New York, New York you are great

Sonntag, 21.05.2017

Dieser Tag war nochmal so genial, dass ich immer noch ein breites Grinsen im Gesicht habe, wenn ich daran denke.
Der letzte Tag für uns in New York brach an. Meiner Meinung nach, kann man gut 5 Tage in New York bleiben. Drei Tage sind eigentlich zu knapp um alles in Ruhe zu sehen.
Das Wetter war total auf unserer Seite und die Sonne scheinte. Es war zwar immer noch nicht so warm, aber in der Sonne hatte es auch 20 Grad.
Da wir noch viel vor hatten, machten wir uns vorher einen Plan was wir wann wo sehen wollten. Trotzdem kamen wir wieder später als geplant los, obwohl wir alle früh aufstehen.
So ging es mit der Subway zuerst zum High Line Park. Die High Line ist eine 2,33 km lange, nicht mehr als solche genutzte Güterzugstraße im Westen von Manhattan, die von 2006 bis 2014 zu einer Parkanlage, dem High Line Park, umgebaut wurde. Alles grünt, es ist total bewachsen und super gepflegt. Bei Sonnenschein genossen wir dann den tollen Spaziergang durch diesen besonderen Park.

Im Supermarkt kauften wir Vesper und liefen weiter Richtung Pier. Dort fand gerade der Hopes and Heroes Walk statt. Das scheint hier ein großes Ding zu sein und sehr viele Leute waren unterwegs. Es gibt verschiedene Teams, die alle T-Shirts trugen und jedes Team lief für eine anderes Kind. Der Lauf ist ein Spendenlauf für krebskranke Kinder. Viele Leute machten mit und sportlich musste man nicht sein. Im ganz normalen Spaziergang-Tempo liefen die Teams die Strecke ab und überall standen Streckenposten. Diese feuerten die Läufer mit viel Gejuble und Rascheldosen an und auch uns als wir vorbei liefen. Im Ziel wurden dann alle nochmal richtig bejubelt. Das sah nach einer total spaßigen Veranstaltung für einen guten Zweck aus. Es war viel los und gab einige Teams.
Wir ließen uns neben einem riesigen, alten Kriegsschiff am Pier auf einer Bank nieder und genossen das Essen das wir im Supermarkt gekauft hatten.

Nach dieser Pause starteten wir mit Circle Line Sightseeing die Landmark Cruise. Dieses Schiff fährt in 1,5 Stunden alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von New York ab. Dieses Gefühl, dass ich auf dem Schiff hatte, kann ich gar nicht wirklich erklären. Aber bei strahlend blauem Himmel, an der gigantischen Skyline von New York vorbei zu fahren und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, hat was atemberaubendes. Die Aussicht war faszinierend und ich liebe Schiff fahren. Sogar an der Statue of Liberty sind wir total nah vorbei gekommen. Die Bilder verraten glaube ich ziemlich viel von dieser Schifffahrt. Mit einem schönen, kühlen Bier genossen wir jede Sekunde und die vielen, tollen Panoramas die sich uns boten. Das war so ein tolles Erlebnis und die andere Art den Big Apple zu erkunden.

Nach diesem Highlight beschlossen wir, noch einmal den Big Bus vom Vortag zu nehmen. Diesmal mussten wir nicht frieren und konnten die Fahrt umso mehr genießen. Unser Tourguide war der absolute Knaller. Ich schlug ihm vor, seinen Beruf zu ändern
und Comedian zu werden, worüber er sich freute. Der Student war mit Leib und Seele dabei. Als waschechter New Yorker hatte er viele Geschichten auf Lager und sorgte für beste Unterhaltung. Wir lachten, bis uns die Bauchmuskeln weh taten. Der Verkehr war wieder das absolute Chaos und ein Bus stellte sich unserem Bus mitten in den Weg. Unser Busfahrer musste total kompliziert am anderen Bus vorbei und rückwärts und vorwärts zirkeln. Er hatte es schon fast geschafft, als es einen lauten Knall gab.
Man sah nur noch wild Teile in der Luft herum fliegen und wir duckten uns. Als die Schrecksekunde vorbei war, sahen wir, dass das hintere Plastikteil vom Bus abgerissen war. Der Busfahrer war an einem Baum hängen geblieben und das Plastik ist in tausend Teile zersplittert. Der Fahrer kam hoch, schaute sich den Schaden an und fluchte mit Wörtern die ich hier nicht wiederhole total laut, sodass ich zusammen zuckte. Der Tourguide hatte nur total witzige Sprüche auf Lager und sagte, dass wir von dem Baum angegriffen wurden. Wir standen kurz und dann ging`s aber weiter. Überall hinten im Bus lagen Plastikteile rum und wir wunderten uns, dass keiner auf dem Gehweg oder im Bus zu Schaden gekommen war. Zum Glück saß hinten keiner. Der Guide unterhielt uns super und machte die Fahrt zum Vergnügen.
Für ein kleines Trinkgeld ließ uns der Fahrer in der Nähe vom Central Park raus. Wir wünschten ihm viel Glück mit dem Schaden und er war super nett und bedankte sich.

