen, aber nicht lange. Das Licht im Bus war nachts nämlich noch lange an und Musik wurde gespielt.
Es war schon hell und ich musste erstmal mein Handy laden, bevor ich los konnte, weil ich GoogleMaps brauchte. Bei meinem Motorrad waren während des Ausladens beide Spiegel abgebrochen und außerdem war die Bremse kaputt. Es kümmerte sich keiner darum, obwohl ich sagte, dass ich meine Bremse brauche.
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Ich hätte ja noch eine Zweite, so die Aussage. Mein Motorrad sprang nicht mal an, weil der ganze Sprit rausgelassen wurde. So schob ich es zur Tankstelle und machte es voll. Meine Augen waren noch gar nicht richtig offen und ich freute mich auf nochmal schlafen. Als mein GoogleMaps mir verriet, dass es eine ganze Stunde bis zu dem Homestay ist, wo ich hin muss, stöhnte ich. Hier in den Bergen von Sapa ist es richtig kalt und ich war froh um meine Motorradjacke. Die Strecke war mit das beste was ich bisher gesehen habe. Die ganze Zeit ging es bergauf und die Aussicht war total atemberaubend. Überall sah man grüne Natur, Reisterrassen und Berge. Da hatte sich die lange Fahrt gelohnt und auf einmal war ich hellwach.
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Von den Einheimischen in Hanoi wurde ich gewarnt, dass die Straßen in und um Sapa sehr schlecht sind. Ich dachte mir nur: Straßen, welche Straßen? Es gibt hier keine Straßen. Emma konnte zeigen, dass sie auch als Offroad-Bike geeignet ist. Über große Steine, Schotterpisten und sogar durch viel Wasser ging es durch und es hatte sehr viele Kurven. Mein GoogleMaps war mit den kleinen Pfaden nicht vertraut und so war ich verloren. Zum Glück können hier viele Leute Englisch und nach 2 Stunden herumirren in den Bergen fand ich mich vor dem Tavan Chopai Homestay wieder. Wie der Name schon sagt, kann man hier bei Leuten Zuhause wohnen. Es gibt Privatzimmer und ich lebe mit anderen Backpackern in einem 15 Leute Zimmer. Es sind aber nur 2 andere da. Es liegen Matratzen auf dem Boden und überall gibt es Moskitonetze. Die Gastgeber waren gleich sehr freundlich und können alle englisch. Ich bekam Pfannkuchen mit Honig und Banane zum Frühstück und es war bereits 9.
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Mit den anderen vom Hostel verstand ich mich gleich gut.
Eigentlich wollte ich mich hinlegen und freute mich auf eine Runde Schlaf, aber Gustavo aus Portugal fragte, ob ich mit ihm mit will. Er hatte einen Roller gemietet und wollte herum fahren. Da sagte ich nicht nein.
Der erste Stopp war ein Mechaniker, der mir für 2 Euro meine Bremse richtete. Dieser rauchte irgendwas aus einem Holzrohr, was sehr witzig aussah.
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Über viele Schotterpisten ging es erst wieder in die Stadt rein.
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Man muss total aufpassen, denn es ist normnal, dass Büffel, Schweine, Enten, Gänse, Hunde, Katzen und Kinder unvermittelt die Straße überqueren.
Wir machten eine einstündige Wanderung, bei der wir uns einmal verliefen. Es fing an zu regnen und darauf war ich nicht vorbereitet, aber das machte nichts. Wir waren gerade an einem Wasserfall, als wir eine Schweizerin und einen Kolumbianer trafen. Zu viert liefen wir zurück.
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Das erste Mal nahm ich jemanden hinten auf dem Motorrad mit, denn zu 4. fuhren wir los um was zu Essen. Es ist nicht gerade einfach bergauf mit diesen Straßen und einem Sozius hinten drauf. Als Emma ausging, bekam ich schon wieder einen Herzinfarkt. Das darf jetzt nicht wahr sein, dachte ich. Zum Glück hatte ich nur vergessen den Benzinhahn wieder aufzudrehen, nachdem ich ihn abgestellt hatte und konnte erleichtert aufatmen.
Für nicht mal 3 Euro gab es ein Menü mit Kaffee, Suppe, Brot und Tofu mit Reis. Es schmeckte super und alle wurden total satt.

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Dann ging es viel bergauf zum nächsten Wasserfall. Emma machte das total super und selbst mit zwei Leuten steile, sehr schlechte Straßen hoch hatte sie überhaupt keine Mühe und mit Turbo ging es hoch.
Überall muss man zahlen und sogar fürs Parken mussten wir den Geldbeutel aufmachen. Es ging unendlich viele Stufen hoch, bis wir es zum Wasserfall geschafft hatten. Die Temperaturen sind im Gegensatz zu Hanoi und Ho Chi Minh sehr angenehm.

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Weiter ging’s zum dritten Wasserfall zu dem wir über einen Kilometer laufen mussten. Dort kletterten wir auf einen Aussichtspunkt bei dem es uns fast weg windete. Einer verlor seine Mütze wegen dem Wind.

DSC_0275 (FILEminimizer) DSC_0278 (FILEminimizer) DSC_0281 (FILEminimizer) DSC_0284 (FILEminimizer) DSC_0290 (FILEminimizer) DSC_0291 (FILEminimizer) DSC_0298 (FILEminimizer)

Es war total anstrengend und alle schwitzten.
Die Wanderung ging über Geröll und viele Steine und mir zitterten die Beine, weil wir an diesem Tag schon so viel gelaufen waren. Es ging Treppen rauf und runter. Am Wasserfall angekommen war ich ein bisschen enttäuscht, weil dieser nicht so schön war wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Auf meiner Reise habe ich aber auch schon so viele davon gesehen, dass es echt schwer ist noch eine Steigerung zu bekommen.

DSC_0312 (FILEminimizer) DSC_0316 (FILEminimizer) DSC_0322 (FILEminimizer) DSC_0329 (FILEminimizer)
Wir mussten uns ein bisschen beeilen, weil wir nicht im Dunkeln den Berg hochfahren wollten.

DSC_0335 (FILEminimizer) DSC_0337 (FILEminimizer) DSC_0341 (FILEminimizer) DSC_0342 (FILEminimizer)

Schnell brachten wir die beiden zu ihrem Hostel zurück, saßen noch da und guckten Kindern beim Fußballspielen zu und dann fuhren wir zurück.

