Miami here we come

Freitag, 02.06.2017

Der letzte Tag unseres Roadtrips – darüber waren wir alle traurig und ich werde es vermissen ! Bei diesem Hotel war kein Frühstück dabei und so gab es teures Starbucks Frühstück.

Das erste Tagesziel war das Schildkrötenkrankenhaus in Boca Raton. Der Weg dahin war nicht weit und so fanden wir uns im „Gumbo Limbo Nature Center“ (http://www.gumbolimbo.org) wieder. Gegen eine freiwillige Spende von 5$ die wir gerne zahlten, durften wir uns überall umsehen.

Kranke und verletzte Schildkröten werden hier liebevoll mit Hilfe der vielen ehrenamtlichen Helfern und Tierärzten wieder aufgepäppelt. Es war sehr traurig diese Schildkröten zu sehen und einige hatten Tumore. Manche verfangen sich in Fischernetzen, oder verletzen sich durch Müll im Meer. Wenn es den Schildkröten wieder gut geht, werden sie wieder ins Meer entlassen. Wir verbrachten eine Weile dort und ließen Geld im Souvenirshop liegen, das den Tieren zugute kommt.

Der nächste Halt auf unserem letzen Tag mit dem Auto war das Venedig von Amerika: Fort Lauderdale. Hier sieht es wirklich aus wie in Venedig. Überall hat es Wasserstraßen und viele Grünanlagen. Wir suchten uns ein Restaurant und gönnten uns erst mal ein Bier, wo ich aus versehen ein Alkoholfreies bestellte.

Erst erkundeten wir die Stadt und dann wollten wir eigentlich mit dem Watertrolley, also einem kostenlosen Wassertaxi eine Rundfahrt auf dem Fluss „New River“ machen. Leider war da gerade Mittagspause und so hätten wir 2 Stunden warten müssen. Dann liefen wir eine Weile spazieren und verausgabten uns an Sportgeräten. Die Fähre war uns zu teuer. Diese fährt zwar weiter und auch ins Hollywood von Fort Lauderdale, aber das wollten wir eh nicht sehen. So setzen wir uns in einen total tolle Bar am Fluss, ließen uns vom witzigen Barkeeper bespaßen, tranken noch zwei Bier und nutzten das kostenlose WLAN aus.

Als dann das Boot kam, waren wir die Einzigen und der Kapitän und seine Kollegin waren nett und er war mal in der Bundeswehr in Deutschland stationiert. Die Fahrt ist leider tatsächlich sehr kurz und wir sahen nur das, was wir vom Ufer aus schon gesehen hatten. Wir verpassten den Ausstieg und fuhren nochmal eine Runde. Da fing es an zu regnen, aber dadurch ließen wir uns die Laune nicht verderben.

Iguanas

Da wir ja am Vortag so voll waren, dass kein Käsekuchen mehr rein passte, probierten wir das heute aus. In der Cheesecake-Factory zahlt man zwar den horrenden Preis von 8$ für ein Stück Käsekuchen, aber einmal machten wir dieses Kulturerlebnis mit.

Von dem Kapitän hatten wir den Tipp bekommen, dass am Pier 6 die mega Yacht von Steven Spielberg liegt und man diese besichtigen kann. Sie hat einen Pool, ein Café und vieles mehr. Leider war die Yacht nicht da, aber dafür ein anderes gigantisches Teil und viele andere Luxusdampfer.

Es war schon nach 6, als wir das letzte Etappenziel antraten: Die Fahrt nach Miami. Es war wieder sehr lustig und wir hatten auf unserer letzten gemeinsamen Fahrt nochmal viel Spaß. Wie ich es vermissen werde!

Pünktlich als wir Miami erreichten, fing es an zu regnen. Erst checkten wir gar nicht, dass wir schon im Miami sind. Wir haben uns das irgendwie total anders vorgestellt. Auf den ersten Blick sah es gar nicht so aus wie das Miami mit den vielen Palmen das man aus dem TV kennt. Lag vielleicht an dem Regen, aber eine schöne Stadt ist was anderes.

