Breakfast at the Picknick-Point and Japanese Garden

Sonntag, 27.12.2015

Eigentlich hätte ich ausschlafen können, aber meine innere Uhr ist auf Farmarbeit eingestellt. So war ich um 5 schon wach. Um 7 standen auch Lyn und Brett auf und um 8 kamen Brett`s Schwester Alyce und die Kinder.

Lyn war total nett und lud mich zum Frühstück ein. Wir gingen zum Aussichtspunkt vom Donnerstag dem „Picknick-Point“. Es war wieder regnerisch und bewölkt, aber die Aussicht war super. Das Frühstück war richtig luxuriös und schmeckte super.

Wir fuhren anschließend durch die Luxusviertel von Toowoomba und Lyn konnte die Geschichte jedes Hauses erzählen. Da waren einige Millionenhäuser dabei, die sehr beeindruckend waren. Als Abschluss meiner Toowoomba-Zeit, gingen wir in den Japanese Garden, der neben der Uni ist. Dieser ist sehr groß und wunderschön angelegt. Als wir auf dem Rückweg zum Auto waren, fing es an aus Kübeln zu gießen. Das war timing.

Leider musste ich mich dann von Lyn verabschieden. Sie war so fürsorglich und liebenswert zu mir und ich werde sie total vermissen. Sie lud mich ein, jederzeit vorbei zu kommen, wenn ich in der Nähe bin und sagte mir ich wäre ein toller Gast.

Brett und ich fuhren zum Pub. Dort warteten zwei Freundinnen von ihm auf uns. Diese waren zwei Jahre in Kanada zum Arbeiten und hatten viel zu erzählen. Auch Brett`s Bruder Jarrod kam und zwei weitere Freunde. Die anderen tranken gemütlich ein paar Bier und ich hielt mich ans Wasser. Die Freunde waren alle total nett und wir hatten einen tollen Nachmittag.

Dann hieß es für mich aber: Zeit zu gehen! Ich fahre nicht gerne, wenn es dunkel ist und außerdem regnete es immer noch. So verabschiedete ich mich von allen. Brett versprach, mich auf meiner Farm zu besuchen. Ich war ihm so dankbar, dass ich Weihnachten mit seiner Familie feiern durfte. Dieses Weihnachten werde ich so schnell nicht mehr vergessen.

Beim Rückweg waren auf den Straßen teilweise ordentliche Pfützen und ich musste echt aufpassen. Der Weg zog sich wie Kaugummi und es kamen mir auf der 2 stündigen Fahrt ganze drei Autos entgegen. Ich hatte Zeit die letzten vier Tage nochmal Revue passieren zu lassen. Dabei hatte ich ein Grinsen im Gesicht. Mein Santa-Socken, das Futter für die Rentiere, die Freundlichkeit der Familie, die Wasserrutsche in den Damm, die Wasserschlacht im Garten, die Traditionen, die Motorradfahrt, das Cricket-Spielen, die Kirche, das Lagerfeuer, das Schießen und vieles mehr. Komplett anders als Weihnachten bei Kälte zu Hause (ok, dieses Jahr war es warm, ich weiß).

Auf der Farm angekommen, empfing mich mein Chef James freundlich. Er wollte gerade die Pferde füttern. Ich sagte ihm, dass ich das übernehme und er war dankbar.

Zum Abendessen waren Onkel Ted und Tante Rosie gekommen. Rosie war bereits zwei Mal in Deutschland und erzählte viele Geschichten. Ihre Mama hatte sich in Münster die Hüfte gebrochen und war lange in Deutschland im Krankenhaus gewesen. Viele Jahre später kam Rosie zurück zu diesem Krankenhaus und schenkte der Krankenschwester, die sich gut an die Australierin erinnern konnte, Schokolade.

Von den Kindern bekam ich noch ein Weihnachtsgeschenk: Eine Kappi vom Kumbia-Pub. So trage ich zukünftig immer eine Erinnerung an meine schöne Zeit hier auf dem Kopf. Die anderen Geschenke die ich bereits am 25. aufgemacht hatte, waren eine Tasse mit dem Logo vom Stall und Apfel-Cider (alkoholisches Getränk). Über dieses war ich ein wenig besorgt. Ich glaube man muss sich Gedanken machen, wenn man von seinem Chef Alkohol zu Weihnachten bekommt. Alle sagten mir, dass das in Australien Gang und Gäbe sei und eines der beliebtesten Geschenke. Sehr lustig die Aussis !