Dieser „Courtesy Stop“ war gut und wir liefen dem Park entgegen. Dort kamen wir am Trump Building vorbei. Da stehen Polizisten mit einem Hund davor und man erkennt schon von weitem, dass dieses Gebäude vor Geld strotzt. Alles ist Gold und sehr aufwendig gestaltet. Man muss durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen und dann kann man da kostenlos rein. Innen ist ein gigantischer Wasserfall, der vom obersten Stock in das Erdgeschoss fließt. Mit den Rolltreppen fuhren wir einmal hoch und wieder runter. Ein Stück Käsekuchen kostete auch hier 8$. Sonst ist da außer viel Tam Tam und Bling Bling nicht viel zu sehen.
Eindrücke von den Straßen

Wir mussten ewig suchen, bis wir endlich den Fahrradverleih fanden und fragten uns durch. Wir hatten mit dem Explorer Pass kostenlose Fahrräder für den Central Park, welche wir uns ausliehen. Da ich schon ewig nicht mehr Fahrrad gefahren bin (ich besitze nicht mal eins), war es anfangs ungewohnt. Zumal wir uns MITTEN im Großstadtverkehr von NY wieder fanden. Das ist so witzig und wir standen mitten zwischen diesen gigantisch großen Autos auf der 6 spurigen Fahrbahn. Es ging alles gut und wir kamen heil im Central Park an. Es ist irgendwie paradox in einem Moment noch mitten in diesem Verkehrschaos zu stecken und wenige Minuten später im super schönen, gigantischen, ruhigen, gepflegten Central Park zu stehen, wo Eichhörnchen rum flitzen und Menschen auf der Wiese picknicken. Außer der Blick auf die Skyline erinnert in dieser „anderen Welt“ nichts mehr an Großstadt. Es waren unendlich viele Radfahrer, Jogger, Pferdekutschen und Rikscha-Fahrer unterwegs und es gibt alle paar Meter Ampeln an denen man anhalten muss. Der Weg durch den Park ist eine richtige, breite, asphaltierte Straße die einmal um den 4,07km langen und 860m breiten Park führt. Mit 349,15 Hektar nimmt er damit etwa 6 % der Bodenfläche Manhattans ein. Es war super witzig durch die grünen Landschaften zu radeln und wo es anfangs nur Berg runter ging, mussten wir uns zum Schluss anstrengen um den Berg hoch zu fahren. Da war die Waffel die Vroni und ich aßen schnell wieder abtrainiert.
Wir waren schon eine Weile gefahren, da tat es einen Schlag und Meli lag samt Fahrrad auf dem Boden. Sie sagte ihre Kniescheibe sei draußen und sie könne nicht mehr weiter fahren. Sie hat während dem Fahren ein Selfie gemacht und ist dabei hin geflogen. Wir fuhren langsam weiter und zum Glück ging es dem Knie wieder gut.

Zurück schoben die Anderen ihre Zweiräder über den Gehweg zurück zum Fahrradverleih und ich fuhr hinterher. Auf einmal sprach mich eine Frau an und fragte, ob wir mit den Fahrrädern über den Times Square gefahren wären. Ich erschrak und dachte es sei die Zivilpolizei.