DSC_0349 (FILEminimizer)DSC_0350 (FILEminimizer)DSC_0351 (FILEminimizer)DSC_0348 (FILEminimizer)
Nach einer Dusche machten wir beim Familienabendessen mit. Alle anderen Backpacker waren auch dabei. Es wurde reichlich aufgetischt, gab auch viel Vegetarisch und wir hatten einen tollen Abend. Auch der selbst gebrannte Schnaps (Happywater) wurde ausgeschenkt und uns die vietnamesischen Traditionen näher gebracht.

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Ich ging früh ins Bett, weil ich noch sehr müde war.

Liebe Grüße aus dem schönen Sapa
Nadine

Off to Sa Pa

Montag, 16.05.2016

Da Huyen arbeiten musste, standen wir um halb 8 auf und sie begleitete mich zu meinem Motorrad das in der Tiefgarage stand. Wir befestigten mein Gepäck und ich wollte los. Kurz checkte ich meine Nachrichten und dann blieb mir mein Herz stehen. Mein neuer Reisepartner mit dem ich ausgemacht hatte, dass wir am nächsten Tag los fahren würden schrieb mir, dass er krank sei und seinen Flug nach Vietnam nicht antreten könne. Ich dachte ich falle vom Glauben ab und hoffte er macht nur Scherze. Leider doch nicht und meine Verzweiflung wuchs. Definitiv wollte ich nach diesen Erlebnissen nicht mehr allein los reisen und bis er kommt ist meine Zeit hier schon fast vorbei. Es kann nicht schaden, zurück zu meinem alten Hostel zu fahren, dachte ich. Für 45 Min. ging es durch die Rush-Hour von Hanoi und es war sehr viel los. Irgendwie macht es fast schon Spaß sich zwischen Motorräder und Autos durchzuschlängeln. Liebe Fahrschule: Vielen Dank, dass wir so ausführlich Schrittgeschwindigkeit geübt haben, denn darin bin ich jetzt sehr gut. Was mich damals angenervt hat, kommt mir jetzt sehr zu Gute. Außerdem ist es gut, dass ich weiß wie bremsen und ausweichen geht, denn das ist hier wichtig. Emma ist so klein und leicht, dass das super einfach geht, also falls mir ein Auto zu nahe kommt, bin ich schnell weg. Es ist tricky sich auf das Navi, den Verkehr und das Motorrad zu konzentrieren, aber macht Spaß.
Ich war froh als ich das Hostel erreichte und Emma immer noch funktionierte. Die Parksituation ist sehr schlecht und ich musste ans andere Ende der Straße und fürs Parken zahlen.
Den ganzen Tag saß ich im Hostel, organisierte einige Dinge, updatete meinen Blog und lief los um Essen zu suchen.
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Meine kleine Schwester und ein vietnamesischer Junge

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Mir war total nach europäischem Essen und da ich noch nichts gefrühstückt hatte, lief ich um 4 durch die ganze Stadt um Nudeln zu finden. Ein netter Italiener hatte was zu essen und ich bekam Senf-Buns zur Vorspeise, Spaghetti Carbonara ohne Speck als Hauptspeise und Bananasplit als Nachtisch. Das kostete zusammen 5 Euro und wenn man die Preise hier gewohnt ist, ist das echt teuer. Es schmeckte super und so hatte ich wieder Mal 3 Mahlzeiten kombiniert.
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GoogleMaps zeigt mir immer neue Wege und so landete ich auf einem total coolen Markt nicht weit vom Hostel, wo ich die einzige Touristin war. Es gab sehr viel und ich bummelte lange dort herum.
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Zurück im Hostel trank ich mit den anderen ein Bier, weil Freibierstunde war und wir unterhielten uns gut. Mittags hatte ich einen Bus nach Sa Pa gebucht, wo ich mein Motorrad glücklicherweise mit nehmen kann.
Mit dem Motorrad fuhr ich also zum Busunternehmen. Weil sie mein Motorrad einladen mussten, sollte ich schon um 8:30 Uhr dort sein. Die Frau fragte mich, ob ich einen vollen Tank hätte. Natürlich, sagte ich. Leider wusste ich nicht, dass aus Sicherheitsgründen das ganze Benzin raus gelassen werden muss. Ich guckte die Dame vom Unternehmen doof an, weil ich nicht wusste wie ich das Benzin da raus bekommen sollte. Zum Glück kam ein Mann mit einem Eimer und einem Schlauch und erledigte das für mich.
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Ich war total genervt, als der Bus erst um 22:15 Uhr kam und ich dort umsonst so lange wartete. Außerdem kam ich als Letzte in den Nachtbus weil ich warten musste, bis mein Motorrad eingeladen war. Erst vergaßen sie es fast und ich musste sie daran erinnern mein Bike einzuladen. Diese Aktion war sehr spannend mit anzusehen und ich filmte alles. Zwei Männer hoben Emma hoch und schoben sie dann komplett in den Gepäckraum des Busses. Echt lustig wie einfach das hier geht und ich lachte als ich das mit ansah. Hoffentlich kommt Emma heil in Sa Pa an.
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Ich bekam einen Schlafsitz oben und es sieht ein bisschen aus wie ein Mix aus einem Stockbett und einem Bussitz. Alles war mit LED-Leuchten versehen, jeder hatte seine eigene Klimaanlage, eine Fleecedecke, ein kleines Fach und einen Vorhang. Der Bus rollte los in Richtung Sa Pa im Norden von Vietnam im Hoàng Liên Sơn-Gebirge und am nächsten Morgen werden wir dort ankommen.
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Zufrieden schlief ich in dem relativ bequemen Bus ein.