Wir hatten einen gemütlichen Abend mit Wein und früh ging ich ins Bett.

Das war also mein Aussie-Weihnachtserlebnis wie ich es mir schöner nicht vorstellen könnte.

Selige Grüße

Nadine

 

Frühstück und Japanese Garden

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Aussie Boxing-day

Samstag, 26.12.2015

Schon um 7 geisterten Leute durchs Haus. Somit war ich mal wieder früh wach. Am sogenannten „Boxing-day“ ist es Tradition in Australien, Cricket im TV anzuschauen. So saß die ganze Meute im Wohnzimmer und verfolgte das Geschehen. Zugegebener Maßen, ist es aber nicht gerade spannend, diese Sportart im TV zu sehen. Die Leute stehen meistens nur rum, es gibt drei Kommentatoren und diese müssen über alltägliche Themen sprechen, weil es im Spiel einfach nicht vorwärts geht. Nach 10 min. verließ somit schon die Hälfte ihre Plätze. Alle fragten mich, ob ich es denn interessant finden würde. Nach ca. einer Stunde gab ich mich dann auch „geschlagen“ und wechselte nach draußen. Dort gab es bereits Frühstück. Es wurden Würstchen und Speck gegrillt und ich aß Toast und Cornflakes.
Wir verbrachten wieder einen tollen Morgen im Garten, spielten alles Mögliche, wie Frisbee und hatten super viel Spaß.
Gefühlte 10 min. nach dem Frühstück gab es schon wieder Mittagessen. Die Reste vom Vortag mussten weg. So aß ich das dritte Mal hintereinander Salat, aber der schmeckte immer noch gut. Danach kam Brett`s Schwester Alyce mit ihren drei Kindern und es gab für alle Kleinen schon das dritte Mal Bescherung. Ganz traditionell hatte es einen Weihnachtskuchen den die 83 jährige Oma und Uroma Esme anschnitt. Als diese eine Rede hielt und erzählte wie glücklich sie mit dieser Familie ist und wie sehr sie alle liebt und sich nichts schöneres vorstellen könnte, flossen bei ihr die Tränen und es blieb kein Auge im Raum trocken. Das war ein sehr berührender Moment. In der Tat ist die Familie sehr toll. Obwohl seit 2 Tagen alle auf engem Raum sind, gibt es nie Zickereien oder sonstiges. Alle gehen so toll miteinander um, jeder ist Willkommen, alle helfen und auch ich werde behandelt, als gehöre ich schon immer dazu. Das ist was sehr tolles und für mich eine große Ehre Weihnachten in dieser Familie feiern zu dürfen. Besser hätte es mir nicht passieren können.
Der 24 Jahre alte, somit älteste Sohn von Judy zeigte uns seine Farm. Mit dem Auto waren wir in 20 min. da. Diese ist auch eine Cotton-Farm und ebenfalls riesig. Es gibt ein großes Haus, eine große Werkstatt und sogar einen Tennisplatz. Wir fuhren mit dem Ute über die Matschfelder und blieben ein paar Mal fast stecken. Die Kulisse sah bei perfektem Wetter traumhaft aus. Es ist richtig faszinierend wie viele Leute Land in Australien haben. Erstens ist das hier billiger als Zuhause und viele Kinder werden bereits in Farmerfamilien geboren. Da es keine Müllabfuhr gibt, fuhren wir zur Müllhalde um den Abfall abzuladen. Dort stank es bestialisch, hatte viele Wildkatzen und einige interessante Sachen. So fand sich auch ein Auto im Müllberg. Danach fuhren wir zum Friedhof. Der Opa der Kinder ist vor einigen Jahren mit nur 65 gestorben und seither war keines der Kinder mehr am Grab. Brett erzählte mir, dass der Opa ein Workaholic war und bei einem tragischen Farmunfall gestorben ist. Die Geschichte war sehr traurig und er war ein hoch angesehener Mann. Auf dem Friedhof gab es nur sehr kleine Gräber, keinen Zaun und überall nur Kunstblumen.
Als wir zurück waren, fragten die Jungs mich, ob ich mit ihnen zum Fluss will. Hört sich gut an, dachte ich! Als wir mit dem Ute unterwegs waren wusste ich aber nicht, warum die Jungs diesen Ausflug machen wollten. Diese wussten nicht, dass ich Vegetarierin bin und ich wusste nicht, dass Chris und Lachlan jagen gehen wollen. So hielten wir ständig an, wenn wir Kängurus sahen und Lachlan schoss. Ich schloss die Augen und hob die Ohren zu und freute mich jedes Mal wenn er sagte, er habe nicht getroffen. Die müssen die armen Tiere schießen, weil es zu viele sind, sie die Felder zerstören und viele Autounfälle verursachen. Die toten Tiere werden dann an Ort und Stelle liegen gelassen und sind Futter für die Dingos (Wildhunde). Auch Wildschweine wollten sie schießen, aber fanden (zum Glück) keine. Ich saß auf der Ladefläche vom Ute und sollte jedes Känguru melden. Natürlich machte ich das nicht. So blieb die Jagt an diesem Tag komplett erfolglos – puuuh!