Zum Glück war es nur Eine die sich informieren wollte, weil sie die gleiche Idee hatte. Um mit dem Rad über den Times Square zu fahren hatten wir leider keine Zeit mehr, sonst wäre das bestimmt witzig geworden.
Zu Fuß ging`s dann weiter zum Rockefeller Center. Dort wollten wir zum Sonnenuntergang hoch, sodass wir es bei Tag und bei Nacht sehen konnten. Es waren noch 2 Stunden bis zum Sonnenuntergang und wir beschlossen bis da hin was essen zu gehen. Meine Kollegin Lisa empfahl mir das „TGI Fridays“, welches wir suchten und einen Platz fanden. Dort gibt es typisch amerikanisches Essen mit viel Fett und Kohlenhydraten. Damit man auch weiß, worauf man sich einlässt, steht neben jedem Gericht die Kalorienanzahl. So hat ein Gericht schon mal mehr Kalorien als der Tagesbedarf eines Erwachsenen. Melli und ich teilten uns eine Vorspeise aus Kartoffelschälchen, Mozarellasticks und für sie noch Chicken Wings. Schon allein davon waren wir eigentlich satt. Für mich gab`s als „Beilage“ Mac&Cheese, was aber gut als volle Portion durchging. Wir ließen es uns schmecken, aber es hatte lange gedauert bis das Essen kam. So kamen wir in Stress. Wir zahlen schnell und rannten quasi zum  Rockefeller Center.
Tickets mussten wir trotz Explorer Pässen noch holen, was wir auch taten. Wir dachten uns trifft der Schlag: Nächster Einlass um 20:40 Uhr! Wir wollten zum Sonnenuntergang da hoch. Eine große Enttäuschung machte sich breit. Das war ein Satz mit X. Leider fingen wir dann noch an uns gegenseitig anzustressen, was die Laune nicht besser machte. Es hilft ja nichts, dachten wir. Das wusste keiner, dass man da zwei Stunden vorher schon die Tickets holen muss.
So saßen wir in der „Wartehalle“ stumm nebeneinander und nutzten das WLAN aus. Bestimmt sahen die Leute aus meterweiter Entfernung wie niedergeschlagen wir aussahen. Es bringt ja auch nichts sich dann noch anzuzicken und Berni tat mir leid mit uns Mädels.
Dabei wurden wir nur eine Stunde später ordentlich belohnt und entschädigt. Die Sicherheitskontrolle war wieder wie am Flughafen und mit Scannern.
Mit dem Aufzug ging es in den 69. Stock – 259m zum „Top of the rock“ (Spitze des Felsens), in dem es aussah wie im Weltall und Musik kam.
Beim Aussteigen verschlug es uns allen die Sprache. New York im Lichtermeer und tausenden funkelnden Farben. Der Anblick ist einfach nur atemberaubend und gigantisch. Man konnte kilometerweit sehen und erkannte alle Wolkenkratzer wieder. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Natürlich knipsen wir viele Fotos und genossen diese Hammer Aussicht. Ein kalter Wind wehte, aber alles war durch Glasscheiben geschützt. Mit der Rolltreppe fuhren wir noch zwei Stockwerke weiter hoch, wo es keine Glasscheibe mehr gibt. Wir hatten also freie Sicht auf den Big Apple. Dieses Erlebnis lohnte sich definitiv und bei Tag kann da ja jeder hoch (*räusper*).

Sehr müde von den vielen Eindrücken und Highlights, wollten wir nur noch in die Betten. Leider kam keine U-Bahn und wir warteten ewig.
So auch viele Amerikaner, die wie wir den kleinen Zettel nicht sahen der versteckt an einem Pfosten am Bahnsteig hing. Mit der Info, dass an diesem Wochenende keine U-Bahnen mehr fahren würden. Wir versuchten es an einem anderen Gleis, aber ebenfalls ohne Erfolg. Da Berni sowieso unbedingt mal mit einem Taxi fahren wollte, bestellten wir uns eins das uns zurück zum Hostel brachte. Unterwegs dann auf einmal ein Schlag: Wir dachten, der Fahrer hätte einen Menschen umgemäht. Zum Glück bremste er nur wegen einer roten Ampel so stark ab. Was der Schlag war, weiß keiner, aber der Fahrer fragte das Taxi nebenan irgendwas. Taxis sind hier günstig und jeder bezahlte nur 2.50$, also so viel wie mit der Bahn. Da wir die Bahn ja schon bezahlt hatten, zahlten wir doppelt, aber man kann`s nicht ändern…
Im Hostel wollten wir nichts mehr außer schlafen und werden von einem weiteren, genialen Tag träumen.
Liebe Grüße von hoch oben
Nadine

Camden Market and creepy people

Freitag, 10.03.2017

Leider schon der letzte Tag in London, dachten wir als wir aufstanden. Diesmal ließen wir das Frühstück sausen und liefen gleich los.