Liebe Grüße vom Nachtbus
Nadine

Second day with the motorbike: It continues but I got saved

Sonntag, 15.05.2016

Der Tag fing so an, wie der andere aufgehört hatte. Ich wusste, dass meine Nerven so ein Drama nicht noch einmal verkraften würden. Um 9 checkte ich aus und wollte mein Motorrad starten. Leider nur „wollte“, weil Emma gab keinen Laut von sich. Von meinem Hostel in Hanoi hatte ich mir per Mail das Problem mit Emma in vietnamesisch übersetzten lassen. Das zeigte ich dem Besitzer vom Hotel und er fuhr mit meinem Motorrad zur Werkstatt. So saß ich mit seiner Frau, dem kleinen Sohn und der Tochter zusammen und wir lächelten uns die ganze Zeit an, weil wir uns sowieso nicht verständigen hätten können. Als der Mann wieder kam, sollte ich ihm 20.000 Dong geben. Er hatte ein Plastikteil austauschen lassen. Er schnallte meinen Rucksack fest und dann verabschiedete ich mich nett.
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Schon nach der ersten Ecke starb mein Bike erneut ab und ich konnte es nicht wieder starten. Außerdem war der Untergrund uneben und mir fiel das Motorrad um. Ich weiß nicht wie ich es schaffte, aber irgendwann bekam ich es wieder aufgerichtet. In der Hitze schob ich es zurück zum Hotel. Der Mann sagte es sei nichts falsch, machte ein bisschen was rum und dann fuhr ich erneut los. Keine 5 Kilometer später stockte der Motor und Emma starb erneut. Ich bekam sie wieder an, aber das Drama passierte alle paar Meter. Weil das so keinen Wert hat, beschloss ich wieder zurück nach Hanoi zu fahren und dort das Problem ordentlich fixen zu lassen. Mein Navi zeigte 45 Min. bis dort hin an und bei jeder Minute weniger machte ich ein Kreuz im Kalender. Die Vorfreude hielt nicht lange, denn 20 Kilometer vor Hanoi (die Skyline war schon zu sehen), gab mein Töf Töf komplett den Geist auf. Nichts ging mehr und auch der Kickstarter streike. Das darf echt nicht wahr sein, dachte ich. So stand ich mal wieder auf dem Standstreifen am Highway und versuchte verzweifelt Emma anzuwerfen.
Nach langer Zeit hielt ein LKW-Fahrer neben mir um in den Busch zu gehen und ich sprach ihn an. Er kickte ein paar Mal und es lief wieder. Leider nur wenige Meter. Der Fahrer kam wieder und versuchte es erneut, aber selbst mit viel Aufwand bekam auch er es nicht mehr hin. Obwohl wir uns nicht verstanden war er nett und redete in vietnamesisch auf mich ein und versuchte es mit Zeichensprache. Er holte Werkzeug aus dem LKW und schraubte ein bisschen was herum und guckte nach dem Benzin, aber das war noch voll. Er dachte lange über eine Lösung nach. Ich fragte, ob wir das Motorrad auf den LKW laden können und er mich mit in die Stadt nimmt. Da der LKW bestimmt einen Meter oder höher war, stellte sich das als schwer heraus. Erst wollte er nicht, aber dann versuchten wir es. Er band ein Seil an meinen Lenker und ich kletterte auf den LKW. Mit aller Kraft versuchte ich zu ziehen und er von unten hoch zu schieben. Ich weiß nicht wie, aber nach dem das Bike ein paar mal fast umgefallen war, schafften wir es. Meine Klamotten waren durchnässt als hätte es geregnet und auch der Fahrer war außer Atem. Auf dem LKW flog das Motorrad um und mein Spiegel ging kaputt, aber das war mir egal. Auf der Fahrt lächelte der nette Fahrer die ganze Zeit und redete vietnamesisch mit mir. Ich hatte Angst, dass wir mit dem LKW auch noch stehen bleiben würden, denn dieser stockte ständig und fuhr nur 30 km/h. Der Fahrer bot mir sogar was zu trinken an, aber mit dem Wasser hier muss man vorsichtig sein.
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Vor der Stadt hielt er an einer Werkstatt, aber diese wollten nicht helfen. Er zeigte auf ein Schild, was wohl hieß, dass er hier abbiegen muss. Ca. 10. Kilometer vor der Stadt hielt er also an. Er rief 2 junge Männer her, die ich für 16 jährige Jungs gehalten hatte. Zu 4. luden wir das Motorrad ab. In meinem Kopf machte sich Befreiung breit, als die beiden englisch konnten. Man kann gar nicht beschreiben was für ein tolles Gefühl es ist, wenn jemand englisch kann. Dem LKW-Fahrer wollte ich Geld geben, aber er winkte nur freundlich und fuhr einfach davon. Manche Leute sind total hilfsbereit.
Die beiden Jungs schoben mir mein Motorrad und sagten wir gingen zur nächsten Werkstatt. Es war sehr weit und ich war heilfroh das Motorrad nicht schieben zu müssen. Außerdem hatte ich kein Wasser und fand auch keins auf dem Weg. Ich fühlte mich als würde ich auf der Stelle zusammen brechen und hoffte, dass das Ganze bald ein Ende hat. Den ganzen Tag hatte ich noch nichts getrunken und es hatte 40 Grad. An der Werkstatt machten sie kurz was rum, sagten das ist kostenlos und dann konnte ich wieder gehen. Die Jungs wollten zum Mittagessen und da ich noch nichts gefrühstückt hatte und fast am Verhungern war, ging ich mit. Die beiden konnten es nicht glauben, dass ich Vegetarier bin denn das ist hier echt sehr außergewöhnlich. Trotzdem bekam ich eine Nudelsuppe (Pho) mit Ei was sehr lecker war. Als Dankeschön wollte ich die Jungs einladen, aber sie zahlten einfach für mich mit. Wir wollten uns auf Facebook hinzu fügen, aber da die Regierung ja Facebook gesperrt hat ging das nicht. Der eine gab mir seine Visitenkarte und er arbeitet in einer großen IT-Firma für Japan. Wir kamen auf das Thema Alter und ich hätte nie im Leben gedacht, dass sie 34 und 30 sind. Sie boten mir an, mein Motorrad bei ihrer Firma zu lassen und ich solle ein Taxi in die Stadt nehmen. Die in der Werkstatt hätten gesagt, dass ich mit dem Bike sowieso nicht weit kommen würde, weil es so alt ist. Das hätte mein Problem aber nicht gelöst. Jedenfalls sind die beiden mit mir zurück zur Werkstatt und haben den Mechanikern erklärt, dass ich mit dem Bike quer durch Vietnam fahren will. Daraufhin fingen sie an zu basteln und die Jungs die arbeiten mussten, gingen. Ein nettes Mädel die auf ihren Roller wartete, sprach mich an. Ihr Englisch war richtig gut und wir unterhielten uns total super. Sie übersetzte alles für mich was die Mechaniker sagten. Sie müssten den Motor austauschen. Mir blieb ja nichts anderes übrig und so gab ich dies in Auftrag. Huyen und ich fuhren in der Zwischenzeit mit ihrem Roller los. Wir tranken einen Kaffee, wobei sie mich unbedingt einladen wollte und in einen Helmladen um mir einen richtigen Helm zu kaufen. Der Alte ist mehr eine Nussschale. Ich wurde fündig und erstand für 20€ einen nagelneuen Helm in meiner Lieblingsfarbe rosa. Da war ich super stolz drauf.

