I need a dollar

Montag, 22.02.2016

Am letzten Tag wo ich mit Sandra essen war, stellte ich total erschrocken fest, dass ich noch genau 9$ auf meinem Konto hatte. Sonst hatte ich leider außer ein bisschen Kleingeld im Auto nichts. Leicht panisch fiel mir auf, dass ich weder einen Job in Aussicht hatte, noch irgend einen Plan B. Ohne Geld im teuren Australien? Das ist nicht möglich. Zumal mein Auto Brissie ziemlich durstig ist und ein V6 verbraucht total viel.

Die erste Nacht allein war gut. Die Straße ist ruhig und ich konnte ausschlafen. Als ich um halb 9 aufstand, liefen ganz viele Leute auf dem Gehweg rum die mich verwundert anschauten.
Manu musste arbeiten und deswegen trafen wir uns nicht. Ich suchte in meinem GoogleMaps nach dem nächsten Mc Donalds und machte mich zu Fuß auf den Weg dort hin. Erstens ist das ein bisschen Sport und zweites wollte ich den guten Parkplatz nicht verlieren.
Irgendwie lief ich voll oft im Kreis, aber fand den MC nicht. Ich fragte eine Frau und diese meinte der MC ist schon eine Weile nicht mehr da und der nächste sei 10km entfernt. Leider hatte ich weder Geld noch eine Buskarte. Ich hoffte darauf, dass das Cafè das den Mc aufgekauft hatte noch das WLAN hatte. Zum Glück war dem auch so und ich setzte mich auf die Terrasse bei warmen Temperaturen und nutzte das WLAN aus. Geld für was zu Essen oder zu Trinken hatte ich nicht mehr, aber es fiel niemanden auf. Den ganzen Tag verbrachte ich dort, schrieb mein Auto zum Verkauf aus, organisierte viele Sachen und schickte über 100 Bewerbungen ab. Bei einer Tomatenfarm bekam ich eine Zusage am Telefon, aber ich las, dass das wohl der schlecht bezahlteste Job ist. Bei einem anderen Job wo ich anrief bekam ich ebenfalls eine Zusage. Die Jobanzeige von den vorherigen Backpackern dort hatte ich auf Facebook in einer Australien Gruppe gefunden. Meine Freude war riesig und der Mann schien sehr nett zu sein. Ich wusste, dass es Fruitpicking (Obstpflücken) war, aber wusste nicht genau was und wo. Der Mann fragte mich nur wie groß ich sei und ich dachte schon er sagt ich sei zu klein. Auf Milchfarmen z.B. muss man mind. 1,70 m groß sein. Er rechnete es in Inches um und meinte das wäre die Standardgröße und okay. Diese Zusage war auch sehr nötig. Mit den 9$ auf dem Konto wäre ich nicht mehr weit gekommen und freute mich sehr.
Außerdem suchte ich nach Mitfahrern die mich auf dem Weg nach Melbourne begleiten. Allein ist es zu langweilig und der Sprit ist zu teuer. Ich hatte 5 Leute zusammen, aber zwei sagten leider wieder ab. Das fand ich nicht nett, aber Zwei sind besser als keiner. Trotzdem fragte ich mich wie ich mit 9$ von Sydney nach hinter Melbourne kommen sollte.
Es dämmerte schon als ich mich zurück zum Auto begab. Es war sehr warm und die Sonnenblenden die ich für den Sichtschutz habe ließ ich weg, weil ich sonst eingegangen wäre. So guckten alle Leute die vorbei liefen rein und ich winkte nur freundlich. Viele lachten und winkten zurück.
Zu Essen gabs an dem Tag nichts, weil dafür einfach kein Geld übrig war. Ich wolle Nudeln kochen die ich noch hatte, aber fand weit und breit kein Wasser. Trinkwasser hatte ich leider auch nicht.
So ist das halt als Backpacker. Wenn man kein Geld hat ist doof, aber das ist auch eine Erfahrung. Wenigstens habe ich mit Brissie immer einen Schlafplatz und das ist das Wichtigste. Man lernt primitiv zu sein.
Sehr glücklich, dass ich alles organisiert hatte, schlief ich ein.

Route nach Melbourne
IMG_6062[1]

Grüße vom Mc Donalds der kein Mc Donalds ist
Nadine

2 Gedanken zu “I need a dollar

  1. Mom schreibt:

    Du hattest 5 Zusagen als Mitfahrer. 2 haben wieder abgesagt. Dann blieben also noch 2 übrig … 🙈😂 Und wo haste den Dritten stehen lassen ??? 😳😳😳

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