Donnerstag, 10.03.2015
Als ich morgens aufstand, regnete es immer noch. Ich wollte trotzdem aufs Feld, aber Brian und Helen sagten bei Regen macht das keinen Sinn.
So saßen wir im Haus und tranken Kaffee und es wollte nicht hell werden und nicht aufhören zu regnen.
Ich guckte unter die Plane wo meine Sachen lagen und bekam fast die Kriese. Alles war nass und nichts war auch nur ansatzweise trocken geblieben. So hatte ich nicht mal mehr Klamotten und musste mir was von Helen leihen. Gut, dass nichts wertiges draußen war…
Jetzt kam zu der Hitze noch, dass es abnormal schwül war und das atmen schwer fiel. Ich pickte nun in den selben Reihen wie Sandy und Chris. Brian machte morgens eine Kontrolle aller Reben, weil die Trauben durch Regen normalerweise stark geschädigt werden. Alles war in Ordnung. Die Trauben waren sehr nass und man musste aufpassen, nicht mit dem Messer abzurutschen. Da es keinen Platz auf den Racks (Gestellen) mehr hatte, sollten wir nur noch insgesamt 150 Eimer picken und uns die Schönsten raus suchen. Das gefiel mir, weil man die fetten Trauben pflücken konnte und der Eimer schnell voll war. Einige Trauben war an den Reben schon zu Rosinen geworden und die Reben ließen die Blätter hängen, weil es die ganze Zeit so trocken war. Die Pause mit Sandy und Chris war wieder sehr lustig und die beiden fluchen zu hören, verunsichert mich immer. Keiner weiß ob sie das böse meinen, oder nur Spaß machen.
Wir drei waren optimistisch und dachten, 50 Buckets pro Person haben wir schnell zusammen. Als Chris sie zählte und es erst 80 waren, stöhnten wir alle. Ab da musste jeder von uns die zukünftigen Buckets zählen. Irgendwann gingen die leeren Eimer aus und ich lief zur Farm und mir von Brian Neue geben zu lassen.
Brian und Helen waren sehr müde, weil sie nachts nicht geschlafen hatten. Es hatte die Plastikplane die um die Racks hängt weg geweht und sie mussten diese zu zweit bei Orkanböhen und strömendem Regen wieder hin machen. Ich sagte, dass sie mich das nächste Mal wecken sollen.
Der Wind an diesem Tag war wieder so stark, dass es die Plastikplane erneut von den Racks wehte. Brian, Helen, Luke und ich versuchten sie wieder hin zu machen. Das war ein großer Kraftakt. Ständig kam der Wind und wir hatten Mühe die meterlange Plane zu halten. Mit großen Klemmen befestigten wir sie am Dach vom Rack und legten Ziegelsteine ans Ende. Gut, dass irgendwann auch noch Sandy und Chris kamen. Zu 6. bekamen wir es irgendwie hin und die Plane war nach einer Stunde wieder an Ort und Stelle.
Während wir uns um die Plane gekümmert hatten, hatten Sandy und Kris die restlichen Trauben gepflückt und wir kippten alle Eimer mit den Trauben auf die Racks, verteilten sie und sortierten die Blätter aus. Ich freute mich, dass ich nie wieder Trauben pflücken muss, aber es fehlten noch 10 Eimer. So fuhren Helen und ich nochmal aufs Feld und pflückten eine Weile. Alle guten Trauben waren nun schon weg und man musste die Trauben echt suchen, was es lange dauern ließ.
Als diese Trauben dann auch versorgt waren, waren es zwei Eimer zu viel, aber das machte nichts.
Somit war die Traubenernte vorbei und Brian war glücklich, dass es dieses Jahr so viele waren.
Die Moskitos fressen mich hier auf. Ich hab schon 5 verschiedene Sprays ausprobiert und nichts hilft. Brian gab mir alle Sprays die er hatte, aber keins wirkte. Die Fenster im Auto muss ich aber aufmachen, weil es zu heiß wird. Eine Frau sagte, dass ich Bananen essen soll, weil die Insekten das nicht mögen. So ging ich in den kleinen Supermarkt direkt gegenüber von der Farm und kaufte ein Bündel Bananen. Ich hob sie gerade aus dem Regal da machte es einen lauten Knall. Das Regal war auseinander gefallen und viele Glasdosen lagen auf dem Boden. Ein Glas zerbrach. Mir tat das sehr leid und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Die Frau vom Laden meinte das passiert ständig und das sei nicht schlimm.
Ich bekam wieder ein Abendessen von Brian und Helen und ging glücklich ins Bett, mit dem Wissen nicht um halb 7 aufstehen zu müssen.
Traubige Grüße
Nadine
Die ganze Ernte komplett. Brian, Helen und ich