Bushlife

Freitag, 24.08.2017

Termiten

Morgens hatte ich einen eineinhalb Stunden Ritt mit einer Teenagerin. Sie hatte ein Pony und ich den großen Max. Ich ritt meine Lieblingsrunde durch den Wald und beim ersten Galopp merkte ich sofort, dass das Pony dem Großen in nichts nach steht. Sie hing mir die ganze Zeit auf dem Popo drauf. Der Ritt war super und das Mädchen strahlte wie ein Honigkuchenpferd als wir zurück waren.

Nachmittags war ich mit Mutter und Tochter vom Vortag unterwegs. Nach langer Zeit hatte ich Stute Bonti die sehr gut zu reiten war. Bisher gab es wirklich noch kein Pferd das nicht gut zu reiten ist. Da merkt man, dass die Pferde alle gut geritten sind und eine ordentliche Grundausbildung genossen haben. Bonti war sehr flott und machte total viel Spaß. Auch der Ritt war super und die beiden waren zufrieden. Um 18 Uhr trafen wir uns am Sundowner-Platz wo wir unseren Gin-Tonic genossen und die Pferde grasten. Wenn Riley beim Sonnenuntergangsritt dabei ist, sind die Pferde ganz schnell weg und rennen nach Hause. Obwohl ich jetzt schon viele Sundowner hatte, finde ich sie immer wieder schön und die Sonnenuntergänge hier sind einmalig.

Gecko

Termitenhügel

Liebe Grüße
Nadine

The world is a village

Donnerstag, 23.08.2018

Giraffen hautnah

An diesem Tag freute ich mich endlich wieder einen „normalen“ Ritt zu haben. Eine Mutter und ihre 22 jährige Tochter waren angereist und die beiden haben Zuhause ein Pferd und können reiten. Ich hatte die große Stute Waldfee und wir unterhielten uns von Anfang an super. Zufällig kamen wir darauf, dass meine Stute genau dort hin verkauft wurde wo die beiden wohnen. Und dann noch ein Zufall: Der Papa von dem Mädel hat seinen Reitstall gegenüber von dem Campingstüble das meine Oma hatte. Die beiden kennen sich sogar. Die Welt ist wirklich klein. Wir hatten wirklich Glück, denn wir sahen eine große Herde Giraffen. Leider mag Riley den die eine hatte Giraffen nicht so sehr und rannte rückwärts. Dafür hatten unsere Pferde kein Problem und wir kamen wieder sehr nah an die beeindruckenden Tiere. Die beiden waren begeistert und es war ein toller Ritt.

 

Nachmittags stand mal wieder ein Anfängerritt mit einer Familie auf dem Plan. Ich hatte die faule Stute Twinky, die für diesen Job super geeignet ist. Die Familien die hier sind, sind immer super lieb und es macht Spaß mit ihnen.

Das war ein weiterer Tag in der Savanne auf den noch weitere folgen werden.

Liebe Grüße
Nadine

Twins

Mittwoch, 22.08.2018

Welche ist welche?

An diesem schönen Morgen hatte ich wieder die Kinder dabei. Das eine Mädchen das immer zur Ponyzeit da ist und ihre Schwester. Wir hatten einen gemütlichen Ritt im Schritt. Ich freue mich aber auch schon wieder darauf, galoppieren zu können und Fortgeschrittene dabei zu haben. Aber in den Ferien sind nun mal viele Familien mit Kindern da und auch viele die noch nie auf dem Pferd saßen.

Nachmittags dann der gleiche Ritt nochmal, aber diesmal noch mit zwei total süßen Zwillingsmädchen. Wenn man vier Kinder dabei hat, die alle noch nicht Reiten können, hat man ordentlich Verantwortung und ich schaute immer ganz genau auf die Kinder und Pferde, sodass nichts passiert. Zum Glück gibt es hier viele Pferde und Ponys die super brav sind und denen man Kinder anvertrauen kann. Die Mädels grinsten alle um die Wette. Die Zwillinge sind witzig, weil sie sich immer absprechen, bevor sie was antworten. Wenn man sie also was fragt, muss man immer kurz warten bis eine Antwort kommt.

An diesem Abend durfte ich wieder mit den Gästen essen und das ist ein echtes Highlight in der Woche. Das Essen schmeckt richtig gut und die Gäste sind immer total nett und wir haben super Unterhaltungen. Bis alle drei Gänge aufgegessen sind, wird es meistens spät, aber das ist es definitiv wert.