Wir hatten super viel zu lachen und jede Menge Spaß. Ich lobte sie sehr oft für ihr englisch, weil das ist echt außergewöhnlich gut. Außerdem redeten wir viel über die Kulturunterschiede. Huyen kann es nicht glauben, dass man in Deutschland nichts für Schule oder Ausbildung zahlt. Ich finde es gut, dass die Vietnamesinnen ihren Mann selbst aussuchen dürfen (ist ja nicht selbstverständlich), aber krass, dass sehr viele schon mit 21-23 heiraten. Ihre Eltern fragen Huyen immer schon, wann sie denn heiratet. Sie ist sehr gebildet, studiert Management und weiß sehr viel über die Welt und Geografie, obwohl sie noch nie gereist ist. Über meine Einladung nach Deutschland freute sie sich unbeschreiblich. Sie findet es sehr lustig, wie gut wir in Europa unsere Haustiere behandeln und dass wir mit unseren Hunden spazieren laufen.
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Wir kamen zurück und ich sollte eine Probefahrt machen. Zu meiner Verwunderung lief Emma einwandfrei. Leider ging sie nicht mehr an nachdem ich sie ausgemacht hatte. Der junge Mechaniker sagte ich hätte es kaputt gemacht. Er würde mir einen neuen Elektrostarter einbauen, aber das koste nochmal. Mir egal, dachte ich. Dafür, dass ich danach keine Probleme mehr habe nehme ich das gerne in Kauf.
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So fuhr Huyen in der Zwischenzeit zurück zum Cafe, weil sie ihr Handy vergessen hatte und dann zu ihr nach Hause um mit der Vermieterin abzuklären, ob ich da schlafen könne.
Nachdem mein Motorrad nach fast 6 Stunden dann endlich komplett funktionierte, bekam ich die Rechnung. Ich dachte ich spinne, als ich für einen neuen Motor, einen Ölschlauch, einen Elektrostarter und nochmal was inklusive Rechnung in Papierform nur 33 Euro zahlte. Zum Glück war Huyen dabei, denn so zahlte ich den Einheimischen Preis und nicht den Touri-Preis.
Ich fuhr Huyen hinterher zu ihrem Zuhause. Sie lebt in einer Art Mehrfamilienhaus und hat dort ein Zimmer. Sie fragte mich, ob ich duschen will und ich freute mich total auf die Dusche. Irgendwie frech, dass man den gleichen Standard erwartet wie Zuhause, denn die Dusche suchte ich vergeblich. Hinter einer Betonmauer war ein Wasserhahn mit kaltem Wasser und eine Schüssel und damit versuchte ich zu duschen. Das Klo war ein Loch im Boden. Huyen wusch so lange ihre Wäsche von Hand im großen Waschzuber. Das Bett ist eine große Liege die sehr hart ist. Ich würde nie auf die Idee kommen mich darüber zu beschweren, denn ich habe das für eine Nacht, aber die Leute hier leben so. Da merkt man erst mal wieder, dass man auch die kleinen Dinge schätzten sollte und wie gut man es Zuhause hat.
Huyen wollte auf das Blumenfest in Hanoi von welchem der letzte Tag war. Wir liefen los und aßen was in einem netten Restaurant an der Straße. Huyen meinte, dass sie noch nie einen so guten Service dort hatte und dort sehr oft ist und dass sie sich extra Mühe geben, weil ich da bin. Die Restaurantbesitzer waren beeindruckt, dass ich mit Stäbchen essen kann und zeigten mir wie man das Tofu in die Suppe taucht.
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Dann trafen wir Huyens zwei Freundinnen die leider kein englisch können. Wir wurden gewarnt, dass es regnen sollte und Huyen dachte ich will nicht nass werden. Als ich ihr versicherte das ist kein Problem, konnte sie es gar nicht glauben. Mit zwei Rollern fuhren wir also zum chinesischen Blumenfest. Es ging quer durch Hanoi das am Sonntagabend sehr besucht war. Den Fahrtwind zu spüren und die genial beleuchtete Skyline von Hanoi zu sehen, war echt unbeschreiblich. Ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen, was für große Sorgen ich in den letzten Stunden hatte. Alles war wie weg geblasen und ich genoss es richtig auf dem Roller hinten drauf. Hab ich jemals daran gedacht dieses Land vorzeitig zu verlassen? Meine Gedanken schweiften ab, als ich plötzlich hellwach war. Huyen hatten nicht gesehen, dass ein Auto anhält und wollte rechts vorbei und dann blieben wir zwischen Auto und Leitplanke stecken. Es tat einen Schlag und mein Herz rutschte in die Hose. Sie konnte das Motorrad gerade noch halten, bevor wir umgefallen wären. Keiner guckte, ob dem Auto was passiert ist und wir fuhren weiter als wäre nichts gewesen. Das war knapp und Huyen hatte die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen und entschuldigte sich 100 Mal, aber mir ist gar nichts passiert. Und nein liebe Eltern: Motorrad fahren ist hier nicht gefährlich, das war nur ein dummer Zufall 😀
Ohne GoogleMaps hätte ich diesen komplizierten Weg nie gefunden, aber die Orientierung der Mädels ist super. Ein paar Mal mussten wir anhalten und nach dem Weg fragen, aber das war ok. Auf dem Festival war die Hölle los. Ich bin mir sicher in ganz Deutschland gibt es nicht so viele Roller wie hier parkten.
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Es ging durch eine enge Schleuse durch, da mussten wir zahlen und dann waren wir auf dem Gelände. Leider zu spät, denn es war halb 9 und um 9 machte es zu. Wir aßen einen chinesischen Nachtisch und schlenderten herum. Es gab viele Stände und außerdem einen Blumentunnel. Wir waren alle super enttäuscht, dass es Kunstblumen waren. Und das auf einem Blumenfest! Auf dem Fest fühlte ich mich wie ein Promi auf dem roten Teppich und das ohne Übertreibung ! Alle Leute wollten Bilder von mir und mit mir machen und ich bekam Komplimente wie hübsch ich sei. Mann war mir das peinlich ! Eine Frau drückte mir sogar ihr Baby in die Hand das gleich anfing zu schreien. Trotzdem machte sie ein Foto von dem Baby und mir. Die Mädels stritten sich drum, wer neben mir laufen darf, wer mit mir Bilder machen darf und wer meine Hand halten darf. Hier sind die Leute alle so klein und ich mit meinen 1,60m fühlte mich als Riese.
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Außerdem war alles für noch kleinere Menschen ausgelegt und ich musste mich überall ducken. Das Fest war vor einer riesigen, total schön beleuchteten Shoppingmall die sehr edel aussah. Am Fest gab es eine Absperrung um zu den Rollern zu kommen. Da es keinen anderen Weg gab, schlüpfte ich durch. Die Mädels trauten sich erst nicht, aber machten mir dann nach. Alle fanden das total witzig und lachten noch lange darüber. Pünktlich um 9 schloss alles und ich fragte mich, ob ich Zuhause eine Stunde fahren würde um eine halbe Stunde auf einem Fest zu sein, aber es hatte sich definitiv gelohnt und obwohl ich Huyen’s Freundinnen nicht verstand, hatten wir trotzdem viel Spaß. Der Rückweg war genau so schön wie der Hinweg und als wir über eine riesige Brücke über den großen Fluss fuhren, war die Skyline noch schöner. Da hätte ich auch Spaß daran: Mit meinen Freundinnen auf Rollern durch so eine coole Stadt zu cruisen. Coole Beschäftigung am Sonntag ! Außerdem fuhren wir einmal um den See den ich nur tagsüber kannte und diesen erkannte ich gar nicht wieder. Es war total schön beleuchtet und die rote Brücke erkannte man schon von weitem. Es war die Hölle los und alle waren unterwegs.
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Zurück in Huyens Zuhause, erwartete uns schon die Vermieterin. Sie wollte mir unbedingt ihren 30 jährigen Sohn vorstellen, weil sie meinte ich sei so hübsch und die perfekte Schwiegertochter. Leider konnte er kein englisch und Huyen musste alles übersetzten. Schon lustig, dass wir beide englisch als Sprache zur Kommunikation nutzen, obwohl das nicht mal unsere Muttersprache ist. Der junge, gutaussehende Mann gab mir viele Routenvorschläge, Warnhinweise und Insidertipps die Huyen alle übersetzten musste. Wir hatten viel Spaß und alle meinten ich muss vietnamesisch lernen und ihn heiraten.
Es ist echt krass, wie mir an diesem Tag klar wurde wie brutal Touristen hier abgezogen werden. Den ganzen Tag musste ich nur die Hälfte von dem zahlen was ich normalerweise bezahlt hätte und das nur, weil Huyen dabei war. Selbst die Reparatur hatte bei anderen Backpackern mit denen ich geredet habe das Doppelte oder mehr gekostet. Da hatte ich echt Glück, dass Huyen alles für mich geregelt hat.
Wir Mädels saßen noch ewig im Zimmer zusammen und dann fielen mir nach einem weiteren sehr ereignisreichen Tag die Augen zu.

