Dienstag, 17.05.2016
Um 5:30 Uhr wurden wir aufgeweckt. Der Bus hatte offensichtlich schon eine Weile da gestanden, aber wir wurden schlafen gelassen. Ich hatte sehr gut im Bus geschlafen, aber nicht lange. Das Licht im Bus war nachts nämlich noch lange an und Musik wurde gespielt.
Es war schon hell und ich musste erstmal mein Handy laden, bevor ich los konnte, weil ich GoogleMaps brauchte. Bei meinem Motorrad waren während des Ausladens beide Spiegel abgebrochen und außerdem war die Bremse kaputt. Es kümmerte sich keiner darum, obwohl ich sagte, dass ich meine Bremse brauche.

Ich hätte ja noch eine Zweite, so die Aussage. Mein Motorrad sprang nicht mal an, weil der ganze Sprit rausgelassen wurde. So schob ich es zur Tankstelle und machte es voll. Meine Augen waren noch gar nicht richtig offen und ich freute mich auf nochmal schlafen. Als mein GoogleMaps mir verriet, dass es eine ganze Stunde bis zu dem Homestay ist, wo ich hin muss, stöhnte ich. Hier in den Bergen von Sapa ist es richtig kalt und ich war froh um meine Motorradjacke. Die Strecke war mit das beste was ich bisher gesehen habe. Die ganze Zeit ging es bergauf und die Aussicht war total atemberaubend. Überall sah man grüne Natur, Reisterrassen und Berge. Da hatte sich die lange Fahrt gelohnt und auf einmal war ich hellwach.









Von den Einheimischen in Hanoi wurde ich gewarnt, dass die Straßen in und um Sapa sehr schlecht sind. Ich dachte mir nur: Straßen, welche Straßen? Es gibt hier keine Straßen. Emma konnte zeigen, dass sie auch als Offroad-Bike geeignet ist. Über große Steine, Schotterpisten und sogar durch viel Wasser ging es durch und es hatte sehr viele Kurven. Mein GoogleMaps war mit den kleinen Pfaden nicht vertraut und so war ich verloren. Zum Glück können hier viele Leute Englisch und nach 2 Stunden herumirren in den Bergen fand ich mich vor dem Tavan Chopai Homestay wieder. Wie der Name schon sagt, kann man hier bei Leuten Zuhause wohnen. Es gibt Privatzimmer und ich lebe mit anderen Backpackern in einem 15 Leute Zimmer. Es sind aber nur 2 andere da. Es liegen Matratzen auf dem Boden und überall gibt es Moskitonetze. Die Gastgeber waren gleich sehr freundlich und können alle englisch. Ich bekam Pfannkuchen mit Honig und Banane zum Frühstück und es war bereits 9.

Mit den anderen vom Hostel verstand ich mich gleich gut.
Eigentlich wollte ich mich hinlegen und freute mich auf eine Runde Schlaf, aber Gustavo aus Portugal fragte, ob ich mit ihm mit will. Er hatte einen Roller gemietet und wollte herum fahren. Da sagte ich nicht nein.
Der erste Stopp war ein Mechaniker, der mir für 2 Euro meine Bremse richtete. Dieser rauchte irgendwas aus einem Holzrohr, was sehr witzig aussah.


Über viele Schotterpisten ging es erst wieder in die Stadt rein.







Man muss total aufpassen, denn es ist normnal, dass Büffel, Schweine, Enten, Gänse, Hunde, Katzen und Kinder unvermittelt die Straße überqueren.
Wir machten eine einstündige Wanderung, bei der wir uns einmal verliefen. Es fing an zu regnen und darauf war ich nicht vorbereitet, aber das machte nichts. Wir waren gerade an einem Wasserfall, als wir eine Schweizerin und einen Kolumbianer trafen. Zu viert liefen wir zurück.
























Das erste Mal nahm ich jemanden hinten auf dem Motorrad mit, denn zu 4. fuhren wir los um was zu Essen. Es ist nicht gerade einfach bergauf mit diesen Straßen und einem Sozius hinten drauf. Als Emma ausging, bekam ich schon wieder einen Herzinfarkt. Das darf jetzt nicht wahr sein, dachte ich. Zum Glück hatte ich nur vergessen den Benzinhahn wieder aufzudrehen, nachdem ich ihn abgestellt hatte und konnte erleichtert aufatmen.
Für nicht mal 3 Euro gab es ein Menü mit Kaffee, Suppe, Brot und Tofu mit Reis. Es schmeckte super und alle wurden total satt.

Dann ging es viel bergauf zum nächsten Wasserfall. Emma machte das total super und selbst mit zwei Leuten steile, sehr schlechte Straßen hoch hatte sie überhaupt keine Mühe und mit Turbo ging es hoch.
Überall muss man zahlen und sogar fürs Parken mussten wir den Geldbeutel aufmachen. Es ging unendlich viele Stufen hoch, bis wir es zum Wasserfall geschafft hatten. Die Temperaturen sind im Gegensatz zu Hanoi und Ho Chi Minh sehr angenehm.

Weiter ging’s zum dritten Wasserfall zu dem wir über einen Kilometer laufen mussten. Dort kletterten wir auf einen Aussichtspunkt bei dem es uns fast weg windete. Einer verlor seine Mütze wegen dem Wind.

Es war total anstrengend und alle schwitzten.
Die Wanderung ging über Geröll und viele Steine und mir zitterten die Beine, weil wir an diesem Tag schon so viel gelaufen waren. Es ging Treppen rauf und runter. Am Wasserfall angekommen war ich ein bisschen enttäuscht, weil dieser nicht so schön war wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Auf meiner Reise habe ich aber auch schon so viele davon gesehen, dass es echt schwer ist noch eine Steigerung zu bekommen.

Wir mussten uns ein bisschen beeilen, weil wir nicht im Dunkeln den Berg hochfahren wollten.

Schnell brachten wir die beiden zu ihrem Hostel zurück, saßen noch da und guckten Kindern beim Fußballspielen zu und dann fuhren wir zurück.




Nach einer Dusche machten wir beim Familienabendessen mit. Alle anderen Backpacker waren auch dabei. Es wurde reichlich aufgetischt, gab auch viel Vegetarisch und wir hatten einen tollen Abend. Auch der selbst gebrannte Schnaps (Happywater) wurde ausgeschenkt und uns die vietnamesischen Traditionen näher gebracht.

Ich ging früh ins Bett, weil ich noch sehr müde war.
Liebe Grüße aus dem schönen Sapa
Nadine
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