Donnerstag, 31.03.2016
Es ist immer einfacher aufzustehen, wenn es Pfannkuchen gibt. Rasmus kann das sehr gut und außerdem war es schon warm draußen, nicht wie die letzten Tage.
Rasmus war ganz mutig und traute sich in den Fluss. Dieser war sehr kalt, aber er sprang rein. Eigentlich wär ich auch gern mit, aber nochmal umziehen wollte ich mich dann auch nicht.
Es war bereits nach 12, als wir von unserem schönen Platz aufbrachen und Richtung Damm fuhren. Die Jungs fanden die Playlist von dem Radiosender vom Vorabend so gut, aber wurden danach im Internet nicht fündig. Ich musste beim Radio anrufen und nachfragen. Die Frau am Telefon war sehr nett, aber da die Musik Abends vom Staat Queensland kommt, gab es keine Playlist. Ich wünschte mir auf Befehl der Jungs das Lied das wir schon die ganze Zeit auf unserem Roadtrip hören, aber die Moderatorin konnte nicht versprechen es zu spielen.
Zehn Minuten später fuhren wir gerade durch den Wald als ich eine bekannte Stimme hörte. Wir machten das Radio lauter und ich dachte ich spinne. Das ganze Interview von zuvor, kam im Radio. Mann war mir das peinlich. Das Lustige: Die Dame fragte mich, wo wir denn hin fahren würden. Ich sagte zum Damm und sie fragte zu welchem. Man hörte Rasmus im Hintergrund wie er den Namen einflüsterte. Leider wusste er es auch nicht und so war der Damm den er nannte in Queensland, also tausende Kilometer entfernt. Der Radiofrau ist’s wohl auch nicht aufgefallen. Die Tasmanier denken sich bestimmt: die dummen Backpacker aus Deutschland wissen nicht mal wo sie hin fahren.
Jedenfalls war es zum Damm ein Umweg von 100 km hin und wieder zurück. Dieser hat sich meiner Meinung nach nicht gelohnt. Es war bewölkt, kalt und nieselte. Der Gordon Damm am Gordon River ist der Größte und mit 140m sehr hoch, aber nichts Besonderes. Der Lake Gorden ist außerdem der größte Fluss in Australien. Wir liefen die gefühlt 1000 Stufen runter um eine bessere Sicht zu haben und danach fuhren wir weiter.
Es ging gemütlich durch den Wald durch, als es plötzlich ein Geräusch gab. Kristof hielt sofort an und schaute nach. Der Halter auf dem das Motorrad stand, ist runter gebrochen und somit Schliff das Motorrad auf dem Boden. Kristof hatte keine Chance den Halter wieder zu reparieren. Zum Glück kam zufällig in dem Moment auf der Straße ohne Autos und ohne Empfang ein Motorcrossfahrer mit seiner Maschine vorbei. Er würde nicht weit weg wohnen und Hilfe holen. Rasmus und ich warfen uns in der Zwischenzeit Tannenzapfen zu, um die Wartezeit zu verkürzen. Der Typ kam nach einer Weile immer noch nicht und Kristof beschloss mit seinem unangemeldeten Motorrad in die nächste Stadt zu fahren. Den Halter packten die Jungs aufs Dach und Rasmus und ich fuhren hinterher.
Kristof fand den Typ wieder und wir alle fuhren zu ihm nach Hause. Nach einigen Verhandlungen kam der Cousin von dem Typ und wollte das Motorrad kaufen. Kristof hatte keine andere Wahl als das Bike weit unter Wert zu verkaufen. Den Halter hätte man so schnell nicht mehr reparieren können und das Bike wollte er ja sowieso verkaufen. Der Cousin fuhr nochmal Heim und kam mit einer Colaflasche voller 2$ Stücke wieder. Kristof zählte es nicht nach und hoffte, der vereinbarte Betrag war drin.
Es wurde schon dunkel als wir an unserem Lager im Wald ankamen, wo wir allein waren. Der Betrag in der Colaflasche stimmte zum Glück.
Die Stimmung war sehr gedrückt und dieser Abend war nicht so lustig wie die Abende zuvor.
Rasmus machte wieder ein schönes Lagerfeuer wo wir davor saßen, bis wir zu müde waren und ohne Film einschliefen.
Das war ein Tag mit einem nicht so schönen Ende, aber zum Glück ist nichts passiert.
Liebe Grüße aus dem Camp
Nadine
Hui, da geht es aber tief hinab an dem Staudamm. Beeindruckende Bilder eurer Reise, echt schön anzusehen und macht Lust auf Urlaub!
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Vielen lieben Dank ! Das hört man gerne 🙂
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