Wir parkten an unserem Hostel „SoBe Hostel“ am South Beach und wollten einchecken. Leider war das ein größeres Drama, da wir die Buchung zu viert getätigt hatten und Melli schon früher da war. Als wir dann in unserem Viererzimmer zu dritt waren, mussten wir uns beeilen. Wir hatten uns für eine Partynacht vom Hostel angemeldet und hatten nicht mehr viel Zeit. In aller Eile rannte Vroni im strömenden Regen los, um sich Schuhe kaufen zu gehen. Mit ihren hätte sie nicht in den Club rein dürfen. Berni und ich mussten das Auto umparken und suchten verzweifelt eine Tiefgarage. Wir fuhren ein paar Mal im Kreis, bis wir die teure Tiefgarage fanden. Berni und ich sprinteten im Regen los, um unser Hostel zu suchen. Zufällig trafen wir Vroni, die wir bewunderten, dass sie so schnell in einer fremden Stadt passende und schicke Schuhe gefunden hatte. Zurück im Hostel hatten wir nicht mal mehr Zeit zum duschen, bevor wir uns in der Hostelbar zur Happy Hour trafen. Da stellten wir fest, dass die Zeit nur eine „ab“ Zeit war und wir zu früh waren. Eine Stunde lang gab es kostenlose Getränke und wir machten neue Bekanntschaften.

Dann holte uns der Partybus direkt vor der Tür ab. Ich bin noch nie mit einem Partybus gefahren, aber es war total cool. Fenster hatte es keine und es gab eine Discokugel, viele Partylichter, laute Musik und eine Stange zum tanzen. Der Bass wummerte in unseren Ohren und die Stimmung im Bus war total ausgelassen. Als wir ausstiegen bückte sich Berni und hob einen 1$ Schein auf. Dachte er zumindest. Bis wir sahen, dass da insgesamt 100$ lagen. So ehrlich wie Berni ist, fragte er den Hosteltypen was er mit dem Geld machen sollte. Dieser meinte, dass wenn sich am Abend niemand im Hostel meldet der das Geld vermisst, es Berni einfach behalten solle. Das war ein krasser Fund und totales Glück.

Partybus

Der Club „STORY Nightclub“ (www.storymiami.com/) entsprach überhaupt nicht meiner Vorstellung einer guten Disco. Die Musik war schrecklich, der Bass viel zu viel und es liefen nur reiche Mädels rum, die alles mögliche operiert hatten. Ständig liefen knapp bekleidete Mädels mit den teuersten Wodkaflaschen durch den Club und hatten Wunderkerzen dabei. Die Typen dort nervten uns nach kurzer Zeit und dass, obwohl Vroni und ich mit fünf Männern da waren. Was zu trinken kaufen wollte ich auch nicht, denn Heineken das 11$ kostete, war noch das Günstigste und alles Andere noch viel teurer. Das sah ich nicht ein. Außerdem hätte der Eintritt 30$ gekostet, aber der war zum Glück in dem Paket vom Hostel inbegriffen. Anscheinend ist das der beste Club von Miami, aber da auch noch die Klimaanlage viel zu kalt eingestellt war, verließen wir diese Location zeitig wieder. Leider verliefen wir uns auf dem Heimweg ständig und irgendwann nach gefühlter Ewigkeit herum irren, bestellten wir uns ein Taxi.

So ging die erste Nacht in Miami zu Ende.

Liebe Grüße vom South Beach
Nadine

Meet Snakes, Spiders, Lions & Co.

Besser spät als nie. Hier die Fortsetzung von USA:

Donnerstag, 01.06.2017

Wo sind all die Menschen?

Um auch die letzten Tage voll ausnutzen zu können, checkten wir schon wieder früh aus und fuhren immer weiter Richtung Miami.