Liebe Grüße
Nadine

Perfect Breakfast in the savanna

Montag, 20.08.2018

Savannenfrühstück

Der Morgen startete gut, denn ich hatte mit der Familie mit der ich immer unterwegs bin ein Buschfrühstück. Das ist immer etwas ganz besonderes, denn wer kann schon sagen schon mal sein Frühstück in Mitten der Savanne genossen zu haben?
So ritten wir erst eineinhalb Stunden (ich hatte den Riesen Max) und kamen dann an dem schönen Platz an. Der Papa wurde mit dem Auto dort hin gefahren und wir hatten ein tolles Frühstück zusammen. Das Harte ist immer, wenn man mit vollem Magen die ca. 20 Minuten bis zur Farm zurück reiten muss. Zum Glück ist das dann nur noch im Schritt.

Nein kein Wurm – eine Babyschlange

Nachmittags war ich wieder mit der Familie unterwegs, die mich jetzt schon fest „gebucht“ haben. Ich hatte den Wallach Riley der schon seit Beginn an da ist und trotz seiner 18 Jahre der Schnellste und Fitteste hier ist. Er hat einen ordentlichen Vorwärtsdrang, aber macht total Spaß zu reiten. Der eineinhalb Stunden Ritt war toll und machte Spaß.
Das war wieder ein erfolgreicher Tag und ich kann gar nicht oft genug sagen wie ich es hier liebe.


Liebe Grüße
Nadine

Day off with a ride

Sonntag, 19.08.2018

Fußball auf dem Reitplatz

An diesem Morgen startete der zweieinhalb Stunden Ritt wieder um 7.30 Uhr. Es war noch sehr kalt und dick eingepackt machte ich mich auf den Weg in den Stall. Dabei dachte ich an die Männer im Camp. Ich hatte die Mutter und Tochter vom Vorabend und Emily von der Rezeption auf dem Ritt dabei und ritt Sterni. Eigentlich hätte ich an diesem Tag frei gehabt, aber den Tag hab ich (un) freiwillig verschenkt. Die Familie mag mich als Guide nämlich so, dass sie mich gefragt haben, ob ich an meinem freien Tag trotzdem mit ihnen reiten kann. Da man Gästen ja keinen Wunsch abschlagen will und es auch immer viel Spaß mit ihnen macht, sagte ich zu. Die anderen meinte ich muss das nicht machen, wenn ich nicht will, aber ich machte es. Der Ritt war sehr schön und wir sahen einige Antilopen.


Zur Belohnung brachte mir die nette Tochter eine Waffel vom Frühstück in den Stall, denn die gibt es bei uns nicht.


Den restlichen Tag hatte ich dann frei und konnte mal wieder Blogeinträge nachholen und ein paar Dinge organisieren.
Sonntags spielen die ganzen Namibier immer Fußball auf dem Reitplatz und es machte mir viel Spaß dabei zu zugucken. Es gibt viele talentierte Spieler die woanders bestimmt gute Chancen hätten es weit zu bringen. Da merkt man erst wieder wie gut man es hat in so einem Land wie Deutschland zu leben wo so etwas wesentlich einfacher ist.
Abends fühlte ich mich fast so erholt als wäre ich hier im Urlaub und genoss den Blick auf den wunderschönen Sternenhimmel der hier wirklich einzigartig ist.

Liebe Grüße
Nadine

Ride to the Bushcamp

Samstag, 18.08.2018

Wunderschönes Bushcamp

Morgens war wieder Ponyprogramm angesagt und diesmal kam noch ein kleines Mädchen dazu. Mit dieser hatte ich dann auch einen Ausritt. Ich hatte Stute Twinky und führte die Kleine auf ihrem Pony am Strick. Sie war total begeistert und kannte sogar die Buchstaben von den Wanderwegen. Das ist mir bisher auch noch nicht passiert.


Nachmittags wurde es spannend für mich und ich war ein bisschen aufgeregt. Ich sollte nämlich die Familie die ich schon kannte zum Bushcamp bringen. Dieses ist ein Camp am anderen Ende der Farm mit drei Zelten die auf Stelzen stehen. Das können die Gäste für eine Nacht oder mehr buchen und ist bestimmt ein richtig tolles Erlebnis. Da ich noch nie am Camp war, hatte ich Angst es nicht zu finden. Diesmal war auch der Papa der Familie dabei, der sonst nicht reitet. Das hieß, dass wir da gemütlich im Schritt hin ritten. Der Ritt dauerte eineinhalb Stunden und war sehr gemütlich. Zum Glück war die Wegbeschreibung die ich bekommen hatte richtig super und es war ganz einfach zu finden. Obwohl man sehr lange durch den Busch reitet und gar nicht weiß, ob man richtig ist. Im Camp angekommen war ich begeistert wie toll es dort aussieht. Unser Azubi wartete schon auf uns, wir sattelten die Pferde ab, ließen sie laufen und tranken gemütlich Gin-Tonic zum Sundowner.