Nachdem der Vortag so perfekt war, hatten wir diesmal wieder London-Wetter erwischt. Nieselregen und Kälte. Obwohl wir immer noch erkältet waren ließen wir uns die Laune nicht verderben und liefen los.

Unsere Füße taten nach dem Marathon die letzten Tage ordentlich weh und wir wollten einen Faulen machen. Außerdem hatten wir schon alles gesehen was wir sehen wollten. Eigentlich ist das Ticket für den Hop on Hop off Bus nur einen Tag gültig. Da aber bisher niemand unser Ticket abgestempelt hatte, fuhren wir nochmal mit dem Bus. Es war kalt, windig und regnerisch und mir ging es nicht so gut. Wieder ging es keinen Meter voran und wirklich genießen konnten wir die Tour nicht. Irgendwann stiegen wir aus um uns bei einem Kaffee wieder aufzuwärmen.  Ich hatte ein gutes Englisches Frühstück/Mittagessen mit Toast, Bohnen, Spiegelei, Pilzen usw.

Frisch gestärkt ging`s mit dem nächsten Bus nochmal zum Tower of London. Dort sind nämlich die Kronjuwelen die wir unbedingt noch sehen wollten. Der Tower ist sehr beeindruckend und innen ist alles wie ein Museum aufgebaut. Man erfährt viel über die Kriegsgeschichte und die Geschichte der Monarchie. Es ist total schön aufgebaut und man kann nach ganz oben im Tower laufen. Die Kronjuwelen sind sehr beeindruckend und alles schillert und funkelt. Da liegt ordentlich Geld rum, dachten wir uns.

Als wir genug hatten, nahmen wir den nächsten Bus und ließen uns wieder faul durch die Gegend schaukeln. Wir wollten unbedingt noch auf den Camden Market gehen, den mir auch meine Kollegin Lisa empfohlen hatte. Der Busfahrer meinte das sei viel zu weit zum Laufen, aber wir dachten wir bekommen das schon hin. Erstmal liefen wir in die falsche Richtung und fragten einen netten alten Mann wo es hin geht. Auch er sagte es sei viel zu weit zum Laufen. Dieser hatte in Hannover gewohnt und war total gesprächig. Auf dem Weg zum Camden Market kamen wir durch ein sehr armes Viertel von London. Es gab sehr viele Ausländer, Obdachlose und komische Gestalten die von irgendwas zu viel genommen hatten. In diesem Viertel war es sehr komisch und wir waren so wie es aussah die Einzigen Touristen. Als ein Bus an uns vorbei fuhr sahen wir den alten Mann wieder der geradeaus zeigte und freundlich winkte.

Nach einigen Abstechern in verschiedene Läden hatten wir es nach einer Stunde zum Camden Market geschafft. Dort ist sehr viel los und es gibt eine Straße in der ein Krämermarkt ist. Links und rechts hat es viele schön gestaltete Läden, von denen fast alle Souvenirläden sind. Es war die Hölle los und es waren alle möglichen Leute unterwegs: Punker, Rocker, Hippies, Drogenabhängige usw. Auf der offenen Straße wurde hier gedealt. Zum Glück hatte Lisa uns gesagt, dass wir bis zum Ende durchlaufen sollten. Dort kam nämlich der schönste Teil des Markts. Neben dem Kanal ist alles im Quadrat aufgebaut und man kann einmal im Kreis laufen. Auf der obersten Ebene gibt es viele kleine Läden mit selbstgebastelten Sachen und viel Deko. Alles ist mit Lichterketten dekoriert und liebevoll gestaltet. Wenn man die Treppe runter läuft, sieht man so viel Essen, dass man überfordert ist. Es gibt kleine Buden wie auf dem Weihnachtsmarkt und Essen aus allen Ländern die man sich vorstellen kann. Von Griechisch, bis Peruanisch über Indisch und Japanisch ist alles dabei. Die Auswahl ist riesig und wir mussten zwei Mal rum laufen bis ich mich entscheiden konnte. Ich entschied mich für Mac and Cheese (amerikanisch; Makkaroni mit viel Käse) was genial schmeckte. Anna traute sich nicht was von den Ständen zu probieren, aber ein Crêpes ging auch.

Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich in einen Pub, aber entweder waren sie zu voll oder wir wurden nicht bedient. Der Rückweg zum Hostel dauerte nicht mal eine halbe Stunde und wir fanden unseren Weg zum Generator Hostel gleich. Unterwegs kaufte Anna sich eine Pizza beim Italiener die sie auf dem Hostelbett verspeiste. Anna schlief schon um 7 ein und mir fiel auf, dass ich beim Umzug ins andere Zimmer meine Kameratasche verloren hatte. Ich fragte an der Rezeption und wir guckten im alten Zimmer. Da war leider nix. Das Fundbüro vom Hostel ist eine kleine Rumpelkammer in die alles rein geschmissen wird. Dann wird schnell die Tür zu gemacht, sodass nichts rausfallen kann. Dort die Tasche zu finden war ein Ding der Unmöglichkeit. Wir suchten eine Stunde lang überall, aber wurden nicht fündig. Die Tasche ist so teuer, dass ich sie auch nicht zurück lassen wollte.

Ich nahm mir vor am nächsten Morgen nochmal zur Rezeption zu gehen, nachdem Schichtwechsel war.

So musste ich mit einem sehr unguten Gefühl ins Bett gehen.

Trotz des vielen Bus Fahrens, sind wir an diesem Tag trotzdem 12,52 km gelaufen.

Liebe Grüße aus London

Nadine

Meeting the Royals

Donnerstag, 09.03.2016

Am zweiten Tag in London wachten wir beide mit einer Erkältung auf. So schlecht war das Wetter am Vortag doch nicht?

Glücklicherweise hatten wir neben meinem Bett zwei Frühstücksmärkchen gefunden. So konnten wir uns am Buffet die Bäuche voll schlagen. Frisch gestärkt gings dann los.

Das Wetter war einfach nur perfekt. Die Sonne lachte vom Himmel, es war warm und keine Wolke war zu sehen. Da wir wussten, dass wir Einiges sehen wollten, das außerhalb von London liegt, kauften wir uns eine Oyster Card. Das ist eine Bahnkarte die man immer wieder mit Guthaben aufladen kann. Quasi eine Prepaid Bahncard. Am ersten Tag hat man eine Flatrate und kann so oft fahren wie man will.

Zuerst fuhren wir nochmal zum Buckingham Palace. Dort findet jeden Morgen um 11 die berühmte Wachablösung (Changing of the Guard) statt. Eigentlich nur der Schichtwechsel der Securitys der Queen, der aber immer zelebriert wird. Wir wunderten uns, warum da so viele Touristen mit ihren Kameras in der Hand vor dem Palast warteten. Anna sagte, dass da bestimmt was Besonderes passiert. Ich tat das ab und meinte, dass das bestimmt immer so eine Attraktion sei. Anna behielt Recht. Die komplette Straße um den Palast waren abgesperrt und überall standen Polizisten. Auch viele Polizeimotorräder waren im Einsatz. Bis plötzlich das Tor aufging. Erst fuhr ein schwarzes, schickes Auto vor und es gab ein Blitzlichtgewitter. Dann ein zweites schwarzes Auto mit der Flagge der Königsflagge auf dem Dach. Und wer winkte da aus dem Auto? Catherine, Duchess of Cambridge auch bekannt als Kate Middleton höchstpersönlich. Und das nur einen Meter von uns weg. Ohne getönte Scheiben oder Sichtschutz. Sie guckte in unsere Richtung und man konnte durch die Scheiben erkennen wie schön sie ist. Wer im nächsten Auto mit königlicher Flagge saß, konnte man leider nicht sehen. Aber dann der nächste Hammer. Im folgenden Auto saß doch tatsächlich und leibhaftig Elisabeth II. DIE Queen. Von der man sonst nur in den Nachrichten hört. Damit, dass auf einmal alle Royals an uns vorbei fahren hätten wir nicht gerechnet. Ich dachte ich schnall ab! So ein verrücktes Ereignis und das am frühen Morgen. Das trieb den Adrenalinspiegel hoch und war richtig krass. Viele Engländer hatte noch nicht mal die Chance die Queen zu sehen… Die Wachablösung hat dann zwar nicht stattgefunden, aber das war uns in Anbetracht der Tatsache, dass wir gerade so wichtige Personen gesehen hatten auch egal.