Liebe Grüße von der geretteten Nadine mit der neuen Emma

First day with the motorbike is a huge disaster

Samstag, 14.05.2016

Den heutigen Tag kann ich noch gar nicht richtig in Worte fassen. Es war einfach so ein großes (gefühls) Chaos.
Eigentlich wollten mein Reisepartner Patrick aus der Schweiz und ich um 10 los, aber durch viele Umstände wurde es schon halb 12. Trotz GoogleMaps fand ich Patrick’s Hostel nicht und fuhr 100 Mal im Kreis. Zum Glück entdeckte ich es irgendwann und es konnte los gehen.
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Ich wollte unbedingt das Objektiv kaufen das ich mir rausgesucht hatte und wir fuhren dort hin. Leider sieht hier alles gleich aus und ich fand den kleinen, versteckten Laden nicht mehr. Unterwegs brach dann plötzlich Patrick’s Halterung für den Backpack vom Motorrad ab. Wir fuhren hin und her, fragten viele Leute und ein netter Mann von einem Motorradverleih fuhr schließlich vorne weg in eine Werkstatt. Es sollte eine halbe Stunde dauern es zu schweißen und so lief ich nochmal los um den Shop für das Objektiv zu suchen. Leider erfolglos. Der Tag war wieder abartig heiß und mir floss der Schweiß in Strömen. Außerdem hatte ich nichts gefrühstückt und mein Magen knurrte. Ich musste über die große, 8 spurige Hauptstraße und wusste nicht, wie ich da heil drüber kommen sollte. Zum Glück schaffte ich es es unbeschadet.
Der Mechaniker war schnell und endlich konnte es los gehen. Patrick hatte seinen Backpack im Hostel gelassen und dort wollten wir hin um diesen zu holen. Unterwegs herrschte total krasser Verkehr und wir verloren uns. Sich in so einer riesigen Stadt wieder zu finden ist unmöglich, zumal Patrick derzeit kein Handy hat. Ich wollte ihm über Facebook schreiben, aber dieses öffnete sich nicht. Das Letzte was sich öffnete war die Nachricht von Patrick, dass er allein los gefahren sei.
Leider blieb mir nichts anderes übrig als auch allein aufzubrechen. So schwer kann das ja nicht sein, dachte ich. Da hab ich wohl falsch gedacht. Das Fahren hier ist gar nicht so schwer und wenn man sich einbläut, dass man einfach fahren muss ohne Rücksicht auf Verluste und die Hupe der beste Freund ist, dann geht alles.
Als ich anhielt um mein Handy zu laden, stand ich neben einem Restaurant, wo mich junge Männer freundlich empfingen. Ich fragte nach einem vegetarischen Essen und wurde doof angeschaut. Trotzdem bekam ich Reis mit Ei und eine Suppe. Der 28 jährige Chae setzte sich zu mir und fragte mich einiges. Sein Englisch war fast nicht zu verstehen und ich hatte alle Mühe. Er wollte unbedingt Selfies mit mir machen um es seinen Freunden zeigen zu können. Es sei sehr weit zum Nationalpark sagte er.