Die Pferde grasten die ganze Zeit gemütlich und wollten gar nicht gehen. Der Papa und Sohn blieben im Camp und wir, Mama, Tochter und ich fuhren mit dem Jeep mit Viva zurück zur Lodge. Die Fahrt war auch nochmal super schön. Der Wind wehte uns um die Ohren und im Sonnenuntergang konnten wir hoch oben auf dem Auto nochmal die wunderschöne Landschaft bestaunen. In solchen Momenten wir mir wieder mal bewusst was für ein Geschenk es ist hier zu sein und was für ein großes Glück ich habe. Da ist man einfach nur zufrieden und dankbar und will, dass der Moment nie aufhört.

„Freeze the moment it`s never been better“

Mit diesem tollen Gefühl konnte ich schlafen gehen und ich würde auch gerne mal eine Nacht im Bushcamp verbringen.

Liebe Grüße aus dem Busch
Nadine

Get together

Mittwoch, 15.08.2018

Milipap

Das Mädchen ist uns schon am ersten Tag eine große Hilfe im Stall und so waren wir schnell mit den Pferden fertig. Außerdem ist gerade Lisas Freundin aus Deutschland für einen Monat zur Hilfe da und somit sind wir gut aufgestellt. Mit dem Mädel und einer anderen Teenagerin ritten wir eineinhalb Stunden durch die Savanne Namibias. Ich hatte wieder Pewa und wir konnten alle den schönen Ritt genießen.

Mittagessen – Milipap mit Tomatensoße

Am Nachmittag war wieder ein eineinhalb Stunden Ritt angesagt bei dem diesmal auch die Mutter von dem Mädel dabei war. Ich hatte den Ponywallach Omondudu der hier geboren ist. Es war wieder ein toller Ritt und wir quatschten die ganze Zeit.

Nach dem Abendessen wurde ich von meinen namibianischen Nachbarn zum gemütlichen Zusammensitzen eingeladen. Diese kochen sich jeden Abend einen riesigen Topf voller Milipap (Maisbrei) und einen Topf voller Fleisch. Dann sitzen alle auf dem Boden um die Töpfe rum, formen sich Bällchen aus dem Pap, tunken es ins Fleisch und essen das alles mit den Fingern. Das sieht sehr witzig aus und als Vegetariern lehnte ich dankend ab. Es gab Bier und einer rauchte Shisha und wir hatten einen sehr witzigen Abend. Das ist immer wieder schön zusammen zu sitzen. Es war schon spät bis ich ins Bett ging und ich hatte es ja nicht weit.

Liebe Grüße
Nadine

Shampoo for the horse

Dienstag, 14.08.2018

Ein schöner, ruhiger Tag

Morgens hatte ich einen eineinhalb Stunden Ritt mit einer Teenagerin. Diese war total nett und wir unterhielten uns während dem Ritt gut. Ich hatte Stute Bonti und alles klappte super. In der Wanderwegen kenne ich mich mittlerweile perfekt aus und muss fast nicht mehr überlegen wo ich hin muss.

Nach dem Reiten shampoonierte ich die Scheckenstute ein, sodass sie wieder blitzte. Leider hielt es nicht lange, denn obwohl ich sie in der Sonne trocknen ließ, wälzte sie sich danach im Sand und sah wieder aus wie davor.

Nachmittags kam ein weiteres 13 jähriges Mädel an, die eine Woche mit ihren Eltern und ihrem Bruder da ist und jeden Tag 5 Stunden im Stall verbringt. Das nennt sich Ponywoche und wir zeigen ihr wie man füttert und alles was noch dazu gehört. Die Familie ist jetzt bereits zum zweiten Mal da und somit kennen sie sich schon aus. So hatten das Mädel und ich einen eineinhalb Stunden Ritt und ich bekam wieder Sterni. Wir ritten eine schöne Runde durch den Wald und sie erzählte mir, dass sie derzeit in Katar wohnen.

Das war also ein entspannter Tag hier in Namibia.

