Donnerstag, 26.07.2018
Ich hatte wahnsinniges Glück und an dem Morgen fand kein Ritt statt. So konnten Laura, Lisa und ich zu dritt mit den Pferden raus gehen und waren erst um 7 im Stall. Ich hatte die Karte dabei und durfte mit dem 6 jährigen Wallach Omundudu, der hier geboren ist, die Gruppe anführen. So konnte ich gleich mal ausprobieren wie es sich anfühlt Leute durch die Savanne Namibias zu guiden. In den Walking-Trails, also Wanderwegen, gibt es an jeder Abzweigung Buchstaben zur Orientierung. Beim Nachreiten dieser Buchstaben kam ich mir ein bisschen wie bei „Malen nach Zahlen“ vor und man muss gucken wo man wie abbiegen muss um zum anderen Buchstabe zu kommen. Bisher hatte ich noch nicht oft eine Papierkarte in der Hand und mich erstaunte es, dass ich alles so einfach fand. Alles klappte super und wir kamen da raus wo wir rauskommen wollten. Auch Trab und Galopp funktionierte und zufrieden und glücklich kehrten wir zur Farm zurück.
Nach dem Pferde Versorgen und Füttern hatten wir Pause. Zum Mittagessen gab es Salat und um 14.30 Uhr trafen wir uns wieder im Stall zum Füttern.
Außer Lisa, Laura und mir arbeitet noch der Namibianer Stefanus im Stall, der seine Ausbildung als Guide macht.
Diesmal hatte ich wieder Glück und durfte gleich an meinem zweiten Tag den „Sundowner“ mit machen. Mit Stute Sterni, Marie und den zwei Französinnen ging es wieder zweieinhalb Stunden durch schöne Landschaften. Bei so einer langen Tour reitet man außerhalb der Wanderwege und ich fragte mich, wie ich hier jemals die Orientierung behalten sollte. Alles sieht gleich aus und man hat keinen Anhaltspunkt wo man abbiegen muss und wo es lang geht. Wer mich kennt weiß, dass Orientierung nicht gerade zu meinen Stärken gehört. Aber zum Glück war ich an diesem Tag noch mit Marie unterwegs die sich hier bestens auskennt.
Pünktlich um 18 Uhr kamen wir am Sundowner-Platz an, wo schon ein Tisch aufgebaut war und Laura auf uns wartete. Was am Sundowner super cool ist: Man macht Sattel und Trense ab und lässt die Pferde einfach laufen. Diese finden dann selbstständig den Weg zurück zur Farm. Manchmal kommen sie sofort heim und manchmal bleiben sie die Nacht über weg. So stellten sich unsere Vierbeiner erst mal hin und grasten eine Weile im Sonnenuntergang, bevor sie langsam den Heimweg antraten. Wir saßen derweil auf Campingstühlen, tranken Gin-Tonic, aßen Chips und schauten der Sonne zu wie sie langsam hinterm Horizont verschwand und den Himmel in ein leuchtendes Orange tauchte. Die Sonnenuntergänge und -aufgänge sind hier wirklich unübertrefflich schön. Ich konnte kaum fassen, was ich für ein unglaubliches Glück hatte das zu erleben.
Die Sättel und Trensen packen wir in den Jeep und Marie fuhr uns alle zur Farm zurück. Es ist super schön in dem offenen Jeep zu sitzen und durch die Büsche zu fahren, während der Himmel immer dunkler wird. Zum Glück hatte ich meine Winterjacke dabei, denn es wird ziemlich schnell sehr kalt und der Wind pfiff uns um die Ohren.
Es war schon nach 19 Uhr als wir zurück waren und Laura und ich luden den Jeep aus und räumten Sättel und Trensen weg.
Danach gab es gleich auch schon wieder Abendessen und somit ging mein zweiter, super schöner Tag zu Ende der besser wirklich nicht hätte sein können. Als ich daran dachte was für ein Glück ich habe, solche Erlebnisse haben zu dürfen, bekam ich Gänsehaut.
Bevor ich ins Bett ging, füllte ich meine Wärmflasche mit kochendem Wasser und hatte es damit schön warm. Die Temperaturanzeige versprach eine kalte Nacht mit Temperaturen um die Null Grad.
Liebe Grüße vom faszinierenden Namibia
Nadine