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Mein Tagesziel war nämlich der einstündig entfernte Nationalpark Ba Vi.
Es ging eine Weile über die Autobahn und die Landschaft war sehr schön. Es hatte fast keine Autos oder Roller und ich konnte mich vom Verkehr in Hanoi erholen. Leider nicht lange. Denn schon ein paar Kilometer außerhalb der Stadt, stotterte meine Emma und ging aus. Der Tank war nicht ganz leer und ich hoffte trotzdem, dass das das Problem sei. Ein junger Mann kam und nach vielem hin und her setzte ich mich hinten auf seinen Roller und sein Freund den wir anschoben, „lief“ mit meinem Motorrad hinterher. In einer kleinen Hinterhofwerkstatt waren um die 20 Männer versammelt, die mich neugierig anstarrten. Der Mann schraubte kurz was rum und dann ging es wieder. Sie wollten ganze 500.000 Dong haben (ca. 20€), was für Vietnam ein totaler Wucher ist, aber mir blieb leider nicht anderes übrig als das zu zahlen.
Meine Gestikulierungsversuche eine Tankstelle zu beschreiben schlugen fehl und ich fand weit und breit keine Tankstelle. Wieder auf dem Highway fuhr ich ein paar Kilometer und hatte dasselbe Problem. Emma hatte wieder den Geist aufgegeben. Ich stand unter einer Brücke auf den Standstreifen und wurde ausgehupt. Viele Vietnamesen sind sehr unfreundlich und keiner wollte helfen. Irgendwann sprang Emma wieder an und es ging weiter. Ich fand eine Tankstelle und hoffte, dass das Problem damit gelöst sei. Leider nicht, denn wir blieben wieder stehen. In einem Dörfchen suchte ich nach einem Mechaniker. Über eine Rampe fuhr ich mitten ins HAUS von einer Dame. Diese wollte 10.000 Dong und ich fragte wofür, weil sie es sich ja noch gar nicht angeschaut hatte. Sie dachte ich will in den benachbarten Tempel und bei ihr parken. Das fand ich nach 15 Min. Zeichensprache raus. So ging ich wieder und fand endlich eine Werkstatt. Ich hätte nichts anderes erwartet, aber auch hier gab es große sprachliche Barrieren. Anders als in vielen anderen Ländern von Süd-Ost-Asien sprechen hier nur die Wenigsten auch nur ein kleines bisschen Englisch. Ich tippte mein Anliegen in GoogleÜbersetzer und der Mann verstand das was da auf vietnamesisch ausgegeben wurde wohl. Er nahm das Bike auf eine lange Testfahrt und schraubte anschließend eine ganze Weile herum. Um mich herum saßen viele Vietnamesen die mich alle anstarrten. Ein älterer Mann saß neben mir und redete ohne Punkt und Komma in vietnamesisch. Er wollte nicht verstehen, dass ich nicht weiß wovon er redete. Seine Stimme wurde lauter, dann haute er mir ständig gegen meinen Arm und irgendwann war ich richtig genervt. Die Leute drum herum lachten die ganze Zeit. Ich will nicht wissen, was er gesagt hat. Eine Frau kam und bot mir eine Frucht an, die ich aß (mit Salz). Geschmeckt hat es nicht, aber ich habe es probiert. Eine Frucht steckte sie mir in den Rucksack. Ich war mir sicher, dass ich dafür zahlen müsse. Ich war heilfroh, dass der 30 jährige Mechaniker mein Motorrad repariert hatte und wollte es anschmeißen. Das ging nicht und er schraubte nochmal und machte es an.

Dann passierte das unfassbare:

Plötzlich stieg eine riesige Flamme auf. Er wollte es löschen, aber die Flamme wurde noch größer. Es brach eine Panik bei den Leuten aus und die Kinder weinten. Alle rannten durcheinander und die ganze Straße war auf den Beinen. Einige schrien und keiner wusste sich zu helfen.

Eine Frau holte Maisblätter und wollte das Feuer ausschlagen, aber dann kam eine Stichflamme. Ich stand wie gelähmt da und dachte ich bin im falschen Film. Mit ansehen zu müssen wie das Motorrad und mein Gepäck, also mein komplettes Hab und Gut abbrennen, war verstörend. Hilflos, allein und der vietnamesischen Sprache nicht mächtig stand ich da und konnte mich nicht bewegen. Ich habe gehofft ich wache schnell aus diesem Alptraum auf.

Ein Nachbar rannte mit einem Wassereimer her und mittlerweile war eine noch größere Massenpanik ausgebrochen. Überall rannten Menschen rum. Der Mann goss Wasser über Emma und die Flamme wurde kleiner.

Mit dem zweiten Eimer Wasser war das Feuer aus und zum Glück ist mein Motorrad sowieso schwarz. Wie durch ein Wunder bekam auch mein Backpack hinten drauf nicht viel ab. Irgendwie hatte ich meine Gefühle nicht mehr im Griff und die Tränchen flossen. Meine Nerven machten so ein Theater nicht mit. Ich war fix und fertig und fragte mich, warum sowas mir passiert. Jemanden zum Reden hatte ich auch nicht.

Danach war es als wäre nichts gewesen, ich zahlte meine 300.000 Dong (ca. 12€) und fuhr davon.

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Keine 8 Kilometer später blieb ich nun schon zum vierten Mal stehen. Ich wusste nie, ob ich Vollgas geben sollte um schneller voran zu kommen, oder langsam fahren sollte, dass Emma länger durchhält. Irgendwas hatte der Mann in der Werkstatt verpfuscht, denn nun funktionierte nicht mal mehr mein Kickstarter. Meine Verzweiflung wuchs mit jeder Sekunde und ich wusste ich kann es vor Sonnenuntergang nicht mehr zum Nationalpark schaffen. Ich wollte Emma anmachen, aber es passierte nichts. Kein Mux. So stand ich da am Straßenrand und war mit den Kräften und Nerven total am Ende.

Keiner wollte anhalten und helfen und ich fühlte mich total hilflos. Allein in einem fremden Land, mitten im Nirgendwo, mit einem kaputten Motorrad, wo keiner englisch kann, keiner hilft, keiner das Motorrad reparieren kann und man hat keinen Schlafplatz. Ideale Situation ! Ich malte mir schon aus, dass ich auf der Straße schlafen muss, aber das ist natürlich viel zu gefährlich.

Irgendwann hielt ein Mann der viel auf vietnamesisch plapperte. Er gestikulierte wild, aber ich verstand nicht was ich machen sollte. So fing ich an, Emma zu schieben. Es ging steil den Berg hoch und ich hatte alle Mühe das schwere Motorrad bei 40 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit den Berg hoch zu bekommen. Der Mann kam zurück und nun verstand ich was er meinte. Er schob mich an, ich fuhr Berg runter, ließ die Kupplung los und Emma erwachte wieder zu Leben. Da das so nicht weiter gehen kann, tuckerte ich nochmal zurück in Richtung Werkstatt. Leider fand ich diese nicht mehr und gab auf, da es schon langsam dunkel wurde. Ich fragte nach einem Hotel, aber trotz GoogleÜbersetzer verstand mich keiner. In Gedanken schlief ich wirklich endgültig auf der Straße..