Liebe Grüße
Nadine

Private Giraffes

Sonntag, 12.08.2018

Giraffen nur für uns

An diesem Tag hatte ich frei und freute mich total aufs Ausschlafen. Leider ist es hier schon ab 7 Uhr so laut, dass mit Schlafen nichts mehr ist. Hier wohnen auch viele kleine Kinder die dann rum rennen und Leute hören Musik und so stand ich um halb 8 schon auf und ging zum Frühstücken.
An diesem Tag hatte Emily von der Rezeption auch frei und da sie ebenfalls reitet, fragten wir, ob wir mit den Pferden ausreiten durften. Das war kein Problem und so sattelten wir Sterni und Pewa. Wie Mädels halt so sind quatschten wir viel und ritten fast nur Schritt. Laura war gerade mit einer Gruppe unterwegs und gab durchs Funkgerät durch, wo sie Giraffen gesichtet hatte. So ritten wir dort hin und trafen eine Gruppe von diesen Tieren an. Da wir viel Zeit hatten, standen wir da ewig und beobachteten die Giraffen aus nächster Nähe. Es ist so schön an seinem freien Tag reiten zu gehen und dann auch noch auf diese imposanten Tiere zu treffen. Da hatten wir wirklich Glück, zumal sie normalerweise nie so dicht an die Lodge ran kommen.


Den restlichen Tag machte ich nicht viel, außer mal wieder ein paar Blogeinträge nachholen. Leider hatte ich ja mein Ladekabel für mein MacBook Zuhause liegen lassen, aber der Papa der englischen Familie lieh mir netterweise seins aus, sodass ich wieder Saft hatte.
Abends saß ich mit meinen namibianischen Nachbarn zusammen die mich zum Essen und Bier einluden. Es gab Maisbrei mit viel Zucker und saurer Milch. Die Milch würde man bei uns nicht mehr trinken, aber hier kann man die so kaufen. Es schmeckte so wie es sich anhört und nachdem ich auch gewarnt wurde, dass wenn ich es nicht gewohnt sei, Bauchschmerzen bekommen könnte, probierte ich nur einen Anstandshappen und ließ es dann sein.

Der Abend war total schön und wir hatten viele tolle Gespräche und ich erfuhr einiges über die verschiedenen Stämme hier und lernte ein paar Wörter in verschiedenen Sprachen.
Das war ein sehr entspannter freier Tag.

Liebe Grüße
Nadine

Sundowner in the Savanna

Sonntag, 05.08.2018

Sonnenuntergangsritt mit Turbo

Morgens hatte ich wieder einen eineinhalb Stunden Anfängerritt. Ein Ehepaar war dabei und eine Frau die Geburtstag hatte. Wir ritten gemütlich im Schritt und die Gäste konnten sich die schöne Landschaft genau anschauen. Irgendwie kam die Abzweigung nicht, nach der ich suchte und so waren wir ein bisschen zu weit. Zum Glück merkte keiner der Gäste was. Ich hatte die Stute Kim die noch nicht lange hier ist und ihre Position vorne nicht so gerne mochte. Sie war sehr schreckhaft und schaute jeden Ast komisch an. Wir ritten gerade aus, als ich plötzlich einen lauten Schrei hinter mir hörte. Ich drehte mich um und sah wie der Mann auf dem Hals hing. Er meinte sein Pferd hätte auf einmal los gebockt. Das wunderte mich sehr, denn das Pferd bockt nie und ist immer total brav. Er konnte sich wieder normal in den Sattel setzen und nichts passierte. Seine Frau fiel vor Lachen fast vom Pferd und bekam sich gar nicht mehr ein. Selbst als wir am Stall waren, lachte sie noch. Nach einem kurzen Schockmoment stimmte der Mann ins Gelächter mit ein. Mein kleines Verreiten kostete mich 10 Min., aber es war nicht schlimm, dass wir zu spät kamen.

Kurz vor der Mittagspause ritt meine Kollegin ein junges Pferd auf dem Platz, das plötzlich durch ging. Der Wallach rannte über den Platz und meine Kollegin fiel runter. Wir eilten alle hin und waren froh, dass ihr nichts schlimmes passiert war. Das sah auf jeden Fall total schmerzhaft aus und sie landete ausgerechnet in den Dornen. Der eine Gast der es zufällig gesehen hatte, war Arzt und nach einem kurzen Checkup sagte er, dass nichts ernsthaft verletzt sei. Da konnten wir alle aufatmen. Sie setzte sich danach auch nochmal auf das Pferd.

