Freitag, 11.03.2016
Ich schlief mal wieder aus, aber wenn ständig laute Trucks und Motorräder vorbei fahren bei denen man denkt sie rasen durch mein Auto, ist auch ausschlafen nicht erholsam.
Brian und Luke hatten gerade ihre erste Kaffeepause und ich bekam auch einen Kaffee.
Meine heutige Aufgabe bestand im Waschen der Eimer. Diese sind vom Traubensaft total klebrig und ekelig. Helen spritzte sie mit dem Schlauch ab und ich schrubbte sie mit der Bürste. Es war wieder so heiß und ich war froh im Schatten neben dem Wasser arbeiten zu können. Es gab drei Becken und ich gab alles um alle Eimer an dem Tag sauber zu bekommen.
Zum Mittagessen bekam ich ein super leckeres Sandwich von Helen mit ganz viel eigenen Gemüse.
Zwischendrin kam Backpacker Patrick, weil Brian nach fast drei Wochen endlich sein Auto fertig hatte. Ein paar andere Männer waren auch da und wir saßen im Garten und redeten.
Um 3 war ich mit allen Eimern fertig und sie glänzten wie neu. Die Backpacker nächstes Jahr werden sich darüber freuen.
Luke hatte mir erzählt, dass er mich bei Coleen (der Frau mit den Pferden) gesehen hätte. Es stellte sich heraus, dass er mit der Jockey-Tochter zusammen ist und Coleen seit seiner Kindheit kennt. Ich fragte ihn, ob er sie fragt, ob ich reiten könne.
Um 5 kam dann der Anruf: ja es klappt !
Ich zog mich schnell um und düste los. Coleen hatte schon zwei Pferde gesattelt.
Zuerst solle ich auf den Reitplatz, sodass Coleen sehen konnte wie ich reite.
Ich durfte die 16 jährige Stute Bindi reiten. Sie wolle immer laufen, so Coleen. Ich saß noch nicht mal als sie gleich los lief. Wir kamen nicht mal im Schritt zum Reitplatz, bevor Bindi angaloppierte. Umso mehr man sie zurück halten würde, desto „grantiger“ werde sie. So ließ ich die Stute einfach eine Weile laufen. Selbst nach einem guten Galopp wollte sie immer noch nicht ruhig im Schritt laufen, aber da musste sie durch.
Ich bekam eine beeindruckende Vorführung von Coleen im „Barrel-racing“ und sie ritt im rasanten Galopp Slalom um Pilonen, zog Stecken aus Pilonen und steckte sie auf der anderen Seite wieder rein und einiges mehr. Das war beeindruckend.
Ich sollte Bindi einen Kegel umwerfen lassen. Dabei musste ich im Schritt drüber reiten. Das ist gar nicht so einfach wie es sich anhört, weil ein Pferd nicht einfach so auf was drauf tritt das am Boden liegt. Als wir das geschafft haben, sollten wir auf gleiche Weise den Kegel wieder aufstellen. Ich musste drüber reiten und die Stute rückwärts laufen lassen. Zwei Mal schafften wir das und es machte total Spaß.
Dann kam der entspannte Teil. Wir gingen ins Gelände. Luke war auch da und setzte sich hinter Coleen aufs Pferd. Das sah lustig aus und so brachten wir Luke nach Hause. Beide Pferde waren super brav und scheuten auch vor großen, lauten LKW und Hunden nicht. Wir konnten gemütlich mit einer Hand reiten. Es ging im Schritt über Felder und es war total schön den Sonnenuntergang über den Weinbergen vom Pferd aus zu sehen.
Das ist einfach ein schönes Gefühl und auf dem Pferderücken ist mein zu Hause. Einmal dachte ich, ich hab Halluzinationen als ein Pferd an einer Kette auf der Koppel angebunden war und ein riesiges Schwein daneben stand. Die zwei sind wohl beste Freunde. Die spinnen die Aussies!
Nach einer Stunde waren wir zurück am Stall und saßen noch eine Weile gemütlich zusammen, bis ich wieder zurück fuhr.
Das war echt cool, dass ich hier die Chance bekommen habe zu Reiten und nicht mal was zahlen musste. Reiten ist in Australien viel zu teuer. Ich versprach am Sonntag ein bisschen zu helfen.
Helen und Brian freuten sich für mich mit und ich ging glücklich schlafen.
Pferdige Grüße
Nadine