Zumindest die Landschaft ist schön

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Auf dem Weg zurück hatte ich dann Zusammenbruch Nummer 5. Diesmal direkt an einer Bushaltestelle wo ein Taxifahrer und ein Mann standen. Sie versuchten es, aber bekamen mein Zweirad nicht mehr an. Aus dem Bus stieg ein hochschwangeres Mädel in meinem Alter. Ihr Freund holte sie mit dem Roller ab. Zum Glück konnte das Mädel ein bisschen englisch und half aus. Der eine Mann machte eine Schnur an mein Bike und schleppte mich ab. Wir fuhren ein ganz schönes Stückchen. In Deutschland bekommt man ewig lange Einweisungen wie man abschleppt und hier geht das ganz einfach. Das Pärchen fuhr mit ihrem Roller vorne weg. Das Problem ist auch, dass es sehr schwer ist, Emma in neutral, also den Leerlauf zu bekommen. Der Kickstarter funktioniert aber nur in neutral und so ist das ein ewiges Rumgemache, bis sie in neutral ist.

An einer Werkstatt schraubte der nun dritte Mechaniker an Emma herum. Sie ging wieder und das Mädel sagte ich müsse nichts zahlen. Da freute ich mich total und bedankte mich bei den Männern von der Werkstatt 100 Mal. Keine Ahnung wieso, aber da musste ich wieder heulen. Ich fuhr dem Pärchen hinterher zu einem Hotel. Die Rezeptionistin guckte ständig in meine roten Augen und redete lange mit dem Pärchen. Das Problem ist auch, dass hier Beherbungsverbot für Touristen herrscht und es erstens fast keine Hotels gibt und alles ländlich ist und es auch keine Touristen hier hat.

Wir verließen das Hotel (wegen dem Beherbergungsverbot) wieder und ich hatte Angst doch draußen schlafen zu müssen. Verstanden hab ich natürlich nicht was da geredet wurde. Nebenan war noch ein Hotel und dort sah es besser aus. Mit umgerechnet 12 € zahlte ich für Vietnam einen viel zu hohen Preis, aber das war mir egal. Hauptsache ein Bett ! Dem Pärchen wollte ich Geld für ihre Hilfe und für den Aufwand zahlen, aber sie wollten nichts. Naja, außer einem Selfie mit ihrem nagelneuen Iphone 6 😉 Das Mädel sagte ich sei bei der Chefs vom Hotel zum Abendessen eingeladen. Da diese aber auch kein englisch können und ich weiß wie schwer es ist zu sagen, dass ich Vegetarierin bin, lehnte ich die nette Einladung dankend ab. Außerdem hatte ich vor Aufregung sowieso keinen Hunger mehr. Ich befreite mein Gepäck vom Motorrad und musste es mit den letzten Energiereserven in den 3. Stock schleppen. Der Rezeptionist kam mit, sagte nur wie schwer das aussähe, aber half auch nicht. Das Zimmer ist riesig, ich habe ein eigenes Bad, eine Klima und einen Ventilator. Da sah die Welt doch schon ein kleines bisschen besser aus. Ich war der einzige Gast im Hotel. Man kann sich das Hotel nicht wie ein Hotel vorstellen, sondern wie alles hier mehr wie ein Rohbau, aber ich hatte ein Dach über dem Kopf.

Den ganzen Tag hatte ich versucht Patrick über Facebook zu erreichen aber das geht schon gar nicht auf und der Messenger funktioniert auch nicht.
Meine Mutter ist auf die Idee gekommen, dass mein Facebook nicht funktioniert, weil die Regierung es gesperrt hat. Tatsächlich ergab eine Internetrecherche, dass viele Leute in Vietnam derzeit nicht auf Facebook zugreifen können. Mit dem Programm UltraSurf, kommt man durch ein Hintertürchen herein und ich konnte endlich Patrick schreiben. Dieser schrieb nicht zurück und ich war echt sauer. Ich hoffe für ihn, dass er derzeit auch kein Facebook hat! Von den ganzen Strapazen war ich sehr müde und ich muss mir überlegen was ich mit dem Motorrad mache, denn so kann das nicht weiter gehen. Als ich am Hotel angekommen war, ging es nämlich schon wieder aus.

Ganz verheult rief ich meinem Papa an der Geburtstag hatte. Ich konnte vor lauter heulen keinen richtigen Satz zustande bringen und meine ganze Familie die drum herum saß tat mir leid. Die waren auch hilflos und hatten Mitleid und mir tat es echt leid, dass ich sie damit belästigte.
Meine Stimmung war schon wieder ein bisschen besser als ich einschlief.

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Strapazierte Grüße
Nadine

Day 3 Halong Bay: We can’t go back because of the hurricane

Freitag, 13.05.2016

Keiner wusste so genau warum, aber wir mussten bereits um 7 auschecken. In der Hotelbroschüre stand 11. So ein Stress und das im Urlaub 😉 Über Nacht hatte es geregnet und ich hatte meinen Backpack zum auslüften draußen gelassen. Dieser war sehr nass.
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Um halb 8 gab es dann schon Frühstück und dieses war richtig super. Wir bekamen frisch zubereitete Pfannkuchen, Omlette, Gemüse, Obst, Kaffee, Säfte, Brot und vieles mehr. Jeder schlug bei diesem Buffet ordentlich zu.
Guide Can erzählte uns, dass wir die Insel an diesem Tag nicht verlassen könnten, weil ein schwerer Orkan käme. Einige Leute protestierten, weil sie Flug-, oder Zugtickets hatten oder weiter mussten. Ich fand es nicht schlimm. Irgendwann löste Can den Spaß auf und sagte, dass der uns nur verarscht hatte. Erleichterung machte sich bei vielen breit.
Voll gegessen rollten wir zum Strand, wo wir auf das Boot warteten. Es ging ein ordentlicher Wellengang und wir wurden im Boot rum geschleudert. Die Fahrt war schnell vorbei und mit dem ganzen Gepäck mussten wir auf ein großes Boot. Bevor wir dieses erreichten, boxte es mächtig ans andere Boot heran. Eila fiel auf den Boden, weil es so rutschig war. Zum Glück passierte nichts und wir kamen alle sicher am anderen Boot an. Ich war die Letzte die vom Boot ging und das Boot machte sich selbstständig und schwamm davon. Gerade noch schaffte ich es, einen großen Sprung zu machen und im Boot und nicht im Wasser zu laden.
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Unterwegs fuhren wir an einer Siedlung vorbei, wo Leute ihre Häuser auf Holzstegen im Wasser hatten. Kinder spielten in Booten und es gab viele Hunde.

