First day at home – welcome to the 21st century

So nun endlich der Beitrag von meinem ersten Tag zurück in Deutschland, auch wenn es schon 5 Monate her ist.

Mittwoch, 13.07.2016

Ich ließ es mir nicht nehmen um 7 aufzustehen um mit meiner Oma, meiner Tante, Hund Pinu und meinem Hund Lucky zu laufen. Zuerst aber genoss ich mal wieder ein gutes deutsches Frühstück mit Brötchen, Marmelade und Eiern. Kein Reis mehr ! Wie oft ich mich nach einem guten deutschen Frühstück gesehnt hatte. Da mein Papa Urlaub hatte, traf sich das gut.

img_2079 img_2081Irgendwie fühle ich mich wie ein Mensch vom 18. Jahrhundert der nun im 21. Jahrhundert lebt. Nicht mal einen Kaffee konnte ich mir raus lassen, weil die Kaffeemaschine so modern und aufwendig ist. Alles hier ist so modern und anders als in Asien wo ich ja direkt her gekommen bin.
Das Wetter war ganz ok, aber nicht so wie man es sich vom Sommer wünscht. Mir war es noch nie bewusst, wie schön unser Dorf eigentlich ist, aber von den Feldern aus hat man eine gigantische Aussicht. Auch die Hunde haben sich gefreut einen langen Spaziergang zu unternehmen.

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Mein Auto stand während ich weg war in der Werkstatt von meinen Papa. Dort war ich noch nie und schaute mich erst mal um. Da ich nun ja fast eineinhalb Jahre nicht mehr mit meinem Smart for Four gefahren bin, musste mir mein Papa erst mal erklären wo was ist. Ganz vorsichtig tuckerte ich vor mich hin. Die schwierigste Aufgabe war definitiv auf der anderen Straßenseite zu fahren. In Australien herrscht ja Linksverkehr und wenn man mal ein Jahr auf dieser Seite fährt, ist es nicht Ohne sich wieder umzugewöhnen. Den Blinker und Scheibenwischer verwechselte ich beim jedem Abbiegen und erschrak immer. Ich bin so langsam gefahren, dass ich überholt wurde. Das ist mir in Deutschland auch noch nicht oft passiert. Da man in Asien jeden Überholvorgang mit hupen ankündigt, bin ich das nun so gewohnt. Der arme Fahrradfahrer den ich überholte tat mir leid, denn er wäre vom Schreck fast von seinem Rad gefallen, als ich ihn mit einem Hupen überholte. Mann, da muss ich mich echt umgewöhnen. Auch beim Kreisverkehr musste ich aufpassen, dass ich richtig herum rein fahre. Fast hätte ich mich noch verfahren, weil es hier so viele Baustellen und Umleitungen gibt. Niemand versteht mich hier außerdem, wenn ich winke. Keiner winkt zurück. Dabei ist es doch ganz normal, dass man beim Autofahren winkt. So war das zumindest auf der Reise.
Meine Mama wohnt ca. 45 Min. von uns weg und diese wusste genau so wenig wie der Rest, dass ich wieder da bin. Um abzuklären ob sie auch Zuhause ist, machte ich einen Skypetermin mit ihr aus. Sie müsse noch meine kleine Schwester von der Schule holen und dann sei sie bereit. Mein Auto ließ ich in einer Seitenstraße stehen und lief mit zitternden Beinen zum Haus. Die erste Fahrt zurück in Deutschland wäre geschafft.
Meinen Hund Lucky hatte ich auch dabei. So setzte ich ihn vor die Tür und klingelte. Meine Mutter schaute links und rechts sah erst den Hund, wunderte sich und dann sah sie mich. Sie guckte weg und wieder hin und registrierte nicht, dass ich es war. Es dauerte eine Weile bis sie verstand, dass da ihre „verlorene“ Tochter unvermittelt vor ihrer Tür stand dann fielen wir uns in die Arme und ließen uns nicht mehr los. Auch meine kleine Schwester Jolina (7) freute sich natürlich auch total, die große Schwester wieder zu sehen. Wir hatten uns endlos viel zu erzählen und meine Mama konnte es immer noch nicht glauben, dass ich wirklich wieder da bin. Zusammen holten wir meinen kleinen Bruder Luca (6) vom Kindergarten ab. Dieser guckte natürlich auch nicht schlecht, als ich auf einmal in seinem Gruppenraum zwischen den anderen Kindern stand. Auch die Erzieherinnen freuten sich für uns mit. Die Kleinen ließen gar nicht mehr von mir ab und die erste Frage war: „Gehst du wieder weg? Du musst hier bleiben!“.
Zum Mittagessen gab es Waffeln und wir ließen es uns schmecken. Auch über die Souvenirs freuten sich alle und die Klamotten die ich meinen Geschwistern mitgebracht hatte, passten perfekt. Den ganzen Tag erzählte ich von meiner Reise, spielte mit den Kleinen und genoss es meine Familie wieder um mich rum zu haben. Wir haben alte Urlaubsvideos geschaut und es war total witzig. Als abends mein Stiefpapa von der Arbeit kam, guckte der auch nicht schlecht als ich im Wohnzimmer saß. Ich verabschiedete mich, aber jetzt können wir uns ja wieder öfter sehen, worüber sich auch die Kinder sehr freuten.

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Nur um zu sehen was es so gibt, hielt ich im Edeka an. Die Auswahl ist ja echt riesig und alles ist so günstig. Eine ganze Weile hielt ich mich da auf und guckte, was Deutsche Supermärkte so zu bieten haben.
Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang lief ich mit meinem Onkel, seiner Freundin und Hündin Lea nochmal eine Runde über die Felder. Erst wenn man mal so lange weg war fällt einem auf wie schön es doch Zuhause ist. Die Landluft riecht gut, das Gras ist saftig grün, es ist ganz still und der Himmel färbt sich in einem leuchtenden orange. Die Natur, vor allem auf dem Dorf, ist echt faszinierend. Wir verliefen uns, landeten im dunklen Wald und hatten viel Spaß. Der Hund fand es gruseliger als wir und wäre nicht als Wachhund geeignet.

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Noch weiß ich nicht wie es weiter geht, aber momentan genieße ich es einfach wieder zurück zu sein. Es ist noch total komisch einfach so ins Haus rein zu spazieren und wieder in meinem Zimmer zu sein.
Ich war noch lange wach und dachte über den ereignisreichen Tag nach.

Liebe Grüße aus dem schönen Schwarzwald
Nadine

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