Davor hauten wir uns aber ordentlich die Bäuche beim reichlichen Buffet voll. Dieses war einfach abartig und es gab alles was das Herz begehrt; von selbstgemachten Waffeln, Schokocroissants, über Brötchen, zu verschiedenen Eiern, Obst und vielem mehr. Danach konnte man uns quasi rollen. Trotz Luxushotel aber auch hier alles in Plastikbechern und mit Plastikgeschirr.

Das erste Tagesziel hieß „Blowing Rocks Preserve“ auf Jupiter Island in Hobe Sound, Martin Count, welches wir nach einer Stunde Fahrt erreichten.

Dieses Landschaftsschutzgebiet ist ganz sich selbst überlassen und es steht eine Kasse da, wo man 2$ pro Person rein werfen sollte, was wir natürlich machten. Die beeindruckenden Kalksteinfelsen erreichten wir nach einem schönen, kleinen Wald schon schnell. Der Name „Blowing Rocks“, also „blasende Felsen“ kommt daher, weil das Wasser zwischen den Felsen meterweit in die Höhe geschossen wird. Es war super heiß und keine Menschenseele unterwegs. So konnten wir uns voll und ganz dem schönen Naturwunder hingeben und die endlose Felsen- und Sandlandschaft bewundern.

Auf der anderen Straßenseite gibt es ein Infocenter, wo man alles über Flora und Fauna erfährt. Außerdem begaben wir uns bei gefühlt 40 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit auf einen Spaziergang an einer wunderschönen Bucht entlang. Hier gab es kleine Krebse und eigentlich auch brütende Schildkröten, die wir aber leider nicht erspähen konnten. Da es einfach zu drückend war, verzogen wir uns schnell wieder in unseren klimatisierten Nissan.

Krabben

Der zweite Stopp war nach der 45 minütigen Fahrt das „McCarthy`s Wildlife Sanctuary“ (http://www.mccarthyswildlife.com).

Dieses Tierschutzzentrum beheimatet mehr als 200 Tiere, die verletzt waren, oder illegaler Weise gehalten wurden. Für 31€ Eintritt, bekamen wir eine Tour von Pflegerin „Brie“. Als wir einen Alligator sahen, der einfach in einem See schwamm, der nicht mal umzäunt war, waren wir schon begeistert.

Jedes Tier hat hier einen Namen und wenn es den Tieren wieder gut geht, werden sie vermittelt, oder wieder in die Wildnis entlassen. Schon bei den Vögeln war es interessant und es gab einen sprechenden Papagei. Schon hier hatten wir die erste Berührung mit einem Tier und bekamen einen Vogel auf die Hand gesetzt.

Bei den Wildkatzen wurde es noch viel spannender. Es gibt Löwen, Tiger, Luxe und einen Liger (Mischung aus Löwe und Tiger), denen man total nahe kommt. Der Liger war am Interessantesten, da diese Kreuzung in freier Wildbahn gar nicht vorkommt. Liger können sogar die Laute von Löwen und Tigern von sich geben. Diese sind die  größten Raubkatzen und tatsächlich war diese hübsche Dame riesig. Es war richtig faszinierend, wie gut die Pflegerin die Tiere kannte, mit was für einer Leidenschaft sie das machte und wie sie mit den großen Raubkatzen spielte, ohne in das Gehege zu gehen.

Wir durften sehr viele Tiere halten und anfassen und lernten einiges über die verschiedenen Tierarten. Sehr interessant war es auch im Schlangenhaus, wo Vroni sich nicht in die Nähe der riesigen, gelben Python traute. Die andere Frau unserer Gruppe hatte genau so viel Angst und zusammen trauten sie sich, die Schlange hoch zu heben. Zum Schluss nahm Vroni ihren ganzen Mut zusammen und hielt die Würgeschlange allein. Nur bei der fetten Vogelspinne, ergriff Vroni dann wirklich die Flucht und Berni und ich hielten dieses weiche, große Tier auf der Hand.