Unterwegs holte uns Cameron mit seinem Dirt-Bike ein. Als Motorradfahrerin ließ ich es mir selbstverständlich nicht entgehen, auf eine Fahrt mit zu kommen. Leider durfte ich nicht selbst fahren, aber mit gefühlten 200 rasten wir über Stock und Stein. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass der 21 Jahre alte Cameron länger Motorrad fährt als er läuft, hätte ich mir vermutlich in die Hose gemacht, aber so genoss ich den Fahrtwind. Wir fuhren komplett einmal um die Baumwollfarm und diese ist gigantisch groß. An dieser Stelle sollte ich vielleicht verschweigen, dass wir nicht mal Helme auf hatten. Ich wusste bis dahin nicht, dass Baumwolle eine Blume ist. Cameron erklärte und zeigte mir viel und ich lernte einiges. Auch die Bewässerungsmaschine ist total genial. Diese wird automatisch per Satellit gesteuert und fährt selbstständig über die Felder. Dieser Spaß kostet 30.000$. Es gibt überall Graben und dort laufen Gummischläuche raus. Wenn es trocken ist, fließt das Wasser in die Baumwollfelder und wenn genug Wasser da ist, fließt es einfach wieder zurück. Vor 3 Tagen gab es einen sehr schlimmen Sturm mit Gewitter. Dieses zerstörte große Teile der Ernte und außerdem haben die meisten Farmen seit Wochen keinen Strom. Es sieht teilweise sehr verwüstet aus. Gut, dass Judys Farm Strom hat.
Cameron fuhr sogar mit mir den Damm hoch und dieser ist total steil. Da rutsche mir das Herz in die Hose, aber ich strahlte. Als wir gerade auf dem Rückweg waren dachte er, ich hätte in angespuckt. Dabei fing es an zu regnen. Noch schneller ging es nach einer halben Stunde zurück zum Haus.
Wir waren nicht darauf vorbereitet, aber als wir noch nicht mal zum Gartentor drin waren, bekamen wir einige Kübel Wasser über uns geschüttet. Bis auf die Schuhe war ich nass. Der Garten hatte sich in eine Wasserschlacht verwandelt und jeder war pudelnass. Das Genialste: Auch die 83 jährige Oma Esme war mittendrin und machte alle nass. Die ganze Familie hatte Spaß sich gegenseitig zu tränken und es wurden alle möglichen Dinge benutzt. Ich hatte einen Hundenapf, es gab Wasserpistolen, große Eimer und Wasserschläuche. Wir hatten so mega viel Spaß und es gab (mal wieder) total viel zu lachen. Ich hatte zwar kein paar trockene Schuhe, aber barfuß gings auch.
Leider mussten wir uns dann verabschieden. Die Verabschiedung war genau so herzlich wie die Zeit hier. Alle wünschten mir eine gute Zeit und bedankten sich, dass ich da war.
Wieder bei Lyn Zuhause angekommen, duschten wir kurz und dann gings zu Bretts Dad. Dieser wohnt auch in Toowomba. Dort waren Bretts Schwestern Renae, Alyce, die Männer und die Kinder.
Da die Kinder jetzt ja noch nicht genug Bescherung hatten, gab es diese nun zum vierten Mal. Es gab einige Tränen, weil Santa nicht das richtige brachte und somit vorwurfsvolle Blicke der Eltern.
Brett`s Papa Geoff pflanzt in seinem Garten unendlich viel Obst und Gemüse an und zeigte uns alles. Ich fand ein paar Maiskolben und legte diese auf den Grill. Zu Essen gab es – wer errät`s Fleisch und Salat. Die Maiskolben waren sehr gut.
Eine Weile saßen wir bei Bier gemütlich zusammen, redeten, guckten Cricket und machten uns dann auf den Rückweg zu Brett`s Mama Lyn. Diese begrüßte uns freundlich und hatte in der Zwischenzeit meine nassen Klamotten gewaschen. Wir guckten noch Herr der Ringe im TV an und dann ging ich müde und zufrieden ins Bett.
Somit ging ein weiterer, toller, erlebnisreicher zweiter Weihnachtsfeiertag, Boxing-Day zu Ende. Ich bin jetzt schon traurig die Familie morgen verlassen zu müssen.