Nachmittags stand wieder eine große Challenge für mich an. Mein zweiter zweieinhalb Stunden Ritt. Diesmal war der Druck noch größer als am Vortag, denn ich hatte ein italienisches Ehepaar dabei, das kaum englisch sprach und der Weg den ich reiten sollte war richtig kompliziert. Außerdem war es ein Sonnenuntergangsritt und es galt den richtigen Platz zu finden, wo die anderen warteten. In der Pause hatte ich mir wieder die Route angeschaut und bin sogar mit einem Fahrrad den ersten kleinen Teil der Route abgefahren um mir sicher zu sein. Ich war total nervös, hatte nasse Hände und herzklopfen. Gerade bei dem Sonnenuntergangsritt wenn jeder auf einen wartet ist es wichtig, dass man pünktlich kommt. Auch diese Route bin ich noch nie davor geritten. Viva malte mir auf ein Blatt Papier auf wie es da aussieht wo ich hin muss und nach welchem Busch ich abbiegen muss. Die Zeichnung sah einleuchtend aus und ich hoffte, dass das auch in real so aussehen würde. So ritten die Italiener, das eine Mädchen vom Vortag und ich also los. Ich hatte die Stute Pewa die anscheinend als Guidepferd öfter Mal einen Satz zur Seite macht und auch mal schneller werden kann. Das war die nächste Herausforderung, denn ich bin sie davor erst einmal geritten und auch nur im Trab. Schon am Anfang fand ich den Weg nicht den ich eigentlich wollte und war viel zu schnell an der ersten Abbiegung. Leider wusste ich nicht, wie ich auf den Weg kommen sollte und ließ also den ersten Teil der Strecke komplett weg. An einem langen Feldweg galoppierten wir gemütlich, bis das Pferd der Italienerin plötzlich los schoss. Er zog an mir vorbei und sie hatte keinerlei Kontrolle mehr. Ich rief ihr zu sie solle die Zügel kürzer nehmen und sich hinsetzen, aber das verstand sie nicht. Natürlich rasten auch unsere Pferde im gestreckten Galopp hinterher. Ich hatte Sicherheitssteigbügel dran von denen der Verschluss fehlte. So waren die Steigbügel an einer Seite offen und ich verlor den Bügel. Dann machte Pewa auch noch im vollen Tempo unerwartet einen Sprung, als ob da ein Hindernis stehen würde. Danach sprang sie noch ständig zur Seite.  Zum Glück blieb ich sitzen. Leider wurde keins der Pferde langsamer und das Pferd das das Mädchen ritt, war schon fast nicht mehr zu sehen, weil der Abstand so groß wurde. Erst als der Weg zu Ende war, stoppte das Pferd und auch die anderen wurden langsamer. Ich war so froh, dass nichts passierte und in so einem gestreckten Galopp bin ich davor auch noch nie galoppiert. Und das, obwohl ich schon Rennpferde geritten bin. Die Italiener fingen nach einem kurzen Schockmoment an mit Lachen und bekamen sich gar nicht mehr ein.

Den Rest der Strecke fand ich schnell und auch die Zeichnung war gut, denn den Weg hatte ich auch entdeckt. Wir kamen am großen Wasserloch raus und es war total schön dort. Auch meinen Gästen gefiel es dort richtig gut. Wir ritten wieder Richtung Wanderwege und ich merkte schnell, dass wir viel zu früh waren. Dadurch, dass ich den ersten Teil der Strecke weg gelassen hatte und quasi die Abkürzung genommen hatte, wären wir viel zu früh am Sonnenuntergangsplatz gewesen. So ritt ich Kreuz und quer durch die Wanderwege. Als ich dachte das passt nun mit der Zeit, ritt ich zum Sonnenuntergangsplatz. Mein Kollege der es aufbauen sollte, fuhr gerade erst her und war nicht so begeistert, dass wir 20 Min. zu früh waren. Ich half ihm mit aufbauen und wir sattelten und trensten die Pferde ab. Diese durften dann allein nach Hause laufen und waren schneller weg, als wir gucken konnten. Danach kam auch schon Laura mit ihrer Familie her geritten und wir genossen alle unseren wohlverdienten Gin Tonic. Alle waren in rege Gespräche vertieft, als die Sonne langsam unterging und wir den Pferden die noch da waren, beim Fressen im Sonnenuntergang zu schauten. Das war ein super genialer Sundowner und die Gäste waren alle begeistert.

 

Als es dunkel wurde, fuhr Viva alle mit dem Auto zurück zur Lodge. Da mussten wir das Auto ausladen, die Sättel und Trensen aufräumen und dann gab es auch schon Abendessen.

Das war wieder ein Tag zu schön um wahr zu sein und mir macht es so viel Spaß als Guide die Ritte anzuführen und den ganzen Tag bei den Pferden zu sein. Schöner geht es wirklich nicht!

Liebe Grüße aus Namibia
Nadine