Hier sieht man wirklich, dass es den Tieren gut geht und sie liebevoll umsorgt werden. Das Ganze basiert auf Spendengeldern und so gaben wir alle eine großzügige Spende.

Anschließend düsten wir weiter nach West Palm Beach. Wir freuten uns, diese riesige Stadt zu erkunden, aber diese Freude wurde schon bald getrübt.

Nachdem wir unser Auto zentral auf einem Parkplatz abgestellt hatten, liefen wir los. Leider ist diese Stadt wie ausgestorben. Hier gibt es außer beeindruckender Street-Art nicht viel zu entdecken. Außerdem herrscht hier eine total trübe und graue Atmosphäre und die ganze Stadt gleicht einer einzigen Baustelle. Wir fragten uns, ob die Stadt schon ihre besten Jahre hinter sich hat, oder ob sie erst noch dabei ist zu boomen. „Wo sind die ganzen Gäste der vielen Luxushotels?“, Es sah aus wie in einer Geisterstadt. Wir dachten daran, vielleicht eine Evakuierung verpasst zu haben.


An einem kleinen Laden machten wir Halt. Alles darin ist voll mit Kuscheltieren und tausend verschiedenen Pralinen, die von der 70 jährigen Ladenbesitzerin in Handarbeit selbst hergestellt werden. Sie muss jeden Tag Stunden damit beschäftigt sein. Sie und ihr Mann führen dieses kleine Lädchen, das gleichzeitig eine Eisdiele ist, sehr liebevoll. Als wir einen Eiskaffee bestellten, guckten sie uns sehr verwundert an. Wir erklärten, dass sie uns Kaffee mit Eis machen sollten (das ist in USA nicht sehr gängig). Die beiden bekamen sich nicht mehr ein und kicherten die ganze Zeit, weil sie diese Idee so witzig fanden. Als sie es probierten, sagten sie ganz begeistert, dass das eine Marktlücke sei und sie das in Zukunft immer anbieten wollten. Wir versprachen, ihnen eine gute Bewertung auf Facebook zu geben (ja, die beiden haben Facebook) und sie schenkten jedem von uns ein Kuscheltier als Andenken.

Das Ehepaar gab uns noch einen Tipp für die Worth Avenue, an der wir dann sowieso zufällig vorbei fuhren. Das ist die Straße der Reichen und Schönen und wie der Rodeo Drive in LA. Auch hier war keine Menschenseele unterwegs und die Ladenbesitzer schienen sich zu langweilen. Und das um 18 Uhr an einem ganz normalen Wochentag… Richtig komisch das hier alles. Wir fragten uns, wie sich diese Läden lohnen können. Gucci, Prada, Lacoste und alles mögliche war hier vertreten.

Kino

Meer:

Ganz entspannt ging es weiter in Richtung Boca Raton. Das liegt total geschickt auf dem Weg nach Miami und wir fanden wieder über booking.com ein günstiges Hotel.

Das Courtyard Boca Raton ist genau so ein Luxusteil, wie unser vorheriges Hotel. Normalerweise kostet auch hier die Nacht wesentlich mehr. Dank meinem Genius-Booker-Rabatt, konnten wir uns auch hier wie Geschäftsreisende fühlen. Der Pool hatte auch hier bis halb 11 offen, aber wir gingen erst mal was essen. Da man dieses kulturelle Erlebnis einmal mit machen sollte, wenn man in den Staaten ist, fiel die Wahl auf die „Cheesecake Factory“, die einfach zu Fuß zu erreichen war. Es war die Hölle los (ja, hier gibt`s wieder Zivilisation) und wir mussten auf einen Tisch warten. Das Essen war super lecker und die Portionen gigantisch groß. So passte leider nicht mal mehr ein berühmter Käsekuchen rein.

Todmüde und vollgefressen fielen wir in die Betten des Luxushotels. Leider mit dem Wehmutstropfen, dass morgen bereits der letzte Tag unseres Roadtrips sein würde.

Liebe Grüße

Nadine