Wasserschlachtige Grüße
Nadine

 

Garten

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Farm von Judys ältestem Sohn

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Müllhalde

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Garten

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Welpe Honey

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Schießen

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Man beachte die Plätzchen

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Raubtierfütterung

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Weihnachtskuchen

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Oma Esme und alle Enkel und Urenkel

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Wasserschlacht und Baby Charlie

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Abends bei Brett`s Dad

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In Australien gibt es immer BierIMG_4307 (FILEminimizer)

Typical Aussie-Christmas

Freitag, 25.12.2016

Im Hause Flowers ist es Tradition, dass alle am Weihnachtstag um 6 Uhr aufstehen, weil die Kinder schon so früh wach sind. Nach nur 4 Stunden Schlaf war ich um 5 schon munter und wartete auf die Kinder. Wer nicht wach ist wird sehr unsanft geweckt. Die Kinder kippen den Schlafenden ein Glas Eiswürfel in den Nacken. Zum Glück war ich rechtzeitig wach. Die anderen schreckten alle auf, als die Eiswürfel kamen. Ich musste lachen und die Kinder hatten ihren Spaß. Der Jüngste hatte am Vorabend einen Brief an Santa geschrieben und ein Glas Milch und Kekse hin gestellt. Renae hat eine Antwort darunter geschrieben und der Junge war überglücklich einen Brief von „Santa“ zu bekommen.
Dann guckten alle, was in ihrem Christmas-Stock war. Das ist ein Socken der normalerweise am Kamin hängt. Jeder bekommt einen und dieser ist vom „Secret-Santa“ (geheimer Santa). In meinem waren ein Weihnachts-Leuchtanhänger fürs T-Shirt, Knicklichter, Schokolade, Labello und Cashew-Nüsse drin. Die Jungs bekamen außerdem Seifenblasen. Das Highlight der Kinder war die Bescherung. In Australien gibt’s die morgens. Es dauerte sehr lange bis alle die vielen Geschenke ausgepackt hatten. Ich bekam sogar auch was. Schokolade und ein sehr gutes Parfum. Ich finde es sehr lieb, dass die Australier alle an mich denken und dass ich auch was bekomme. Alle waren glücklich mit den Geschenken und die Kinder beschäftigt.
Das Wetter war gut und es war zwar noch nass im Garten und nicht sehr warm, aber die Sonne schien. Wir hüpften eine Weile auf dem Trampolin und spielten mit den Kindern im Garten mit den Seifenblasen. Das ist nicht nur für kleine Kinder was 😉 Außerdem skypte ich nochmal meine Familie bei denen gerade Heilig-Abend war. Die wichtelten und es war sehr lustig „live“ dabei zu sein. Das Handy wurde herum gereicht und so konnte ich mit jedem mal sprechen.
Schon um halb 8 grillte Chris Speck und Würstchen und das Frühstück war super lecker. Es gab außerdem Hash-Browns, gebratete Tomaten, Obstsalat, Croissants, Spiegelei und Toast. Ein typisches Aussie-Frühstück also.
Ich half Renae beim Vorbereiten der Salate und schnibbelte fleißig und dann gings ins Hinterland. Dort haben Brett`s Tante und Onkel eine Cotton-Farm (Baumwolle). Die Landschaft auf der einstündigen Fahrt war traumhaft.
Das Anwesen ist riesig groß und das Haus ebenfalls. Die Cousine und drei Cousins im Alter von 16-24 empfangen mich gleich freundlich. Brett`s Tante „Judy“ war total weihnachtlich verkleidet und hatte alles aufwendig dekoriert. Auf der Farm war es richtig heiß und der Himmel strahlte.
Mir kam es vor als hätten wir gerade erst gefrühstückt, als es Mittagessen gab. Judy hielt eine Rede und alle sangen „Happy Birthday“ zu Jesus. Hier sind alle sehr gläubig und im ganzen Haus hängen Gebete und kirchliche Sprüche. Außerdem hatten sie einen langen, lustigen Essensspruch den jeder Mitreden konnte. Da musste ich lachen.
Da es so warm ist, haben die Australier kaltes Essen. So gab es kaltes Fleisch wie Pute, Hühnchen und auch Garnelen und sehr viele Salate. Die waren alle sehr lecker. Außerdem war die Auswahl an Nachtisch gigantisch. Jeder hatte auf seinem Platz „Bon-Bons“. Der Tischnachbar zieht jeweils am anderen Ende, es knallt und man findet eine Papierkrone und kleine Geschenke. Zufällig bekam ich als einzige eine pinke Krone und das ist meine Lieblingsfarbe. Außerdem war ein kleiner Kamm drin. Jeder musste die Krone aufziehen und das sah sehr cool aus. Überall waren Zettel mit Witzfragen drin und jeder musste seines laut vorlesen.