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An Land wollte ich kurz auf die Toilette. Eine Frau wollte 5000 Dong von mir dafür, die ich nicht bei mir hatte. Ich wusste alle warten im Bus auf mich und verhandelte mit der Frau. Mein Tourguide redete mit ihr und sie einigten sich auf 2000 Dong die er mir gab. Irgendwie war sie damit aber auf einmal doch nicht einverstanden. Mir wurde das zu doof und ich lief einfach an ihr vorbei und wollte mich in die Toilette einsperren. Sie rannte hinterher und packte mich ordentlich fest am Arm. Das ließ ich mir natürlich nicht gefallen und packte zurück. Meine Stimme war bestimmt als ich ihr klar machte, sie solle mich nicht anfassen. Ich tat so als würde ich raus gehen und schlich mich schnell ins Männerklo. Als ich wieder raus kam, schrie sie mir hinter und ich rannte weg. So ein unfreundliches Erlebnis das ich leider lange negativ in Erinnerung behalten werde. Die anderen Leute meiner Gruppe konnten es nicht glauben. Ich fand es sehr unverschämt. Überall wird mit Touristen Geld gemacht.
Die Busfahrt dauerte eine Weile und es gab keine Klima, was die Sache nicht einfacher machte.

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Zum gefühlt 100sten Mal sollten wir wieder in ein kleines Boot einsteigen. Der Himmel war stark bewölkt und wir hofften, dass das Wetter halten würde. Die Fahrt zog sich wieder wie Kaugummi und die beiden 5 und 8 jährigen Mädels haben das echt gut gemacht. Die sind so geduldig. Wir legten am gleichen Boot an, auf dem wir am Vortag übernachtet hatten. Cali und Kath machten Yoga und fast alle machten mit. Da zuzuschauen, war sehr interessant und alle waren gut darin.

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Gefühlte 10 Min. nach dem Frühstück gab es dann schon Mittagessen Es wurde wieder reichlich viel aufgetischt und ich war immer noch satt. Das Essen hier ist echt super und es gab viel Gemüse, Reis und Ei für mich.
Nach einem Gruppenbild verließen wir zum letzten Mal das Boot (wie traurig), weil wir bereits in Halong City angelegt hatten. Zum Glück ist nun die ganze Gepäckschlepperei vorbei, weil das Umsteigen echt nervte. In drei Tagen sind wir insgesamt 12 Mal in andere Booten gestiegen.
Ein bisschen Wehmut war dabei, als wir das letzte Mal in unseren sehr engen Bus (diesmal mit Klima) stiegen und zurück nach Hanoi fuhren. Ich kann nicht verstehen, wie alle im Bus schlafen konnten, denn ich habe ein bisschen Angst um mein Leben, wenn der Busfahrer haarscharf an anderen Bussen vorbeifährt, ständig Vollbremsungen macht, es durch riesige Schlaglöcher geht oder er immer fast einen Motorradfahrer mitnimmt. Nach über dreieinhalb Stunden erreichten wir wieder das Hostel.
Es war traurig dieser coolen, netten Gruppe tschüss zu sagen und ich hätte mir keine besseren drei Tage in der Halong Bay vorstellen können. Sharon werde ich auf jeden Fall besuchen, wenn ich wieder in Australien bin und wer weiß: Vielleicht sehe ich den einen oder anderen Mal wieder… Zum Glück gingen Rasmus, Christian, Cali, Scott und Daniel mit ins Hostel und wir teilten uns ein 6er Zimmer was super cool war.
Mein Herz machte einen Aussetzer, als Trunz von dem ich das Motorrad kaufen wollte mir schrieb, dass er es bereits verkauft hatte. Wir hatten bereits ausgemacht, dass ich um 5 zurück komme und es kaufe. Keine Ahnung wie er auf die Idee kam es einfach jemand anderem zu geben und das, obwohl ich am nächsten Tag los wollte. Sofort setzte ich mich an den Laptop und suchte nach Alternativen.
Zum Glück fand ich 3 Leute und machte Termine aus. Nach der Happy Hour mit Freibier im Hostel traf ich mich mit einer Italienerin die mir ihr Bike zeigte. Wir gingen Taccos essen und ich fuhr es. Leider ruckelte es stark und das weist auf die Kupplung hin, weshalb ich es nicht nahm. Ein Schwede war bereits in Thailand und seine Freunde die es mir zeigen wollten, meldeten sich nicht. Ein anderes Bike von einem Deutschen war perfekt, fuhr gut, aber kostete zu viel für mein Budget. Meine Hoffnung schwand, als sich kurzfristig noch ein Däne meldete, der kurzfristig konnte. Mit den Leuten von der Tour bzw. Zimmer saß ich schon mitten in Hanoi zum Bier trinken, als der Däne dort hin kam.

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Ich fuhr das Bike Probe, es war super und ich schlug sofort ein, weil auch der Preis stimmte. Sofort kam mir der Name „Emma“ in den Sinn und mit Bier wurde mein Kauf begossen. Der Schweizer Patrick mit dem ich am nächsten Tag meine Motorradtour starten will hat sein Bike bereits und er kam, sodass wir uns kennen lernen konnten. Es ging ihm nicht so gut und deswegen blieb er nicht lange. Der Däne fuhr nochmal in sein Hostel um den Helm zu holen und die anderen machten sich in der Zwischenzeit mit dem Taxi schon auf zum Pubcrawl.
Als der Däne kam, strahlte ich übers ganze Gesicht und war super froh, ein Motorrad zu haben. Natürlich war ich stolz wie Harry und freute mich auf meinen Trip. Nach meiner Honda Hornet 600 cc und meiner Honda Shadow 600cc habe ich nun meine dritte Honda und zwar eine Win 110cc. Diese ist aus China und fast alle Backpacker haben ein solches Motorrad. Der Tacho funktioniert bei keiner, sie sind alle günstig zu reparieren und jede Person in Vietnam kann eine Win reparieren. Das Motorrad ist natürlich nicht mit meinen zwei großen zu vergleichen, aber ideal zum Fahren in Vietnam und günstig. Außerdem haben fast alle einen Gepäckträger und es kommt ein Helm dazu.
Mit dem Taxi fuhr ich zu dem Club wo die anderen schon waren. Am Freitagabend war einiges los. Viele Vietnamesinnen waren da, die alle wollten, dass ich mit ihnen tanze. Wir hatten einen richtig coolen Abend, zogen von Club zu Club und genossen alle den letzten gemeinsamen Abend und somit Abschluss von unserer Tour.
Spät gingen wir ins Bett und meine Vorfreude auf meinen Trip am nächsten Tag war gnadenlos.

Liebe Grüße von der neuen stolzen Motorradbesitzerin
Nadine