Dienstag, 12.05.2015
Früh morgens schälten wir uns alle aus dem Bett und die anderen warteten sehsüchtig bis ich die original American Pancakes fertig hatte. Es roch herrlich und die goldgelben, fluffigen Pfannkuchen mit Ahornsirup kamen super an. Elsbeth sagte sie schmecken besser als die von ihrer Mom (sie ist Amerikanerin) und Frank schlug vor, dass ich einen Straßenstand aufmachen sollte und dann ein Permanent Visa bekomme, weil niemand mehr auf meine Spezialität verzichten kann. Ganz schnell waren alle weg geputzt und dann kam der traurige Teil des Tages: Frank hat uns verlassen um nach Perth zu fahren. Da wir mittlerweile eine richtige WG geworden sind und super harmonieren, fiel das Tschüss sagen schwer und jetzt sind wir nicht mehr komplett. Man schließt hier einfach so schnell gute Freundschaften.
Zur Ablenkungen machten Elsbeth und ich einen Ausflug in den Melbourne Zoo. Nach der Tram-Fahrt mussten wir 30$ Eintritt zahlen. Voller Euphorie starteten wir den Rundgang bei blauem Himmel und Sonnenschein. Unsere Stimmung verdüsterte sich aber schnell, als es anfing zu regnen und wir die Tiger und Bären in den viel zu kleinen Gehegen sahen, die irgendwie verhaltensgestört waren. Leider fanden die restlichen Tiere den Regen genau so scheiße wie wir und versteckten sich so gut, dass wir lange suchen mussten um in dem Zoo überhaupt Tiere zu finden. Zum Glück macht wenigstens den Rochen der Regen nichts aus und sie ließen sich anfassen. Das große Areal war wie leer gefegt und selbst die tierischen Bewohner schienen ausgewandert zu sein. So schnell wollten wir uns die Laune aber nicht verderben lassen. Um wenigstens ein paar Tierbilder zu bekommen, posierten wir mit den vielen vielen Statuen und stellten fest, dass wir beide ein Reisetier haben. Ich reise mit meinem Schaf um die Welt und Elsbeths Lama „Llama Llama“ das sogar eine Facebook-Fanpage hat, hat auch schon viel gesehen. Auf dem Spielplatz und mit einem frechen Pfau der unser Essen klauen wollte, hatten wir viel Spaß und konnten dann tatsächlich noch Tiere wie Affen, Erdmännchen, Pelikane, Waschbären, Elefanten, Schmetterlinge, Zebras, Giraffen und Seeotter sehen.
Um dem Regen zu entkommen, flüchteten wir in den Souveniersshop und kauften uns neue Reisetiere.
Bei erneutem Sonnenschein gingen wir als Einzige in das Streichelgehege um ein berühmtes Känguru oder Wallabyselfie zu bekommen, aber leider flüchteten diese alle beim nächsten Regentropfen. So mussten wir uns mit Emuselfies zufrieden geben. Sehr lange versuchten wir mit Hilfe der Karte die Koalas aufzusuchen und als wir es aufgaben und Elsbeth sagte: „Wir finden die nicht mehr, die sind so leise“, lag ich vor Lachen auf dem Boden, weil wir die ganze Zeit neben dem Baum standen, auf dem die Koalas schliefen. Elsbeths Highlight auf das sie den ganzen Tag hingefiebert hat, waren die Schnabeltiere. Als wir nur noch wenige Meter von diesen entfernt waren, die Durchsage: „Alle Tiergehege sind nun geschlossen. Wir schließen.“ Die Enttäuschung war groß, dass wir keine „Platypus“ zu sehen bekamen.
Im Hostel wurden wir dafür mit free Tacos wieder aufgeheitert und dazu gab es Bier. Anschließend fand ein Quiz in der Bar statt und unser Team „Meatballs“ looste total ab. Viel zu Lachen gabs trotzdem.
Mit Linda die ich in einer Whatsapp-Australien-Gruppe kennen gelernt hab, traf ich mich voller Vorfreude auf Kässpätzle im Hofbräuhaus, das laut Internet bis 12 offen hat. Leider bekamen wir nur noch Pommes und mussten unsere Halbe in 10 min. runter kippen, weil die beschlossen haben, um 10 zu zu machen. Mit Linda verstand ich mich auf Anhieb perfekt, wir haben den gleichen Hintergrund, sehr viele Gemeinsamkeiten, haben witzigerweise alles gleichzeitig gesagt und gemacht und konnten endlich mal wieder richtig wild schwäbisch schwätze. Zur deutschen Festzeltmusik grölten wir lauthals mit, schunkelten und mit den englischen Bedienungen redeten wir deutsch 😛 Nach der Vertreibung haben wir uns mit ihren 4 deutschen Freunden in einer coolen asiatischen Bar getroffen und lange geredet, gelacht und getrunken. Da haben wir auch einen australischen Barbesitzer und seine chilenische Freundin kennen gelernt.
Die Bar war über 1,5 km von meinem Hostel weg und mitten in der Nacht bin ich heim gejoggt, weil es so kalt war. Ich fühlte mich in der Großstadt Melbourne wie zu Hause und total sicher.
Keuchenderweise fiel ich ins Bettle.
Zoologische Grüße
Nadine
American-Pancakes
Arbeitsteilung: Ich hab gekocht und die anderen abgewaschen
Unser Schaf, Lama und die Giraffe im Hintergrund
Statuen-Selfies
Kloselfie
Emu und Wallaby -Selfie
Wallaby und Giraffen-Selfie
Schaf, Lama und Elefant
Zebra-Selfie
Auf der jagt nach einem Emu-Selfie
Gutes, deutsches Bier