Stattdessen liefen wir bei „Kayserwetter“ (haha) durch den wunderschönen St. James Park. Dort fand nämlich in einer großen Zeremonie die Enthüllung  des Denkmals für die Veteranen der Kriege im Irak und in Afghanistan statt. Dort waren alle wichtigen Leute des britischen Königshauses vertreten: Prinz Philip (95), Prinz Charles (68) und Camilla (69), Prinz William (34) und Herzogin Kate (35) sowie Prinz Harry (32). (http://www.wn.de/Welt/Leute/2733331-Feierliche-Enthuellung-Queen-weiht-Denkmal-fuer-Veteranen-ein)

Es war ordentlich was los und alles war abgeriegelt. Trotzdem hatte man einen Blick auf das Festgelände. Überall standen Polizisten und es waren Hunde und Pferde im Einsatz.

Mit der Bahn gings weiter ins Wembley Stadion. Die Führung war auch in unserem London Pass enthalten. Diese lohnte sich allemal: wir kamen dort hin, wo sonst nur VIP`s hin kommen. Wir durften auf dem Sitzplatz der Queen Platz nehmen, durften den wichtigsten Pokal im Stadion hochhalten, sahen die Physio Räume und Umkleidekabinen der Spieler und sogar den Presseraum. Das Highlight war definitiv wie ein echter Fußballprofi einzulaufen. Erst sahen wir einen beeindruckenden Film in der Umkleide wie die Spieler einlaufen und dann wurde das große Tor aufgemacht und wir marschierten in Zweierreihen ins gigantische Wembley Stadion ein. Das war sogar für Anti-Sportbegeisterte wie mich ein Highlight.

Danach fuhren wir mit der Tube (U-Bahn) weiter dorthin wo Olympia stattfand. Anna wollte gerne sehen wie es da aussieht und wir hofften, dass man die Anlage besichtigen kann. Als wir da waren, dann leider die schlechte Nachricht: wegen einer Buchmesse ist alles geschlossen. Man sah nicht mal ansatzweise irgendwas und so mussten wir wieder gehen.

Wir fuhren zurück in die Stadt und stiegen am Bahnhof Kings Cross aus. Dort ist das berühmte Gleis 9 ¾ aus Harry Potter. Die Schlange um ein Bild dort machen zu können ist ewig lang. Wie der Zufall es so will, ist direkt daneben ein Harry Potter Fanshop. Die Angestellten vom Shop machen Fotos die man dann kaufen kann. Es ist aber zum Glück erlaubt eigene Fotos zu machen, was wir machten. Es stand ein Mädel vom Shop da die einem den Zauberstab in die Hand drückte und auf Kommando den Schal hoch warf.

Von meiner Kollegin Lisa hatte ich den Tipp für ein gutes Restaurant mit Blick auf die Tower Bridge bekommen. Vom Kings Cross liefen wir Richtung Wasser. Die Sonne ging gerade unter und der Blick auf die Skyline von London war gigantisch. An der Themse entlang zu laufen, den Straßenmusikern zuzuhören und Leute zu beobachten war super schön.

Es war ein ordentlicher Fußmarsch bis wir zufällig am Bubble Waffle Laden vorbei kamen. In Facebook wurde ich in einem Beitrag markiert, weil diese Waffeln aus Japan super lecker aussehen und es die in London gibt. Schon vor der Fastenzeit habe ich beschlossen, das Fasten einmal für diese Waffeln zu brechen. Als wir dann davor standen, konnte ich wirklich nicht nein zu dieser Kalorienbombe sagen. Ich bestellte die Limited Edition mit double Nutella und Ferrero Rocher. Für stolze 6.95 Pound (8€). Da lohnte sich aber jeder Euro, denn die Dinger waren super lecker.

Als wir am Italiener „Strada“ ankamen, wusste ich, dass Lisa nicht zu viel versprochen hatte. Man blickt wirklich direkt auf die Tower Bridge, die beleuchtet absolut genial aussieht. Wir saßen draußen, aber irgendwann wurde es zu kalt und wir zogen nach drinnen um, wo der Blick genauso gut war. Die Pizza schmeckte super und für die Aussicht war es auch nicht überteuert. Es war ein schöner Abend im tollen London.

Da wir eine Tagesflatrate für die Tube hatten, fuhren wir in die Nähe des Hostels und liefen von dort aus zurück. Es waren wieder 18.61km die wir an diesem Tag gelaufen sind und diese merkten wir deutlich. Wir mussten unsere Sachen erst noch vom Gepäckraum ins neue Zimmer schleppen, denn wir hatten das Zimmer wechseln müssen, weil eine Gruppe in unser Altes kam.

So schliefen wir wieder schnell ein und können von einem weiteren schönen Tag träumen.

Liebe Grüße

Nadine