Nach dem guten Essen, gab es nochmal Bescherung. Es waren einige Kinder da und insgesamt waren wir mehr als 25 Leute. Die Kleinen mussten alle Rentiergeweihe aufziehen, um Geschenke zu bekommen. Auch hier war die Freude bei allen groß.
Ein großer Vorteil an Weihnachten in Australien ist das Wetter. So spielte die ganze Familie Cricket im Garten. Dieser Sport ist sehr berühmt hier. Erst guckte ich nur zu, aber absolut keiner kam drum rum selbst zu spielen. Ich bekam eine kurze Einweisung und dann begann der Spaß. Man muss sein „Tor“ beschützen, sodass der Ball dort nicht hin kommt. Wir hatten einen Tennisball und der gegenüber stehende Spieler muss den Ball werfen. Mein Ziel war es den Ball zu schlagen und dann auf die andere Seite zu rennen, bevor jemand anderes den Ball auf mein „Tor“ warf. Das war total spaßig und alle standen im Garten und versuchten den Ball zu fangen. Beim ersten Versuch hatte Brett vergessen mir zu sagen, dass ich rennen muss und alle lagen vor Lachen auf dem Boden als ich dem Ball zuguckte und nicht wusste, dass ich mich in Bewegung setzen muss. Es war einfacher als ich dachte den Ball zu schlagen und so blieb ich lange im Spiel. Einige Gegner knockte ich aus.
Das Highlight kam, als wir mit 2 Utes (Autos) los fuhren. Es ging zum Damm, der ebenfalls zur Farm gehört. Wir sprangen alle rein und das Wasser war warm. Die starken Jungs bereiteten die Rutsche vor, sie hauten Pfosten in den Boden und rollten eine große Plane aus. Mit einem Feuerwehrschlauch und viel Spülmittel war die Rutsche perfekt. Die Jungs wollten mich als Versuchskaninchen, aber ich lehnte ab. Es gab unendlich viele Luftmatratzen, Gummireifen, Schlauchboote, usw. Ich war total fasziniert und sagte gefühlte tausend Mal, dass ich es richtig cool finde, was die Jungs da auf die Beine gestellt hatten. Jedes Jahr zu Weihnachten wird die Rutsche aufgebaut. Auch die drei Hunde badeten im Damm.
Es machte unbeschreiblich Spaß die Rutsche runter zu rutschen und man wurde richtig schnell. In allen möglichen Kombinationen rutschte die ganze Familie und so saßen teilweise vier kräftige Jungs in einem kleinen Schlauchboot und sausten rückwärts den Damm runter. Auch ich fand mich in solchen Kombinationen wieder. Selbst Lyn und Judy rutschten mit ihren Söhnen und alle hatten total viel Spaß. Bis es dämmerte hatten wir viel Spaß im Damm und es war einfach unbeschreiblich lustig und ein tolles Familienerlebnis. Die Schlange hinterher bei den Duschen im Haus war sehr lange 😉
Dann gab es auch schon wieder Abendessen und wir aßen das Selbe vom Mittag. Jeder hatte tolle Gespräche und ich fühlte mich, als ob es meine Familie wäre. Alle fragten mich über Weihnachten in Deutschland und keiner konnte glauben, dass bei uns nicht Santa-Claus kommt und wir das Fest ganz anders feiern.
Die Jungs hatten ein schönes Lagerfeuer vorbereitet und so saßen wir alle mit Bier davor und erzählten uns Geschichten. Zuerst spielten wir ein Kartenspiel das keiner verstand. Die ganze Zeit wurde gelacht, weil die Regeln einfach nicht klar waren. Einer verstand es gar nicht und verlor jede Runde. Das war total witzig und es wurde mehr gelacht als gespielt. Danach packte Lachlan sein Kartenspiel aus. Er laß die Fragen vor und der Reihe nach, musste jeder eine Frage beantworten. Diese waren zum Beispiel:
Was würdest du machen, wenn du 1 Mio gewinnen würdest? Wohin würdest du dich beamen, wenn du könntest? Was ist besser: duschen oder baden? Und viele mehr. Das war auch total witzig und ständig brachen wir in schallendes Gelächter aus.
Es war schon spät, als wir uns in unser Matratzenlager begaben. Zu 10. schliefen wir im Wohnzimmer. Die meisten Leute schliefen da, sodass das ganze Haus mit ca. 20 Leuten zum großen Nachtlager wurde. Sogar die 83 jährige Oma übernachtete. In jeder Nische fand man jemand anderen. Das Sofa sah so bequem aus, dass ich mich dort niederließ. Judy sagte ich könne das nicht machen, weil mir morgen alles weh tut, aber ich machte ihr nur klar, dass ich noch jung bin 😉
Bevor ich überhaupt an was denken konnte, schlief ich als erste ein.

