Samstag, 09.07.2016
Um 5 war die Nacht dann vorbei, weil jemand total laut Musik hörte und zwei Burmesen sich in unangebrachter Lautstärke unterhielten.
Bin ich froh, wenn die letzte Busfahrt auf dieser Reise vorbei ist. Auf der Straße war schon einiges los und der Verkehr war abartig. Um 8 erreichten wir endlich den Busbahnhof von Yangon. Von dort aus wollten wir ein Taxi zum Flughafen nehmen. Die beiden die mit mir das letzte Mal im Taxi waren, mussten auch zum Flughafen und wollten sich ein Taxi mit uns teilen. Leider stressten sie wieder total rum, weil wir verhandelten. Sie regten sich total über uns auf und sagten, dass das ein unmögliches Verhalten sei und fragten, ob wir kein Gewissen hätten und sagten wir sollen doch einfach zahlen, was von uns verlangt wird. Wir guckten uns alle geschockt an und wussten gar nicht was wir sagen sollten. Jeder weiß, dass man überall in Süd-Ost-Asien und vor allem beim Transport verhandeln muss. Als wir ein Taxi hatten und dann auch wegen den beiden keine weiteren Verhandlungen mehr durchführten, sagten sie es sei nicht genug Platz, liefen davon und ließen uns stehen. Es war wohl genug Platz und dieses Verhalten von den beiden machte uns sprachlos.
Unterwegs kamen wir an den „Slums“ von Yangon vorbei. Man sah sehr viel Armut, alles war überflutet vom Regen und die Leute laufen quasi in Seen. Alles war zugemüllt, richtige Häuser gibt es nicht und das war sehr schockierend zu sehen. Der Fahrer kannte alle Abkürzungen und nach einer halben Stunde waren wir am Flughafen von Yangon. Dort hatten wir fast 5 Stunden bis unser Flug ging.
Erst setzten wir uns in ein Café um zu frühstücken, wo ich ein ekeliges Brot mit Käse und Honig und zwei laufende Eier bekam. Dann machten wir uns im Hungry Jacks breit und vertrieben uns die Zeit. Zum Glück waren wir rechtzeitig dran, denn bei AirAsia herrschte das absolute Chaos. Was dort vorging, war unbeschreiblich. Seit 1. Juli wurde am Flughafen nämlich ein neues Terminal eröffnet und anstatt 15$ beträgt die Flughafensteuer damit nun 20$. Als wir am checkin standen, wurden wir zu einer anderen Schlange geschickt um die fehlenden 5$ nach zu bezahlen. Danach hätten wir uns wieder an der Schlange vom checkin anstellen sollen. Den anderen Reisenden ging es natürlich genau so und so entstand ein heilloses Durcheinander. Organisation gab es nicht und das Personal könnte auch gleich sagen, dass man sich in der anderen Schlange anstellen sollte. Ein Mädel und ihre Mutter sollten 75$ für ihr Gepäck zahlen, weil AirAsia einen Fehler gemacht hatte. Kurzerhand öffneten sie ihren Koffer, kleideten sich ein wie im Winter und zogen an was ging. Zwei andere Jungs aus Amerika wollten dasselbe machen. Nach einer halben Stunde ging es in der Schlange immer noch nicht vorwärts, weil keiner von AirAsia wusste was zu tun war. Dann verschwand auch noch angeblich die Internetverbindung und wir wurden immer ungeduldiger. Dass wir rumstressten beschleunigte den Prozess leider nicht. Als wir nach fast einer Stunde endlich einchecken konnten, waren wir froh.
Im neuen Terminal 1 war nichts los. Kein Wunder, wenn hier auch nur 4 Flüge am Tag gehen. Die Arbeitsaufteilung ist deshalb umso abenteuerlicher und wir lachten uns kaputt. Auf dem Klo stehen 2 Leute und putzen den ganzen Tag. Es gibt mindestens 5 weitere Leute die ständig mit dem Wischmopp hin und her wischen, 2 Leute saugen den lieben langen Tag den neuen Teppich, einer hält das Kabel vom Staubsauger und neben der Sicherheitskontrolle hielten gerade 10 Angestellte aus Langweile ein Kaffeekränzchen an einem Tisch. Trotzdem geht hier nichts voran und bis hier mehrere Flüge an einem Tag gehen können, muss noch viel geübt werden.
Im Burger King wurde noch das Personal eingewiesen und viele Läden hatten noch gar nicht eröffnet. Wenn wir hier in ein paar Jahren wieder her kommen, bin ich gespannt wie sich das entwickelt hat.
Unser Flieger hatte Verspätung und als ich die dunklen Wolken am Himmel sah, bekam ich schon wieder mittelmäßige Panikattacken. Zum Glück habe ich Lena dabei die mir mit meiner Flugangst seelischen und moralischen Beistand leistet.
Pünktlich zum Start fing es an zu regnen was der Himmel her gab und die Startbahn stand nach kurzer Zeit unter Wasser. Als der Regen kurz schwächer wurde, hoben wir ab. Zum Glück war der Flug nur eine gute Stunde lang und erstaunlicherweise war er ganz ok. Ein paar Mal ruckelte es und ich war froh als wir landeten. Bangkok erwartete uns mit fast klarem Himmel und es waren nur weiße Wolken zu sehen.
Vom Flughafen nahmen wir ein Uber (privates Taxi) zu unserem Hostel Bodega. Die Fahrt durch die Rush-Hour dauerte nochmal eine geschlagene Stunde und als wir endlich im Hostel ankamen war 5 Uhr und das hieß, dass wir nun schon 24 h unterwegs waren.
Im Hostel traf ich Welshy wieder mit dem ich mit dem Motorrad durch Vietnam gefahren bin. Wir hatten uns viel zu erzählen und es war schön ihn wieder zu sehen.
Lena, Jonas und ich liefen los um nach was Essbarem zu suchen. Ein italienisches Restaurant sah gut aus und die Karte sagte, dass es nicht zu teuer ist. Als wir saßen, stellten wir aber fest, dass die Preise höher als erwartet waren, aber gehen konnten wir auch nicht mehr. Zusammen bestellten wir guten, hausgemachten Sangria. Lena und ich hatten Gnocci und ohne Übertreibung musste man diese auf dem Teller suchen. Nach dem Essen hatten wir beide noch mehr Hunger als davor und mussten mit knurrenden Mägen das Restaurant verlassen. Jonas wurde auch nicht richtig satt und diese Erfahrung war enttäuschend.
Jonas war bei seinem letzten Bangkok-Besuch schon in diesem Viertel und wusste eine gute Bar. Dort war die Hölle los und am Samstagabend viele Leute unterwegs. Wir hatten Glück noch einen Platz in der Bar zu bekommen und tranken noch gemütlich ein Bier.
Zurück ging es durch die Rotlichtstraße und das war sehr schockierend. So viele junge, hübsche Mädels (oder Ladyboys) die halbnackt dort rum stehen und sich verkaufen müssen. Es hat unzählig viele Bars und noch mehr Touristen. Wir waren froh als wir da wieder weg waren.
Natürlich waren wir alle müde und es war auch schon 11 als wir zurück waren. In dieser Nacht werden wir alle gut schlafen können und wir haben sehr bequeme Betten.
CIP – Lounge?
Welshy und ich
Liebe Grüße von Bangkok
Nadine