Freitag, 02.12.2016
Natürlich wollten wir so viel es geht in unserer kurzen Zeit hier sehen und so schliefen wir nicht ewig. Lena konnte sowieso schlecht schlafen und war früh wach. Im Hostel gab es ein reichhaltiges Frühstück mit Käse, Cornflakes, Brötchen, süßen Stückchen und vieles mehr. Es hat sogar eine gute Kaffeemaschine und eine Saftmaschine. Frisch gestärkt gings dann wieder los zur U-Bahn-Station. Diese ist sehr nah am Hostel und schnell waren wir da.
Wieder muss ich sagen, dass das Zugsystem perfekt funktioniert. Die U-Bahnen kommen im Minutentakt und gleich fanden wir die richtige Bahn. Ein 24-Stunden-Ticket für das gesamte Netz kostet gerade mal 4,50 € (eine Strecke mit der Metro kostet 1,50€). Da kommt man in Deutschland nicht weit.
Natürlich taten wir das, was wohl fast alle (Mädels) tun, wenn sie nach Mailand kommen. Shoppen! Dabei fixierten wir uns aber natürlich nicht auf Prada, Versace, Gucci und Co, weil das unsere Reisekasse nicht hergab. Stattdessen machten wir einen Abstecher in den H&M, wo wir auch fündig wurden. Trotz normalem Wochentag war auf der Einkaufsstraße Corso Vittorio Emanuele einiges los.
Als Erstes stand eines der berühmtesten Bauwerke Europas auf dem Programm: der Mailänder Dom (Dom de Milan). Dieser ist die drittgrößte Kirche und der umfangreichste Marmorbau der Welt. Als wir davor standen, wurde schon deutlich das Ausmaß sichtbar. Dieses Bauwerk ist wirklich beeindruckend! Der Platz auf dem der Dom steht ist riesig und es waren unglaubliche Menschenmassen anzutreffen. Bei so vielen Selfie-Sticks in der Luft, machen die ganzen Selfie-Stick-Verkäufer bestimmt ein sehr gutes Geschäft.
Zahlen zum Dom
- Länge: 158 m
- Breite (über Querschiff): 93 m
- Höhe 108,5 m
- Gesamtfläche: 12.000 m²
- Fläche Inneres: 8.000 m²
- 3500 Skulpturen
- Platz für 35.000 Personen
Für 8€ kauften wir ein Ticket mit dem es möglich ist die Kirche von innen zu bestaunen und aufs Dach zu steigen. Dafür mussten wir lange in der Schlange warten, aber es sollte sich lohnen. Auch von Innen verspricht der Dom was er hält. Die Fenster sind total aufwendig gestaltet und die Holzschnitzereien beeindruckend.
Die Sicherheitskontrollen sind sehr streng und so wird man durch einen Scanner wie am Flughafen geschickt. Das schwer bewaffnete Militär das überall steht, durchleuchtet alle Personen und Taschen.
Die 158 Stufen aufs Dach hatten wir schnell geschafft und Mailand aus über 100 Metern Höhe bei bestem Wetter und blauen Himmel zu bestaunen hat was sehr Faszinierendes. Außerdem konnten wir die schneebedeckten Alpen sehen. Es war sogar verhältnismäßig warm und wir genossen die Aussicht in der strahlenden Sonne.

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Auf dem Weg ins Schloss, kamen wir an einer Eisdiele nicht vorbei. Es gab so viele ausgefallene Eissorten, dass wir selbst im Winter Lust auf Eis bekamen. Auch die lange Schlange sagte uns, dass wir nicht die Einzigen waren die Eis wollten. Es schmeckte richtig gut und der Preis war auch echt in Ordnung.
Das Schloss von Mailand (Castello Sforzesco) ist ebenso beeindruckend wie der Dom. Schon der Springbrunnen vor dem Schloss glänzte richtig schön in der Sonne. Es ist möglich kostenlos herum zu laufen und der Schlossgarten ist riesig.

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Von dort aus kann man auch den Friedensbogen Arco della Pace bestaunen. Auf dem 25 m hohen Tor sieht man Vier Siegerinnen auf dem Pferd. Der Arco della Pace erinnert an den Europäischen Frieden von 1815.
In der Sonne genossen wir im Schlossgarten einen Kaffee und waren auch hier erstaunt wie günstig Heißgetränke sind.
Da wir es nicht lassen konnten, machten wir einen Abstecher in den Decathlon. Das ist ein riesiges Sportgeschäft, das es auch in Deutschland gibt, in dem man fast alle Sportarten finden kann.
Unsere Füße taten mit der Zeit ganz schön weh. Man merkt es schnell, wenn man den ganzen Tag eine große Stadt zu Fuß erkundet. Bis dato wussten wir aber noch nicht, wie viel wir noch laufen sollten.
Das Navigli-Viertel oder Klein-Venedig, schien sich nämlich irgendwie vor uns zu verstecken. Trotz Lenas Orientierungskünsten und unserer Karte, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis wir am Kanal ankamen. Die Brücken sind nämlich saudumm angelegt (hätten die die nicht woanders hin setzen können?). Die Wasserstraßen von Mailand waren aber definitiv den Marathon Wert. Vor allem in der Vorweihnachtszeit im Dunkeln sehen die Lichterketten die sich im Wasser spiegeln und das bunte Treiben sehr schön aus. Hier lässt es sich durchaus aushalten und diese faszinierende Kulisse lud zu einem Gläschen Wein ein. So saßen wir da mit einem guten italienischen Tropfen und schauten auf den Kanal und die Lichter.
Der Kellner brachte uns sämtliche verschiedene Chips, Brote und alles Mögliche und stellte sofort neues hin, wenn was leer war. Ganz die Schwaben fragten wir erstmal, ob das wirklich kostenlos sei. Ja, war es! Irgendwann hatten dann endlich die Restaurants offen, unsere Mägen hingen uns in den Kniekehlen und wir begaben uns auf die Suche. Im Navigli-Viertel ist die Auswahl an schönen Restaurants gigantisch und wir ließen uns nieder. Leider gab es im ersten Restaurant nicht viel vegetarische Auswahl, aber dafür fanden wir eine andere Location. Dieses Restaurant war zweistöckig und hatte weit über 100 Sitzplätze. Es war bis unters Dach voll und wir bekamen die letzten zwei Plätze. Die Auswahl war riesig, es gab viele außergewöhnliche Sachen und das Restaurant sah sehr edel aus. Wieder waren wir von den Preisen total positiv überrascht. Weil wir uns einfach nicht entscheiden konnten, bestellten wir Nudeln und Pizza aus dem Steinofen und machten halbe halbe. Es schmeckte richtig gut und auch die Flasche vom Hauswein genossen wir. Schon allein wegen dem Essen hatte sich unser Städtetrip gelohnt. Beschwingt und gestärkt traten wir den Weg zurück zum Hostel mit der U-Bahn an.
Im Zimmer war mittlerweile viel los und jedes Bett war belegt. Das ist das interessante am Hostelleben. Man weiß nie wer im Zimmer ist, wenn man zurückkommt. Eine Brasilianerin, ein Italiener und zwei Polinnen.
Die Füße schmerzten, es gab viele Eindrücke, Essen und den Wein zu verarbeiten und so war ich schneller eingeschlafen, als ich „Gute Nacht“ sagen konnte.
Liebe Grüße von dem romantischen Mailand
Nadine