Das war der gigantischste, genialste Weihnachtstag den ich mir je vorstellen hätte können.

Aussie-Weihnachtsgrüße
Nadine

 

Brief von Santa an die Kinder

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Weihnachtsbaum (aus Gummi)

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mein Christmas-Stock

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Matratzenlager

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Skypen mit der Familie

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Bescherung

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Spaß auf dem Trampolin

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Weihnachtsfrühstück

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Spielen im Garten

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Weihnachtskatze mit Krawatte

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Bon-Bon

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Brett und Bruder Jarrod mit neuen Hemden

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Ich durfte das alte anziehen

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deutsches Bier an der Aussie-Christmas. Hier gibt es, wie sonst auch, an Weihnachten viel Bier.

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Cricket

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Rede von Judy

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Zweite Bescherung

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Nachtisch

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Spaß im Damm

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Brett, ich Jarrod, Cameron, Lachlan

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Rückweg auf der Ladefläche vom Ute

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Lagerfeuer und Knicklichter

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European Christmas Day

Zuerst einmal: Merry Christmas, frohe Weihnachten und tolle Feiertage, unseren Familien, Freunden, Bekannten und unseren treuen Bloglesern und Leserinnen 🙂

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Heute ist der 24. und wir haben ein schönes Weihnachtsfrühstück mit Bagels, Müsli und Bananen genossen, wo wir noch deutsche Mädels getroffen haben.

Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang mit Muscheln sammeln, ging es auf, Richtung Solvang, wo wir unterwegs noch einen Steckdosenadapter gekauft haben, weil wir unseren liegen gelassen haben. Unser Plan war, unseren gekauften Snack am Strand zu essen, aber da wir nur eine Art Wüste und sowas wie den Schwarzwald passiert haben, wurde der Snack im Auto genossen.

2 und halb Stunden später durften wir das kleine, gemütliche, schwedisch/finnisch/dänische Dörfchen Solvang kennen lernen. Unser Hotel SVENdsgaard Lodge (Jennys Freund heißt Sven) war wieder total super und das Zimmer riesig.

Beim kleinen Bummel durch das Örtchen, vorbei an Windmühlen, mussten wir leider feststellen, dass die meisten Leute dort auch am 24. und nicht wie die Amis am 25. Weihnachten feiern. Somit begann die lange Suche nach einem offenen Restaurant. Zum Glück feiern die Chinesen kein Weihnachten, sodass wir abends gemütlich unser leckeres 3-Gängemenü genießen konnten. Es gab Frühlingsrollen, Schwein, Beef, Tofusuppe mit Ei und als Hauptgang Reis mit Tofu für mich und für Jenny frittierte Shrimps süß-sauer.

Der gute Rotwein den wir danach auf dem Zimmer genießen wollten, machte uns leider einen Strich durch die Rechnung. Dumme Korken da 😀 aber die nette Dame von der Rezeption konnte uns mit einem Korkenzieher zu unserem Glück verhelfen. So ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Hier unsere Strecke an diesem Tag:

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